|
|
|
|
Architektenkammer Baden-Württemberg |
|
Newsletter 04/24 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
|
|
|
|
wenn Juristen von Gefahr sprechen, meinen sie ganz allgemein einen Zustand, dessen Weiterentwicklung den Eintritt eines Schadens ernstlich befürchten lassen. Vor vier Jahren urteilte das Bundesverfassungsgericht, Deutschland unternehme beim Klimaschutz zu wenig, um das grundgesetzlich verbürgte Recht der Bürger auf körperliche Unversehrtheit zu gewährleisten. Die Architektenkammern bauen gerade ein Bundesregister Nachhaltigkeit auf mit dem Ziel, Expertise für klimagerechte Planungen zu bündeln. Doch die Frage stellt sich schon: Sind alle nötigen Partner an Bord? Obwohl wir uns sehnlichst weniger Vorschriften und Regulierung im Detail wünschen: Es braucht offenbar verfassungsrechtliche Leitplanken, damit sich niemand aus der gemeinsamen Verantwortung stehlen kann. Denn eines war schon auffällig: Die Wahl in Amerika war keinen Tag alt, da setzte manches Unternehmen seine Bemühungen um Nachhaltigkeit aus. Viele Verfassungsvorgaben wie Sterbehilfe oder Gleichberechtigung haben unser Zusammenleben geprägt. Die Forderung, Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz zu verankern, wäre nur konsequent.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
|
|
|
|
|
Hervorragend, mutig, räumlich überzeugend |
|
|
|
„Wer baut, glaubt an die Zukunft“, so die feste Überzeugung von Landrat Luca Wilhelm Prayon am Montagabend im prämierten Regionalen Innovations- und Technologietransfer Zentrum in Friedrichshafen (RITZ). Als Schirmherr des Beispielhaften Bauens Bodenseekreis 2018-2024 überreichte er bei der Preisverleihung gemeinsam mit AKBW-Vizepräsidentin Susanne Dürr 26 Bronzeplaketten und zahlreiche Urkunden an die stolzen Preisträgerinnen und Preisträger. Die Jury betrachte die prämierten Objekte als „Mosaik wünschenswerter Zukunft“, berichtete die Vorsitzende. Kommunen hätten gemeinsam mit den beauftragten Büros oder mit der eigenen Bauverwaltung Hervorragendes, Mutiges, qualitativ Hochstehendes, räumlich Überzeugendes und funktional Bereicherndes ausgelöst. Privatbauherrschaften trügen mit Leidenschaft zu einer lebenswerten Region bei.
|
|
|
|
|
Brandschutz und Baukultur |
|
|
|
„Brandschutz, Bauen im Bestand, Denkmalschutz: drei sperrige Themen, die schon jedes für sich genommen im Entwurfsalltag häufig als lästig empfunden werden. Erst die Kombination dieser Themen zeigt, welche Innovationskraft von Planenden, Bauenden und der rahmensetzenden Politik erwartet wird“, so Markus Müller, der Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, auf den Stuttgarter Brandschutztagen. Denn: „Baukultur bedeutet, alle Planungsdisziplinen zu vereinen und dies bedarf größter Professionalität.“ Stephan Engelsmann, Präsident der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, hob ebenfalls auf die Notwendigkeit hoher Expertise ab: „Heutzutage hat sich der Brandschutz zu einer anspruchsvollen Planungsdisziplin entwickelt, dennoch darf der Schutz von Menschenleben kein verhandelbarer Wert sein.“ 300 Teilnehmende an jedem der beiden Veranstaltungstage in der Sparkassen-Akademie zeugten von der hohen Aktualität der behandelten Themen, darunter – neben Brandschutz im Baudenkmal oder im Holz-Beton-Verbundbau – auch die Neuregelungen zum Brandschutz im Bestand, wie sie die Novelle der Landesbauordnung vorsieht.
|
|
|
|
|
Bundesregister Nachhaltigkeit |
|
|
Mitmachen, registrieren, Kompetenz zeigen |
|
|
|
Mit dem > Bundesregister Nachhaltigkeit haben die deutschen Architekten- und Ingenieurkammern eine unabhängige Plattform geschaffen, um Nachhaltigkeit im Bauwesen zu fördern und Fachleute für klimagerechtes Bauen sichtbar zu machen. „Bauherrinnen und Bauherren erhalten zukünftig die Möglichkeit, dort gezielt unabhängige Nachhaltigkeitskoordinatorinnen und -koordinatoren zu finden, die umfassend zu allen Planungs- und Bauaufgaben beraten“, so Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. Die Eintragung in das Register ist nur für Kammermitglieder möglich. Diese müssen zusätzlich einen Leistungsnachweis als Online-Test erbringen – passende Fortbildungen bietet unter anderem das IFBau an. Der Nachweis umfasst eine Prüfung zu sechs zentralen Modulen, darunter Zertifizierungssysteme, Ökobilanzierung und Projektmanagement. Kammermitglieder mit anerkannten Abschlüssen wie DGNB-Auditor, BNB-Koordinator oder BNB-Sachverständiger können sich durch den Upload ihres Zertifikats direkt ins Bundesregister Nachhaltigkeit eintragen lassen.
|
|
|
|
|
Die nächsten Fortbildungen des IFBau in Kooperation mit der Akademie der AKNW sowie der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, durchgeführt in Kooperation mit der DGNB GmbH:
|
|
|
|
|
|
„Es wird höchste Zeit, beim Klimaschutz dem gesunden Menschenverstand Verfassungsrang einzuräumen.“ |
|
|
|
Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg
|
|
|
|
|
Klimaanpassung ins Grundgesetz! |
|
|
|
Der Januar 2025 war der weltweit wärmste erste Monat im Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch in Deutschland ist nach Überzeugung der Allianz „Gemeinsam für eine wasserbewusste Stadtentwicklung“ Klimaanpassung unabdingbar. Sie fordert, diese als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz zu verankern. Auch die Bundesarchitektenkammer gehört dem Bündnis an. BAK-Präsidentin Andrea Gebhard sagt: „Damit die klimaresiliente Stadt vorankommt, brauchen wir vor allem eine stärkere politische Unterstützung und gezielte Investitionen in wasserbewusste Stadtentwicklung.“
|
|
|
|
|
> „Was treiben die eigentlich?“ Wer sich diese Frage stellt, bekommt am 10. Februar, 19-21 Uhr, im Stuttgarter Haus der Architektinnen und Architekten von Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle, Geschäftsführerin Carmen Mundorff sowie Landesvorstandsmitglied Mirjam Schnapper Antworten. Die drei berichten über Aktivitäten der Architektenkammer Baden-Württemberg. Auf dem Programm stehen auch Nachwahlen für Vorsitz bzw. dessen Stellvertretung in drei der insgesamt FÜNF Stuttgarter Kammergruppen.
|
|
|
|
|
|
Die Kammergruppe Mannheim hat sich > Holzbau als Jahresthema 2025 gesetzt. Vorsitzender Dennis Ewert schreibt: „In zahlreichen neuen, aber auch bewährten Formaten möchten wir lokale Innovation und Kompetenzen sichtbar machen, Akteure zum Thema vernetzen, Wissen vermitteln und zum kritischen Diskurs anregen.“ Es handele sich um „ein Programm aus der Region für die Region.“ Die erste Veranstaltung ist am 13. Februar, 17:30-19:30 Uhr, bei der in der Mannheimer Innenstadt ein in Holzhybridbauweise umgebautes ehemaliges Kaufhaus erkundet wird: > „KAMMER VOR ORT – New 7“
|
|
|
|
|
|
Wie entwickeln sich Planungsprozesse weiter, wenn die Prinzipien des kreislaufgerechten Bauens in die Berufspraxis zu integrieren sind? Wie verändert sich die Ästhetik von Bauten und welcher Mehrwert für die Architektur und Gesellschaft entsteht daraus? Die > Heilbronner Architekturgespräche 2025 stehen unter dem Titel „Kreislauf“. Dazu berichtet Johannes Ernst, Steidle + Partner, am 19. Februar, 19 Uhr, aus seiner Berufspraxis. Die Veranstaltung, unterstützt von der Kammergruppe Heilbronn, findet in Neckarsulm statt, lässt sich aber auch per Livestream verfolgen.
|
|
|
|
|
|
Vergaberichtlinien: Wo ist Handlungsbedarf? |
|
|
|
Das EU-Parlament will in dieser Legislatur die europäischen Vergaberichtlinien überarbeiten. Um besonders starken Handlungsbedarf zu ermitteln, läuft aktuell eine Evaluation des bestehenden Regelwerks (Richtlinien 2014/23/EU, 2014/24/EU und 2014/25/EU): Im Rahmen einer öffentlichen Konsultation haben alle Akteure von Vergabeverfahren die Möglichkeit, sich zu beteiligen – öffentliche Auftraggeber genauso wie Unternehmen und somit auch Architekturbüros. Interessierte können nach Anlegen eines Accounts noch bis zum 7. März den Online-Frageborgen beantworten.
|
|
|
|
|
Als Nachfolgerin des Bauhauses 1953 gegründet, entwickelte sich die Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG) unter dem Einfluss großer Persönlichkeiten zum Hotspot des „Industrialisierten Bauens“. Unter ihrem wissenschaftlich und interdisziplinär angelegten Ansatz entstanden architektonische Experimente mit modularen Wohn- und Schulkomplexen, halbautomatisierten Shopping Malls oder seriellen Stabwerkkonstruktionen. Die > Ausstellung „Programmierte Hoffnung – Architekturexperimente an der HfG Ulm“ thematisiert deren wegweisende Architekturlehre. Ab dem 15. Februar präsentiert das HfG-Archiv Ulm erstmals zahlreiche Architekturmodelle, Originalpläne, Zeichnungen Fotografien und weiteres Material.
|
|
|
|
|
|
|
In der Reihe „Junger Forschungsdrang“ stellen KIT- und HKA-Absolvent:innen im Karlsruher Architekturschaufenster ihre Masterthesen vor. Um neue Wohnformen in alten Großstrukturen geht es am 18. Februar, 19 Uhr. |
|
|
|
|
|
|
Anne Jensch, KIT, präsentiert „La Solidarité, Eine Generationen verknüpfende Wohnstruktur“ (Foto): ein Entwurf für die künftige Nutzung des ehemaligen Martha-Jäger-Hauses in Rastatt. Niklas Kies, HKA, möchte mit seiner Arbeit auf die Verantwortung im Umgang mit Bestandsbauten aufmerksam machen: Für das leerstehende Krankenhausgebäude in der Innenstadt von Biberach an der Riß hat er eine Umnutzung und Neugestaltung als Alternative zur geplanten Neubau-Wohnsiedlung entworfen.
|
|
|
|
|
Bilder von oben: Markus Bachmann; Felix Kästle; AKBW; BAK; AKBW; Sascha Kletzsch; HfG-Archiv Ulm; Anne Jensch |
|
|
|
|
|
|
|
Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
|
|
|
|
|
|
|
|