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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 36/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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nun also auch noch der Wald: statt den CO₂-Gehalt in der Luft zu senken, erhöht er ihn mittlerweile. So das beunruhigende Ergebnis der aktuellen Bundeswaldinventur – die Ursachen seien im Schädlingsbefall und der Trockenheit zu suchen. Die Folgen des Klimawandels sind enorm, die Dringlichkeit zu handeln ist goß. Doch wo anfangen? Um den notwendigen Bewusstseinswandel herbeizuführen, gilt es, schon Kindern und Jugendlichen die Zusammenhänge plastisch vor Augen zu führen und sie Handlungsoptionen erarbeiten zu lassen. Wie so etwas didaktisch sinnvoll aussehen kann, lernen baden-württembergische Lehrkräfte dieser Tage bei Fortbildungen zum Auftakt des ersten landesweiten Architekturwettbewerbs für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse: Ausgehend von der Neuen Leipzig Charta sollen die jungen Menschen ihre eigenen Ideen zur gerechten, grünen und produktiven Stadt entwickeln und im Modell zur Anschauung bringen. Ein Akt der Bewusstmachung. Wenn er verfängt, gibt es nicht nur Hoffnung für lebenswertere Städte, sondern auch für gesündere Wälder.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Mit überzeugenden Ideen zum Modell |
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Wirkungsketten verstehen und aus den Erkenntnissen Handlungsoptionen entwickeln: beim Wettbewerb „Kleine Bauten – große Wirkung!“ sollen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst über eine „KlimaCollage“ den komplexen Zusammenhängen annähern, die von Fleischkonsum und Urlaubsflügen über Wohngepflogenheiten und Bauschutt hin zu Bodenknappheit und zunehmendem CO₂-Ausstoß führen: „Man muss genau hinschauen, ist eine der Botschaften an die jungen Menschen“, so Jan Weber-Ebnet, Referent bei der Fortbildung für Lehrkräfte zum Wettbewerbsauftakt. Er und seine Kollegin von bauwärts gGmbH, Stephanie Reiterer, führen in ganztägigen Seminaren in Stuttgart, Freiburg (Foto) und Ulm in die aufeinander aufbauenden Schritte des Schulprojekts ein, an dessen Ende die Gestaltung eines Modells steht. „Mit dem Wettbewerb, der zeitgleich in Bayern und Baden-Württemberg stattfindet, starten wir in Süddeutschland eine schlagkräftige gemeinsame Offensive für die Baukulturvermittlung“, sagt Ulrich Schwille, der im AKBW-Landesvorstand die Initiative „Architektur macht Schule“ vertritt.
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Vom Strohballenhaus bis zur Kirchenumnutzung |
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Ein Strohballenhaus, qualitätsvolle Architektur in der Niebelungenkaserne und erfreulich viel Bauen im Bestand – die Bandbreite der 14 Prämierungen beim Beispielhaften Bauen Neckar-Odenwald-Kreis ist groß. Unter dem Vorsitz des freien Architekten und Stadtplaners Matthias Schuster bewertete die Jury zum Beispielhaften Bauen 37 Einreichungen. Wie gut sich Bestandsgebäude an unsere heutigen Anforderungen anpassen lassen und dabei auf Themen wie den Rückgang des kirchlichen Raumbedarfs eingehen, zeigen beispielsweise das prämierte Burghardt-Gymnasium und die sensibel in die katholische Kirche St. Bruder Klaus eingebauten Gemeinderäume (Foto). Belohnt wurde auch das Umdenken einer Firma, die durch die Öffnung ihrer Freiflächen nicht nur einen Mehrwert für die Mitarbeitenden, sondern auch für die Gemeinschaft geschaffen hat.
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Urlaub in bester Gestaltung |
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Wasser und Tourismus prägen die Baukultur im Landkreis Konstanz. Das zeigt knapp ein Drittel der insgesamt 24 Auszeichnungen, die die Jury unter Vorsitz von Tobias Meigel, freier Stadtplaner, vergeben hat. Darunter die Mole in Radolfzell (Foto), die Seegartenbühne in Allensbach, die Erweiterung eines Konstanzer Rudervereins oder der Anbau einer Vinothek auf der Reichenau. Neben drei touristisch genutzten Unterkünften wurden aber auch neun Objekte für dauerhaftes Wohnen gewürdigt, beispielsweise der serielle Wohnungsbau in Holzbauweise „Sonnenbühl & Luise“ der Wohnbaugesellschaft in Konstanz oder das Mehrfamilienhaus „Bauen in der Gruppe – Kennerweg“. Zum Beispielhaften Bauen Konstanz waren 75 Einreichungen eingegangen.
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Büroberatung der Kammer: „sehr hilfreich“ |
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„Es ist viel und auch harte Arbeit, ein Büro wirtschaftlich auf einen guten Kurs zu bringen.“ Als Achim Wangler gemeinsam mit seiner Frau Eileen das eigene Architekturbüro wanglerarchitekten gründete, standen die beiden vor zahlreichen Herausforderungen: Wie kann ich wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig finanziell abgesichert sein? Was ist die beste Rechtsform für mein eigenes Büro? Das Büroberatungsprogramm der Architektenkammer Baden-Württemberg leistet hier Hilfestellung. „Wir haben tatsächlich gemeinsam mit dem Berater oder der Beraterin an unserem Büro gearbeitet und das wirklich als sehr hilfreich empfunden“, so > Achim Wangler im Video-Interview.
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Gut zu wissen: Das Land und die AKBW fördern die Beratung finanziell. Die Kostenbelastung ist deshalb verhältnismäßig gering.
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Gegen Fehlentwicklung in Siedlungspolitik |
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Im Zuge der Novelle des Baugesetzbuchs plant die Bundesregierung einen neuen § 246e, der weitgehende Abweichungen von Vorschriften ermöglichen soll, um den Wohnungsbau in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt zu beschleunigen. 23 Verbände, darunter auch die Bundesarchitektenkammer (BAK), sind sich einig: „Nein zu diesem ‚Bau-Turbo‘ – Ja zu sozialer und nachhaltiger Stadtentwicklung“. Was an sich gut klänge, verursache Zersiedelung. „Der § 246e BauGB ist keine zielführende Antwort auf den Wohnraummangel in Deutschland. Im Gegenteil: Er birgt die Gefahr von siedlungspolitischen Fehlentwicklungen und schafft gefährliche Fehlanreize“, urteilt BAK-Präsidentin Andrea Gebhardt.
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„Deutschland benötigt eine durchdachte und nachhaltige Wohnungspolitik, die bezahlbaren Wohnraum schafft, Spekulation eindämmt und ökologische Ziele verfolgt.“ |
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Forderungspapier von 23 Verbänden, darunter die BAK
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Neue Perspektiven für Schulbauten |
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Welche Bedeutung hat eine vorgeschaltete Bedarfsanalyse („Phase 0“) für die Planung einer leistungsfähigen Schule? Wie können sich Bildungsbausteine und Lernlandschaften für Nachbarschaften öffnen, damit eine Schule auch als identitätsstiftender Treffpunkt und erweiterter Integrationsort wirken kann? Das Seminar „Zukunftsraum Schule“ am 7. November, 9:30-17 Uhr im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart, nähert sich den Themen Ganztagesbetrieb und Inklusion, Umgang mit Bauen im Bestand, Nachhaltigkeit und Klimaschutz aus diversen Perspektiven: Schulverwaltung, Pädagogik und Planungspraxis. Es zeigt Beispiele auf, gibt Empfehlungen und bietet Gelegenheit zu Interaktion und Erfahrungsaustausch.
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Holzbaugerechtes Entwerfen und Konstruieren sucht wegen seiner grundsätzlichen Komplexität nach einfachen Lösungen, die meist schwer zu finden sind. Guter Holzbau findet seinen Beginn im „artgerechten“ Entwurf, mit seiner Konstruktion, in seinem Tragwerk. > „Über HOLZ und BAU und TRAGWERKE“ spricht Gordian Kley (Merz Kley Partner) am 17. Oktober, 18:30 Uhr, in Freiburg; Veranstalter ist das Architekturforum.
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Das Einfamilienhaus ist für viele Menschen der Wohntraum schlechthin, gleichzeitig aber kontrovers diskutiert. Der Wettbewerb > „Das zukunftsfähige Einfamilienhaus?“ würdigte solche Häuser, die auf wechselnde Bedürfnisse reagieren, flächensensibel gestaltet sind und damit den hohen Anforderungen und Maßstäben unserer Zeit entsprechen. Die Wanderausstellung ist von 18. Oktober bis 17. November im Architekturschaufenster Karlsruhe zu sehen. Die Ausstellungseröffnung findet am 17. Oktober, 18 Uhr, statt.
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Um > „Energiekonzepte für den klimaneutralen Massivbau“ geht es am 17. Oktober, 16:30 Uhr, bei einem Online-Workshop der Wissensplattform „Klimaneutral massiv bauen @ skills.BW“. Jochen Lam (Transsolar) präsentiert methodische Herangehensweisen, wie thermische Massen wirksam in die Klimakonzepte von Gebäuden integriert werden können. Am 29. Oktober, 16:30 Uhr, findet zudem die nächste > CO₂-Sprechstunde statt. Dabei geben Fachleute online einen Überblick zu den Möglichkeiten der CO₂-Reduktion im Beton- und Mauerwerksbau und beantworten Fragen.
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Vom 20. Oktober bis 10. November zeigt die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e. V. mit der > Fotoausstellung „Lichtzauber und Materialität“ finnische Kirchen und Kapellen seit dem Jahr 2000. (Foto: Kapelle St. Lorenz, Vantaa) Am Ausstelllungsort in der Versöhnungskirche Stuttgart-Degerloch hält Architekt Gerald Wiegand, Leiter Bauberatung Evangelischer Oberkirchenrat Stuttgart, am 24. Oktober, 19 Uhr, einen begleitenden Vortrag.
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„Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde und wird geradezu inflationär genutzt – auch in der Baubranche. Vor diesem Hintergrund lädt das Fachgebiet Architektur der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (abk) in Kooperation mit der Stiftung Architektur-Forum Baden-Württemberg an drei Abenden Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung und Bauen dazu ein, ihre Sichtweise zur Transformation im Bauwesen vorzustellen. Bei der Vortragsreihe > Jour Fixe „Alles nachhaltig !? – Faktencheck Bauwende“ sind am 29. Oktober, 19 Uhr, Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur, und Eva Dietrich, Architects4Future, zu Gast. Weitere Termine folgen am 26. November und 14. Januar, jeweils 19 Uhr.
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Pflicht: PDF/A-1a-Format im ViBa BW |
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Die Verfahrensverordnung zur Landesbauordnung schreibt vor, dass elektronische Bauunterlagen im PDF/A-Format einzureichen sind (§ 3 LBOVVO). Aus diesem Grund werden bei der Bauantragsstellung über das Virtuelle Bauamt Baden-Württemberg (ViBa BW) ab dem 16. Oktober PDF-Anlagen auf das Format PDF/A-1a geprüft. Dieses ist ein spezielles PDF-Format, das für die langfristige Archivierung von Dokumenten entwickelt wurde. So erlaubt es beispielsweise keine dynamischen Inhalte oder externen Verweise, die veralten oder unzugänglich werden könnten. PDF/A-1a ist künftig zwingende Voraussetzung für die Einreichung von Bauanträgen über das ViBa BW.
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Ersetzt KI Architektinnen und Architekten? |
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Künstliche Intelligenz (KI) wird die Arbeitswelt von Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplanern verändern. Welche vielfältigen Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen das mit sich bringt, will der 19. Schwäbische Städtetag am 4. November, 13-17:45 Uhr in Stuttgart, aufzeigen. So beleuchten Prof. Michael Holze (TU Berlin) und Prof. Dr. Thomas Wortmann (Uni Stuttgart) die Sicht der Forschung. Praktische Erfahrungen schildern drei renommierte Architekturbüros, die bereits KI anwenden: Zaha Hadid architects (London), Beta Realities (New York/Berlin) und HPP Architekten (Düsseldorf). Die AKBW ist Kooperationspartnerin der Veranstaltung.
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Bilder von oben: wolframjanzerarchitekturbilder; bauwärts; Dietmar Strauß; Zooey Braun; AKBW; privat | Max Edel | Simon Veith | studioline Photography | Carl Brunn | gernot schulz : architektur | Ina Niehoff; MATAK Studios; Tuomas Uusheimo; Zaha Hadid Architects (KI-generiert) |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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