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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 36/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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um Sakralbauten ging es dieser Tage im Haus der Architektinnen und Architekten. Viele kluge Analysen und Annäherungen an diese sensible Bauaufgabe waren zu hören. Am Ende kreiste die Diskussion nur mehr um ein Thema: das einfache Bauen. Erfahrene Bestands-Experten schwelgten von schlichten Kapellen, erhaltungssaniert, mehr nicht. Von Gebäuden, die Wertschätzung durch Unterlassen erfahren – „Armut kann ein ganz guter Denkmalschutz sein“, wurde gesagt. Viel zu viel werde hierzulande hineingepackt an Anspruch und Materialität, übersaniert, übertüncht, bis am Ende kaum noch sichtbar sei, was einmal war. Man müsse alles etwas südländischer und „nicht so deutsch“ angehen. Doch dann platzt die Nachricht des eingestürzten „Torre die Conti“ in Rom herein und man kommt ins Nachdenken über die deutsche Gründlichkeit.
Eine schöne Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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| AKBW-Kooperation Kirchbauforum 2025 |
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Verzweckung oder wertschätzender Erhalt? |
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Gut 120 Interessierte kamen zum Kirchbauforum 2025 – dem gemeinsamen Veranstaltungsformat von Architektenkammer BW und der Evangelischen Akademie Bad Boll. Diskutiert wurde intensiv über die „Verzweckung“ von Sakralbauten und die Grenzen der Neu- und Umnutzung. Quintessenz: Zuerst danach fragen, was der Raum kann und was ihm zumutbar ist. Der stattliche kirchliche Gebäudebesitz habe längst das Interesse großer Projekt- und Immobilienentwickler geweckt, berichtet Moderatorin Dr. Kerstin Renz. Die Strategie der Kammer, so Markus Müller, bestehe darin, sich mit jenen zu verbünden, die wertschätzend vorgingen und nicht nur Geld verdienen wollten. Durch Veranstaltungen wie das Kirchbauforum versuche die AKBW, „gegen platte Lösungen zu immunisieren“.
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| Kompetenzteam Arbeitswelt |
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Wandel als Grundbedingung |
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Gesellschaft und Arbeitswelt befinden sich in einem grundlegenden Wandel. Klimakrise, Digitalisierung und veränderte Lebensmodelle stellen die Planung vor neue Herausforderungen – und eröffnen zugleich neue Aufgabenfelder. Das AKBW-Kompetenzteam Arbeitswelt versteht diese Transformation als dauerhafte Grundbedingung künftiger Planung. Gefordert ist ein erweitertes Berufsverständnis, das Kontext, Prozess und Verantwortung in den Mittelpunkt rückt. Planung beginnt heute früher und strategischer. Themen wie die Phase 0, Umbaukultur und Prozesswissen werden dabei zu zentralen Bausteinen einer nachhaltigen Planungskultur: Der Bestand gilt als Ressource, seine Weiterentwicklung als Chance. Moderation und transdisziplinäre Zusammenarbeit gewinnen an Bedeutung. Architektur wird so zur Ermöglichungsdisziplin, die Wandel nicht nur begleitet, sondern aktiv gestaltet.
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Symposium des KT Arbeitswelt „Zukunft Gewerbegebiet: Transformation statt Stillstand – Sichtweisen von Kommunen, Investoren, Unternehmen und die Rolle der Planenden“, 12. März 2026, 14-18 Uhr, Stuttgart. Save the date!
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Wie uns KI den Spiegel vorhält |
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Ganze Gebäude werde die KI auch in Zukunft nicht planen, Architekt:innen jedoch viele „lästige“ Aufgaben abnehmen, so die Einschätzung von Luisa Rott, Henning Larsen Architects, im Kammerinterview. Für Planer:innen werde Anleiten, Begutachten und Entscheiden immer relevanter – und es werde mehr Zeit für andere wichtige Themen bleiben, die aktuell untergehen. Weiteres Thema im Interview: Die sogenannte KI-Bias. Zu oft replizierten Künstliche Intelligenzen diskriminierende Vorurteile. Hier halte die KI den Menschen jedoch den Spiegel vor, denn: „Die KI hat sich diese Vorurteile nicht ausgedacht“, vielmehr sind diese bereits in den menschengenerierten Trainingsdaten enthalten.
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KI, Teilzeit, Bürokratie prägen Berufsalltag |
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Die Ergebnisse der berufspolitischen Befragung 2025 der Bundesarchitektenkammer sind da. Mehr als 15.600 Kammermitglieder – Selbstständige wie Angestellte – gaben Auskunft über aktuelle Trends, Herausforderungen und Perspektiven im Berufsalltag. Die Befragung zeigt, dass mittlerweile eine Mehrzahl der Angestellten in Teilzeit tätig ist und die Bürogründungsbereitschaft abnimmt – nur noch 41 Prozent der Kolleginnen und Kollegen können sich Selbstständigkeit vorstellen. Die rasanten Entwicklungen bei der Künstlichen Intelligenz spielen im Büro-Alltag noch eine untergeordnete Rolle. Knapp ein Drittel der Architektinnen und Architekten nutzen KI, aber meistens noch im Rahmen der Erprobung. Diese und weitere Ergebnisse, etwa zu Softwarekosten oder Meinungen zu DIN-Normen, sind auf der BAK-Webseite zu finden.
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| Perspektive Stuttgart – Die FÜNF KG |
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„Fast ein wenig pietistisch“ |
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Drei Entwurfsteams erarbeiten derzeit Zukunftskonzepte im Rahmen des Stadtentwicklungsprozesses „Perspektive Stuttgart“. Am 21. Oktober stellten sie ihre Zwischenergebnisse der Öffentlichkeit vor und brachten damit eine lebhafte Diskussion in Gang, die sich online fortsetzte und am 11. November vom Städtebauausschuss aufgegriffen wird. Die Arbeiten vermittelten „große Ernsthaftigkeit und ein technisch-funktionales, in seiner Trockenheit fast ein wenig pietistisch anmutendes Stadtverständnis. Sie passen insofern gut zu Stuttgart“, urteilt Thomas Herrmann, Sprecher der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen. Offen bleibe, ob das ausreiche, „um der Stadtgesellschaft wirklich Lust auf Zukunft zu machen“. Nun gelte es, Bürgerschaft, Kommunalpolitik und die gesamte Verwaltung so am Prozess zu beteiligen, dass sie sich in den Ergebnissen wiederfinden.
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| „Wir brauchen endlich einen echten UmBau-Turbo – kein weiteres Beschleunigungsprogramm für Neubau auf der grünen Wiese.“ |
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| Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer
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„Turbo“ auch für Juristen? |
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Der „Bau-Turbo“ ist seit 30. Oktober 2025 in Kraft. Die Bundesregierung verbindet damit > „schneller und einfacher bauen“. Die > Kritik der BAK zielt auf die Regelungen des Paragrafen 246e BauGB. Er setze „völlig falsche Anreize für kurzsichtige Bauentscheidungen“ und führe „im schlimmsten Fall zur Vergoldung von Flächen ohne Wert für die Allgemeinheit“, so BAK-Präsidentin Andrea Gebhard. Fatal sei, dass die Mindestzahl von sechs Wohnungen beim Wohnungsneubau nicht im Gesetz stehe. Die AKBW moniert, der Freifahrtschein, Bebauungspläne zu umgehen, verlagere die Verantwortung für die Konfliktbewältigung mit Nachbarn, Umweltverbänden oder Denkmalschutz auf Städte und Gemeinden – samt erwartbarer juristischer Auseinandersetzungen. Im Kammerverbund wird derweil über die Etablierung von „Prüfarchitekten“ diskutiert, die, analog zum Prüfingenieur, Bauantragsprozesse begleiten und beschleunigen. Konstruktive Vorschläge zur Bauleitplanung erarbeiteten zudem Kammerexperten der „Rheinschiene“. AKBW-Vorstand Albrecht Reuß: „Komplexe Prozesse haben ihre Berechtigung im sorgsamen Interessenausgleich. Praktiker zeigen auf, wie es trotzdem schneller gehen kann.“
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| Kammerbezirk Tübingen aktiv |
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Neue Mitglieder an einem Tisch |
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Im Bezirk Tübingen waren Neumitglieder eingeladen, sich über die Kammer und ihre Strukturen zu informieren – und dabei Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Beim Treffen in der Geschäftsstelle in Ulm ging es um ehrenamtliches Engagement, um den Unterschied zwischen Versorgungswerk und staatlicher Rentenversicherung, aber auch um berufspraktische Fragen.
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An vier Terminen im November und Dezember lädt die Kammergruppe Biberach unter dem Motto „Der Garten“ zu den diesjährigen > „Biberacher Architekturgesprächen“. Den Beginn macht am 12. November ein Vortrag von Ron Edelaar, EMI Architekt*Innen AG, Zürich, mit Fokus auf dem architektonischen Dialog zwischen Haus und Garten. Am 18. November folgt Nicole Wiedersheim, Umland GmbH, Zürich, die an die ökologische Aufbruchszeit mit dem Erbe Eduard Neuenschwanders anknüpft. Beginn ist jeweils um 19 Uhr im Audimax der Hochschule Biberach.
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Heidelberg, Mannheim, Rhein-Neckar |
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Was bringt mir eigentlich die Kammer? Und warum sollte ich mich engagieren? Zur Klärung dieser und weiterer Fragen laden die Kammergruppen Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar-Kreis am 20. November zum offenen Infoabend > „AKBW goes Heidelberg“ in die Chapel. Impulsvorträge gibt es von AKBW-Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle und vom Netzwerk AiP/SiP.
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Sanierung in 22 Werktagen |
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Zahlreiche Ein- und Zweifamilienhäuser haben dringenden Sanierungsbedarf – doch lange Renovierungszeiten und hohe Kosten schrecken viele Eigentümer:innen ab. Das Konzept des Sanierungssprints will hier Abhilfe schaffen: Mit einem standardisierten, digitalisierten Bauprozess (dem „Bauzeitenplan“) soll eine energetische Sanierung in nur 22 Werktagen zu einem festen Preis möglich werden. Expertenseminare vermitteln die Methode und zeigen praxisnah, wie Planung, Ablauf und Umsetzung effizient gestaltet werden können. Termine: 21. November in Friedrichshafen, 4. Dezember online (Kompaktseminar), 28. Januar in Stuttgart.
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Wärmeversorgung im Bestand |
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Beim 27. Herbstforum Altbau am 20. November, 9:30-18 Uhr, Stuttgart, liegt ein Themenschwerpunkt auf der Wärmeversorgung im Bestand. Zu den zahlreichen Impulsen, Fachvorträgen und Praxisbeispielen zählen der Vortrag „Unsichtbarem Wohnraum auf der Spur“ des Wohnwende-Ökonoms Dr. Daniel Fuhrhop sowie die Keynote von Spiegel-Kolumnist Prof. Dr. Christian Stöcker über das Potenzial effizient genutzter Erneuerbarer Energien. Die AKBW ist erneut Kooperationspartnerin der Veranstaltung von Zukunft Altbau, dem vom Umweltministerium geförderten Informationsprogramm für die energetische Gebäudesanierung.
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| Welches Potenzial hat ein Bestandsgebäude? Wie kann das Vorhandene mitgenutzt werden – auch als baukünstlerisch ideelle Ressource? Um solche Fragen geht es auf dem Symposium > „Weiterbauen – building on existing“ des Instituts für öffentliche Bauten und Entwerfen an der Universität Stuttgart. |
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Die Architektenkammer BW wird auf dem englischsprachigen Abend-Podium am 13. November, 18 Uhr, die Sicht der Architekturpraxis einspeisen. Termin: 13. + 14. November, Ort: Universität Stuttgart.
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Technik, Lebenszyklus, Innovationskraft |
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Der Holzbaupreis Baden-Württemberg würdigt alle zwei Jahre herausragende Bauwerke, Konzepte und Innovationen rund um den nachhaltigen Baustoff. 2024 ging die Auszeichnung an das Collegium Academicum in Heidelberg (Bild). Mit der aktuellen Auslobung sind Objekte gesucht, die zwischen 2024 und dem 15. Januar 2026 in Baden-Württemberg realisiert wurden bzw. werden und Holz als zentralen Baustoff einsetzen. Bewertet wird die technische Qualität, der Lebenszyklus sowie die Innovationskraft der Beiträge. Ziel ist es, zukunftsweisende Holzbauprojekte sichtbar zu machen und die Holzbaukultur zu stärken. Die Abgabefrist endet am 15. Januar, die Preisverleihung ist am 6. Mai 2026 beim Fachkongress „Drei Länder, eine Mission: Holzbau – weil Zukunft nachwachsen muss!“ in Friedrichshafen.
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| Modellbauwettbewerb für Schüler:innen |
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Vorhang auf für Theaterbühnen |
| „Eine Bühne für Geschichten – Une scène pour des histoires“ zu bauen, dazu sind Kinder und Jugendliche in der gesamten Oberrhein-Region – aus Baden, dem Elsass sowie Basel – aufgerufen. Bereits zum 18. Mal findet dort der trinationale Schülerwettbewerb im Architekturmodellbau statt. |
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Für > OSCAR sollen die jungen Menschen dieses Mal eine Theaterbühne entwerfen, einen „Raum für gemeinsames Erleben, kulturellen Austausch und bleibende Eindrücke“. Die Anmeldefrist läuft bis 12. Dezember, abgegeben werden muss bis Ende April 2026. Die teilnehmenden Klassen haben wieder die Möglichkeit, einen Architekten oder eine Architektin zum Unterrichtsbesuch einzuladen, um sich Expertise aus erster Hand einzuholen.
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Bilder von oben: Walter Hess / S.K.U.B.; AKBW; Jörn Wächtler / ChatGPT (KI-generiert); AKBW; LHS / Weichelt; AKBW; AKBW; AKBW; Martin Stollberg / Zukunft Altbau; IÖB; Moritz Wetzig / AKBW; MEA |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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