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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 35/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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ein Thema treibt die Architektenkammern um – das geplante Vergabebeschleunigungsgesetz, genauer: der Umgang mit dem darin enthaltenen Losgrundsatz. Die Parlamentarier und Ländervertreter in Bundestag und Bundesrat glauben offenbar der These, Gesamt- oder Konzernvergaben beschleunigten die Prozesse. Beweise? Keine! Wenn Verfahren länger dauern, liegt es mitnichten daran. Ohne Not wird der Mittelstandsgrundsatz in Deutschland zur Disposition gestellt. 90 Prozent aller Architekturbüros haben weniger als zehn Mitarbeitende. Die Fach- und Teillosvergabe von Planungsleistungen garantiert gleichberechtigte Marktzugänge nicht allein für Planende. Es geht auch um den Erhalt einer klein- und mittelständischen Handwerkerschaft, die es braucht, um all die Aufgaben umzusetzen. Die Losvergabe zu streichen, hieße, faire Marktzugänge zu verhindern und liefe dem Gleichheitsgrundsatz aus Artikel 3 des Grundgesetzes entgegen. Die Architektenkammern, auch die AKBW, haben sich in zahllosen Gesprächen, Initiativen und Schreiben bei den Abgeordneten des deutschen Bundestages für den Erhalt des Grundsatzes der losweisen Vergabe eingesetzt. Alle müssten wissen, was auf dem Spiel steht.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Sparkurs, Struktur, Stimmungsbarometer |
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BVV-Marathon, Teil zwei: Nach Tübingen und Stuttgart tagten die Kammerbezirke (KB) Karlsruhe und Freiburg, letzterer am südlichsten Zipfel in Konstanz (Foto). Die „Transformation“ der Kammer-Strukturen stand bei den Bezirksvertreterversammlungen (BVV) zentral zur Diskussion: Verkleinerung der Gremien von Landesvorstand bis Landesvertreterversammlung (LVV) sowie eine Ausweitung der Wahlperiode von vier auf fünf Jahre, gekoppelt an eine maximale Amtszeit. Dafür gab es weit überwiegend Zustimmung. Künftigen Leitungsgremien „eine solide Basis zu hinterlassen“, sei zwingend, so Fred Gresens, Vorsitzender KB Freiburg. AKBW-Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle resümierte nach vier BVVen: „Die Delegierten machen die Kammer zukunftsfest. Sie stellten sich in allen Kammerbezirken unbequemen Wahrheiten, diskutierten konstruktiv und ebneten damit den Weg für mutige Beschlüsse auf der LVV.“ Zugleich dienen die BVVen auch als Stimmungsbarometer und Übersicht über Aktivitäten. Andreas Grube, Vorsitzender KB Karlsruhe, lobte die „Qualität in der Breite“.
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Die Architektenkammer hält für ihre Mitglieder eine ganze Reihe von Dienstleistungen vor: Beratung und Hilfestellungen für deren tägliche Arbeit. Die Mitarbeitenden der Landesgeschäftsstelle sind mit den unterschiedlichsten Anliegen und Themen konfrontiert – sehr individuelle, aber auch häufig wiederkehrende. Dabei zeigt sich: Nicht allen AKBW-Mitgliedern ist bekannt, was ihre Kammer für sie tut und tun kann. Die neue Newsletter-Reihe „Arbeitshilfen für die Praxis“ will die Lücke schließen und stellt die Unterstützungsangebote der Kammer vor. Die Artikel sind im Nachgang auch auf der > Homepage abzurufen.
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Praxishilfen Teil 1: LBO-Synopse |
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Mit großem Bohei wurde in der ersten Jahreshälfte durch das „Gesetz für das schnellere Bauen“ die Landesbauordnung geändert. Doch wer sich über das Gesetzblatt informieren will, was sich denn nun im Einzelnen konkret geändert hat, ist schnell ernüchtert. Als Änderungsgesetz ist diese Veröffentlichung für die Praxis unbrauchbar, denn wer kann schon etwas anfangen mit Vorgaben wie: „In § 55 Absatz 2 Satz 1 wird das Wort „vier“ durch das Wort „zwei“ ersetzt.“? Aus diesem Grund bietet die AKBW ihren Mitgliedern – exklusiv nach Mitglieder-Login – das Merkblatt Nr. 613: „LBO-Änderung 2025 – Synopse“ zum Download in der > Datenbank Broschüren und Merkblätter. In einer übersichtlichen und vollständigen Gegenüberstellung von bisheriger Fassung und neuem Text sind die Änderungen jeweils im Zusammenhang aufgeführt und meist auch kurz kommentiert.
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Schneller soll das Bauen gehen – ob LBO-Novelle in Baden-Württemberg oder Bauturbo im Bund. In der November-Ausgabe des DAB Regional haben wir genauer hingesehen bzw. hinsehen lassen. „Die Bundesregierung startet mit dem Bauturbo letztlich den Versuch, ein Planungsrecht light zu schaffen und damit die Grundregeln des Baugesetzbuches außer Kraft zu setzen“, urteilt der Baurechtsexperte Michael Halstenberg im Interview. Und unser AKBW-Fachmann für Bauplanungsprozesse, Jochen Stoiber, fühlte sich bei der Analyse von Beispielen für die Auslegung von Gesetzesnovellen durch Gerichte oft an das Märchen von Hase und Igel erinnert.
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Aktivrente auch für Selbstständige! |
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Am 15. Oktober hat das Bundeskabinett beschlossen, dass sozialversichert Beschäftigte für eine Aktivrente anspruchsberechtigt sind, Freiberufler und Selbstständige jedoch außen vor bleiben. Dagegen geht der Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB) mit verschiedenen Aktivitäten vor – darunter mit der Petition „Aktivrente auch für Selbstständige: Wir sind keine Erwerbstätigen zweiter Klasse!“ Der BFB ruft zur Zeichnung auf.
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| „Das Gestaltungsargument zählt bei vielen Menschen sogar noch mehr als die guten Gründe der Klimabilanz.“ |
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| Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
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| AKBW und Künstliche Intelligenz |
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Die Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant und ist ein wichtiger Bestandteil der künftigen Arbeitswelt. Architekt:innen sind aber keine Software-Entwickler. Für ihre Büros stellt sich deshalb die Frage, wie sie mit den richtigen Leuten zusammenkommen. Die AKBW lädt am 17. November, 18 Uhr, zum ersten KI-Stammtisch ins Haus der Architektinnen und Architekten ein. Es werden Architekturbüros aus Baden-Württemberg, die datenbasiert mit KI arbeiten, und KI-Forscher:innen zusammengebracht, um den Austausch zu Anwendungs-Fragen im Bereich der Datenqualität und -sicherheit oder anderer KI-Themen zu fördern. Die am Stammtisch teilnehmenden Expert:innen stellen kurz vor, wie sie im Büro mit KI gestartet sind und wie ihre Erfahrungen aussehen – auch als Best Practise-Beispiele für alle Anwesenden.
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> „Frankfurt ist eine Reise wert!“ so Stephanie Harbusch, die als stellvertretende Vorsitzende der Kammergruppe Tübingen von deren Exkursion in die Main-Metropole berichtet. „Der spannungsvolle Kontrast zwischen alt und neu ist an vielen Plätzen erlebbar und lässt das Architekturherz schneller schlagen.“ Ein besonderes Highlight: bei drei Projekten „haben die Chefs persönlich geführt“: Florian Schlüter, Andreas Krawczyk und Stefan Forster (Foto: Platensiedlung).
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Nach > Basel ging ein Tagesausflug der Kammergruppe Waldshut. Zum breit gefächerten Programm gehörten die aktuellen Entwicklungen des Mehrgenerationen-Wohnens rund um das ehemalige Weinlager von Coops sowie im Hotel „Les Trois Rois“ die neue Bar und Gastronomie „Banks“ (Gruppenfoto), aber auch das historische Tor St. Johann zur westlichen Rheinpromenade bis zum Novartis Areal (Foto rechts).
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Büronachfolge, Übernahme und Partnerschaften: drei Themenbereiche, die vielen Mitgliedern unter den Nägeln brennen. Zu > „Alte Hasen, junge Füchse“ laden die Kammergruppen Ravensburg, Biberach und Bodenseekreis gemeinsam am 7. November, 14-17 Uhr, nach Kißlegg im Allgäu ein. Zu Gast ist Andreas Preißing, der zum Büroberater-Team der AKBW gehört, und Einblick in die Materie gibt. Auch Best-Practice-Beispiele sollen an dem Nachmittag vorgestellt werden.
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In der Reihe > „Ettlinger Gespräche“ lädt die Kammergruppe Karlsruhe Landkreis unter dem Titel „Holzbau – zweimal anders“ am 13. November, 19 Uhr, nach Ettlingen ein. Beleuchtet werden das Holz-Hybrid Hochhaus „CARL“ in Pforzheim, Peter W. Schmidt + Assoziierte GmbH & Co. KG, Berlin/Pforzheim, und die in Ettlingen geplanten nachhaltigen Wohnhäuser (Foto) aus lokalem Buchenholz, Architekturbüro Partner und Partner, Berlin/Freudenstadt. Beide Projekte stehen beispielhaft für neue Wege im Holzbau. Im Anschluss eröffnet die Ausstellung „HOLZ.BAU.ARCHITEKTUR 2025“, die bis zum 26. November im Foyer des Rathauses zu besichtigen ist.
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Feldkreuz, Brunnenhaus, Grenzstein |
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Der diesjährige, mit 10.000 Euro dotierte Bürgerpreis der Denkmalstiftung BW geht an die „Gesellschaft zur Erhaltung und Erforschung der Kleindenkmale in Baden‐Württemberg e.V.“. Der Verein bewahrt durch Kartierung und Pflege von Grenzsteinen, kleinen Kapellen oder Sühnekreuzen ein Stück Identität einer Region – dies umso mehr, als die Landkreise die Erfassung von „Kleindenkmalen“ eingestellt haben. Jedes Feldkreuz sei ein Stück Heimatgeschichte, lobte Bauministerin Nicole Razavi, zugleich Vorsitzende des Kuratoriums, in dem auch die AKBW über ihren Präsidenten Markus Müller vertreten ist. Die Denkmalstiftung BW förderte gemäß ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ seit 1985 weit über 1.700 Projekte im Land mit rund 71 Millionen Euro.
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Gedenken an einen „Allroundman“ |
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Die Architektenkammer erinnert aus traurigem Anlass an Hans-Rolf Sommer. Der langjährige Vizepräsident der Kammer verstarb mit 89 Jahren. Seit 1966 Mitglied, wählte ihn die Landesvertreterversammlung 1988 in Freiburg zum Ersten Vizepräsidenten, zuständig für Finanzen – ein Amt, das der Freie Architekt und Stadtplaner aus Esslingen bis 2002 ausfüllte. Wettbewerbe waren sein großes Thema. Die Weggefährten erinnern einen Herzblut-Berufspolitiker und gleichermaßen den weltzugewandten, genuss- und sangesfreudigen Menschen. „Seine mitreißenden Reden, die ebenso kritischen wie humorvollen Zwischenrufe und die konstruktiven Vorschläge in der LW zu den Themen Haushalt und Finanzen, Wettbewerbswesen, freier Beruf, Investoren u.v.m. sind unvergessen“, so der frühere Präsident und heutige Ehrenpräsident Wolfgang Riehle. Sommer selbst nannte sich einen „Allroundman“. Diesem Ruf, so Riehle, sei er „wahrlich gerecht geworden“. Die Architektenkammer behält Hans-Rolf Sommer dankbar und ehrend im Gedächtnis.
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Bilder von oben: Steffen Schrägle; AKBW; AKBW; AKBW; AKBW; Stephanie Harbusch; Diana Mortasawi; Aidan Semmens | Katrin M., beide auf Pixabay; Architekturbüro Partner und Partner, Berlin/Freudenstadt; GEEK; AKBW |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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