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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 10/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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die Vögel zwitschern, der Frühling naht. Die Jahreszeit weckt in uns regelmäßig die Zuversicht, manches Problem werde sich gleichsam mit dem Wiedererwachen der Natur lösen lassen. Wir erinnern den Arabischen Frühing als Sinnbild eines demokratischen Aufbruchs. Das Frühjahr in Baden-Württemberg steht aber auch für lähmendes Abwarten. Anstatt in der Krise, wenn das Geld fehlt, korporative Lösungen anzupacken, und statt antizyklisch Geld hineinzupumpen in einen demokratierelevanten Sektor, wird vor allem eins: zugewartet. Beispiel Landeswohnraumförderung: Baden-Württemberg schießt gerade einmal den Mindestanteil von einem Drittel zu den Bundesmitteln zu, also 33 Landescent pro Bundeseuro. Bayern und NRW geben zu jedem Bundeseuro 1,50 Euro aus ihrem Landeshaushalt! Winterstarr wird bei uns auf Frühjahrsgutachten und Mai-Steuerschätzungen geschielt, als könnten Prognosen eine Ausgabenpriorisierung ersetzen. Der sogenannte Finanzierungsvorbehalt wird zum Totengräber aktiver Politik. Solches Vorgehen ist das Gegenteil von Zuversicht. Wir hoffen auf ein Frühlingserwachen.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen-Landtagsfraktion, Andreas Schwarz (2. v. r.), und den beiden Abgeordneten Cindy Holmberg (2. v. l.) und Gudula Achterberg (Mitte) tourte eine kleine Gruppe der AKBW um Präsident Markus Müller (r.) vergangenen Montag durch die Landeshauptstadt. In Stuttgart-Münster erläuterten Vertretungen der IBA’27 und der dortigen Baugenossenschaft das > Quartier 2050, wo 230 Wohnungen für alle Lebensphasen entstehen. Bei a+r Architekten wurde anhand konkreter Beispiele erklärt, weshalb das Bauen in Baden-Württemberg derzeit häufig lahmt und wie die aktuelle Baukonjunktur die Büros trifft. Schließlich erörterte AKBW-Vizepräsidentin Sonja Schmuker (l.) anhand des Olga-Areals die Vorzüge von gemischten Quartieren und erklärte die aufwendigen, aber lohnenswerten Prozesse in Kommunen, die hinter solchen Entwicklungen stehen. Der Tag war reich an Erkenntnissen, das Fazit entsprechend positiv: „Solche Einblicke inspirieren uns, weiterhin an der Gestaltung unserer Städte zu arbeiten, um sie lebenswerter und umweltfreundlicher zu machen“, sagte Holmberg abschließend.
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Fürs einfache Bauen von besonderer Relevanz |
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Um sich über aktuelle technische Regelwerke und neue Planungsgrundlagen zu informieren, kamen am vergangenen Dienstag rund 150 Teilnehmende zum 11. Bausachverständigentag in den Stuttgarter Hospitalhof. „Das Themenspektrum reichte von der richtigen Ausführung von Wärmedämmverbundsystemen und dabei zulässigen Abweichungen von den bauaufsichtlichen Zulassungen über die Rutschhemmung von Bodenbelägen oder neue Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs bis zur Sicht des Sachverständigen auf die Digitalisierung der Justiz und den Schutz vor Cybercrime“, so AKBW-Referent Jochen Stoiber, der selbst auch einen Beitrag zur Veranstaltung lieferte. Als zentralen Vortrag hebt er die „Grundlagen der technischen Beurteilung vertraglich vereinbarter Bauleistungen durch Sachverständige“ von Michael Halstenberg (Foto), Rechtsanwalt und Ministerialdirektor a. D., hervor und erklärt: „Sie dürften für die Diskussion zum kostengünstigen und einfachen Bauen von besonderer Relevanz sein.“
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Mitten im Herzen von Ulm, im Schwörhaus, trafen sich letzten Freitag die Vertreterinnen und Vertreter des Kammerbezirks Tübingen zur Arbeitstagung. Im Bericht aus dem Vorstand wurden neben den bewährten Formaten auch einige neue vorgestellt und ins Bezirksprogramm für dieses Jahr aufgenommen: unter anderem der ArchitekturAnhänger, das BaukulturBike und die Bezirkswerkstatt. Die Wahrnehmung des Berufsbildes in der Öffentlichkeit und das Selbstverständnis des Berufsstandes waren ebenso Thema wie die Frage, über welche Wege sich weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter für das ehrenamtliche Engagement in der Kammer gewinnen lassen. Darüber hinaus gab es Überlegungen, wie der Austausch mit den politischen Vertreterinnen und Vertretern auf Landkreisebene und kommunaler Ebene am besten zu pflegen ist.
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Neues, Exklusives, Psychedelisches |
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Bei der langen Nacht der Museen am 16. März kommen auch Architekturbegeisterte auf ihre Kosten. So steht die sonst nicht zugängliche „Alte Liederhalle“ auf dem Programm, aber auch die Weissenhofsiedlung. Erstmalig laden neu ausgestattete Räumlichkeiten in der Calwer Straße zur Besichtigung des aktuellen Stands der IBA’27 ein. Das Haus der Architektinnen und Architekten – von außen in psychedelische Farben, Muster und Formen getaucht – öffnet ebenfalls seine Pforten: In einer Sonderausstellung erwartet die Besucher das Großmodell von „Zukunft Münster 2050“ (PPAG architects, Foto), dem IBA’27-Projekt in Stuttgart-Münster, wo mehrgeschossige Zeilenbauten aus den 1930er- und 1950er-Jahren in ein sozial und ökologisch nachhaltiges Quartier umgewandelt werden sollen. In der Speakers‘ Corner finden Lesungen aus Architekturklassikern statt, der Panoramagarten gibt den Blick über die ganze Stadt frei.
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Beschleunigung der Bauwende? |
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Die Novelle der europäischen Gebäuderichtlinie (EPBD) hat die nächste Hürde genommen: Das Europäische Parlament hat dem Entwurf zugestimmt. Dieser sieht unter anderem die Verpflichtung zur Berechnung der CO₂-Emissionen über den Lebenszyklus eines Bauwerks ab 2028 vor sowie weitere Verbesserungen, etwa bei Sanierungsfahrplänen. Zwar begrüßt die Bundesarchitektenkammer (BAK) diese Fortschritte, sie kritisiert aber fehlende Konsequenz: „Wir hätten uns mehr Klarheit und Vergleichbarkeit bei Berechnungsmethoden gewünscht. Letztendlich geht es immer um die Einsparung von CO₂: Das muss das Herzstück unseres Handelns werden“, meint BAK-Präsidentin Andrea Gebhard. Der EU-Rat, in dem die Regierungen der 27 Mitgliedsstaaten vertreten sind, muss der Novelle noch zustimmen. Anschließend folgt im Falle eines Beschlusses die Umsetzung durch ein Bundesgesetz.
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„Den Raum zu erkennen, bedeutet für mich, eine ganze Gemeinschaft zu erkennen.“ |
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Riken Yamamoto, Pritzker-Preisträger 2024
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Der Verein solid UNIT, Bauwirtschaft BW, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, Ingenieurkammer BW und Architektenkammer BW haben die Wissensplattform „Klimaneutral Massiv Bauen @ skills.BW“ ins Leben gerufen. Ein Veranstaltungsformat ist die CO₂-Sprechstunde als Erfahrungsaustausch zu Herausforderungen und Lösungsansätzen beim klimaneutralen, kreislauffähigen Bauen. Dabei können die Teilnehmenden via Zoom live Fragen stellen. Gäste der nächsten Sprechstunde am 26. März, 16:30 Uhr, sind Tragwerksplaner Dr.-Ing. Ulrich Breuninger, Weiske und Partner GmbH, Architekt Ingmar Menzer, wulf architekten, sowie der Erste Bürgermeister von Heidelberg, Jürgen Odszuck.
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Die Landschaftsarchitektur feiern |
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Am 16. April, 18:30 Uhr, findet im Stuttgarter Hospitalhof die Preisverleihung zum zweiten Baden-Württembergischen Landschaftsarchitektur-Preis statt. Im Beisein von Schirmherrin Nicole Razavi MdL, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen BW, erhalten die Entwurfsverfasserinnen und -verfasser, Bauherrschaften und Planungsbeteiligten ihre Würdigungen für den ersten Preis, den Sonder- und Publikumspreis sowie Auszeichnungen in unterschiedlichen Kategorien (s. auch > Newsletter 43/23). Eine davon geht an den Walckerpark in Ludwigsburg (Foto), geplant von koeber Landschaftsarchitektur.
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Statt sehen: tasten, hören, riechen, schmecken. Zusammen mit Sehbehinderten entwickelt, lädt die Sonderausstellung > „Blind Date mit Stuttgart“ dazu ein, die Landeshauptstadt mit anderen Sinnen zu erfahren und die Herausforderungen kennenzulernen, mit denen Menschen mit Sehbehinderung im Alltag konfrontiert sind. Bis zum 5. Mai kann die Ausstellung in von blinden und sehbehinderten Guides geführten Kleingruppen besucht werden.
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Gutes Design geht über Ästhetik hinaus. Aber durch was zeichnet es sich aus? Beim aed Design Talk > „Was ist gut? The Power of Design“ am 19. März, 19-21 Uhr im Showroom Sarah Maier Collection in Stuttgart soll genau darüber diskutiert werden: Wie lassen sich Konzepte entwickeln, Räume und Lebenswelten gestalten, die Sinn stiften und die Zukunft nachhaltig positiv beeinflussen?
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Um die nächste Generation ehrenamtlich Aktiver ist es in der Architektenkammer Baden-Württemberg gut bestellt. Das zeigt die intensive Mitarbeit der Architekt:innen und Stadtplaner:innen im Praktikum (AiP/SiP) in den verschiedenen Gremien. „Für uns Planerinnen ist die Arbeit in der Kammer eine gute Möglichkeit, um den anstehenden Wandel im Berufsbild mitzugestalten und gemeinsam einen Schritt in die Zukunft zu gehen“, sagt Jana Melber, Landesvertreterin für die AiP/SiP und als Beisitzerin im Vorstand des Kammerbezirks Stuttgart aktiv. Die Zusammenarbeit mit allen 17 Kammergruppen des Bezirks gefällt ihr dabei besonders: „Im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen zu sein, die Persönlichkeiten an den einzelnen Orten kennenzulernen und dann gemeinsam an Themen zu arbeiten, die mir persönlich wichtig sind, das macht Spaß.“
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Bilder von oben: Kim Fohmann; AKBW; AKBW / Jan Potente; AKBW; AKBW; Laura Loewel; StadtPalais | Was ist gut – Designtalk aed; AKBW |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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