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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 34/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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reden wir über Selbstbewusstsein – nicht zu verwechseln mit „superbia“, der größten unter den Todsünden. Generationen wuchsen mit Leitsätzen wie „Hochmut kommt vor dem Fall“ auf. Hochmut, Selbstbewusstsein und Stolz wurden als eins gesetzt. Stolz durfte – auch in der Architektur – der Kreativgeist sein in Bezug auf die eigene, einzigartige Schöpfung. Weniger üblich war es, stolz zu sein auf den Beruf allgemein. Inzwischen hat der Genie-Architekt als Leitbild ausgedient. Und der Stolz steht als positive Emotion noch immer unter Verdacht. Dabei scheint er durchaus angebracht: Architekt:innen und Stadtplaner:innen sind Jongleure und Moderatoren zunehmend komplexer Planungsprozesse, die beim Lösen einer Bauaufgabe gleichzeitig Umwelt, Soziales und Baukultur mitdenken müssen. Ihre Tätigkeit ist meist eng verbunden mit einer moralischen Verantwortung fürs große Ganze. Gemessen an seinem Beitrag zur Zukunftsfähigkeit zeigt der Berufsstand zu wenig Stolz und stellt seine Leistung zu verhalten heraus. Denn frei nach der „Weissagung der Cree“: „Erst wenn der letzte Stuck aus Styropor, die letzte Wiese asphaltiert und jedes Haus einem Kistenstapel gleicht, werdet Ihr merken, dass man den Wert von guter Planung unterschätzt hat.“
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Die Region als Planungs- und Denkraum |
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„Kraft der Region“ lautet der Titel eines neuen Veranstaltungsformates im Kammerbezirk Stuttgart. „Planen heute heißt alle an einen Tisch holen“, so der Vorsitzende und Initiator Markus Weismann. Die Veranstaltung wolle Raum für den Austausch innovativer Ideen bieten, um die Region als Planungs- und Denkraum zu aktivieren. Die Prozesse erforderten heutzutage mehr gegenseitiges Wissen um die Bedürfnisse und Denkstrukturen der Akteure. Beim Auftakttermin der Reihe (25. September) loteten Expertinnen und Experten verschiedener Fachbereiche – darunter Soziologie, Wirtschaft und Kunst – die Rolle der Region als staatliche Zwischenebene in Bereichen wie Hochwasserschutz, Mobilität und kommunale Entwicklung aus. Solle die Region nachhaltig transformiert werden, komme es maßgeblich auf eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Wirtschaft und Gesellschaft an, war man sich einig. Drei interdisziplinäre Workshops sollen in den nächsten Monaten folgen.
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Diskussion über Index-Formel |
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Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) soll bis 2025 reformiert werden. Der gutachterliche Prozess im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums ist im Gange. Kern der Anpassung: Die Überprüfung der Leistungsbilder in den einzelnen Leistungsphasen – von der Grundlagenermittlung bis zur Objektbetreuung – sowie der Tafelwerte, die schon 2013 nur fortgeschrieben wurden. Obwohl wenig durchsickert aus den Verhandlungen, löste das indexierte Rechenverfahren sowohl auf Ebene der Bundesarchitektenkammer als auch im Landesvorstand der Architektenkammer Baden-Württemberg intensive Diskussionen aus. „Die Realitäten in Planungsbüros wie die Mehrarbeit durch neue Gesetzesrahmen werden in der Index-Formel aus Sicht unserer Mitglieder zu wenig abgebildet“, so AKBW-Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle. „Bei der HOAI-Reform-Diskussion geht es um Honorare, im Kern aber um die Anerkennung und den Wert guter, profunder Planung.“
Beim Umgang mit der HOAI unterstützt die AKBW ihre Mitglieder durch Beratung, Fortbildungen und Orientierungshilfen.
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Seminar für Architektinnen und Architekten, die sich erstmals mit der HOAI beschäftigen, am 12. November, 9:30-17:30 Uhr:
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Ein Novum für die Architekturvermittlung |
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Das Schuljahr hat begonnen, der Startschuss für den Wettbewerb „Kleine Bauten – große Wirkung!“ ist gefallen: In ganz Baden-Württemberg sind Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse aufgerufen, sich mit „Architektur in einer Welt des Wandels“ zu beschäftigen und Modelle für ein kleines Objekt im öffentlichen Raum zu entwerfen, das Klimaanpassung und Gemeinwohlorientierung funktional in sich vereint. Mit diesem erstmalig landesweit ausgelobten Wettbewerb will die AKBW – in engem Schulterschluss mit Kolleginnen und Kollegen in Bayern – die baukulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen flächendeckend vorantreiben. Ein weiteres Ziel ist, die öffentliche Wertschätzung für qualitätvolle Architektur zu steigern. „Dass Kultusministerin Theresa Schopper umgehend ihre Bereitschaft zugesagt hat, die Schirmherrschaft zu übernehmen, ist für uns eine wichtige Bestätigung von Seiten der Politik“, sagt Ulrich Schwille, der im AKBW-Landesvorstand die Initiative „Architektur macht Schule“ vertritt.
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Netzwerk Innenarchitektur |
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Wettbewerbe: da muss was gehen! |
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Zum vierten Mal findet am 16. Oktober, 14-18 Uhr, die Veranstaltung „Live im Fächer“ des Netzwerks Innenarchitektur im Kammerbezirk Karlsruhe statt. Dass junge Büros Wettbewerbserfolge erzielen können, zeigen Lisa Schneider und Peter Hoffmann, die 2020 ihr Büro Schneider Hoffmann Architekten (Rendering) gründeten. Florian Hagmüller (schaudt architekten) erläutert den Erfolg interdisziplinärer Wettbewerbe und Thomas Treitz, AKBW-Referent für Vergabe und Wettbewerb, wirft einen Blick auf die Wettbewerbsteams der Zukunft.
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„Der Architekturwettbewerb lohnt sich immer: Alternativen werden aufgezeigt, das Verfahren ist demokratisch und qualifiziert.“ |
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Bernhard Wondra, BDA-Kreisgruppe Mannheim, beim von der KG Mannheim veranstalteten Stadtteil-Rundgang durch die Vogelstang
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Bauen und Forschen Der LivMatS Biomimetic Shell vereint Forschungsstränge der Exzellenzcluster IntCDC der Universität Stuttgart und livMatS der Universität Freiburg. Am 26. September, 18:30-20:30 Uhr, lädt das Architekturforum Freiburg zur Vortragsveranstaltung mit Expert:innen von beiden Hochschulen ein. Unter dem Titel > „livMatS Biomimetic Shell – Integrativ Planen und Bauen“ stellen sie computerbasierte Planungsmethoden und biologische Konstruktionsprinzipien vor.
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Förderprogramm für Gebäude-Pilotprojekte Mit einem Förderaufruf sucht das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) neue Ansätze für klimafreundliche und ressourcenschonende Lösungen sowie deren experimentelle, bauliche Umsetzung. Förderfähig sind neben Planung, Erprobung und Realisierung auch die Evaluierung von Pilotprojekten des zukunftsgerechten Bauens ab einem Gesamtprojektvolumen von 2,5 Mio Euro. Eine > Online-Infoveranstaltung zum Förderprogramm „Innovative Pilotprojekte im Gebäudebereich“ findet am 27. September um 10 Uhr statt.
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Building Information Modeling Mit der Veranstaltungsreihe > „Wir.bauen.Stuttgart“ möchte der BIM CLUSTER Baden-Württemberg die Kommunikation zwischen kommunaler Verwaltung und Öffentlichkeit unterstützen. Auch die AKBW ist an der Entwicklung des Veranstaltungsformats beteiligt. Ziel ist, gemeinsam ein breites Spektrum an Sichtweisen und Interessen in Bezug auf die BIM‐Methode abzudecken und den Austausch zwischen der Stadt, den Planungsbüros und Unternehmen sowie den maßgeblichen Akteuren der Entwicklung der software‐technischen Werkzeuge weiter zu stärken. Das nächste Treffen ist am 1. Oktober, 17 Uhr, im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart.
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Umbauen, zirkulär bauen, weiterbauen |
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Die gemeinsamen Interessen an Klimaschutz und Erhalt der (Bau-)Kulturlandschaft sind Zentrum und Ausgangspunkt für den Konvent „Zukunftsperspektive regionale Baukultur“ am 11. Oktober, 9:30-18 Uhr, in Freiburg. Eine Schlüsselfrage: Wie lässt sich die Öffentlichkeit für die regionale Baukultur motivieren und sensibilisieren? Neben Grußworten, unter anderem von Dr. Diana Wiedemann, Vorsitzende des veranstaltenden Bauwerk Schwarzwald e. V. und AKBW-Referentin für Sanierung, Modernisierung und Denkmalpflege, sowie Manfred Sautter, stellvertretender Vorsitzender des Kammerbezirks Freiburg, gibt es Impulsvorträge, Workshops und eine Podiumsdiskussion.
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- 24. September: Schramberg, Café Majolika
- 1. Oktober: Alpirsbach, Haus des Gastes
- 15. Oktober: Altensteig, Grüner Baum
- 17. Oktober: Haslach i. K., Katholisches Gemeindehaus
- 22. Oktober: St. Märgen, Goldene Krone
- 29. Oktober: St. Georgen, Hotel Federwerk
- 5. November: Todtmoos, Wehratalhalle
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Last Call: Flächenrecyclingpreis |
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Noch bis zum 11. Oktober können Projekte, die auf baulich vorgenutzten Flächen neue Nutzungen schaffen, für den von der AKBW mitausgelobten Flächenrecyclingpreis 2025 eingereicht werden. Unter dem Leitthema „Innenentwicklung – nachhaltig und zukunftsfähig“ werden Lösungen ausgezeichnet, die beispielgebend die ökonomischen, ökologischen und sozialen Chancen einer flächeneffizienten Innenentwicklung verdeutlichen und zwischen 2021 und 2024 in Baden-Württemberg realisiert wurden.
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27 Ansätze zur Umgestaltung unserer Kommunen |
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Bis zum 9. Oktober ist die Ausstellung zum Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024 im Regierungspräsidium Karlsruhe am Rondellplatz zu sehen. Wie die Neuinterpretation eines Stadtraums gelingen kann, zeigt das mit dem Staatspreis ausgezeichnete Projekt Seelesplatz in Herrenberg (Foto), das Landschaftsarchitekt Stefan Fromm am 30. September, 18 Uhr, vorstellt. Der Vortragsabend mit anschließendem Rundgang durch die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Kammerbezirk Karlsruhe statt.
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- bis 29. September: Stadtwerkstatt Ravensburg
- 2. bis 30. Oktober: Schloss Ludwigsburg
- 12. bis 30. Oktober: Gemeinde Walddorfhäslach
- 5. bis 17. November: Allgäuer Genussmanufaktur, Leutkirch
- 5. bis 21. November: Bahnhof Lauda
- 19. November bis 5. Dezember: Landratsamt Biberach
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Man muss schon zwei Mal hinschauen auf dieses „LESS TRÄSH“, das vorgibt Englisch zu sein wie die gesamte Standortkampagne „THE LÄND“. LESS = weniger, TRÄSH = Müll. Auch das Landesbauministerium will mit diesen Punkten punkten. Das Anliegen ist wichtig: Es geht um Kreislaufwirtschaft. Das Bauministerium hatte die Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine am Karlsruher Institut für Technologie und das Laboratorium für Konstruktiven Ingenieurbau an der Technischen Universität München mit Forschung zur Wiederverwendung tragender Stahl- und Holzbauteile beauftragt. Ein Symposium am 14. Oktober, 16 Uhr, in Stuttgart stellt die Ergebnisse vor und blickt nach vorn auf die praktische Umsetzung. „LESS TRÄSH“: die Botschaft, Baustoffe als Wertstoff – als „Goldene Energie“ – zu behandeln, ist Gebot der Zeit. Wobei es eigentlich eher waste oder garbage heißen müsste, aber LESS GÄRBÄTSCH ginge nun wirklich nicht.
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Bilder von oben: Martin Duckek; AKBW; bauwärts / AKBW; Scheider Hoffmann Architekten; Ulrike Klumpp | DesignConcepts; AKBW; Stefan Fromm; MLW |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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