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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
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| Newsletter 42/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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vor wenigen Tagen trafen sich die Delegierten zur Landesvertreterversammlung. Es gab viel zu bereden in eigener Sache der Selbstverwaltung über Beitragshöhen, mittelfristige Haushaltsplanung oder Gremienbesetzungen, berufspolitisch über die Lage der Büros oder die LBO-Novelle. Ein Thema überlagerte das Treffen klar: Die Unsicherheiten in Bezug auf die Rahmensetzung für das Bauen der Zukunft. Die Architektenkammer agiert überparteilich, kann aber den politischen Einfluss auf das Planen und Bauen nicht negieren. Wenn immer mehr Bauvorlagen auch von anderen Berufszweigen eingebracht werden können, wenn die mühsam eingeläutete Wende hin zu mehr Nachhaltigkeit im Bauen gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis in Frage gestellt werden soll, wenn unsere bedachte, unabhängige Stimme von lauten Rufen nach weniger „teurem“ Klimaschutz übertönt wird, kann eine zur Politikferne angehaltene Körperschaft nicht schweigen. Bauen ist politisch. Und war es schon immer. Die Diskurse über das Bauhaus, die Macht-Architektur des NS-Staates, aber auch die Nachkriegsentwürfe eines Günter Behnisch oder Frei Otto waren entwurfsästhetisch geprägt. Heute geht es um unsere Lebensgrundlagen, um Menschenschutz, mithin ums Überleben. Pathos? Ja! Übertrieben? Wir finden: nein!
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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| AKBW-Landesvertreterversammlung |
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Resolution pro Klimaschutz |
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Die 51. Landesvertreterversammlung der Architektenkammer Baden-Württemberg fordert in ihrer Straßburger Resolution: „Kurs halten im Klimaschutz!“ Der Fokus auf Bauen im Bestand und klimagerechtes Bauen sei „kein Gutmenschentum, sondern eine Frage des Berufsethos: Wozu haben wir uns verpflichtet?“, sagte Kammerpräsident Markus Müller in seiner Rede vor den 120 Delegierten aus dem ganzen Land.
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„Was treiben die eigentlich?“ Das Faltblatt der Architektenkammer BW ist eine Art Tätigkeitsbericht der Geschäftsstellen (Land + vier Bezirke). Was die Kammer alles an Service biete, sei noch immer vielen Mitgliedern unbekannt. So oftmals der Tenor in den Berichten aus den Kammergruppen. Deshalb haben wir einmal für die Delegierten des „Architekt:innenparlaments“ zusammengestellt, was die Hauptamtlichen der AKBW übers Jahr „treiben“. Beginnend bei den Pflichtaufgaben wie Eintragung in die Architektenliste oder Organisation der Fort- und Weiterbildung über die Bewertungen von LBO-Novelle, HOAI, Klimafolgenschutzgesetz bis hin zu Kooperationen mit Branchen-Verbänden, Ministerien oder der IBA’27 StadtRegion Stuttgart.
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„Man muss Europa feiern“, lobte ACE-Präsidentin Ruth Schagemann (Foto mit AKBW-Präsident Markus Müller) die Entscheidung, die LVV 2024 in Straßburg, dem Sitz des Europaparlaments, abzuhalten. Jetzt, da sich die neue Kommission formiere, sei die Zeit, einzuwirken. Der Paradigmenwechsel in der EU-Baupolitik durch die Verwebung mit der „Climate Emergency“ und den Maßgaben, die Renovierungsquote zu steigern und CO₂-Emissionen zu bewerten, sei irreversibel. Aufgemacht werden soll hingegen das Vergaberecht. Gefordert wird ein eigener Artikel zu Architekten- und Ingenieurleistungen. „Wir wollen nicht mit Stuhlherstellern verglichen werden“, so Schagemann.
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Bedeutung der HOAI nimmt ab |
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Die Ergebnisse der zweijährigen Strukturbefragung der Länderarchitektenkammern liegen vor. Sie zeigen eine deutliche Abnahme der Relevanz der HOAI. Insgesamt wird weniger als die Hälfte des Gesamtumsatzes aus Honoraren gemäß HOAI erzielt. Ein Zeichen, dass im Zuge des Wegfalls der Rechtsverbindlichkeit, der Verbreitung nicht-linearer Prozesse von Planen und Bauen sowie der Zunahme von Leistungen außerhalb der HOAI individualisierte Honorare auf dem Vormarsch sind. Erstmals wurde in diesem Jahr nach der Bearbeitung von Bauanträgen aus Sicht der Beschäftigten in der Bauverwaltung gefragt. Bedenklich: bereits heute werden rund 30 Prozent, im ländlichen Raum 40 Prozent der Bauanträge nicht von Architektinnen und Architekten eingereicht. Diese und weitere Ergebnisse, auch getrennt nach Beschäftigungsverhältnis und Tätigkeitsart, sind auf der Webseite der Bundesarchitektenkammer zu finden.
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| „Wir sehen, dass im ländlichen Raum bereits 40 % der Bauanträge nicht von Architekten eingereicht werden. Zum Schutz privater Verbraucher braucht es dieselben Fortbildungs- und Versicherungspflichten für alle.“ |
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Hans Dieterle, AKBW-Hauptgeschäftsführer, zu aktuellen Strukturdaten und dem LBO-Novellen-Entwurf
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Schnelle Verabschiedung im Parlament erhofft |
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Dass das Ampel-Aus kein Aus für gute Gesetzesvorhaben bedeuten sollte, darauf verweist die Bundesarchitektenkammer (BAK). Präsidentin Andrea Gebhard sagt: „Der Entwurf des Gebäudetyp-e-Gesetzes samt dazugehörigen Leitlinien und Prozessempfehlungen des Bundesbauministeriums ist im Kern abstimmungsreif.“ Das Gesetz, das mehr Einfachheit und Innovation beim Bauen verspricht, sei geeignet neue Investitionen zu befördern und dem Verbraucher spürbare Erleichterungen in Form von bezahlbaren Mieten oder Kaufpreisen zu verschaffen. Weitere Ideen für die Bauwende sollen im Dezember als „Impulse der planenden Berufe zur Bundestagswahl 2025“ erscheinen.
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Kein Denkstopp für die Opernsanierung! |
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Die Sanierung der Stuttgarter Oper und der Bau des geplanten Interimsbaus dauern länger und werden teurer als erwartet. Zu den Rufen, das Projekt zu stoppen, nicht zuletzt, weil die öffentlichen Mittel immer knapper werden, haben sich nun die FÜNF Stuttgarter Kammergruppen zu Wort gemeldet. Sie machen konkrete Vorschläge, wo die Planungen überprüft sowie anhand des heutigen Diskussions- und Wissensstands weiterentwickelt werden sollten. Grundsätzlich sei die Sanierung des Littmann-Baus und die Neuordnung des Theaterquartiers entlang der Konrad-Adenauer-Straße jedoch unumgänglich und dürften nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden.
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KfW-Programme: Passgenaue Infos für Planende |
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Die Online-Seminare von BAK, BIngK und KfW erfreuen sich einer regen Nachfrage. Um diese zu bedienen, steht am 9. Dezember, 15-16:30 Uhr eine Wiederholung des Angebots > „Aktuelle KfW-Förderung – Schwerpunkt Neubau“ an. Das Webinar vermittelt insbesondere Informationen über die Programme „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) und „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN) sowie über die aktuellen KfW-Programme im Bestandssegment und richtet sich exklusiv an die Mitglieder der Architekten- und Ingenieurkammern. Das Anmeldeportal öffnet am 29. November, 15 Uhr. Ebenfalls aufgrund konkreter Nachfragen findet darüber hinaus am 2. Dezember, 15-16:30 Uhr für die gleiche Zielgruppe ein Webinar zu den technischen Anforderungen statt: Die Anmeldung für > „KfW-Förderung: Technische Aspekte der energetischen systemischen Gebäudesanierung“ beginnt am 22. November, 15 Uhr.
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Nachtschwärmer in Göppingen
Zum 13. Mal lud die Kammergruppe Göppingen zur „Nacht der Architektur“ in die dortige Kunsthalle. In der Kulisse der surrealistischen Traumbilder des Schweizers Giacomo Santiago Rogado drehte sich alles um Dialog und Gleichgewicht zwischen Neuem und Vorhandenem, Natur und Bauwerk: Werner Tscholl, der 2016 mit dem Premio Architetto Italiano ausgezeichnete Architekt aus dem Vintschgau/Südtirol, begeisterte etwa 150 Gäste mit seinem Werkbericht. Grußworte kamen von Bauministerin Nicole Razavi (1. Reihe rechts) und AKBW-Präsident Markus Müller (1. Reihe, 2. vom Gang aus), der im Gleichklang mit dem KG-Vorsitzenden Gerrit Marius Klaus begeistert bilanzierte: „Ein supertoller Architektur-Abend in besonderer Atmosphäre!“
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Full House in Heidenheim Auf große Resonanz stießen die 14. Heidenheimer Energiegespräche zum Thema „Zukunft Bestand“: Mehr als 230 Interessierte, darunter viele aus dem Berufsstand, kamen auf Einladung der AKBW-Kammergruppe (in Kooperation mit dem VDI Brenzgruppe) in den Lokschuppen, um die Inputs der Architekt:innen in dem von Nicole Köster moderierten Austausch zu hören: Peter Haimerl, München, beschwor die „Aura des Bestands“, Dr. Verena Konrad, Vorarlberg, plädierte für mehr Wertschätzung der vorhandenen Bauten und intensivere Vernetzung und Prof. Stephan Birk, Stuttgart, fokussierte auf ressourcenschonende Planung. Man wolle „Denkanstöße geben, wie Transformation, Resilienz, Klima- und Ressourcenschutz durch verantwortungsbewusstes Bauen gefördert werden können“, so der KG-Vorsitzende Stefan Bubeck. Der stellvertretende Vorsitzende des Kammerbezirks Stuttgart, Wolfgang Sanwald, lobte die „große Flughöhe“ des Abends, der gezeigt habe, dass es sich lohne, über den Tellerrand zu schauen.
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Bilder von oben: Torben Beeg; Torben Beeg; Torben Beeg; Torben Beeg; Pasqualino Capobianco auf Unsplash; Gerrit Klaus; Uli Keck |
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| Architektenkammer Baden-Württemberg |
| Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
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