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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 27/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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die Ferien im Sommer sind für die allermeisten die längste Auszeit im Jahr. Sie gibt Gelegenheit, innezuhalten. Auch der Architektenkammer. Das vergangene Halbjahr war gespickt mit Aktivitäten und Initiativen: ARCHIKON, Tag der Architektur, WIA-Festival, Jobfestival, Schüler-Architekturwettbewerb, Sommerlicher Empfang. Jede Kammeraktivität kein Selbstzweck, sondern mit deutlichen Botschaften und Positionierungen. Denn die Branche steht unter enormem Duck. Büros spüren die Folgen der Stagnation beim Wohnungsbau. Die öffentliche Hand friert Planungen ein, verschiebt Projekte. Manches Büro meldet schon Kurzarbeit an. Die Architektenkammer mahnt ihrem Auftrag gemäß bei der Politik sinnvolle Weichenstellungen an – und hat sich auch selbst einen Sparkurs verordnet: Es gilt, Ressourcen noch effizienter einzusetzen für den Berufsstand und aus der geballten Expertise heraus Lösungen aufzuzeigen, etwa durch profunde Vorschläge zu kostensparenden Verfahren. Jetzt heißt es für die Kammer und ihre Mitglieder Kraft tanken. Der Newsletter macht Pause bis einschließlich 4. September.
Eine erholsame Ferienzeit wünscht Ihr AKBW-Team
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„Schwellen müssen niedrig liegen“ |
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Der strategischen Weiterentwicklung von Verfahren hat sich das kammereigene Kompetenzteam (KT) „Innovative Verfahrensprozesse, Vergabe, Wettbewerb“ verschrieben. Als eines der wichtigsten Themen des KT identifiziert Eberhard Wurst (Foto: li.), freier Architekt, in unserer Interviewserie „Wir sind Kompetenzteam!“ den Zugang zu Wettbewerben: „Die Schwellen, die einen berechtigen, an einem Verfahren teilzunehmen, müssen niedrig liegen, um den jungen und kleinen Büros die Möglichkeit der Teilnahme zu geben.“ Landschaftsarchitekt Peter „Pit“ Müller (Foto: re.) ergänzt: „Unser Ziel ist es, dass der bürokratische Aufwand für die beteiligten Büros auf ein erträgliches Maß reduziert wird.“ Welche weiteren Ziele das KT verfolgt und welche Motivation die Planer antreibt, sich ehrenamtlich in der Kammer zu engagieren, sind ebenfalls Themen im Video.
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Nicht am, sondern durchs Verfahren sparen |
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Wie lässt sich durch eine strategisch kluge Wahl von Vergabe- und Wettbewerbsverfahren eine wirtschaftliche Planung erreichen? Das AKBW-Expertenseminar „Vergabe und Wettbewerb – Kosten sparen mit Verfahren“ zeigt, wie sich Qualität und Effizienz durch geeignete Verfahren in Einklang bringen lassen. Im Fokus stehen Themen wie Konzeptvergabe, Generalplanung, „Wettbewerb light“ und Mehrfachbeauftragung – verbunden mit der These: Gespart wird nicht am, sondern durch das Verfahren. Die Veranstaltung am 30. September, 14-18 Uhr, in Stuttgart richtet sich an Fachleute aus Planung, Verwaltung und Politik, die sich über aktuelle Entwicklungen informieren, Praxisbeispiele kennenlernen und sich vernetzen möchten.
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Baden-Württemberg: Nach sechs Jahren des Wartens ist es jetzt offiziell: der Gesetzentwurf zur Novelle des Architektengesetzes geht in die parlamentarische Anhörung. Darin neu geregelt: Aus AiP und SiP wird „Junior-Architekt/in“, die Aufhebung der Pflicht zum Eintrag der Tätigkeitsarten in der Architektenliste sowie die Zulassung weiterer Gesellschaftsformen für Büros. Die Kammer ist zur Stellungnahme aufgefordert.
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Bund: Das Bundeskabinett hat dem Referentenentwurf zum Vergabebeschleunigungsgesetz zugestimmt. Darin enthalten: der Grundsatz der losweisen Vergabe. Kritisch sei allerdings der neue Ausnahmetatbestand für große, aus dem Infrastrukturprogramm finanzierte Vorhaben zu sehen, so BAK-Präsidentin Andrea Gebhard. Der Nachweis von „Dringlichkeit“ dürfe zumindest bei der Planung sozialer Infrastruktur wie Schulen und Kitas nicht mehr Gewicht haben als die Berücksichtigung pädagogischer Konzepte und gesellschaftliche Einbettung durch regional verankerte Planer:innen.
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Wertvoller Blick von außen |
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In der Kommunalpolitik kursieren derzeit Erwägungen, aus finanziellen Gründen Gestaltungsbeiräte wieder abzuschaffen – in Singen ist es sogar schon Realität. Dazu hat die AKBW am 8. Juli zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Die teilnehmenden Gestaltungsbeiräte berichteten, dass vermehrt digital, kurzfristig und projektbezogen gearbeitet werde. Zahlreiche Argumente sprächen für solch ein Gremium, darunter: mit ihrem wertvollen Blick von außen unterstützen Gestaltungsbeiräte den baukulturellen Diskurs, setzen sich für den Erhalt von Ortsbildern ein, wirken Fehlentwicklungen entgegen, beschleunigen Verfahren und steigern die Planungsqualität. Außerdem erlangen sie zunehmend Bedeutung für stadt- und ortsstrukturelle Entwicklungen. Anknüpfend an dieses hybride Treffen lädt das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen am 12. Dezember zum dritten landesweiten Erfahrungsaustausch nach Ludwigsburg ein. Kooperationspartner sind die Stadt und die AKBW. (Foto: Durch Gestaltungsbeirat bestätigtes und von der AKBW als beispielhaft prämiertes > Projekt in Konstanz)
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Vom 15. August bis zum 31. Oktober können Städte und Gemeinden für neue und bestehende Gestaltungsbeiräte beim Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg eine finanzielle Unterstützung für die Jahre 2026 und 2027 beantragen.
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| Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur |
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Nominiert – AKBW gratuliert |
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Jeweils fünf Sanierungs- und Neubauprojekte haben es in die Endauswahl beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur geschafft. „Die nominierten Projekte zeigen, wie Nachhaltigkeit in der Alltagsarchitektur für ganz unterschiedliche Nutzungs- und Bautypologien durch überzeugende Gestaltung gelingen kann“, sagt DGNB-Präsident und Juryvorsitzender Prof. Amandus Samsøe Sattler. Unter den Bestandsbauten findet sich die sanierte und erweiterte Mehrzweckhalle in Ingerkingen (Foto: Mitte). Zu den nominierten Neubauprojekten zählen das Holzparkhaus in Wendlingen am Neckar (li.) sowie der Campus Holzbau Schmäh in Meersburg am Bodensee (re.). Die Bekanntgabe der Gewinner des von der DGNB und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis vergebenen Preises erfolgt am 27. November beim ersten > Forum Nachhaltige Architektur in der Bundeskunsthalle in Bonn.
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| „,Nachwuchs‘ ist ein Synonym für die Auseinandersetzung um die Zukunftsfähigkeit unseres Berufsstandes.“ |
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| Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg
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Lebensgrundlage und gleichzeitig Bedrohung: ums Element Wasser dreht es sich am 18. September, 19 Uhr, bei „Baukultur am Abend. Stadt. Land. Wasser. 2.0 – Freude und Frust mit dem Wasser“ in der Bodan-Werft in Kressbronn am Bodensee. Starkregen- und Hochwasserereignisse nehmen zu und werden mancherorts zur Herausforderung. Und doch birgt Wasser Lebensqualität, bereichert Stadträume und trägt zur Resilienz von Siedlungsräumen bei, wie das beim Beispielhaften Bauen prämierte Heilbronner > Quartier am Neckar (Foto) zeigt. Podiums-Gast ist unter anderen ARD Wettermoderatorin Claudia Kleinert. Die Veranstaltung wird vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen gemeinsam mit der Internationalen Bodensee-Konferenz und der Architektenkammer Baden-Württemberg ausgerichtet.
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| IFBau-Lehrgang Sachverständige |
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14 Teilnehmende der Lehrgänge „Schäden an Gebäuden” sowie „Schäden an Freianlagen” haben die anspruchsvolle Abschlussprüfung erfolgreich bestanden und erhielten dafür am 31. Juli ihre Hochschulzertifikate. Elf von ihnen nahmen sie persönlich entgegen. Die Prüfungen, die das IFBau gemeinsam mit der HTWG Konstanz (Schäden an Gebäuden) bzw. der HS Osnabrück (Schäden an Freianlagen) durchführt, orientieren sich an den hohen Anforderungen gutachterlicher Tätigkeit. „Hut ab vor Ihrer Leistung!“ – so AKBW-Präsident Markus Müller (Reihe hinten, 3.v.r.) bei der Feierstunde im Haus der Architektinnen und Architekten mit anschließendem Ausklang auf der neu gestalteten Behnisch-Terrasse. Die berufsbegleitende Qualifizierung erstreckt sich über nahezu zwei Jahre und erfordert fundierte Fachkompetenz, Ausdauer und persönliches Engagement. Der nächste, überarbeitete Lehrgang „Schäden an Gebäuden“ startet im Oktober.
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Kommunen für Klimaanpassung ertüchtigen |
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Auf dem Weg zur Klimaanpassung geht es für die Kommunen um strukturelle Verankerung, aber auch um interkommunale Zusammenarbeit, gesetzliche Rahmenbedingungen sowie Förder- und Beratungsangebote. Bei dem Kongress „Klimafit für die Zukunft“, den die Akademie für Natur und Umweltschutz am 25. September, 10-16:30 Uhr, durchführt, stehen auch Praxisbeispiele für Elemente der Schwammstadt, die Anwendung des Klimaatlas sowie Interaktion und Vernetzung auf dem Programm. Die AKBW gehört zu den Kooperationspartnern. (Foto: Als beispielhaft prämierte > Gartenschau Balingen)
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Spendenaufruf: Baukultur an Schulen |
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Das Schuljahr ist vorbei: Zeit sich Gedanken um das nächste zu machen – und sich zu fragen, wie die baukulturelle Bildung noch besser im Unterricht Fuß fassen kann. Als ganz konkretes Instrument liegt von der Bundesstiftung Baukultur das „Schulbuch Baukultur“ vor. Auf 184 Seiten vermittelt es Baukultur-Wissen aus Umwelt, Kultur, Politik, Nachhaltigkeit, Kunst, Demokratie, Ethik, Handwerk, Wirtschaft, Design und mehr. Um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen, sind Spenderinnen und Spender gesucht, die Klassensätze erwerben, um sie den Schulen zur Verfügung zu stellen. Schon jetzt ist die > Beteiligung sehr rege. Für eine flächendeckende Versorgung braucht es aber noch viel mehr.
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Bestand retten – Potenziale ausschöpfen |
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Die interaktive Karte der Orange Liste verzeichnet deutschlandweit erhaltenswerte Architektur und macht (ungenutzte) Potenziale sichtbar. Von vorbildlich sanierten Häusern und umgebauten Scheunen über beplante Brachflächen und innerstädtische Baulücken bis hin zu umgenutzten ehemaligen Fabrikgeländen ist alles vorhanden. Eine stattliche Summe an Eintragungen, von denen sich besonders viele in Baden-Württemberg finden. Anlässlich des > Tags der Architektur, den die AKBW unter dem Motto „Leerstand – Lücken – Potenziale!“ durchführte, kooperierte die Kammer mit der Orange Liste. Alle Projekte, die beim Aktionstag besichtigt wurden (und noch einige darüber hinaus) fanden ihren Platz auf der Karte und zeigen, was – doch noch – alles geht mit alten Gebäuden und sogenannten unbebaubaren Grundstücken. Ziel ist, Möglichkeiten zur Nachverdichtung und Umnutzung sichtbar zu machen und Best Practice Beispiele als Inspirationsquelle für Bauherrschaften, Kommunen sowie Architektinnen und Architekten aufzuzeigen. Wer selbst solche Potenziale kennt, kann sie in die Liste eintragen – vielleicht bieten die kommenden Wochen Gelegenheit, mit besonders offenen Augen durchs Land zu schweifen.
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Bilder von oben: Guido Kasper; AKBW; AKBW; Jan Thomas Otte; Roland Halbe | Brigida González | Guido Kasper; Jürgen Häffner; Jan Potente; Tom Philippi; Kristin Baumert; Orange Liste |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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