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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 14/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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am Tag der Arbeit über Arbeit zu reflektieren, ist wenig originell. Doch der Berufsstand spart dies viel zu oft aus. Der Architekturbranche steht eine tiefgreifende Transformation bevor. Die Generalistendebatte ist passé. Heute geht es auch um die Kompatibilität des Selbstbildes der Boomer und der Millennials, die jetzt aus Studium und der AiP/SiP-Zeit kommen. Statt Start-Up lieber 60 Prozent, daneben creative writing-Kurse oder auf einen Marathon trainieren? Klischees, zugegeben. Aber nicht weit von der Realität. Dreiviertel aller Kammermitglieder sind angestellt, vor allem aber: Der Trend zu Teilzeitbeschäftigung ist ungebrochen. Die Präferenzen der Jüngeren kratzen am Selbstwert der Älteren, in deren Biografien 60- oder 70-Stunden-Wochen noch häufig Kernelemente ihrer Erfolgsstory sind. Die nachfolgende Generation dagegen setzt auf kollaboratives Gestalten in Teams, geteilte Verantwortung auch in Leitungspositionen, auf Transparenz, Interdisziplinarität, hat keine Scheu vor künstlicher Intelligenz und fragt nach dem ‚purpose‘ – dem Wozu. Auch wenn der Tag der Arbeit eigentlich auf die Errungenschaft des Achtstundentages zurückgeht: Wir nutzen den Anlass, um auf diejenigen den Blick zu richten, die – unabhängig von der dafür aufgewandten Zeit – mit Kreativität zum Gelingen der berufsständischen Aufgaben beitragen.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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LBO: Schneller vielleicht, aber ärgerlich |
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Der Berufsstand hat lange auf die Novelle der Landesbauordnung (LBO) gewartet, vor allem auf sinnvolle Regelungen für Bestandsgebäude. Im März verabschiedete der Landtag BW das „Gesetz für das schnellere Bauen“, am 29. Juni tritt es in Kraft. Besonders ärgerlich findet die Architektin Christine Jouaux aus dem Main-Tauber-Kreis die Ausweitung der ‚kleinen‘ Bauvorlageberechtigung auf Wohngebäude bis GKL 3 mit bis zu drei Wohnungen. Das decke die meisten Bauaufgaben im ländlichen Raum ab. „Die Landespolitik ist völlig über das Ziel hinausgeschossen“, kritisiert Jouaux. Kammerpräsident Markus Müller urteilt im Editorial: „Die ‚kleine‘ Bauvorlageberechtigung für einen Personenkreis auszuweiten, der über handwerkliche, praktische Kenntnisse verfügen mag, jedoch wenig vertraut ist mit der Vielschichtigkeit der Genehmigungsprozesse – ein solcher Beschluss ist die Absage an eine gewachsene und bewährte Kompetenz-Kultur.“ Die LBO-Novelle ist Themenschwerpunkt des DAB Regional im Mai.
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Fassadenbegrünung: kein „greenwashing“ |
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„Das Sinnvollste ist, Sie spannen einfach ein Seil, und lassen da eine Kletterpflanze hochklettern.“ Diesen und andere Tipps gibt Marco Schmidt, Natural Building Lab der TU Berlin und Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, im Gespräch mit der AKBW zum Thema Fassadenbegrünung. Diese könne einen wichtigen Beitrag zur Gebäudekühlung leisten – welche bei modernen Gebäuden oft um ein Vielfaches mehr Energie verlange als das Heizen. Durch Verdunstungsprozesse wird das Wasser dem natürlichen Kreislauf zurückgeführt und die Umgebung gekühlt. Die Ressource Wasser sei in letzter Zeit zu sehr in den Hintergrund gerückt, sagt Schmidt. Die Gesellschaft müsse sich den Problemen jedoch stellen.
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Stephanie Harbusch ist neue stellvertretende Vorsitzende der Kammergruppe Tübingen. Nach ihrer Wahl am 11. April erklärte die 38-jährige Innenarchitektin: „Ich möchte unser Netzwerk der Architektur in Tübingen weiter verzweigen und die Vielfältigkeit in unseren Berufsfeldern stärken, auch unter dem Stichwort Partizipation.“ |
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Am Bodensee rollt der Ball: Auf Einladung der Kammergruppe Konstanz sind Vertreterinnen und Vertreter der Architektenschaft zum Fußballmatch im Bodenseestadion eingeladen. Bis zu 24 internationale Teams um den See werden am 11. Mai, 10-17 Uhr, um den > ARCHITEKTEN CUP BODENSEE 2025 spielen. Neben Engagement auf dem Feld ist auch Kreativität beim Trikotgestalten gefragt.
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Die Kammergruppe Nordschwarzwald lädt am 24. Mai, 13 Uhr, zu einem Spaziergang durch die > Gartenschau 2025 Tal X ein. Geführt von Rudolf Müller, einem der Initiatoren des Projekts „Tal X“, sowie von Sebastian Rittner, Mitarbeiter der Gemeinde Baiersbronn, geht die gut sechs Kilometer lange Route an Stationen wie dem Freudenstädter Marktplatz, den Forbachgärten, dem Platzmeisterhaus in Christophstal und der Grünen Meile vorbei.
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„Mit Brandschutz und Hygiene kriegen Sie jede Innovation beim Bauen tot!“ |
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Marco Schmidt, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
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Innenentwicklung großgeschrieben |
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Das Förderprogramm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ startet in eine neue Runde. Diesmal nimmt es vor allem die Weiterentwicklung von Industrie- und Gewerbeflächen in den Blick sowie konkrete Projekte, die unmittelbar umgesetzt werden können. Dabei geht es um nicht-investive Maßnahmen, die auf eine aktive und qualitätsvolle Innenentwicklung abzielen. Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL sagt: „Wir wollen den Kommunen helfen, attraktive Wohn- und Gewerbeflächen zu schaffen, ohne dafür auf die grüne Wiese ausweichen zu müssen.“ Bis zum 23. Mai können Förderanträge gestellt werden, mögliche Fördergegenstände sind dabei innovative Konzepte und städtebauliche Wettbewerbe, Projekte zur Information und Bürgerbeteiligung sowie der Einsatz kommunaler Flächenmanagerinnen und Flächenmanager.
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Gemeinsame Mission in Sachen Holz |
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Lösungsansätze zur klima- und zukunftsgerechten Transformation des Bausektors stehen im Mittelpunkt des Fachkongress' „Drei Länder, eine Mission: Holzbau – weil Zukunft nachwachsen muss“. Im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg findet er bereits zum vierten Mal statt. Bei dem zweitägigen Kongress treffen sich Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am 6. und 7. Mai in Friedrichshafen im Graf-Zeppelin-Haus am Bodensee. (Foto: Badehaus am Kaiserstrand in Lochau, Lang + Schwärzler Architekturbüro)
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„Geplatzte Stadtträume“ heißt eine Ausstellung im BDA-Wechselraum, Stuttgart, über die Städte Konstanz und Kreuzlingen – die eine in Deutschland, die andere in der Schweiz. Die Vision eines auch baulichen Miteinanders ist alt. Realisiert wurde keine einzige. Die Staatsgrenze trennt Lebens- und Funktionsräume, man erinnere sich nur an die Drahtzaun-Gespräche in Zeiten von Corona. |
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Obwohl ineinander übergehend, separiert sie die Währung wie auch die Geschichtsträchtigkeit der Bausubstanz. Studierende der HTWG, Fachbereiche Architektur und Kommunikationsdesign, gestalteten die Ausstellung des Museums Rosenegg und des Architekturforums KonstanzKreuzlingen. Sie läuft noch bis 23. Mai.
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Das Architekturschaufenster Karlsruhe zeigt noch bis zum 28. Mai die Ausstellung „Love Stories“, mit der Planorama Landschaftsarchitektur die poetische Spannung zwischen Natur und Kultur sowie analoger Materialität und digitaler Repräsentation thematisiert. Im Mittelpunkt steht eine raumgreifende Installation aus rund 500 mit Pflanzen besetzten Kunststoffbehältern. Mit Modellen und Handouts stellt das Büro fünf Projekte vor, die seine vielseitige Arbeitsweise veranschaulichen und erzählt so „Liebesgeschichten“ zwischen Mensch, Raum und Natur.
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Schulbau aus Schüler- und Planersicht |
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„Pädagogische Architektur in Zeiten der Digitalisierung – Was müssen künftige Schulbauten leisten?“ So die Leitfrage des gleichnamigen DesignThinking Workshops am 6. Mai auf der LEARNTEC – Messe Karlsruhe. Der „Lernerlebnistag“ besteht aus zwei Teilen: vormittags versetzen sich die Teilnehmenden in die Rolle von Lernenden, nachmittags übernehmen sie die Sicht von Planenden und entwickeln zukunftsorientierte Lernraumkonzepte. Zum Thema „Schulumbau in der Praxis – Herausforderungen und Chancen“ spricht Simon Joa, Vorsitzender der Kammergruppe Karlsruhe-Stadt. (Foto: > beispielhafte Erweiterung der Elisabeth von Thadden Schule)
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Ein Vorbild: Arno Sighart Schmid |
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Professor Arno Sighart Schmid ist tot. Der frühere Präsident der Bundesarchitektenkammer verstarb am 7. April im Alter von 88 Jahren in Leonberg. Die Liste seiner ehrenamtlichen Engagements ist lang: 1976 Vorsitzender des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) in Baden-Württemberg, 1983 BDLA-Präsident, 2004-2010 Präsident der Bundesarchitektenkammer, zudem von 1996 bis 2000 Präsident des internationalen Verbandes der Landschaftsarchitekten IFLA. Als BAK-Präsident sei es Arno Sighart Schmid mit seiner integrierenden, ausgleichenden Art und seinem Moderationsgeschick gelungen, „die Architektenschaft als Ganze überzeugend und konsequent zu vertreten und einzustimmen auf die Verantwortung, die uns allen für die Baukultur und im Zusammenhang mit dem Klimawandel obliegt“, so AKBW-Ehrenpräsident Wolfgang Riehle. Menschen wie er fehlten als Vorbilder. Die Architektenkammer Baden-Württemberg ist stolz und dankbar, Professor Arno Sighart Schmid als Repräsentanten des Berufsstandes in ihren Reihen gehabt zu haben und gedenkt seiner in höchster Wertschätzung.
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Bilder von oben: Yohan Zerdoun Photography; Michael Tümmers; AKBW; Alexander Wießner; AKBW; Gartenschau 2025 Tal X; Christoph Morlok; BDA; ASF; Sven Bartz | flashpoint studio; BAK |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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