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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 03/25 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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in Kalifornien brennen großflächig Städte ab, in Europa und andernorts werden Gemeinden überflutet durch Starkregen und Hagel, Baustellen verzögern sich, weil Materialien nicht mehr abtrocknen oder abbinden, weil Baugruben immer häufiger volllaufen. Jahreszeiten verschieben sich. Extreme Hitzespitzen im Sommer setzen Gebäuden wie der Infrastruktur insgesamt zu. Das alles sind keine Schwarzmalereien oder, wie manche in diesen Tagen fahrlässig behaupten, normale Wetterschwankungen. Das ist die Realität des menschengemachten Klimawandels. Auf die Frage, wie sehr sich das veränderte Klima auf ihre Arbeit auswirken werde, antworteten 95 Prozent der Teilnehmenden einer Kammer-Veranstaltung zur Klimaneutralität: sehr stark. Der Berufsstand zeigt sich problembewusst. Neue Instrumente wie der Klimaatlas helfen. Doch das genügt nicht: Wir alle müssen uns gemeinsam ehrlich machen, die planetaren Grenzen anerkennen – und für das Wissen und Gegenmaßnahmen einstehen.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Finale (Erkenntnisse) nach einem Jahr |
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Abschlussveranstaltung der Wissensplattform „Klimaneutral Massiv Bauen @ skills.BW“ im Haus der Architektinnen und Architekten. Gut ein Jahr lang bot das digitale Weiterbildungsformat kostenfreie, durch das Landeswirtschaftsministerium geförderte Veranstaltungen, Videos und Praxis-Einblicke. Kristine Hebestreit, Solid Unit/Bauwirtschaft, zog Bilanz in Zahlen: 5 Kooperationspartner, 75 Wissensbausteine, 800 Teilnehmende, 1.500 Interessierte über YouTube, 7.000 Besucher:innen der Homepage. Die AKBW fragte in der finalen Präsenz-Veranstaltung nach: Wie steht es um den klimaneutralen Massivbau der Zukunft? Die Mehrheit der knapp 80 Abstimmenden plädierte für mehr Offenheit der Architekt:innen und ein Ende der Polarisierung Beton vs. Holz. Einig war man sich in dem Wunsch, Klimaschutz als Beschaffenheit im Vertrag zu verankern (Phase 0 DGNB) sowie mehr Kooperationen mit dem Handwerk einzugehen. Befürchtungen, dass der Klimaschutz die Baukultur verdrängen könnte, hat die große Mehrheit nicht.
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Full House beim Vergabetag |
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„Der Wettbewerb ist ein Innovationsmotor!“ Gerd Grohe (Foto), Geschäftsführer Kohler Grohe Architekten und Vorsitzender des AKBW-Kompetenzteams Verfahren, warb beim 23. Vergabetag in Stuttgart leidenschaftlich für interdisziplinäre Wettbewerbe auch im Bestand. „Jede Aufgabe ist individuell und erfordert ein individuelles Verfahren“, so Grohe vor gut 600 Teilnehmenden in der Sparkassenakademie. Oft sei nur ein interdisziplinäres Team in der Lage, die vielfältigen Aufgaben zu lösen. Deshalb werde in solchen Wettbewerben häufig Neuland betreten. Die Architektenkammer Baden-Württemberg ist seit vielen Jahren Partnerin dieses vielbeachteten Forums für Architekt:innen, Ingenieur:innen, Planende und Praktiker:innen aus den öffentlichen Vergabestellen. Rund ein Dutzend Redner:innen ging auf ganz unterschiedliche Aspekte ein. Bernd Düsterdiek vom deutschen Städte- und Gemeindebund etwa kritisierte im Entwurf des Vergabetransformationspakets des Bundes die geplanten Beschaffungsverbote. „Aus meiner Sicht ist das Vergaberecht nicht der richtige Platz, um die politischen Ziele des Green Deal umzusetzen.“
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Klimawandel besser verstehen |
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Das Landesamt für Umwelt BW (LUBW) hat einen Klimaatlas für Baden-Württemberg veröffentlicht. Mit diesem Schlüsselwerkzeug sollen sich unter anderem Planende und Kommunen besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereiten können. „Der Atlas zeigt die lokalen Veränderungen im Klima und hilft so, den Wandel besser verstehen und einschätzen zu können“, sagt Klimaministerin Thekla Walker. Das frei zugängliche Online-Portal stellt beispielsweise anhand eines Kartenviewers zahlreiche Kennwerte zur Klimaentwicklung auf regionaler Ebene bereit. Außerdem klärt es eine Vielzahl von Fragestellungen: Wie war das Klima bisher, wie könnte es sich entwickeln, welche Risiken gibt es und wie kann Anpassung gelingen?
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Kreislaufwirtschaft ist ein Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Eine zentrale Rolle spielt dabei die öffentliche Hand, für die Concular – eine Vereinigung von rund 40 Expert:innen für zirkuläres Bauen und Software-Entwicklung – einen Wegweiser veröffentlicht hat: > Zirkuläres Planen und Bauen mit Fokus auf die Wiederverwendung von Bauprodukten gibt Handlungsempfehlungen, wie sich Bauprojekte ressourcenschonend gestalten lassen.
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| Marc Haines, Concular, gehört zu den Akteuren am 8. April bei Deutschlands größtem Architekturkongress: > ARCHIKON trägt diesmal den Titel „RESSOURCENWENDE: Mit neuen Strategien planen!“ |
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| „Die Ressourcenwende im Bauwesen gelingt, wenn Akteure kreativ integrierte Visionen verfolgen.“ |
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| Prof. Dr. Sandra Venghaus, RWTH Aachen, Keynote-Speakerin bei ARCHIKON
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Appell für ziviles Engagement |
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Vor dem Hintergrund Unsicherheit stiftender Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft richten die FÜNF Stuttgarter Kammergruppen den Blick nach vorn. Der Berufsstand könne viel Positives bewirken, denn „die aktive Mitgliedschaft in der Architektenkammer gehört zu dem zivilen Engagement, das jetzt notwendig ist“, schreiben sie in ihrem Jahresbrief. Und weiter: „Was wir brauchen, sind neue Ideen für eine Gesellschaft, in der man gerne leben möchte – Projekte, auf die man sich freuen kann und die Lust auf die Zukunft machen!“ Es gelte, sich eine Stimme zu verschaffen und die anstehenden Veränderungen beim Bauen konstruktiv zu begleiten.
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Architektur gegen Einsamkeit |
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Auf Einsamkeitsgefühle, ein großes Tabuthema in der Gesellschaft, kann die Gestaltung von städtebaulichen Strukturen und öffentlichem Raum erheblichen Einfluss nehmen. Wie? Damit beschäftigt sich das Kooperationsprojekt „Einsamkeit. Neue Anforderungen an lebendige Quartiere“ der Wüstenrot Stiftung mit location³ und Urban Expert. Beim IBA-Stammtisch am 5. Februar, 17:30-19 Uhr, Stuttgart (Foto), berichten Projektbeteiligte über Herausforderungen, Strategien und praxisorientierte Maßnahmen, um Einsamkeit – mitsamt ihren gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen – zu verringern.
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Die Theaterstrasse 12 am Züricher Sechseläutenplatz sowie der Hauptsitz der Energie 360° in Altstetten tragen „Ein neues Kleid“. In ihrem gleichnamigen Vortrag stellt Anna Jessen, jessenvollenweider architektur, Basel, am 13. Februar ab 18:30 Uhr in Freiburg diese beiden Projekte vor. Nach Sanierung und Umbau haben das Geschäftshaus bzw. der Firmensitz zwei neue Fassaden, über die es sich zu berichten lohnt.
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Mit Unterstützung der Bundesstiftung Baukultur lobt der Verlag Müller + Busmann zum zehnten Mal den polis AWARD aus. Er ehrt Projekte, die über ihren wirtschaftlichen Rahmen hinaus einen Beitrag zum öffentlichen Wohl der Stadt leisten, und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf die partnerschaftliche Haltung der Projekt-Verantwortlichen. Insbesondere Stadtplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen sind aufgerufen, sich bis zum 9. März in einer oder zwei der insgesamt acht Kategorien zu bewerben.
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Ein jüdischer Architekt auf der Suche nach Zukunft: 1947 trifft László Tóth (Adrien Brody) in Amerika ein. Durch einen glücklichen Umstand bekommt er die Chance, eine muffige Bibliothek umzugestalten. Es wird ein Meisterwerk. Doch die Sache endet schlecht: Um Honorar und Anerkennung geprellt, wird der Architekt vom cholerischen Hausbesitzer verjagt, wozu dessen Sohn, der den Auftrag erteilt hatte, einfach schweigt. Es ist nicht das einzige Mal, dass im Laufe des dreieinhalbstündigen, oscarnominierten Films amerikanische Bürger:innen Fairness und Menschenachtung vermissen lassen. Monate später folgen die Rehabilitierung des Bauhaus-Absolventen, der sich in Budapest mit hochgelobten Bauten einen Namen gemacht hatte, sowie ein neuer Auftrag: in exponierter Lage ein Kulturzentrum mit Bibliothek, Sporthalle, Auditorium und Kapelle zum Gedenken an die verstorbene Mutter des reichen Auftraggebers. Für sein Großprojekt aus Sichtbeton akzeptiert Tóth keine Kompromisse, etwa bei der Deckenhöhe, die er kurzerhand mit dem eigenen Honorar finanziert. Auch im Umgang mit den Mitmenschen – darunter seine infolge der Unterernährung im KZ an den Rollstuhl gefesselte Frau – ist sein Ton oft mehr als rau. „Der Brutalist“: ein fesselnder und vielschichtiger Film, der die Aufarbeitungsversuche eines Holocaust-Überlebenden in Architektur übersetzt.
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Bilder von oben: Gerd Schaller; AKBW; AKBW; Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg; AKBW; AKBW; polis AWARD für Urban Development; Universal Pictures Germany |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
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Telefax: 0711-2196-101 |
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