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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 23/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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diese Woche konnten wir wieder einiges erfahren über politische Rhetorik. In der Architektenkammer beim Sommerlichen Empfang war von „Ärmel hochkrempeln“ und dem „Spirit von Baden-Württemberg“ die Rede, als Voraussetzungen zur Bewältigung der Herausforderungen, insbesondere im Wohnungsbau. Aus Berlin schallte die Ankündigung, der „Bau-Turbo“ werde zur Not mit der „Brechstange“ implementiert. Zustimmung allenthalben – und im Allgemeinen. Das ist der Sinn der Verwendung von Sprachschablonen. Wer wollte schon dagegen sein, dass mehr und schneller Wohnraum entsteht? Wer wollte von sich sagen, ich bin gern miesepetrig und sehe keine Zukunft? Schlagworte (Verspargelung! Wumms! Turbo! Schnelles Bauen!) verleiten jedoch dazu, die Sachverhalte nicht mehr gar so genau in den Blick zu nehmen. Wir wissen alle: Die eigentlichen Fragen in der Krise des Wohnungsbaus stellen sich bei den horrenden Baukosten, die weder Private noch Investoren stemmen können, den sich teils widersprechenden Normen oder der mangelnden Vernetzung der Akteure. Von der Notwendigkeit der Klimaanpassung ist irgendwie gar nicht mehr die Rede. Ohne positive Grundhaltung, ohne Visionen, ohne Optimismus gelingt keine Veränderung. Das ist wohl wahr. Doch die kompetente Übersetzung ins Konkrete mit langer Perspektive darf über den wohlklingenden Wortwolken nicht ausbleiben.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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| Sommerlicher Empfang 2025 |
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Optimismus, Zuversicht, positiver Geist |
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Gut 400 Gäste folgten der Einladung zum Sommerlichen Empfang der Architektenkammer BW ins Haus der Architektinnen und Architekten. Gastredner war Manuel Hagel (li.), CDU-Fraktions- und Parteivorsitzender mit Ambitionen auf das Amt des Ministerpräsidenten. Das „Grundversprechen“, dass die Zukunft besser werde als die Gegenwart, verbinde Politik und Architektur, so Kammerpräsident Markus Müller (re.). Hagel wiederum lobte dessen „positiven Geist“. Baden-Württemberg müsse seinen eigenen Weg gehen und sich auf die Stärken des Landes stützen. „Wir brauchen keine bundeseinheitliche Ausschreibung von Wohnungsbauten auf der Grundlage der Berliner Wohnraum-Förderrichtlinien“, sagte Müller. Das führe zu Lösungen, die im Südwesten niemand wolle. Hagel gab zumindest einem Format mit Alleinstellungsmerkmal eine Art Bestandsgarantie: „Egal, welche Partei die kommende Regierung anführt, sie sollte den ,Strategiedialog Innovatives Bauen und bezahlbares Wohnen‘ belassen.“
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| AKBW und Berufsorientierung |
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Infos zu Planungsberufen aus erster Hand |
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Um sich über Optionen bei der Berufswahl schlau zu machen, strömten Hunderte von Schüler:innen und Studierenden zum Jobfestival „Klima, Karma und Karriere“ am 4. Juli im SpOrt Stuttgart. Dass sie mit ihrer Arbeit den Klimaschutz als Planende voranbringen möchten, davon waren viele bereits überzeugt. Welche Tätigkeitsprofile jedoch die verschiedenen Fachrichtungen mit sich bringen, dazu ließen sie sich ausgiebig und laut der Stadtplanerin Tonja Herl (Foto 2. v. l.), citiplan Pfullingen, „mit einer großen Ernsthaftigkeit“ informieren. Herl und drei weitere Ehrenamtliche der Kammer sowie zwei Hauptamtliche freuten sich über das enorme Interesse an Beratung aus erster Hand. Nach der erfolgreichen Teilnahme im Vorjahr war die AKBW abermals mit einem eigenen Stand bei dem vom Umweltministerium geförderten Aktionstag vertreten.
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Multihalle Mannheim: Film und Event |
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„Die Kammergruppe Mannheim ist verliebt in die Multihalle“, sagt deren Vorsitzender Dennis Ewert, ENSEMBLE+ Aslan und Ewert Architekten, im neuen AKBW-Film über das ikonische Gebäude. Auch Carmen Mundorff, AKBW-Geschäftsführerin Architektur und Baukultur, und Dr. Wolfgang Naumer, Architekt und Beisitzer der KG Mannheim, äußern sich im Video zur Faszination der größten freitragenden Holzgitterschalenkonstruktion der Welt. Mit der „MULTI_MA“ startet am 21. Juli ein neues Format, das die von Carlfried Mutschler, Joachim Langner und Frei Otto erdachte / konstruierte Multihalle als Veranstaltungsort reaktivieren will. Die Plattform für den Austausch über Architektur, Städtebau, Freianlagen sowie gesellschaftliche und landschaftliche Aspekte der Region bietet zwei Themenschwerpunkte: „Städteplanung“, 16-19 Uhr, und „Holzbau“, 19-22 Uhr. Oberbürgermeister Christian Specht und Baubürgermeister Ralf Eisenhauer sprechen Grußworte.
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Vier Quartiere in Wien – Sonnwendviertel, Nordbahnhof (Foto), Innenstadt und Seestadt Aspern – stehen auf dem Exkursionsprogramm der Kammergruppe Karlsruhe-Stadt vom 1. bis 4. Oktober: eine gute Gelegenheit, die spannendsten neuen und historischen Architekturprojekte der Stadt zu erkunden. Denn die Hauptstadt Österreichs überrascht immer wieder mit wegweisenden städtebaulichen und architektonischen Entwicklungen. Die Anreise erfolgt mit dem Nachtzug, eine Anmeldung ist bis 16. Juli möglich.
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| „,Hinterher wissen alle, wie es geht – wir suchen die Leute für vorher‘, warb Siemens vor Jahren für Personal. Wir, die Architekt:innen und Stadtplaner:innen, sind die Leute für vorher!“ |
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| AKBW-Präsident Markus Müller beim Sommerlichen Empfang an die Adresse von Gastredner Manuel Hagel
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| Kammergruppen-Sommerfeste |
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Zwei Führungen durch denkmalgeschützte Architektur machen den Auftakt zum Sommerfest der Kammergruppe Ravensburg am 17. Juli in Aulendorf. Um 17 Uhr ist Treffpunkt am ehemaligen Verlagsgebäudes der Versandbuchhandlung „Rieck Aulendorf“ (Baujahr 1952/53), geplant von Rolf Gutbrod. Um 18:30 Uhr geht es weiter mit der Besichtigung der Schlossbrauerei Aulendorf. Ab 19 Uhr trifft man sich im Biergarten der Gaststätte Schalander. Anmeldung bei der > Kammergruppe.
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Die Kammergruppen Tübingen, Reutlingen, Sigmaringen und Zollernalbkreis laden am 18. Juli nach Balingen zum Sommerfest. Um 16 Uhr steht eine Führung durch zwei mit dem Hugo-Häring-Preis prämierte Wohnbauten am Mühltor 8 auf dem Programm; um 16:45 Uhr folgt die Besichtigung des 1811 errichteten und von Architekt Christian Manderscheid umgestalteten Rathauses. Der Ausklang findet ab 18 Uhr im Restaurant Hirschgulden statt. Anmeldung bei > Ute Krommes.
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| Die Ausstellung > „Das neue Kleid der Stadt“ thematisiert eindrücklich in Wort und Bild die Veränderungen der Städte durch Hitze, schlechte Luft, geringe Biodiversität, wenig gute Freiräume, zu viel Autoverkehr – wie auch kreative, wirkungsvolle und oft erstaunlich einfache Lösungen. |
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Gestaltet vom Landschaftsarchitektur-Büro PLANSTATT SENNER, Überlingen, ist die Schau in der Raumgalerie Stuttgart zu sehen. Bei der Vernissage am 16. Juli, 18:30 Uhr, hält die Wiener Landschaftsarchitektin > Prof. Maria Auböck ein Impulsreferat; die Ausstellung endet am 6. September.
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Forschung und praktisches Entwerfen wurden lange als getrennte Disziplinen verstanden, in ihrer Arbeit räumt Tușinean dem architektonischen Entwerfen eine zentrale Rolle bei der Suche nach einer Methodik für den Umgang mit großmaßstäblichem Industriebestand ein. Als Experimentierfeld dienten ihr dabei Industriebrachen in Rumänien. Vortrag am 15. Juli, 19 Uhr, im ASF Architekturschaufenster Karlsruhe.
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Wirksamen Strategien zur Klimaanpassung
Die Begrünung urbaner Räume spielt eine zentrale Rolle für ein nachhaltiges und lebenswertes Stadtklima. In Zürich werden mit dem Programm „Stadtgrün“ die Vorgaben der Fachplanung Stadtnatur mit konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas und zur Förderung der Biodiversität umgesetzt. Anhand von Projekten wie dem Ueberlandpark oder dem Josef-Areal (Foto) berichten Sara Bischof und Linda Kappler am 17. Juli, 18:30 Uhr, im Architekturforum Freiburg über > „Zürich Grüner: Programm Stadtgrün & Fachplanung Stadtnatur“.
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Premiere für UIA-Young Architects Prize |
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Die internationale Architektenvereinigung UIA verleiht 2026 erstmals den „UIA Young Architects Prize for Architectural Excellence and Innovation in the Design Process”. Die Auslobung richtet sich an Architektinnen und Architekten unter 40 Jahren, solo oder im Team, die „mindestens ein Projekt realisiert haben, das im architektonischen Entwurfsprozess wie bei der Ausführung herausragende Kreativität und Innovation zeigt “. Damit wolle man die aufstrebende Generation von Architekt:innen ermutigen, einen bedeutenden Beitrag zu architektonischen Spitzenleistungen und sozialem Engagement zu erbringen. Die Einreichungs-Frist endet am 25. September 2025. Die Preisverleihung findet 2026 auf dem UIA World Congress of Architects in Barcelona, Spanien, statt.
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Das WIA-Festival ist vorüber. Zehn Tage lang stellten sich Architektur-Frauen in die Scheinwerfer – mit ihrer Fachlichkeit, ihrer Sicht auf die gebaute Umwelt und ihren Erfahrungen. „Starre Regeln nicht mit einem vermuteten männlichen Default-Objekt planen, sondern stärker bedürfnisorientiert, offener, sich rückversichernd und konfliktstärker Räume aushandeln“, definierte die Stadtsoziologin Friederike Landau-Donnelly beim Summit als Ideal. Die AKBW war mit Architekturgesprächen Extra und der Tagung LEBENS:ZYKLEN des Netzwerks Architektinnen dabei. Das WIA2025 war wie ein Lagerfeuer, das durch gemeinsame Erfahrungen wärmte. Aber es war auch Kampagne, Bewegung, Vernetzung, politischer Zwischenruf und Ort der Ermutigung wie durch die Landschaftsarchitektin Lioba Lissner: „Sich nicht lange in Selbstzweifeln ergehen. Den freien Stuhl einfach besetzen – bevor es ein Mann tut!“ Dass die IFBau-Seminare „Führungstraining für Architektinnen“ ausgebucht waren, sprach Bände.
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Bilder von oben: Florian Gerlach/AKBW; Florian Gerlach/AKBW; AKBW; AKBW; Hertha Humaus; Planstatt Senner; ASF; Stadtgrün Zürich; WIA |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
| Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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