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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 34/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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nein, wir werden an dieser Stelle die von Kanzler Friedrich Merz initiierte „Stadtbild“-Diskussion nicht aufgreifen, wohl aber den Begriff als solchen. Was sich darunter vorzustellen ist, dazu gehen die Meinungen weit auseinander. Jede und jeder hat ein eigenes „Stadtbild“ im Kopf – und fast alle ein jeweils anderes. Worauf sich aber viele als Wunschvorstellung verständigen können, ist die Vitalität von Städten als Orte der gelebten Demokratie und der Begegnung; die Neue Leipzig-Charta wiederum definiert die Zielsetzung für Stadtentwicklung als „grün, gerecht, produktiv“. Demgegenüber verweist der Historiker Karl Schlögel, der letzten Sonntag den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegennahm, auch auf die Verletzlichkeit des Gebildes Stadt, ein neuer Begriff mache derzeit die Runde: der „Urbizid“ – gemeint ist nicht nur die physische Zerstörung, sondern auch diejenige der sozialen, kulturellen und historischen Identität. Auch wenn wir hierzulande von einer derartigen Bedrohung weit entfernt scheinen: Solche Diskurse rücken den öffentlichen Raum und die Stadtentwicklung insgesamt einmal mehr ins Bewusstsein als zentrales, aber leider zu oft vernachlässigtes Planungsfeld.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Etat, Engagement, Erfolgsformate |
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Herbst ist Gremienzeit in der Architektenkammer. Zuerst beraten die vier Kammerbezirke (KB) in der aktuell laufenden Woche, am 28./29. November findet dann die Landesvertreterversammlung in Heilbronn statt. Der KB Tübingen kam, begrüßt durch den umtriebigen Baubürgermeister Dirk Bastin, im Ravensburger Kornhaus (Bild) unter Baustellenbedingungen zusammen, demnächst wird saniert. Der Bezirk Stuttgart traf sich im Haus der Architektinnen und Architekten. Die Landesgeschäftsstelle gab jeweils ein Update der Aktivitäten, stellte aber auch Grundsätzliches wie Haushalt, die Verkleinerung von (Wahl-)Gremien oder ein ethisches Leitbild zur Diskussion. Umgekehrt berichten die Kammergruppen von ihren Aktivitäten, um berufsständische Themen wie die LBO-Novelle oder Bestandsbau in den öffentlichen Diskurs einzuspeisen und die Bürger für Baukultur zu interessieren. „Wir haben viele coole Sachen gemacht, aber auch viel Arbeit reingesteckt“, so Jens Rannow, der Vorsitzende des KB Tübingen. Der größte Kammerbezirk, Stuttgart, startete das ambitionierte Vernetzungsformat „Kraft der Region“. Der Vorsitzende Markus Weismann: „Statt mit allen Akteuren auf einer Ebene zusammenzuarbeiten, verlieren wir hier Zeit mit hölzernen, unflexiblen Planungsprozessen.“
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BIPV: Netzwerk mit Nutzwert |
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Die BIPV-Initiative aus Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) Konstanz, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) sowie Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) präsentiert am Ende der zweiten Projektphase eine neue Vernetzungsplattform für Akteure zur besseren „interdisziplinären Kommunikation zwischen Planung, Handwerk, Industrie, Verwaltung und Wissenschaft“. „Gebäudeintegrierte Photovoltaik ist weiterhin ein Schlüsselthema für den Klimaschutz und die Energiezukunft im Gebäudesektor“, so das Netzwerk. „Wir machen weiter – gemeinsam und praxisorientiert!“ Grundlegend überarbeitet wurde zudem die Herstellerdatenbank. Sie verfügt nun über eine moderne Such- und Filterfunktion, die den Zugang zu relevanten Produkten und Fachinformationen deutlich erleichtert. Auch die Projektdatenbank wurde durch ein umfangreiches Update anwenderfreundlicher.
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Gesellschaft: Anträge rechtzeitig stellen |
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Wer ab dem 1. Januar mit einer neuen Gesellschaft bzw. einer geänderten Gesellschaftsform firmieren möchte, sollte den entsprechenden Antrag bis 31. Oktober einreichen. Andernfalls kann die Architektenkammer Baden-Württemberg eine abschließende Bearbeitung bis Jahresende nicht garantieren.
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KI als Werkzeug, nicht als Ersatz |
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„Als Inspirationsquelle ist KI momentan schon gut geeignet, für die Erarbeitung fertiger Resultate eher nicht.“ So fasst Architekt Florian Scheible, Schöne Neue Welt Ingenieure, den Nutzen der Verwendung von Künstlicher Intelligenz in der Planung zusammen. Der Sprecher der adhoc-Arbeitsgruppe KI der Bundesarchitektenkammer (BAK) plädiert im Kammerinterview für einen bewussten und klar regulierten Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Planung. KI solle Architektinnen und Architekten gezielt unterstützen – etwa bei der Qualitätssicherung oder Prozessbeschleunigung –, jedoch nicht die kreative und verantwortungsvolle Planung ersetzen. Scheible sieht die BAK in der Pflicht, den Berufsstand zu schützen und einen verbindlichen Kodex für den KI-Einsatz zu entwickeln. Trotz aller Herausforderungen blickt er verhalten optimistisch in die Zukunft.
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| „Selbst im Schwarzplan einer Stadt wird ihre Geschichte erkennbar.“ |
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| Karin Schmidt-Friedrichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei der Verleihung des Friedenspreis'
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Drei Mal Bauen im Bestand |
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Dieser Tage offiziell eröffnet, steht beim Ludwigsburger Architekturquartett am 30. Oktober, 19:30 Uhr, das Haus des Tourismus (asp Architekten) am Stuttgarter Marktplatz zur Diskussion. Der ehemalige Kaufhausbau wurde umfassend saniert und umgebaut. Nicht weit davon entfernt findet sich das zweite Projekt, über das sich die Expert:innen-Runde in der Musikhalle Ludwigsburg austauschen wird: das sanierte und modernisierte Kunstgebäude am Stuttgarter Schlossplatz (blocher partners). Das dritte Projekt, das bei der 49. Ausgabe der Veranstaltungreihe der Kammergruppe Ludwigsburg beleuchtet wird, ist das sanierte Hölderlinhaus Nürtingen (Aldinger Architekten): ein in seinen Grundstrukturen rund 400 Jahre alter Bau, in dem Friedrich Hölderlin schon als Kind lebte.
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Lebensräume in dichten Stadtstrukturen |
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Am 5. November, 19 Uhr, laden die Heidelberger Schlossgespräche erneut zum Nachdenken und Diskutieren ein. Zu Gast ist die Architektin Jeanne Gang, Studio Gang, die in ihren internationalen Projekten aufzeigt, wie architektonische Gestaltung zur Förderung von Biodiversität in urbanen Räumen beitragen kann. Mit ihrer Architektur schafft sie Lebensräume in dichten Stadtstrukturen sowohl für Menschen als auch für Pflanzen und Tiere. Es schließt sich eine Diskussionsrunde mit Marie Bruun Yde, Redaktion Bauwelt, an. Durch den Abend führt AKBW-Ehrenpräsident Wolfgang Riehle.
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Die diesjährigen Heidenheimer Energiegespräche thematisieren unter dem Titel „Zukunft weniger“, wie mit klugen, ressourcenschonenden Lösungen eine lebenswerte Zukunft gestaltet werden kann. „Weniger“ nicht als Verzicht, sondern als Freisetzung von Innovation. Organisiert von der AKBW-Kammergruppe Heidenheim, findet die Veranstaltung am 11. November, 18:30-20:30 Uhr, im LOKSCHUPPEN (Foto) statt. Als Gäste dabei sind Annabelle von Reutern, Architects for Future, Van Bo Le-Mentzel, Architekt und Direktor der gemeinnützigen Tiny Foundation, sowie Mechthild Stuhlmacher, Korteknie Stuhlmacher Architecten, Rotterdam. Nicole Köster, bekannt aus „SWR 1 Leute“, moderiert das Podium.
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Vom Abfallprodukt zum Baumaterial |
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Wieso verbrennen, wenn man auch wiederverwenden kann? Diese Frage stellte sich ein interdisziplinäres Team der Hochschulen Konstanz, Stuttgart und Karlsruhe und erarbeitete Konzepte zur Wiederverwendung der Schalungselemente aus Brettsperrholz, die für den Bau der Kelchstützen des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs eingesetzt wurden. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Stuttgart 210 – weiterdenken, weiterbauen!“ werden in der Wanderausstellung „aus schalen entworfen“ vom 24. Oktober bis 23. November im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz präsentiert. Die Vernissage findet heute (23. Oktober) um 18 Uhr statt.
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Die Wanderausstellung „Fix it!“ der Architects für Future (A4F) macht in der Esslinger Innenstadt Station – Initiatorin ist die 2024 gegründete A4F-Ortsgruppe Esslingen. Die Schau, die gelungene Projekte aus dem bundesweiten Atlas des BDA zeigt, möchte den Umbau- und Demokratiediskurs fördern und sammelt Unterschriften für „HouseEurope!“ – der Europäischen Bürgerinitiative zugunsten einer ökologisch und sozial wirksameren Baupraxis. Die Pop-Up-Ausstellung ist von 31. Oktober bis 9. November, 11-18 Uhr, geöffnet; die Vernissage am 30. Oktober, 18 Uhr, wird um 17:30 Uhr von einer Schubkarrenprozession eingeläutet. Unter dem Motto „Nachschlag“ geben Referent:innen an den Werktagen jeweils ab 12:30 Uhr Tipps zur Gebäudesanierung und zum Umbauen. Das Foto zeigt den kürzlich erfolgten Abriss des Esslinger Landratsamts – wie sich solche Bilder künftig verhindern lassen, ist eines der großen Anliegen der A4F.
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| Welches sind die zentralen Wirkzusammenhänge, Stellhebel und Handlungsfelder, um die Weichen für eine nachhaltige soziale, ökologische und wirtschaftliche Transformation im Bauwesen zu stellen? |
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Im Rahmen eines Verbundforschungsprojekts haben Architects for Future Deutschland e.V. (Berlin) und System Logics T.T. GmbH (St. Gallen) eine ganzheitliche und interdisziplinäre Systemanalyse des Bau- und Gebäudebereichs in Deutschland durchgeführt – sie liegt nun als > BBSR-Online-Publikation vor.
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10 Jahre Architekturnovember |
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Der „Architekturnovember“ feiert runden Geburtstag: Die vom Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) initiierte Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Und wer plant das Morgen?“ gibt es seit nunmehr zehn Jahren. Aus Anlass des Jubiläums stehen deshalb bis 10. Dezember mehr als 50 Termine in ganz Baden-Württemberg auf dem Programm – darunter Vorträge, Symposien, Ausstellungen und ein Stadtspaziergang. Eine Gesprächsrunde mit Tobias und Gabriel Wulf (wulf architekten) sowie Christiana Weiß und Paul Vogt (Adapter e.V.) macht den Auftakt am 3. November, 19 Uhr, im Foyer des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart.
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Ihre Meinung ist gefragt! |
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Für den Baukulturbericht 2026/27 unter dem Titel „Gestalten – Prozesse, Bauen, Gemeinwohl“ bittet die Bundesstiftung Baukultur um Teilnahme an ihrer Umfrage. Um mit einem tragfähigen, relevanten Ergebnis in die Kommunikation mit Bundesregierung, Bundestag und Öffentlichkeit gehen zu können, sei man auf möglichst hohen Rücklauf angewiesen. Die Umfrage ist noch bis 31. Oktober online, deren Beantwortung dauert ca. fünf Minuten. Die Bundesstiftung publiziert alle zwei Jahre einen umfassenden „Statusbericht” zum Planen und Bauen in Deutschland.
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Bilder von oben: Fritz Hack; AKBW; AKBW; AKBW; asp Architekten | Fotografie Joachim Grothus für blocher partners | Roland Halbe; Tom Harris | Studio Gang, New York; Magdalena Gruber | Jan Pries | Darlene Tsai | AKBW; Achim Birnbaum; Erwin Höfler / A4F; BBSR; BDA; Bundesstiftung Baukultur |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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