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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 39/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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wir waren ehrlich bemüht, den Kürbis zu Halloween groß rauskommen zu lassen wie es die japanische Künstlerin Yayoi Kusama ganzjährig tut. Wenn Maiskörner zu Dämmmaterial werden können, Pilzmyzel-Holzspäne-Mischungen oder mit Kalk gebundene Hanffasern zu Betonersatz – warum nicht auch das faserige Kürbisfleisch nutzen? Die Materialforschung macht uns leider wenig Hoffnung. Japanische Forscher der Universität Tokyo testeten Gemüseabfälle auf ihre Härteeigenschaften. Bananen, Orangen, Zwiebeln und Seetang zeigten – unter Vakuum getrocknet, gemahlen, gewässert und unter hohen Temperaturen zu Blöcken gepresst – ähnliche Festigkeit wie Beton. Ist China-Kohl beigemengt, verstärkt sich die Wirkung. Die steinharten, bruchfesten Klötze bleiben sogar essbar! Allein der Kürbis, Held des einst keltischen Herbstgeisterfestes und botanisch gesehen sogar eine „Panzerbeere“, eignet sich nicht zur Herstellung einer nachhaltigen Beton-Alternative. Schade eigentlich.
Eine schöne Herbstwoche wünscht Ihr AKBW-Team
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Notwendiges Übel oder Teil der Baukultur? |
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Es ist eines der wichtigsten Themen in der Planung und gleichzeitig wohl eines der unbeliebtesten: der Brandschutz. Er ist nicht nur sicherheits- und damit genehmigungsrelevant, sondern hat auch Einfluss auf die Baukultur. Denn: „Der beste Brandschutz ist derjenige, der im Ernstfall funktioniert, den man aber als Nutzer und Betrachter eines Gebäudes möglichst nicht wahrnimmt“, sagt Brandschutzsachverständige Lilly Kunz-Wedler im DAB-Interview. Das gelinge jedoch nur, wenn er von Anfang an mitgeplant und nicht erst am Ende draufgesattelt werde. Noch immer sei „der Brandschutz“ für viele Architektinnen und Architekten jedoch ein ungeliebtes, notwendiges Übel, so Architekt Tobias Hock. Worauf es ankommt und warum Brandschutz auch Spaß machen kann, beleuchtet der Themenschwerpunkt des aktuellen DAB Regional.
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Bezirk fordert mehr Kampfesmut |
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Das technische Rathaus in Mannheim war Ort der vierten und letzten Bezirksvertreterversammlung – des Kammerbezirks Karlsruhe – und Schauplatz intensiver Debatten. Eines der Themen: die LBO-Novelle. Die Kammer-Stellungnahme zum Novellenentwurf empfanden die Delegierten teils als zu verhalten und forderten den Landesvorstand per Beschluss auf, eine „dringlichere und deutlichere Haltung“ einzunehmen. „Wir müssen laut werden“, so etwa Nobuhiro Sonoda, der Kammergruppenvorsitzende Baden-Baden / Rastatt. Auch seine acht Kolleg:innen trieb die Sichtbarkeit des Berufsstands um – trotz ihrer beeindruckenden Berichte von den erfolgreichen Kammeraktivitäten.
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„Bronze ist das neue Gold“ |
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Mit den Worten des Paralympicathleten Lennart Sass, Bronze sei das neue Gold, gratulierte AKBW-Geschäftsführerin Carmen Mundorff den Preisträgerinnen und Preisträgern zur Auszeichnung Beispielhaftes Bauen Karlsruhe 2018-2024. Rund 150 Gäste erschienen zur feierlichen Verleihung der Bronze-Plaketten in der Städtischen Galerie. Unter dem Motto „Architektur ist Ausdruck des Lebens, das in der Stadt stattfindet“ zeichnete die Jury insgesamt 20 der 92 eingereichten Objekte aus. Von Garagenaufstockung über die Verwertung eines „Restgrundstücks“ bis zum Umbau eines alten Pferdeschlachthauses – die Bandbreite der prämierten Objekte war groß. Besonders relevant im städtischen Kontext: Nachverdichtung und Bauen im Bestand.
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Vom Bodensee nach Rotterdam |
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Als „überdimensionales Architekturmuseum“ bezeichnen Mitglieder der Kammergruppe Bodenseekreis das Zentrum der Hafenstadt Rotterdam. „Skurrile Formen und Fassaden, versetzte und verschobene Baukörper prägen die Stadtkulisse“, ist in dem > Bericht von der Exkursion zu lesen, die – schnell ausgebucht – auf Initiative des Kammergruppenvorsitzenden Dietmar Kathan (Mitte li.) im Oktober stattfand. Auf dem Besichtigungsprogramm: die von Stadtplanern nach dem zweiten Weltkrieg komplett neu entwickelte City. Die spektakuläre Architektur habe die Gruppe sehr beeindruckt, allerdings blieb sie auch nicht ganz frei von kritischen Anmerkungen: „Grünflächen, Bäume und Artenvielfalt sind fast kein Thema in dieser modernen, cleanen Stadt.“
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Wachsendes Bewusstsein gefordert |
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„Zukunft Bestand“, so das Thema der diesjährigen > Heidenheimer Energiegespräche am 12. November, 18:30-20:30 Uhr, organisiert von der Kammergruppe Heidenheim. Von SWR-Moderatorin Nicole Köster begleitet, tauschen sich die beiden Architekten Prof. Stephan Birk und Peter Haimerl mit der Architekturhistorikerin Mag. Dr. Verena Konrad über die Möglichkeiten einer ökologiebasierten Transformation der Architektur und Bauwirtschaft aus. Beleuchtet werden die Potenziale von Sanierung, Umnutzung und Wiederverwendung.
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„Wir müssen aufpassen, dass es uns nicht geht wie den Buchläden an der Ecke.“ |
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Sabrina Sprißler, Architektin, Kammergruppe Karlsruhe
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Leitfaden zirkuläres Bauen |
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Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hat den Leitfaden „Zirkuläres Bauen erfolgreich umsetzen“ veröffentlicht. Er enthält Hinweise für Planende und Bauherren zu den relevanten Kernaspekten des kreislaufgerechten Bauens und legt die einzelnen Schritte der konkreten Umsetzung dar. Darüber hinaus wird die Integration von zirkulärem Bauen in öffentliche Ausschreibungen thematisiert. Im Rahmen der Entwicklung des Leitfadens wurde in Zusammenarbeit mit dem IFBau ein zweitägiger Grundlagenkurs konzipiert. Dieser findet erstmals im Januar 2025 statt.
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Beim deutschlandweit bekannten Herbstforum Altbau geht es am 20. November, 9:30-19 Uhr, unter anderem um Fragen zu Klimagerechtigkeit, innovative Wohnmodelle wie Cluster-Wohnungen und die Bedeutung des zirkulären Bauens im Bestand. Veranstalter der zum 26. Mal stattfindenden Tagung ist Zukunft Altbau, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm für die energetische Gebäudesanierung (Foto: beispielhaft energetisch sanierter > Thannscher Hof). Die AKBW ist wieder Kooperationspartner. Rund 1.000 Fachleute aus der Energieberatung, Planung, Handwerk, Architektur sowie Politik und Verwaltung werden zur Veranstaltung – vor Ort in Stuttgart bzw. online – erwartet.
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Der BDA lädt am 4. November, 18 Uhr, zum > Auftakt Architekturnovember 2024 in die Staatsgalerie Stuttgart ein. Unter dem Titel „Beständig Bauen“ erörtert Prof. Markus Allmann die vielschichtigen Aspekte der städtischen Transformation. Das Festival, das unter dem Motto „TRANSFORM – Transforming Spaces – Shaping Futures“ steht, beleuchtet bis 10. Dezember in über 60 Veranstaltungen die Verwandlung und Wiederverwendung von Gebäuden, Orten und Strukturen. Ziel ist, Architektur als öffentliches Thema und gemeinsame Gestaltungsaufgabe ins Bewusstsein zu rücken. Mit einem breiten Spektrum an Formaten und in Kooperation mit verschiedenen Partnern erstreckt sich das Angebot quer durchs ganze Land.
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Initiiert von der Deutschen Energieagentur, läuft vom 4. bis 10. November die > Woche der Wärmepumpe. Zukunft Altbau ist Mitakteur. Dessen Fachleute informieren am 5. November, 18-20 Uhr, gemeinsam mit > Carsten Herbert, bei Youtube bekannt als „Energiesparkommissar“, online über die Heiztechnologie.
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Wie sieht eine moderne Stadionarchitektur aus, die die körperlichen Anforderungen aller Athlet:innen berücksichtigt und sich zudem über die ureigene Funktion hinaus in Stadt und Alltag einfügt? Zu diesem Thema spricht die Architektin Maria Knutsson-Hall, Populous, am 7. November, 18:30 Uhr, in ihrem Vortrag > „Sport Spaces: The Global Stadiums of Populous“ im Vitra Design Museum, Weil am Rhein.
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Das diesjährige Kirchbauforum, veranstaltet von der Evangelischen Akademie Bad Boll, widmet sich am 7. November, 9-17 Uhr, der Fragestellung, wie trotz schwindender Ressourcen gute Lösungen entwickelt werden können. Unter dem Titel > „Die Kultur des Einfachen. Suffizienz im kirchlichen Bauwesen“ zeigt die Tagung, wie einfaches Bauen und Weiternutzen heute gehen kann.
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Am 13. November, 19 Uhr, ist Stefan Marbach, Herzog & de Meuron, in der Fakultät für Architektur des Karlsruher Institut für Technologie zu Gast. Er gibt Einblick in das Pionierprojekt > „HORTUS“, einem Bürogebäude, das im Cradle-to-Cradle-Prinzip errichtet wird. Geplante Fertigstellung des Projekts ist 2025.
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Mit vorhandenen Ressourcen bewusst umzugehen, ist ein wichtiger Baustein für nachhaltige Entwicklung. Dass diese Suffizienz keine Einschränkung bedeutet, sondern vielmehr Wege für den kreativen Umgang mit bestehenden Stukturen öffnet, zeigt die Ausstellung > „Neue Freiheit. Suffizient bauen. Robi Wache Architekten“, die noch bis 29. November in der Raumgalerie, Stuttgart, zu sehen ist.
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Hochregallager: Leuchtturm aus Holz und Lehm |
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„Dieses Hochregallager aus Holz und Stampflehm wurde in erster Linie entwickelt, um die Nachhaltigkeitsansprüche der Firma Weleda baulich zu übersetzen“, so Architekt Nico Santuario, Michelgroup GmbH, im neuen Film der Bildungsinitiative „Auf Holz bauen“. Der Naturkosmetikhersteller hatte genaue Vorstellungen: In modularer Holzbauweise erstellt, zeigt der Neubau in Schwäbisch Gmünd, wie fortschrittliche Technologien und traditionelle Bautechniken harmonisch zusammenspielen können. Durch die natürliche Regulierung von Temperatur und Feuchtigkeit werden optimale Bedingungen für die Lagerung von Waren und Gütern gewährleistet. Die Langfassung des Films ist beim Onlineseminar „Weleda Hochregallager – Leuchtturm der Nachhaltigkeit in Holz+Lehm“ am 25. November, 17-19 Uhr, zu sehen. Zu den Inhalten der Fortbildung zählen auch die Planungsdisziplin und Zusammenarbeit, die das Bauen mit Holz erfordern, der Tragwerksentwurf im Logistikbau sowie die Integration von Natur in der Architektur.
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IU-Master Hamburg nur in Präsenz |
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Unsere Meldung über die Akkreditierung der Dualen Bachelor-Studiengänge Architektur an der privaten IU Internationalen Hochschule bedarf einer Richtigstellung: Der Master Architektur, den die IU in Hamburg plant, wird kein dualer sein, wie wir irrtümlich berichteten, sondern ausschließlich in Präsenz angeboten. Aufgesetzt auf den Dualen Bachelor kann so die Kammerfähigkeit erreicht werden. Dies das Votum des Gutachterausschuss aus Vertreter:innen der BAK, der Länderkammern und des Akkreditierungsverbunds ASAP e.V.. Auf der Sitzung der für Berufsanerkennung zuständigen Behörden der EU-Mitgliedsstaaten (ENACA) in Lissabon waren Mindest-Präsenzanteile im Architekturstudium ebenfalls Thema. „Es wäre absolut sinnvoll, diese auch in der PQR (Berufsanerkennungsrichtlinie) europaweit festzulegen“, so ACE-Präsidentin Ruth Schagemann dort.
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Bilder von oben: SH Kim, Pixabay; AKBW / Daniel Vieser . Architekturfotografie; AKBW; Bernd Seeland; Wolfgang Köhle; Christian Buck; BDA; AKBW |
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