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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 40/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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ob bezahlbarer Wohnraum und soziale Infrastruktur, die Klimaanpassung oder das Image des Landes: die Herausforderungen, vor denen Baden-Württemberg aktuell steht, lassen sich ohne qualitätvolle Beiträge aus Architektur und Städtebau nicht meistern. Der Berufsstand sieht sich in der Pflicht. Ein Kernthema der diesjährigen Landesvertreterversammlung (LVV) war deshalb die Positionierung der AKBW zu den wichtigen Themen der nächsten Legislaturperiode. Dazu diskutierten die Delegierten in Untergruppen, um schließlich ein gemeinsames Papier zu verabschieden. Gleichermaßen intensiv war der Austausch in eigener Sache zu Fragen wie: Soll sich die Zahl der Mitglieder in LVV und Landesvorstand um rund ein Drittel reduzieren? Wird die Amtszeit für die AKBW-Ehrenamtlichen von vier auf fünf Jahre verlängert? Die Aussprachen machten dem demokratischen Selbstverständnis des Architekt:innen-Parlaments alle Ehre: „Intensive kritische Diskussion und im Ergebnis doch große Übereinstimmung – das zeichnet die gute Arbeitsatmosphäre dieses Gremiums aus“, so AKBW-Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle zum deutlichen Ja für die vorgeschlagenen Änderungen in Satzung und Wahlordnung. Bilanz aus Heilbronn: die berufspolitischen Weichen für die nächsten Jahre sind gestellt.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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| AKBW-Landesvertreterversammlung 2025 |
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„Baden-Württemberg kann’s besser“, ist sich AKBW-Präsident Markus Müller sicher. Bei der 52. Landesvertreterversammlung, am 28./29. November in Heilbronn, richtete er den Blick auf die multiplen Herausforderungen im Land im Spiegel der Kompetenzen seines Berufsstands. „Wir als Kammer gehen den Dingen auf den Grund“, so leitete Müller die Diskussion über die aktuellen Herausforderungen im Planen und Bauen sowie über die in den AKBW-Kompetenzteams dazu erarbeiteten Lösungsvorschläge ein. Mit Blick auf die derzeitige politische Debatte über die drohende Aufhebung des Vorrangs der losweisen Vergabe mahnte er, „nicht die Axt an die Innovationskraft der mittelständischen baden-württembergischen Planungsbüros und Handwerksunternehmen zu legen“. Im Gegenteil gelte es, diese zu nutzen. Die Architektenkammer sieht er als Abbild von Baden-Württemberg – hier wie dort gehe es ihm auch darum, Ehrgeiz zu entfachen.
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Zwei Tage in der „Harmonie“ |
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Mit welchen Forderungen die AKBW im Vorfeld der Landtagswahlen 2026 an die Politik herantritt, stand im Zentrum der LVV. Bei einer Podiumsdiskussion mit den Vertreter:innen der Landtagsfraktionen konnten notwendige Änderungen angesprochen werden. In fünf Themenräumen diskutierten die Delegierten dann über Einzelaspekte, etwa zur Landeswohnraumförderung, zu Vergabefragen oder Klimaanpassung, zum Bau-Turbo, dem Landesentwicklungsplan oder Bürokratieabbau. Der Prozess mündete in ein detailliertes, 26-seitiges Positionspapier. Auch die Kammer wählt im Jahr 2026. Im Vorfeld dieser Wahlen standen Beschlüsse zu Änderungen der Gremienstrukturen an. Das Ziel: Kosteneinsparung und noch effizienteres Arbeiten. Ebenfalls Teil der umfangreichen Tagesordnung im Heilbronner Kongresszentrum „Harmonie“ waren die Fort- und Weiterbildungsordnung, Fragen des Haushalts sowie Informationen zur laufenden Novelle des Architektengesetzes.
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Ein Muss: gute informelle Planung |
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Mit dem „Wohnungsbau-Turbo” soll schneller mehr bezahlbarer Wohnraum entstehen. Die neue Sonderregelung – Paragraph 246e Baugesetzbuch – und weitere damit verbundene Neuregelungen ermöglichen weitgehende Abweichungen vom Bauplanungsrecht. Albrecht Reuß, Vertreter der Stadtplanung im AKBW-Landesvorstand, warnt: „Die Beschleunigung des Wohnungsbaus darf nicht zulasten von Baukultur, kommunaler Steuerung oder Rechtssicherheit gehen.“ Um hier ein Chaos zu verhindern und die beschleunigende Wirkung des „Bau-Turbos“ gezielt zur Entfaltung zu bringen, seien klare kommunale Leitplanken notwendig. „Denn der Verzicht auf formelle Planung geht nur mit guter informeller Planung – dafür braucht es uns Fachleute“, so Reuß. Dazu führt das Positionspapier des Kompetenzteams „Landesentwicklung“ fünf Empfehlungen auf. (Foto: Als beispielhaft prämierter kostengünstiger Wohnraum in sensibler Nachverdichtung: > Buggi 52)
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Wo Menschen Verantwortung übernehmen |
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„Zukunft entsteht dort, wo Menschen Verantwortung übernehmen und mit Kreativität und Weitblick gestalten“, betonte Landrat Dr. Richard Sigel bei der Preisverleihung zum Beispielhaften Bauen im Rems-Murr-Kreis. Aus 89 eingereichten Arbeiten wählte die siebenköpfige Jury unter Vorsitz von AKBW-Vizepräsident Stephan Weber 25 Projekte aus – von Wohnbauten über Kindergärten, Schulen und Feuerwehrhaus bis hin zu Bürgerpark, Weingut und Sterne-Restaurant. Die intensive Juryarbeit umfasste eine zweitägige Rundfahrt zu 29 Objekten. AKBW-Geschäftsführerin Carmen Mundorff gratulierte den Preisträger:innen für ihren Beitrag zu Baukultur und Lebensqualität im Landkreis. Die ausgezeichneten Projekte sind bis 19. Dezember in der Kreissparkasse Waiblingen zu sehen, danach geht die Ausstellung auf Wanderschaft durch den Landkreis.
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„Bau the Länd“ heißt die neue Plattform im Internet, auf der das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Informationen zum Virtuellen Bauamt BW, zu Gesetzen, Verordnungen und Erlassen sowie zu häufig gestellten Fragen zusammenführt. Zu den Angeboten gehört beispielsweise ein „Zuständigkeitsfinder“, mit dem sich die Kontaktdaten der für einen bestimmten Ort zuständigen Baurechtsbehörde ermitteln lassen. Der Service soll auch den Austausch zwischen den am Bau Beteiligten erleichtern.
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| „Es ist Zeit, das Korsett zu lockern und sich auf das Vertrauen in die Freien Berufe zurückzubesinnen.“ |
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| AKBW-Positionspapier zur Landtagswahl 2026
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| AKBW-Kooperation Bildungsoffensive |
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Holzbau als Zukunftstreiber |
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Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, verlängert die Bildungsoffensive „Auf Holz bauen“ bis 2029. So die frohe Botschaft bei der Jahresveranstaltung „Zukunft bauen – mit Holz und Haltung“ am 2. Dezember im Haus der Architektinnen und Architekten. Als künftige Schwerpunkte nannte er Bauen im Bestand, Nachverdichtung, Hybridbau und Kreislaufwirtschaft. Neue Leitfäden und Praxisbeispiele zeigten: Holzbau schafft Wohnraum, schützt Klima und stärkt regionale Wertschöpfung. Welches Potenzial in dem Baustoff steckt, wurde anhand von vier Projektvorstellungen klar, die modulare Wohnbauten, reduzierte Sporthallen und serielle Sanierungen thematisierten. Die Abschlussdiskussion verdeutlichte, dass Nachhaltigkeit Pflicht sein muss – und Holzbau oft der Schlüssel ist, auch bei der Weiternutzung vom Bestand.
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Drei Perspektiven auf die Region |
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Was regionale Verantwortung heutzutage bedeutet, dazu gab es beim zweiten Macher:innengespräch zum Thema „Räume“ – als Teil der Veranstaltungsreihe „Kraft der Region“ – drei ganz unterschiedliche Stimmen. Alina Reinartz zeigte, wie Solidarische Landwirtschaft Versorgung, Bodenpflege und Biodiversität sichert. Alexander Lenk kritisierte die zersplitterten Strukturen der Metropolregion Stuttgart und monierte: „Wir sind nicht solidarisch.“ Dr. Kerstin Renz betonte die kulturelle und spirituelle Kraft des ländlichen Raums und die Bedeutung gemeinsamer Werte. Der Abend machte sichtbar: Zukunft entsteht dort, wo Landwirtschaft, Wirtschaft, Kirche und Zivilgesellschaft zusammenwirken.
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Upcycling at its best: DNP für Mehrzweckhalle |
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Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur 2025 geht an die Mehrzweckhalle in Ingerkingen. Die Jury würdigte das Konzept des Stuttgarter Büros Atelier Kaiser Shen, das statt Abriss auf maximalen Erhalt des Bestands zielt: Rund 60 Prozent der vorhandenen Struktur konnten weiterverwendet werden, ergänzt durch eine innovative Aufstockung in Holzbauweise. Das eigens entwickelte Tragwerk orientiert sich am Achsraster der bestehenden Stahlbetonstützen und leitet die Lasten in neue Fundamente. Unter aktiver Einbindung der Bürgerinnen und Bürger entstand ein Ort, der Sport, Kultur und Gemeinschaft verbindet – ein gelungenes Beispiel für nachhaltiges Weiterbauen im Sinne des Gemeinwohls.
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Junge Planerinnen und Planer am Werk |
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In guter Tradition trafen sich Berufseinsteiger:innen und Studierende gestern (3. Dezember) im Haus der Architektinnen und Architekten, um mit viel Eifer und Kreativität Lebkuchenhäuschen zu backen – und nebenbei Fragen zum AiP/SiP zu klären: berufliche Perspektiven, Möglichkeiten zur Vernetzung, Informationen zur Kammermitgliedschaft... In mehreren Teams wurde geplant und gebaut: mit großem Erfolg, wie die kleinen Bauwerke zeigen. Wir wünschen allen Newsletterabonnentinnen und -abonnenten eine ähnlich schöne und entspannte Vorweihnachtszeit.
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Bilder von oben: Juergen Pollak; AKBW / Jan Potente; AKBW / Jan Potente; Jochen Weissenrieder; AKBW / Jan Potente; AKBW / Jan Potente; AKBW; AKBW / Moritz Wetzig; AKBW |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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