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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 29/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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diese Woche wurde zur Woche der Klimaanpassung ausgerufen. Ein wichtiges Zeichen in Zeiten, da klimapolitische Gleichgültigkeit wieder salonfähig wird. „I have a dream“ begann Martin Luther King Jr. einst seine berühmte Rede vor dem Lincoln Memorial in Washington. Mehr als 60 Jahre später definieren wir Bürgerrechte umfassender, nämlich so, wie es das Bundesverfassungsgericht 2021 und der Internationale Gerichtshof vor wenigen Wochen getan haben: Um Menschenrechte und Völkerrecht zu achten, müssten die Staaten schnellen und effektiven Klimaschutz betreiben. Der Traum für die Bürger:innen wäre: Gebäude, die wertvolles Frischwasser nicht in die Abwasserkanäle entsorgen, sondern sammeln und nutzen; Begrünungen, die keine stromintensiven Bewässerungssysteme benötigen; viel Grünfläche und Bäume mit großer Kronendachfläche in Städten, die in Hitzeperioden Schatten spenden und die Luft kühlen; weitsichtige Kommunen, die ihre Stadtentwicklung auf Kreisläufe ausrichten. Die Umsetzung ist keine Frage der Fantasie, sondern der Kenntnis und des Sachverstands, wie die Architektenkammer beim Kongress „Klimafit“ in Stuttgart zeigt. Klimaanpassung ist Planungssache – wenn man nur will.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Die Gestaltung der Zukunft |
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„Wir befinden uns im Wandel – wie wir arbeiten, leben und wo wir uns aufhalten“, sagt Fabian Becker, Landschaftsarchitekt bei bäuerle landschaftsarchitektur + stadtplanung. Dies betreffe die urbanen Räume: Büro, Quartier, Freiflächen. Wie diese Räume zukünftig (um)genutzt werden können, darauf sucht und findet das Kompetenzteam (KT) „Arbeitswelten“ Antworten. Dr. Ing. Britta Hüttenhain, Akademische Direktorin des Städtebau-Instituts der Universität Stuttgart und wie Becker Mitglied im KT, bringt in der Unterarbeitsgruppe „Strukturwandel in der Arbeitswelt“ ihre Expertise aus Forschung und Stadtplanung ein. Kernthema dort: die Transformation von Gewerbegebieten. „Was ich besonders interessant finde, ist, wie wir räumlich und prozessual insbesondere Bestandsquartiere in die Zukunft entwickeln können“, so Hüttenhain im AKBW-Interview.
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Ein Zuschlag in Vergabeverfahren allein nach dem niedrigsten Preis soll der Vergangenheit angehören. Mit dieser Maßgabe hat sich das Europäische Parlament in die überfällige Reform des EU-Vergaberechts eingeschaltet. Die Bundesarchitektenkammer (BAK) begrüßt den Initiativbericht. Gleichzeitig müssten jedoch „realistische Zugänge auch für kleine und kleinste Büros“ geschaffen werden, so BAK-Präsidentin Andrea Gebhard. Diese blieben sonst ausgeschlossen. Die BAK wird den Gesetzgebungsprozess in Brüssel eng und in diesem Sinne begleiten.
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Aufstockung mit Weitblick |
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In der Karlsruher Nordweststadt entstand durch die Erweiterung eines Telekom-Verteilergebäudes Wohnraum – ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Der Überbau in Massivholzbauweise lastet auf einem „Stahltisch“, der um das Bestandsgebäude herum errichtet wurde. Entstanden sind 21 flexibel nutzbare Wohneinheiten, die über Laubengänge erschlossen sind. Loggien und Terrassen erlauben den Blick auf das Naturschutz-Gebiet „Alter Flugplatz“. NORDGRÜN dient als Modell für Nachverdichtung und ökologisches Bauen und wurde 2024 für > Beispielhaftes Bauen ausgezeichnet. Im Onlineseminar der Bildungsoffensive AUFHOLZBAUEN am 29. September, 17-19 Uhr, wird das Objekt im Film vorgestellt. Im Anschluss diskutieren Bauherr Lukas Hechinger, Architekt Manuel Michalski sowie Tragwerksplaner Prof. Christian Schuler.
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Bürokratische Vorschriften reduzieren |
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Das Gesetz zur Reduktion bürokratischer Vorschriften, das sogenannte Regelungsbereinigungsgesetz, soll Verfahren vereinfachen und bürokratische Belastungen abbauen. Es ist eines von drei Entlastungspaketen, die durch die > Entlastungsallianz erarbeitet wurden. In ihrer Stellungnahme lobt die AKBW das Bestreben, mahnt aber weitere Entlastungen an, etwa durch den Abbau widersprüchlicher Regelungen im Baurecht oder einem praxistauglicheren Abfallverwertungskonzept gemäß Landes-Kreislaufwirtschaftsgesetz.
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Expertenseminar zu Kostenfragen |
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Kann schon die Wahl des Verfahrens die Wirtschaftlichkeit einer Planung beeinflussen? Antworten darauf liefert das Seminar „Vergabe und Wettbewerb – Kosten sparen mit Verfahren“ am 30. September. In Fachvorträgen und anhand von Best-Practice-Beispielen werden Aspekte wie Mehrfachbeauftragungen, Konzeptverfahren, Generalplanung und „Wettbewerb light“ behandelt. Die These: Einsparungen entstehen durch das Verfahren selbst – nicht durch Abstriche bei der Qualität. Eingeladen sind Fachleute aus Planung, Verwaltung und Politik, die sich über aktuelle Trends informieren möchten. Die Präsenzveranstaltung im Haus der Architektinnen und Architekten bietet zudem Raum für den Austausch über Chancen und mögliche Stolpersteine zeitgemäßer Vergabemodelle.
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Kommunen zu Schwammstädten – konkret |
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Extremwetterereignisse verursachen in Baden-Württemberg schon jetzt hohe Schäden und die Wahrscheinlichkeit für Starkregen und Co. steigt weiter an. Kommunen müssen dringend vorsorgen. Der 9. Kongress „Klimafit für die Zukunft“ widmet sich am 25. September von 10 bis 16:30 Uhr in Stuttgart der strukturellen Verankerung von Klimaanpassung in Kommunen, der interkommunalen Zusammenarbeit, gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie Förder- und Beratungsangeboten. Bei der Kooperationsveranstaltung der Akademie für Natur- und Umweltschutz BW, der AKBW sowie weiterer Partner werden zudem praktische Umsetzungen des Schwammstadtprinzips, das Vorgehen bei Strategien zur Klimaanpassung und die Anwendung des Klimaatlas' vertieft. (Bild: AKBW-Videoclip zur > „Schwammstadt“)
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| „‚Lost places‘ braucht eine Kommune höchstens an Halloween.” |
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| Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)
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| Veranstaltungstipps Architekturforum und Kammergruppen |
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Das Architekturforum Freiburg führt am 3. Oktober eine > Exkursion nach Winterthur durch – eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden in der Schweiz. In früheren Gewerbegebieten vollziehen sich dynamische Transformationsprozesse: Etwa in den letzten 30 Jahren auf dem Sulzer-Areal, wo die dreigeschossige Aufstockung über dem alten Backsteingebäude an der Kopfhalle K118 Leuchtturmstatus erreicht hat. Oder das Genossenschaftsprojekt Hobelwerk auf dem Kälin-Areal, das fünf Häuser mit 158 Wohnungen umfasst.
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Am 25. Oktober lädt die Kammergruppe Nordschwarzwald zur Busrundfahrt ein. Start- und Endpunkt ist der Stadtbahnhof Freudenstadt um 10 Uhr bzw. um 20 Uhr.
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| Zunächst geht es zu Monkey 47 – Destillerie (Philipp Mainzer Office for Architecture and Design) in Loßburg, ein aus drei Bauteilen bestehendes Produktionsgebäude. Station 2 ist die Firma Trautwein Präzisionsdrehteile GmbH in Dunningen, wo sich das Familienunternehmen ein neues, maßgeschneidertes Produktions- und Verwaltungsgebäude (Architekt: Röing genannt Nölke Architekten PartGmbB, Münster) hat errichten lassen. Es folgt ein Stopp am Rathaus der Gemeinde Aldingen (BJW Architekten), einem Gebäude aus heimischen Hölzern. Den Abschluss macht das Hotel Öschberg (Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH, München) in Donaueschingen, eine Erweiterung des Fünf-Sterne-Superior Golf- und Wellness-Resorts. |
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Zu den bekanntesten Gebäuden von Sep Ruf zählen der Deutsche Pavillon auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel (gemeinsam mit Egon Eiermann), der ikonische Kanzlerbungalow in Bonn, die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und die Neue Maxburg in München. Viele seiner Bauten stehen unter Denkmalschutz. Die Kammergruppe Baden-Baden/Rastatt veranstaltet am 22. September, 18 Uhr, einen Filmabend. Gezeigt wird > „Sep Ruf – Architekt der Moderne“.
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Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) feiert 200-jähriges Bestehen. Die Ausstellung > „Baukasten Karlsruhe – 200 Jahre polytechnische Architektur“ thematisiert die gestalterischen Wechselwirkungen zwischen Stadt und Hochschule und veranschaulicht anhand von zwölf markanten Gebäuden den Einfluss der Institution auf die architektonische Entwicklung von Karlsruhe. Sie wird noch bis 5. Oktober im Regierungspräsidium Karlsruhe (Finissage 5. Oktober, 19 Uhr) gezeigt sowie vom 3. bis 28. November in der Fakultät für Architektur des KIT (Vernissage 5. November, 19 Uhr).
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Drei Persönlichkeiten aus der Architektur stehen bei der Veranstaltung > „Architects, not Architecture.“ am 24. September im Theaterhaus Stuttgart auf der Bühne. Im Fokus: die persönlichen Erfahrungen und Einflüsse die die drei Gäste Jan Knippers (Jan Knippers Ingenieure, Stuttgart), Jutta Blocher (blocher partners, Stuttgart) sowie Florian Kaiser (Atelier Kaiser Shen, Stuttgart) in ihrer Architekturpraxis am meisten geprägt haben.
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Um „resiliente ländliche Räume in Baden-Württemberg“ geht es bei der Online-Veranstaltung > „Ländlicher Raum mit Zukunft: Best Practice aus der Strukturförderung“ am 29. September, ausgerichtet von der Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg. Vorgestellt werden sechs Projekte, die beispielgebend für eine wirkungsvolle Strukturförderung stehen. Allen Förderprogrammen gemeinsam ist der integrierte, sektorübergreifende Ansatz sowie die Zusammenarbeit mit Bürger:innen, Unternehmen, Gemeindevertreter:innen und anderen gesellschaftlichen Akteuren.
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Noch bis 30. September läuft die Bewerbungsfrist für den > Landbaukultur-Preis 2025/26. Gesucht werden Gebäude im ländlichen Raum bzw. Außenanlagen auf landwirtschaftlichen Betrieben, etwa Wohnhäuser, Ställe, Scheunen oder Hofläden, die mit Architekt:innen oder Landschaftsarchitekt:innen geplant wurden, eine zeitgemäße Nutzung ermöglichen und sich in die umgebende Kulturlandschaft einbinden. Der Wettbewerb wird von der Stiftung Landwirtschaftsverlag ausgelobt, das Preisgeld beträgt 30.000 Euro. (Foto: > Neubau Maschinen- und Gerätescheune, Isny | Anerkennung Landbaukulturpreis 2022/23)
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In Baden-Württemberg werden in den kommenden 10 bis 15 Jahren bis zu 5.000 kirchliche Immobilien und Liegenschaften frei. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen BW vergibt deshalb erstmals den Innovationspreis > „Kirche und bezahlbares Wohnen“. Prämiert werden Projekte, die solche Immobilien transformieren, Leerstände aktivieren oder durch Neubau auf kirchlichem Grund neue Perspektiven für bezahlbaren Wohnraum schaffen. Einreichung bis 12. Oktober. Das Gesamtpreisgeld beträgt 50.000 Euro.
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„Wir haben in Deutschland über zwei Millionen leerstehende Immobilien – das sind vielleicht die Wohnräume von morgen“, sagt Bundesbauministerin Hubertz MdB. Der Innovationspreis > „Aus LEER wird MEHR“ will gelungene Maßnahmen, Initiativen und Projekte auszeichnen, die in ländlichen Regionen leerstehende Gebäude erfolgreich für Wohnzwecke reaktivieren. Bewerbungen nimmt das BBSR bis 17. Oktober entgegen. Die 15 für die zweite Wettbewerbsrunde Eingeladenen erhalten eine Aufwandspauschale von 3.000 Euro, die drei Siegerprojekte je 1.500 Euro Preisgeld.
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Bilder von oben: Sven Bartz/flashpoint studio; AKBW; Moritz Wetzig/AKBW; AKBW; AKBW; Ingmar Kurth; Brigida González; Dietmar Strauß; Brigida González; KIT; Architects, not Architecture.; Celia Uhalde |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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