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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 32/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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ohne KI-Kompetenz könnten Unternehmen einpacken, verheißt die Consultant-Branche. Ohne KI kein erfolgreiches Büro, sagen die Entwickler. Immer neue Tools fluten den Markt – hilfreiche und andere. KI verändert die Planungsprozesse und Büroabläufe, aber auch das Sehen und den Realitätsbezug. Galt das CAD-basierte Rendering bisher als High-End-Visualisierung von Entwürfen, werden heute in Windeseile Designs produziert und, umgekehrt, kommen Bauwillige auf Büros zu mit KI-generierten Gebäudefotos, die keiner Statikprüfung standhielten. Architekturbüros sind deshalb als KI-Anwender gefordert, wenn es darum geht, routinemäßige Verwaltungsaufgaben wie Berechnungen oder Entwurfsprozesse zu beschleunigen, aber auch als kreatives Labor für Formfindungen. KI hat besonders bei jungen Planer:innen neue Experimentierfreude und Leidenschaft für Architekturdesign ausgelöst. Hier Maß und Mitte zu halten, KI als eines unter vielen Hilfsmitteln zu sehen, ist Gebot der Stunde. Goldrichtig liegen deshalb die Junior-Architekt:innen der AKBW mit ihrer „What if…?“-Veranstaltung, die Nutzwert und Potenzial von KI in Bezug setzt zum menschlichen Faktor.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Baukultur im Karlsruher Land |
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Bei den 23 Auszeichnungen im Landkreis Karlsruhe steht das Bauen im Bestand an der Spitze. Von den 75 Einreichungen prämierte die Jury unter Vorsitz der Stadtplanerin, Architektin und Landschaftsarchitektin Irene Sperl-Schreiber beispielhaft sanierten Wohnraum (Foto: > Haus R4). Doch auch umgestalteter öffentlicher Raum lädt im Landkreis Karlsruhe die Bevölkerung zum Verweilen ein. „Der Wettbewerb zeigt, wie vielfältig Architektur und wie grenzenlos die Kreativität von Bauherren mit ihren Architektinnen und Architekten sein können“, freut sich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Die Bandbreite der ausgezeichneten Objekte von Seniorenwohnen, Kita und Schule über Sporthalle und Straßenmeisterei bis hin zu Kirchenräumen und Aussegnungshalle zeigt, wie Architektur Lebensqualität schafft – was in einer prosperierenden Region eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Städte und Gemeinden spielt.
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| AKBW/AKNW-Papier Bauleitplanung |
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Viele Regionen, ein Problem |
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Die Architektenkammern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gehen mit einem gemeinsam erarbeiteten „Arbeitspapier für eine leistungsfähige und schnelle Bauleitplanung“ an die Öffentlichkeit. Die Regelverfahren gemäß Baugesetzbuch (BauGB) seien durch Verfahrensvorschriften, inhaltliche und prozessuale Anforderungen sowie rechtliche Vorgaben und die wachsende Zahl vorgeschriebener Verfahrensbeteiligter kaum noch zu leisten. Die kommunale Bauleitplanung werde durch Novellierungen wie Paragraf 246e sogar in Frage gestellt, bemängeln die Praktiker:innen aus Köln, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart oder Meckenbeuren, darunter AKBW-Präsident Markus Müller und die Landesvorstände Hannes Bäuerle sowie Albrecht Reuß. Die Bauleitplanung müsse wieder zu einem „agilen, erfolgreichen Instrument der Stadtplanung werden“. Das Arbeitspapier resultiert aus zwei Workshops und versammelt auf 25 Seiten, aus langjähriger Erfahrung gespeiste, „umsetzbare und adaptierbare Vorschläge und Hinweise“.
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| Bildungsoffensive „Auf Holz bauen“ |
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Die Tragkraft innovativer Ideen |
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2025 feiert die Mannheimer Multihalle Jubiläum: 50 Jahre nach ihrer Errichtung als temporäres Gebäude anlässlich der Bundesgartenschau steht die größte frei geformte Holzgitter-Schalenkonstruktion seit langem unter Denkmalschutz – und ist ein Symbol für Leichtigkeit, Offenheit und die Tragkraft innovativer Ideen. Im Online-Seminar „50 Jahre und noch immer Weltrekord“ am 20. Oktober, 17-19 Uhr, erhalten Teilnehmende praxisnahe Einblicke in Sanierungsmaßnahmen, Tragwerksplanung und Denkmalpflege. Expertinnen und Experten aus Architektur, Ingenieurswesen und Holzbau beleuchten die Herausforderungen bei der Transformation des ikonischen Bauwerks. Außerdem wird ein Film zur Multihalle gezeigt.
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Der bei der BAK angedockte Verein „nexture+“ hat seine Nachwuchs-Umfrage gestartet. Ziel ist eine Bestandsaufnahme in jener Planendengruppe, die durch Kammerumfragen (noch) nicht erreicht werden. Neben Hardfacts wie Gehalt, Arbeitsbedingungen und Benefits werden die generelle Stimmung, Zufriedenheit und Zukunftspläne von Berufseinsteigenden, Werkstudierenden und Praktikant:innen aus allen vier Fachdisziplinen abgefragt. Die Ergebnisse sollen eine Orientierungshilfe für den Berufseinstieg bieten. Die anonyme Teilnahme dauert ca. 20 Minuten.
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„Zuhause älter werden“, der Film |
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Ein Haus, ein Ort der Erinnerung, eine Bewohnerin, 72, alleinlebend. Sie will eigentlich nicht ausziehen. Und trifft auf einen Mann, der diesen Satz ernst nimmt – und anpackt. Das Einfamilienhaus wird altersgerecht umgebaut. Eine vierköpfige Familie wird einziehen. Die Frau ist erleichtert und nicht mehr allein in ihrem Haus. „Die Kammergruppe begleitet das Thema ‚zu Hause älter werden‘ schon eine ganze Weile“, sagt der KG-Vorsitzende Lars Kratzheller. Die Kammergruppe war präsent auf Info-Veranstaltungen der Stadt, die das Thema Wohnraumanpassung auch mit dem Programm „Raumteiler“ vorantreibt, und unterstützte ein Filmprojekt über das Beispiel eines Hausumbaus, durch den der viel zu üppige Platz auf mehr Personen verteilt wird – und Synergien schafft wie Kostenteilung oder ein soziales Umfeld. Kratzheller begründet sein Engagement: „Wir wollen die Generation zum Denken anregen und, natürlich, als Architekt:innen diese Planungen übernehmen!“
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| „Komplexe Prozesse haben ihre Berechtigung im sorgsamen Interessenausgleich. Praktiker zeigen auf, wie es trotzdem viel schneller gehen kann.“ |
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| Albrecht Reuß, Stadtplaner, AKBW-Landesvorstand
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Auf Initiative der Kammergruppe Baden-Baden zeigt das Moviac-Kino am 13. Oktober, 17-21 Uhr, den oscarprämierten Film > „Der Brutalist“: ein fesselndes und vielschichtiges Drama, das die Aufarbeitungsversuche eines Holocaust-Überlebenden in Architektur übersetzt.
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Christophe Aubertin und Benoît Sindt, Studiolada, Nancy, arbeiten mit den materiellen, menschlichen, kulturellen und technischen Ressourcen der Region und nutzen daher die „gerade verfügbaren Mittel“. Welche Architektur dadurch heute möglich ist, erläutern sie am 16. Oktober, 18:30 Uhr, auf Einladung von Kammergruppe und Architekturforum Freiburg in ihrem Vortrag > „Architecture de la ressource“ (Foto: Halle in Ancy-sur-Moselle).
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Die Kammergruppe Rems-Murr-Kreis lädt am 17. Oktober, 13:30-19 Uhr, zur > # Architektur Praxis 2025 # ein. KG-Vorsitzender Moritz Seifert erläutert: „Unter dem Motto ,ReThink Bau, Kreislaufgerechtes Bauen' machen wir uns Gedanken über Abfall, Rohstoffe und Wiederverwendung von Baustoffen. Über Herausforderungen im Stoffkreislauf und Potenziale für uns als Planer für die Zukunft.“ Es referieren Vertreter:innen von Abfallunternehmen, IBA'27 und jungen Architekturbüros.
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Wie lassen sich neue Allianzen zwischen Zivilgesellschaft, Unternehmen, Verwaltung und Politik schmieden? Dieser Frage gehen drei „Macher: innengespräche“ im Rahmen des Formats „Kraft der Region“ nach, initiiert vom Kammerbezirk Stuttgart. Das erste Gespräch zum Thema „Allianzen“ ist am 22. Oktober, 19 Uhr. Markus Weismann, Vorsitzender des Kammerbezirks, betont die Dringlichkeit, den Blick zu weiten: „Die Region steht im Kontext knapper Ressourcen, multipler Krisen und tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche. Sie zeigt sich aber ebenso im Alltag der Menschen – dort, wo gewohnt, gearbeitet, eingekauft und Freizeit gestaltet wird." Dr. Christine Baumgärtner vom Verband Region Stuttgart ist überzeugt, dass der Planungs-Diskurs offener, breiter und auf Augenhöhe zu führen ist: „Wir müssen festgefahrene sektorale und administrative Grenzen sowie vertikal geschichtete Strukturen überwinden hin zu mehr Kooperation und Austausch zwischen Akteuren und Ebenen.“
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| Heilbronner Architekturgespräche |
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Kreislaufdenken in der Planung |
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Das Zirkuläre Bauen steht im Mittelpunkt der Heilbronner Architekturgespräche 2025. Denn die Wiederverwendung von Materialien und das Denken in Kreisläufen werden in Zukunft zentrale Themen der Planung sein. Am 22. Oktober, 19 Uhr, spricht Thomas Steimle in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall darüber, „wie Bestehendes und Neues einander ergänzen.“ Sein Büro Steimle Architekten zeigt mit Projekten, etwa die Umnutzung eines Stadels zur Bibliothek in Kressbronn oder die Revitalisierung eines Hotels aus den 1960er-Jahren am Stuttgarter Schlossgarten, wie ressourcenschonendes und dabei hochwertiges Bauen gelingen kann.
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| Trinationale Architekturtage: Exkursion |
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Zwei komplementäre Visionen innovativer Architektur sind Ziele einer Busexkursion nach Basel – am 23. Oktober von Karlsruhe aus mit Zwischenstopp in Freiburg. Die Entwürfe für die beiden Bauten auf dem Switzerland Innovation Park Areal stammen von SENN in Zusammenarbeit mit Herzog & de Meuron sowie ZPF Ingenieure: der ikonische Main Campus (Foto li.), ein multifunktionales Gebäude, sowie das 10.000 Quadratmeter große Bürogebäude HORTUS (Foto re.) aus Holz und Lehm als radikales Statement für umfassende Nachhaltigkeit. Am Abend schließt sich ein Vortrag vom preisgekrönten Architekturstudio Bruther, Paris/Zürich, an.
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Der gesetzliche und politische Rahmen, Best-Practice-Beispiele aus Unternehmen und Kommunen sowie konkrete Fördermöglichkeiten stehen beim Fachgespräch > „Einfach machen: Serielles Sanieren mit System“ im Mittelpunkt. Besondere Bedeutung komme dabei dem Baustoff Holz zu, betont Cindy Holmberg MdL, stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag BW, die durch die hybride Veranstaltung führt: am 20. Oktober, 18 Uhr, in Stuttgart.
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Vor Sanierung, Abriss oder Neuerschließung gilt es den Artenschutz zu prüfen. Welche rechtlichen und planerischen Aspekte zu berücksichtigen sind, darüber informiert das Freiburger Institut für angewandte Tierökologie im Online-Vortrag > „Umgang mit Fledermäusen und Artenschutz an Gebäuden“ am 21. Oktober, 10-12 Uhr.
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Städte sind nie fertig, sondern im ständigen Wandel. Der Frage, wie sich Stuttgart in den kommenden Jahrzehnten weiterentwickeln kann, gehen derzeit drei Stadtplanungsteams nach. Beim dritten > Öffentlichen Forum zur Stadtentwicklung am 21. Oktober, 18-20:30 Uhr, präsentieren sie ihre Zukunftsperspektiven mit anschließendem offenen Austausch im StadtPalais. Ziel ist, ein neues, themenübergreifendes Gesamtkonzept zu entwickeln.
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| New European Bauhaus Prize |
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Collegium Academicum NEB-Champion! |
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Das modular erstellte und in Eigenregie verwaltete Studierendenwohnheim Collegium Academicum (CA) in Heidelberg gehört zu den unter mehr als 400 Einreichungen ausgewählten 22 Gewinnern des New European Bauhaus-Preises 2025. Das CA ist einer von zwei „Champions“ aus Deutschland – prämiert und mit 30.000 Euro Preisgeld bedacht in der neu eingeführten Kategorie „Affordable Housing“ (bezahlbares Wohnen). Der 2023 fertig gestellte und bereits vielfach ausgezeichnete Gebäudekomplex, darunter auch beim > Beispielhaften Bauen, wurde auch gelobt für sein „kreislauforientiertes industrielles Ökosystem und die Unterstützung des Denkens in Lebenszyklen“.
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Bilder von oben: Jens Klatt; Christian Robach; Irich hartung; AKBW; nexture+; Hanna Buchmüller/Jennifer Silke; Studiolada; AKBW; Markus Guhl; David Walter, SENN | Esther Baur; Thilo Ross |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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