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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 30/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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ziemlich „rainy“ ist es momentan bei uns – das lässt manche an die britische Insel denken. Dort, genau in Cornwall, entsteht auf Betreiben von König Charles III. ein Dorf. Die Planungsphase datiert noch aus seiner Zeit als Prinz von Wales, dem jeweils das Herzogtum zufällt. Nansledan ist Charles‘ „Widerstandsnest“ – eine Gegenreaktion auf das neue Bauen in London: das Nationaltheater in seinen Augen „wie ein Kernkraftwerk“, die Hochhäuser „Frankensteins Monster“. Mit seiner kategorischen Kritik an der Moderne liegt Charles auf einer Linie mit allerhand Potentaten und US-Präsident Trump, der nur noch neoklassizistische und gregorianische Häuser gelten lässt. Alles andere sei „hässlich“. Der Kulturkampf um Architektur ist alt. Insofern ist ein genauer Blick angezeigt: Die putzigen Cornwall-Häuschen sind laut „Die Zeit“ nicht nur ökologisch von gestern, auch Orte für soziales Miteinander wurden vor lauter „Schönheit first!“ nicht bedacht und Häuser stehen leer. Was zeigt uns der royale Feldversuch? Baukultur war und ist keine losgelöste Fassaden-Ästhetik, keine Folklore. Baukultur meint das sorgsam abgestimmte Miteinander von Gestaltung, Kontext und Funktion. Fehlt die gesellschaftliche Verantwortung fürs Ganze, ist die Häuseransammlung nur mehr ein Freilichtmuseum – ohne ein einziges Problem im Wohnungsbau zu lösen.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Weber zum BAK-Vize gewählt |
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AKBW-Vizepräsident Stephan Weber ist neuer Vizepräsident der Bundesarchitektenammer (BAK). Die Bundeskammerversammlung in Berlin wählte den Freien Architekten aus Heidelberg zum Stellvertreter von BAK-Präsidentin Andrea Gebhard, die im Amt bestätigt wurde. Ministerialrätin Evelin Lux, verbeamtete Architektin aus München, bleibt Vizepräsidentin. Neu ins Präsidium gewählt wurde neben Weber die freischaffende Architektin BDA Wiebke Ahues aus Berlin. Weber ist seit 2014 AKBW-Vizepräsident und scheidet Ende 2026 nach dem Amtszeitmaximum von drei Wahlperioden aus. „Ich freue mich, meine Expertise in Sachen BIM und Digitalisierung wie überhaupt meine langjährige Erfahrung als Freier Architekt auf Bundesebene einbringen zu können“, so Weber nach seiner Wahl. „Für mich ist klar: Ohne Wirtschaftlichkeit von Büros keine Baukultur.“
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Das Warten hat bald ein Ende: Die Verbändeanhörung zur Novelle des Architektengesetzes ist abgeschlossen. Die Kammer begrüßt in ihrer Stellungnahme ausdrücklich die größere Varietät bei den Gesellschaftsformen sowie die künftig mögliche paritätische Beteiligung an interdisziplinären Berufsgesellschaften. Wesentliche Neuerungen sind zudem: die Einführung der zeitgemäßeren Bezeichnung „Junior-Architekt“ oder „Junior-Stadtplaner“ statt bisher AiP/SiP sowie der Wegfall der Erfassung der Tätigkeitsarten in der Architektenliste und der damit verbundenen Erleichterungen für angestellte Architekt:innen, nebenher selbstständig zu arbeiten. AKBW-Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle kommentiert: „Wir sehen absolut positiv, dass mit der Novelle der Sprung in die Selbstständigkeit erleichtert und Büros ermöglicht wird, selbst in die Projektentwicklung einzusteigen, ohne berufsrechtlich in Konflikt zu geraten.“
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| Strategiedialog Bauen-Wohnen |
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Vernetzt für regionale Kreisläufe |
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Zirkulär Bauen heißt: Regionale Bauteile für ein zweites Leben nutzbar machen. Dafür wird eine neue regionale Infrastruktur mit einer funktionierenden Vernetzung von stationären Aufbereitungszentren, Lager-Hubs, Industrieherstellern und digitalen Plattformen benötigt. Die Metropolregion Rhein-Neckar geht mit „Innovativ Bauen – CO₂ einsparen“ voran. Unter dem Dach des Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“, dessen Geschäftsstelle bei der Architektenkammer BW angesiedelt ist, haben sich auch die Akteure der Region Stuttgart zusammengeschlossen, um ihre Kräfte in diesem Bereich zu bündeln. In Leinfelden-Echterdingen formulierten die Partner aus Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erste Ideen zur Aufstellung eines kommunalen Netzwerks, auch für mögliche Betreibermodelle von Sekundärrohstoffzentren. Wer sich einbringen und vernetzen möchte, meldet sich bitte per > Mail.
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| Trinationale Architekturtage |
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25 Jahre gibt es die Architekturtage am Oberrhein – ein stolzes Jubiläum. Das Architekturfestival, das grenzüberschreitend in Deutschland, Frankreich und der Schweiz stattfindet, lässt aus diesem Anlass von 1. bis 26. Oktober in gut 150 Veranstaltungen Vergangenes Revue passieren und blickt gleichermaßen in die Zukunft. „Leben und Wohnen am Oberrhein 2000-2025-2050“ steht dabei als zentrales Motto. Im Programm u.a.: ein Vortrag des Pariser Architekturbüros > ChartierDalix·serp über internationale Projekte und Forschung an der Schnittstelle von Architektur und Landschaft am 6. Oktober im Kulturzentrum Tollhaus, Karlsruhe. Ebenfalls einen forschungsorientierten Ansatz vertreten > MVRDV mit ihren innovativen und experimentellen Entwürfen – am 9. Oktober zu Gast im Maillon, Strasburg.
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| „Architektinnen und Architekten verbinden politische Ziele mit den Realitäten des Bauens – ihre Aufgaben verlangen Kontinuität, Erfahrung und den Mut zur Veränderung.“ |
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| Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer
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Neu in der Kammer? Welcome! |
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In bewährter Tradition heißt der Kammerbezirk Karlsruhe seine Neumitglieder mit einer eigenen Veranstaltung willkommen: am 6. Oktober, 16:30-18 Uhr, direkt gegenüber dem Tollhaus. Wer in den letzten zwölf Monaten Mitglied der AKBW geworden ist und dem Bezirk Karlsruhe angehört, ist herzlich eingeladen. Aber auch andere an der Kammerarbeit Interessierte sind willkommen. Anmeldung per > Mail.
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| Ausstellungen und Veranstaltungen |
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Stadt ist mehr als die Summe ihrer Häuser. Doch was macht sie tatsächlich lebenswert? Dazu ist in Stuttgart von 1. bis 16. Oktober die Ausstellung > „Lebenswerte Stadt. 28 x Stadtentwicklung in Dänemark“ der Königlich Dänischen Botschaft Berlin zu sehen. Deren Vertreterin, Birgitte Tovborg-Jensen, führt bei der Vernissage am 30. September, 16 Uhr, in die Schau ein. Im Anschluss gibt Markus Weismann, asp architekten / Vorsitzender des Kammerbezirks Stuttgart, einen Impuls zur Stadtentwicklung in Dänemark und Deutschland. Zum weiteren Programm der von der Landesinitiative Baukultur BW mit ausgerichteten Veranstaltung gehört ab 17:30 Uhr auch die Vorführung des Dokumentarfilms „The human scale“ mit Jan Gehl.
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Am 3. Oktober, 11-17 Uhr, feiert das Gebäude der ehemaligen Hochschule für Gestaltung Ulm seinen 70. Geburtstag: Am > Tag der offenen Tür stehen bei Führungen durch die Anlage die Geschichte des HfG-Gebäudes und seine architektonischen Besonderheiten im Zentrum. Auch der Bezug zu der in unmittelbarer Nähe angesiedelten Gedenkstätte Oberer Kuhberg (DZOK) ist bei einer Besichtigung Thema. Die vom diesjährigen Designer in Residence, Tony Beyer, erstellten digitalen und interaktiven Formate machen die Geschichte der HfG auf eigene Weise zusätzlich erfahrbar.
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Welche Rolle spielt das Material? Welche der Mensch? Und wie verändert die Maschine unser Tun? So fragt das > 6. Symposium Zukunft Bauen am 8. Oktober, 9-14 Uhr, in Stuttgart. Speakerin Marietta Schwarz vom Deutschlandfunk ist überzeugt: „Die Bauwende beginnt im Kopf [...] Der Architekturdiskurs muss raus aus den Fachzirkeln.“ Leitthema des in Zusammenarbeit von WRS und IBA'27 durchgeführten Symposiums ist „Mensch – Material – Maschine“.
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Seit kurzem ist die digitale Karte denkmale_bw des Geoportals Baden-Württemberg online. Das interaktive Angebot des Landes verzeichnet erstmals Daten aus den verschiedensten Fachbereichen von Landesverwaltung und Kommunen zu einer Vielfalt von Kulturdenkmalen.
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Preis für Objekt in Mannheim, Anerkennungen für Stuttgarter und Karlsruher Büros |
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Für seine Planung des „Franklin Village“ in Mannheim (Foto) erhält das Architekturbüro Sauerbruch Hutton aus Berlin den Deutschen Architekturpreis 2025. Auf einem ehemaligen Militärareal ist eine lebendige Mehrgenerationen-Wohnbebauung mit fünf Neubauten und einem sensibel erweiterten Bestandsgebäude als Herzstück eines neuen Quartiers entstanden. Gleich zwei baden-württembergische Büros bekamen eine Anerkennung: das Atelier Kaiser Shen, Stuttgart, für die Mehrzweckhalle Ingerkingen (s. auch > NL 20/25), sowie Drescher Michalski Architekten, Karlsruhe, für die Aufstockung NordGrün (s. auch > NL 29/25) in Karlsruhe.
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„European Groundbreakers Challenge“ nennt sich der europaweit ausgeschriebene Wettbewerb speziell für die (junge) Gründerszene. Ziel des Förderwettbewerbs ist, das volle Potenzial naturbasierter Lösungen aufzuzeigen, und Start-ups, die nachhaltige Innovationen für Gebäude und Freiräume oder einsatzbereite Prototypen mit Business-Cases entwickelt haben, zum Durchbruch zu verhelfen. Als Preisgeld winken 100.000 Euro für die Umsetzung, die im kommenden Jahr stattfinden soll, damit das Ergebnis zur IBA’27 gezeigt werden kann. Die Einreichungsfrist endet Mitte Oktober 2025.
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Bilder von oben: Suljo Čandić; AKBW; SDB; AT; Kgl. Dänische Botschaft Berlin; Martin Rudau / Stiftung HfG Ulm; WRS | IBA‘27; denkmale_bw; Jan Bitter Fotografie; EGC |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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