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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 26/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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Gleich drei Auszeichnungsverfahren der Architektenkammer kamen dieser Tage zum Abschluss (s. Newsletter Nr. 24 und 25). Dutzende Gebäude und Freianlagen wurden von den Jurys für „beispielhaft“ befunden. Wir haben die Bilder auch in unseren Social Media-Kanälen gepostet – selbstredend unter Angabe der Büros, die für die Planung und Ausführung verantwortlich zeichneten. Und bis zu 16.000 Nutzer sahen sich die prämierten Objekte jeweils an. Was sagt das aus? Gute Architektur ist anziehend, sie erfüllt viele Sehnsüchte. Preise in der Architektur gibt es viele. Damit sie nicht zu reinen Events der Eitelkeiten verkommen, braucht es den geschulten Blick, die fachliche Kenntnis und harte Kriterien einer Jury, die neben der äußeren Erscheinung die Verträglichkeit mit der Fläche, mit Ressourcen allgemein oder die Effektivität des Materialeinsatzes einzuschätzen weiß. Die Architektenkammer sucht und prämiert seit nunmehr 41 Jahren nicht alltägliche Lösungen für ziemlich alltägliche Bauaufgaben. Baukultur ist keine abstrakte Sollgröße. Baukultur ist dann verwirklicht, wenn sie integraler Teil der gebauten Umgebung ist – das Bushäuschen, der ehemalige Schweinestall, das umgebaute Einfamilienhaus. Unsere Plaketten geben wertschätzend Zeugnis davon ab, dass Funktion und Ästhetik zusammengehen können. Nicht zuletzt sind sie Gradmesser für Entwicklungen und Tendenzen im Bauen und für den Umgang mit der Baukultur eines Landes. Bauen als tägliche Überzeugungsarbeit.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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„Kapitalismus geht auch ethisch“ sagt Sven Röckle (Foto Mitte), der Hauptgeschäftsführer des Versorgungswerkes der AKBW. Seit 25 Jahren managt der studierte Ökonom die Anlagestrategien des VWDA. Mit seinem Verrentungszins von 2,5 Prozent stehe es gut da im Vergleich mit anderen Versorgungswerken – auch mit der Deutschen Rentenversicherung. Die nachhaltigen Portfolios („keine Spekulation mit Lebensmitteln“ etc.) seien Ergebnis eines „demokratischen Prozesses“, betont Kammerpräsident Markus Müller, selbst in Vertreterversammlung und Verwaltungsrat des VWDA, im Gespräch mit Pressesprecherin Gabriele Renz beim „Update 2025“. Fast 1.000 Mitglieder verfolgten das Info-Format für Kammermitglieder im und als Stream aus dem Haus der Architektinnen und Architekten. Im berufspolitischen Teil thematisierte AKBW-Präsident Müller die Möglichkeiten und Grenzen der Einflussnahme. Die Kammer biete die fachliche Expertise, „die bösen Buben sind andere“. Im Blitzdurchgang, gleichwohl mit launigen und wertvollen Kommentierungen versehen, referierte Regierungsbaumeister Bernd Gammerl aus dem Bauministerium über Rechtsänderungen durch die Novelle der Landesbauordnung.
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Um der „Musealisierung“ von Frei Ottos Werk anlässlich der Feierlichkeiten zu seinem 100. Geburtstag entgegenzuwirken, organisierte Prof. Jens Ludloff (Institut für Baukonstruktion an der Universität Stuttgart) die Öffnung von drei „Manuellen Trichterschirmen“. Unter größter Vorsicht wurden die Schirme aus dem Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (SAAI), Karlsruhe, ins Stuttgarter Stadtpalais transportiert. Dort waren rund 500 Zuschauer:innen Zeugen des behutsamen Aufspannens, nicht zufällig gerahmt durch Musik von Pink Floyd: Die Band bestückte 1977 mit bauähnlichen Schirmen Frei Ottos die Bühne ihrer US-Tournee. Prof. Dr. Joaquín Medina Warmburg, Co-Leiter des SAAI, sieht in Ottos Werk eine „komplexe Synthese“, die aus der Zusammenarbeit interdisziplinärer Teams entstanden ist. „Biologen, Paläontologen, Mathematiker, Informatiker, Geodäten, Geologen“ kamen unter Otto zusammen, wie seine Tochter und Mitarbeiterin Christine Kanstinger erläutert. Grundlage für Ottos holistische Denkweise sei die Erkenntnis gewesen, „wie viele Faktoren (…) unser Zusammenleben beeinflussen.“
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Prämie nach Windhundprinzip |
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Kleiner Erfolg für den Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB): Die Instrumente des Kompetenzzentrums Wohnen wurden, angestoßen durch die SDB-Arbeitsgruppe „Kommunaler Werkzeugkasten“, weiterentwickelt. Kommunen können künftig den neuen „Wohnflächenbonus BW“ beantragen, wenn sie Aktivitäten entfalten, die „Umzugskreisläufe“ anstoßen und dadurch untergenutzten Wohnraum für mehr Menschen verfügbar machen. Ebenso soll die „Konzeptvergabe“ als effektives Instrument zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und qualitätsvoller Stadtentwicklung gepusht werden: Die ersten zehn Kommunen, die dieses anwenden, erhalten eine Prämie von 10.000 Euro. Die SDB-Geschäftsstelle hat eine entsprechende Handreichung erstellt. Beratend steht ein Netzwerk aus kommunalen Expertinnen und Experten zur Verfügung.
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| IBA'27 StadtRegion Stuttgart |
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Die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart hat auf Vorschlag des international besetzten Kuratoriums drei neue Projekte aufgenommen. Die Zahl der IBA’27-Projekte steigt damit auf 35, lokalisiert in allen Kreisen der Region. Die „Neuen“: der Bestandsumbau des 1970er-Jahre-Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde in Stuttgart-Feuerbach, der Bau eines modernen Ausbildungszentrums für Bauwirtschaft in Remshalden-Geradstetten sowie die nach ökologischen und Prinzipien der Einfachheit geplante Sanierung des Kirchensaales der evangelisch-methodistischen Kirche in Waiblingen (Foto). „Die neuen Projekte zeigen exemplarisch, wie die Bauwende mit Haltung, Mut und lokaler Verwurzelung gelingen kann“, sagt Andreas Hofer, IBA’27-Intendant. Zur Bauausstellung 2027 zeige sich nunmehr ein „vielschichtiges Gesamtbild“: die großen Quartiersprojekte der ersten IBA-Phase mit ihren komplexen Fragestellungen auf Maßstabsebene von Stadtvierteln sowie Einzelprojekte, die technische, gestalterische und materielle Innovationen besonders greifbar machten.
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Deadlines am 3., 10. und 15. September |
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Bald enden die Einreichungsfristen für die Herbstverfahren „Beispielhaftes Bauen“: im Landkreis Ludwigsburg (2019-2025) am 3. September, im Landkreis Rottweil (2016-2025) am 10. September und im Landkreis Karlsruhe (2019-2025) am 15. September. Teilnahmeberechtigt am Auszeichnungsverfahren sind Architekt:innen, Landschafts- und Innenarchitekt:innen, Stadtplaner:innen sowie Bauherrschaften, die mit den zuvor Genannten geplant und gebaut haben. Die Einreichenden erhalten eine Eingangsbestätigung.
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| „Alte Strukturen bleiben erhalten, während offene Zwischennutzungen, gemeinschaftliches Engagement und eine klare Vision die Transformation vorantreiben.“ |
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| Tim von Winning, Baubürgermeister Ulm und Juryvorsitzender des DSP 2025, über Preisträger Bremen (Kellog Pier)
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| DSP – Deutscher Städtebaupreis 2025 |
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Stadtbaukultur mit Zukunft |
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Wuppertal (BOB Campus) erhält in diesem Jahr den Deutschen Städtebaupreis für nachhaltige, innovative Beiträge zur Stadtbaukultur, verliehen von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) und unterstützt von der Wüstenrot Stiftung. 6 von 15 Prämierungen gehen nach Baden-Württemberg. Aus 61 Bewerbungen für den Städtebaupreis wurde Tübingen für die Gestaltung Europaplatz (Foto) ausgezeichnet. Belobigungen erhielten Karlsruhe (Alter Schlachthof), Kirchheim unter Teck (Steingauquartier) und Wangen (Landesgartenschau 2024 – Neue Stadt-Landschaft entlang der Argen). Den Sonderpreis „Umbaukultur in der zirkulären Stadt“ gewann Bremen (KELLOG Pier) unter 25 Einreichungen. Belobigungen im Sonderpreis gingen nach Achern (Reithalle, Umbau und Sanierung) und Stuttgart (Bürgerhospital). „Der Deutsche Städtebaupreis ist für uns mehr als nur ein Preis – er ist ein Leuchtturm für verantwortungsvolle Innovation in der Stadtentwicklung“, so Dr. Anja Reichert-Schick, Bereichsleiterin Zukunftsfragen der Wüstenrot Stiftung.
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Fußball und Volleyball stehen in der Kammergruppe Heidelberg auf dem Programm. Beim > Summer Beach Volley in der Heidelberger Südstadt spielen Teams aus vier bis sechs Personen am 6. September, 10-16 Uhr, im Sand. Eine Anmeldung ist bis 26. August möglich. Auf Naturrasen geht es am 21. September, 9:30-16 Uhr, weiter. Dann sind die Freunde des Fußballs gefragt. Die Anmeldefrist für diesen > ArchiCup läuft bis 2. August.
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| Jubiläum und Auslobung Bundesstiftung Baukultur |
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Vor einem Vierteljahrhundert wurde die Gründungsinitiative für die Bundesstiftung Baukultur ins Leben gerufen. Dazu findet im ehemaligen Plenarsaal des deutschen Bundestages in Bonn am 9. September ein ganztägiges öffentliches Jubiläumssymposium statt: > „Demokratie und Räume – 25 Jahre initiativ für Baukultur“ bietet Rückblick, Ausblick und eine Positionsbestimmung. Dazu lädt die Bundesstiftung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) alle Interessierten ein.
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> „30 m³ Baukultur – Macht was draus!“ Mit diesem Appell ruft die Bundesstiftung Baukultur junge Kreative dazu auf, für alltägliche Räume innovative Lösungen auf einer Grundstücksfläche von maximal 2 m x 5 m zu entwickeln. Die Frist für die Online-Einreichung von Ideen läuft zwischen dem 1. Oktober und dem 16. Dezember. Zehn Projekte werden von einer Jury ausgewählt und beim Konvent der Baukultur am 10./11. Juni 2026 in Potsdam präsentiert. Aber auch im Anschluss sollen sie sinnvoll weitergenutzt werden und eine langfristige baukulturelle Wirkung entfalten.
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Besuch bei Kammer-Mitgliedern |
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Die Hauptamtlichen der Architektenkammer Baden-Württemberg verbanden ihr Mitarbeiterfest mit einem spannenden Architekturprogramm. Eine Gruppe suchte das Haus des Tourismus auf, vormals ein traditionsreiches Bekleidungshaus, überplant von asp architekten und Ippolito Fleitz group (Innenarchitektur). Projektleiterin Marta Martínez Méndez erläuterte die durch Nutzungsforderungen und Überraschungen in der Substanz extrem komplexe Planung. Doch es habe sich „gelohnt, sich viele Gedanken zu machen”, so Méndez. Wo vorher ein dunkler geschlossener Kubus den Marktplatz abriegelte, öffnet sich die Hauptfassade nun zur belebten Mitte Stuttgarts.
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Der anderen Gruppe gab Florian Gruner, a+r Architekten, Einblick in die Arbeitsweise seines Büros. Zu dessen vielfältigen Projekten zählen neben dem Wohnungsbau auch Schwimmbäder, kirchliche Bauten, der Kulturbahnhof in Aalen oder die Erweiterung des Pfahlbaumuseums in Unteruhldingen. Wie wichtig die Vorreiterrolle der öffentlichen Hand ist, erläuterte er am Beispiel des Tübinger Technischen Rathauses, bei dem es erklärter politischer Wille war, den Bestand zu erhalten. Projektleiterin Sibylle Schmid stellte die Entwurfsidee der Interimsoper als Teil der späteren „Maker City“ auf dem Stuttgart 21-Gelände vor, für die a+r gemeinsam mit NL Architekten den Realisierungswettbewerb gewonnen hat. Wie komplex die Herausforderungen sind, dort eine adäquate Spielstätte für das (weltberühmte) Stuttgarter Ballett und die Oper entstehen zu lassen, wurde allein schon anhand der zahlreichen Abhängigkeiten bei den Raumnutzungen überdeutlich. Zehn Jahre soll das temporäre Gebäude den sanierungsbedürftigen Littmann-Bau ersetzen.
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Bilder von oben: Steffen Kunkel; Jan Potente/AKBW; AKBW; Michoff/Pixabay; IBA'27; Felix Kästle; Horst Haas; Pixabay | peterladner auf Pixabay; Bundesstiftung Baukultur; AKBW; AKBW |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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