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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 13/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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was für eine Kulisse! Was für ein Bild! Fast 1.400 Planerinnen und Planer kamen auf der Stuttgarter Messe zusammen, um Strategien für eine Ressourcenwende zu diskutieren. Es war zu spüren: Der ARCHIKON ist nicht einfach nur ein Großkongress. Er ist Gemeinschaftserlebnis, Austausch, Fortbildung, Mutmacher, Netzwerktreffen, Kennenlernbörse, Inspiration, Expertenspot. Vor allem aber war der fünfte ARCHIKON eine großartige Demonstration der Lösungskompetenz des Berufsstandes. Jede erfolgreiche Transformation, zumal in einem ausdifferenzierten Sektor wie dem Bauwesen, beginnt mit klaren Visionen und klaren Zielen. Etwas zu wollen oder gar nur zu behaupten, ist zu wenig. Man muss die Komplexität (bisweilen auch den Wahnsinn) der real existierenden Planungs- und Genehmigungsprozesse auch durchdringen, um Wege aus der Klimakrise zu finden. ARCHIKON versammelte das geballte Wissen aus Berufspraxis und Forschung. Die Architektenkammer Baden-Württemberg dankt allen, die sich eingebracht haben und allen, die dabei waren!
Eine gute Woche und frohe Ostern wünscht Ihr AKBW-Team
Der Newsletter macht zwei Wochen Pause. Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Mai.
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Besser die zweitbeste Lösung als nix |
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Politisch mehr Mut zeigen in der CO₂-bezogenen Regulierung, Anreize für Bürgerinnen und Bürger setzen und vom deutschen Perfektionismus ablassen – Ressourcenwende als Teil einer nachhaltigen Transformation des Bausektors lasse sich nur durch einen Maßnahmen-Mix bewältigen, so die Botschaft des ARCHIKON 2025. Keynotespeakerin Prof. Dr. Sandra Venghaus (Foto) sagte in Richtung Politik, die „Volatilität der Schwerpunktsetzungen“ beim Thema Nachhaltigkeit mache den Transformationsprozess zu einem schwierigen Vorhaben. Breite Zustimmung bekam sie für ihr Plädoyer, sich lieber für die „Suche nach der zweitbesten Lösung“ zu entscheiden als untätig zu bleiben. Prof. Florian Nagler im AKBW-Interview: „Unser Optimierungswahn steht uns im Weg.“ Die fünfte Auflage des Branchentreffs verzeichnete Rekordbeteiligung. In drei Plenen, 20 Fachseminaren und beim Netzwerken diskutierten rund 1.400 Teilnehmende sowie 60 Expertinnen und Experten über neue Planungsstrategien. ARCHIKON-Gastgeber AKBW-Präsident Markus Müller bilanzierte: „Der Bedarf an Vergewisserung und Vernetzung ist groß. Ich bin froh, dass wir so viele waren.“
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Sitzung in Stuttgart, Nachricht aus Berlin |
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Die Bundesarchitektenkammer hielt am 9. April ihre Vorstandssitzung im Haus der Architektinnen und Architekten ab. Die Präsidentinnen und Präsidenten, Vorstände, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Länderkammern sowie Haupt- und Ehrenamt der BAK hatten tags zuvor den Großkongress ARCHIKON besucht, zu dessen Erfolg sie der baden-württembergischen Kammer gratulierten. In Stuttgart erreichte das Gremium die Nachricht aus Berlin über die künftigen Zuschnitte der Bundesministerien. „Verkehr und Infrastruktur, Bauen und Wohnen“ bilden im Koalitionsvertrag ein Kapitel. Doch auf ein Infrastrukturministerium konnten sich Union und SPD nicht einigen. Verkehr/Mobilität bleibt separat. Ebenso wird es ein Ministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geben. Welche Partei die Spitze besetzt, blieb lange unklar. Der Berufsstand begrüße in jedem Fall die Beibehaltung eines eigenständigen Bauressorts, so BAK-Präsidentin Andrea Gebhard. „Die dort angesiedelten Themen sind zukunftsrelevant, aus klimapolitischer, aber auch wirtschafts-, gesellschafts- und demokratiepolitischer Perspektive.“
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Tücken und Lücken im Klimagesetz BW |
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ARCHIKON war der Mutmacher. Die konkreten Bedingungen der Transformation nennen Gesetze. Aktuell fließen die Klimaschutzregelungen, die auf EU- und Bundesebene gelten, in die Ausgestaltung des Klimagesetzes von Baden-Württemberg ein. Die AKBW begrüßt in ihrer Stellungnahme, dass Kommunen in die Pflicht genommen werden, ihren Gesamtenergieverbrauch zu erfassen sowie individuelle Wärmepläne und Klimaanpassungskonzepte zu erstellen. Kritisch wird gesehen, dass durch verpflichtende Digitalisierung oder die Umsetzung der Wärmeplanung nicht unerhebliche Aufwände entstehen, die nicht jede Kommune stemmen können wird. Auch fehle die Möglichkeit zu grenzüberschreitendem Klimaschutz: „Klima endet nicht an den administrativen Grenzen“, heißt es. Negativ angemerkt wird ebenfalls, dass naturbasierte Lösungen nur als Sollvorschrift, nicht aber als vorrangige Strategie verankert werden sollen, obwohl die Ökosystemleistungen der Biodiversität den Schlüssel zu nachhaltigen Klimaanpassungsmaßnahmen darstellten.
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Neue Merkblätter zur LBO-Novelle |
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Die LBO-Novelle (politischer Titel: „Gesetz für das schnellere Bauen“), am 13. März vom baden-württembergischen Landtag beschlossen, tritt zum 29. Juni in Kraft. Die AKBW hat zeitnah für ihre Mitglieder aktuelle Merkblätter erarbeitet.
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Exklusiv für Mitglieder nach Login:
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„Wir brauchen keine Handvoll Leute, die es perfekt machen, sondern Millionen, die es unperfekt machen.“ |
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Prof. Dr. Sandra Venghaus, RWTH Aachen (nach Anne-Marie Bonneau)
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Berichte aus den Kammergruppen |
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Gast der Superlative zum Jubiläum |
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Sage und schreibe 590 Gäste im meistbesuchten Schloss Deutschlands bei der bestbesuchten Architekturveranstaltung mit den prominentesten Gästen: Die > 25. Heidelberger Schlossgespräche am 26. März konnten mit reichlich Superlativen aufwarten, was selbstredend an dem Podiumsgast gelegen hatte, der kein geringerer war als Sir David Chipperfield. Früher hätte er den üblichen Architekturvortrag mit ein paar schönen Projekten gehalten, gab er zu. Angesichts der zunehmenden klimatischen Probleme und in Zeiten sozialer Ungerechtigkeit sei eine Architektur der spektakulären Bilder für ihn aber nicht mehr relevant, so der Pritzker-Preisträger. Die Architektur müsse neue Standpunkte finden, weg von der visuellen Prägung hin zu physischem Erleben und gesellschaftlicher Teilhabe.
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Um Prozesse zu optimieren, Zeitpläne einzuhalten und die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten effizient zu gestalten, kommt bei dem Winnendener Bauprojekt > 50 Wohneinheiten und eine Kita das LEAN-Verfahren zum Einsatz. |
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Wie das Prinzip in der Bau- und Projektleitung angewendet wird, war eines der Themen beim Vor-Ort-Termin der Kammergruppe Rems-Murr-Kreis, bei der die Teilnehmenden Einblick in die täglichen Aufgaben auf der Baustelle erlangten und sich ein Bild von der Organisation des Bauablaufs machen konnten.
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Unterwegs im Europaviertel |
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Wie sehr die Monostruktur des LBBW-Quartiers eine urbane Verknüpfung mit dem Bahnhofsbereich erschwert und wieso Touristen es (trotzdem) zum Mailänder Platz treibt, wurde laut Thomas Herrmann, Sprecher der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen, beim > Stadtspaziergang im Europaviertel am 31. März deutlich. Besichtigt wurde unter anderem die Stadtbibliothek, die dank Instagramability zu den touristischen Attraktionen Stuttgarts zählt. Die Herausforderung, den unterschiedlichsten Besucherinnen und Besuchern der Bibliothek gerecht zu werden, versteht die Leiterin Christiane Rost als „Chance, Menschen an die Nutzung seriöser Medien heranzuführen, die anderswo nie eine Bücherei betreten würden.“
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Netzwerkkonferenz Baukultur |
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„Ja, aber …!“-Einwände beseitigen |
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Zehn Jahre Landesinitiative Baukultur: Zum Jubiläum bot die gut besuchte Netzwerkkonferenz Baukultur am 7. April inspirierende Beispiele aus der Praxis und mit dem Markt der Baukultur eine gelungene Plattform zum Austausch. „bezahlbar bauen: Baukultur“ sei nur mit einfacheren Gebäudestandards möglich, so Nicole Razavi (2. v. l.), Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, und plädierte für eine echte Novelle des Baugesetzbuchs (BauGB) und einfachere Möglichkeiten, Bebauungspläne zu ändern, damit sich Kommunen Handlungsspielräume für die aktuellen Herausforderungen schaffen könnten. AKBW-Vizepräsidentin Prof. Susanne Dürr (2. v. r.) betonte, dass jenseits der Bezahlbarkeit die Verständigung auf eine ganze Palette gemeinsamer Ziele erforderlich sei. Erfreulich deutlich warb Ingo Hacker (1. v. r.) als Bürgermeister mit „Lerne von den Besten“ für Planungswettbewerbe. Damit „Ja, aber …!“ -Argumente dem Bauen im Bestand nicht weiter im Wege stehen, schaffe der Verband für Bauen im Bestand (BIB) Abhilfe, so Sarah Dungs: Die frei verfügbaren Instrumente BIB-Check und > BIB 276 unterstützten dabei, die Kosten, Chancen und Risiken transparent und nachvollziehbar zu machen.
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Auf Einladung der Kammergruppe Tübingen berichten Stefan Schneider, arabzadeh.schneider.wirth architekten, und Jasminko Masic, Vermögen und Bau BW, über die > Sanierung und Erweiterung der Mensa Wilhelmstraße. Der Vor-Ort-Termin in Tübingen findet am 11. April ab 16 Uhr statt.
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Die Kammergruppe Zollernalbkreis hat für den 17. April, 9 Uhr, eine > Besichtigung der Firma TRIQBRIQ organisiert. Der Betrieb ist auf Holzmodulbauweise spezialisiert.
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Die Kammergruppe Mannheim lädt zum LBO-Praxisseminar > „Bauanträge richtig stellen“ am 24. April, 17:30-20:45 Uhr, ein. Anhand von Praxisbeispielen aus der Unteren Baurechtsbehörde wird beleuchtet, welche Unterlagen in welchem Umfang und welcher Qualität für das jeweilige Vorhaben und Verfahren notwendig sind.
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Meilenstein auf dem Weg zur IBA |
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„Das zweite IBA’27-Festival ist mehr als eine Bühne für Architektur – es ist ein Ort, an dem Visionen für eine nachhaltige Zukunft greifbar werden“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der Schirmherr des Festivals, das im Mai einen weiteren Meilenstein markiert auf dem Weg zur Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart. Auftakt ist am 9. Mai in Wendlingen am Neckar. Dort steht eines der ersten fertiggestellten IBA’27-Projekte: das Holzparkhaus am Bahnhof. Das große Finale findet am 24. Mai auf dem Gelände des Circuleums in Stuttgart-Vaihingen statt. Dazwischen gibt es den ganzen Monat über zahlreiche Führungen durch IBA’27-Projekte und -Vorhaben, Vorträge und Workshops, Bürgerfeste, Ausstellungen und Diskussionen. Die AKBW unterstützt die IBA’27 als Mitgesellschafterin.
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Bilder von oben: AKBW; AKBW; AKBW; AKBW; Thilo Ross; Marcia Bauer; Gottfried Beck/AKBW; AKBW; IBA’27 |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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