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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 30/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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die heißen Temperaturen erinnern daran, wie wohltuend, manchmal sogar lebensrettend es sein kann, kühle Orte aufzusuchen – so es sie gibt. Gemeinsam mit der Landesärztekammer haben unsere Klima- und Nachhaltigkeitsspezialisten eine Handreichung für Baden-Württemberg erarbeitet. Das Thema ist akut und doch uralt. Viel zu oft setzen wir auf Technik zur Beherrschung der Klimafolgen, dabei hält die Natur alles vor: Eine ausgewachsene Buche verdunstet etwa 400 Liter Wasser pro Tag. Große Stadtbäume kühlen den Asphalt unter ihren Kronen um bis zu 20 Grad ab, die Luft in ihrer Umgebung um zwei Grad. Man muss es sich nur wieder bewusst machen: Pflanzen und Bäume wirken wie natürliche Klimaanlagen – und trotzdem gelten sie allzu oft als grüne Garnitur und ziehen in Konkurrenz um lukrative Flächenausnutzung den Kürzeren. Nachhaltig zu denken und zu handeln, bleibt das Gebot – das am heutigen Erdüberlastungstag einmal mehr in den Vordergrund rückt.
Der nächste Newsletter erscheint am 5. September, wir verabschieden uns in die Sommerpause. Eine schöne Ferienzeit im kühlen Halbschatten wünscht Ihr AKBW-Team
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AKBW-Bündnis mit Ärztekammer |
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Baulicher Hitzeschutz = Gesundheitsschutz |
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Lange und intensive Hitzeperioden nehmen zu. Für viele Menschen können sommerliche Hochtemperaturen zur konkreten Gesundheitsgefahr werden. Laut Robert Koch-Institut starben im Jahr 2022 4.500 Menschen in Deutschland nachweislich durch Hitze, allein 1.500 Todesfälle wurden in Baden-Württemberg registriert. Landesärztekammer Baden-Württemberg und Architektenkammer Baden-Württemberg fordern deshalb: Gesundheitliche Aspekte müssen bei der Planung und Genehmigung (neuer) baulicher Maßnahmen eine erheblich größere Rolle spielen als bisher und gesundheitlicher Hitzeschutz zwingend als gesetzliche Pflichtaufgabe im Gesundheitswesen wie im Bau- und kommunalen Planungsrecht verankert werden. Das Kammer-Bündnis erarbeitete eine > Handreichung an private Bauherrschaften und Kommunen mit konkreten Maßnahmen für effektiven Hitze- und Gesundheitsschutz: Von Flachdach- und Fassadenbegrünungen bis Baummanagement und der Kartierung von Cool- und Hotspots. Was Beschattung bewirkt, zeigt das Wärmebild vom Obertorplatz in Hechingen am 29. Juni 2023: 32-35 Grad Celsius auf dem Asphalt, 20 Grad Celsius unterm Baum.
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Kompetenzteam Nachhaltigkeit – Artikelserie KlimaG BW |
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Gefordert: Flexibilität gepaart mit Zuverlässigkeit |
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Eine hohe „Förderflexibilität“ hält Hannes Bäuerle, Mitglied des Kompetenzteams Nachhaltigkeit, im vorerst letzten Beitrag der Artikelserie zum Klimaschutzgesetz für notwendig, „um auch auf die sich stetig wandelnden Klimaereignisse entsprechend reagieren zu können.“ In seinem Kommentar zum § 9 Förderprogramme fordert er gleichzeitig Verlässlichkeit im Interesse von Planungssicherheit. Das KlimaG sei ein „wichtiger Grundstein“ zum künftigen Umgang mit den Klimawandelfolgen – notwendige Maßnahmen würden allerdings nur verwirklicht, wenn geeignete Förderprogramme „sowohl für die öffentliche Hand als auch für private Investoren Anreize setzen, sich dieser elementaren Aufgabe zu stellen.“ Private Eigentümer müssten einen wesentlichen Beitrag zur Klimaanpassung leisten, befänden sich doch rund zwei Drittel der baden-württembergischen Flächen in ihrem Besitz. Der Vertreter der Landschaftsplanung im AKBW-Landesvorstand plädiert dafür, nicht nur bauliche Maßnahmen an Gebäuden, sondern vor allem auf Flächen zu fördern.
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„Weil große Hitze schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hat, ist Klimaschutz auch immer Gesundheitsschutz.“ |
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Dr. Robin Maitra, Klimaschutzbeauftragter der Landesärztekammer Baden-Württemberg
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Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen – Neuauflage ab September |
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Building Information Modeling ist mehr als nur eine Softwareanwendung. Wie umfänglich die Methode in Projekten genutzt werden kann, erfuhren die Teilnehmer:innen der praxisnah aufgebauten Qualifizierung „BIM – Planen, Bauen und Betreiben“. Den Abschluss des 5. Lehrgangs feierte die Gruppe im Garten des Hauses der Architektinnen und Architekten. Die Urkunde wird vom Bundesbauministerium (BMWSB) bei der Vergabe öffentlicher Bauprojekte des Bundesbaus als ein Qualifikationsnachweis anerkannt (Basis: Richtlinie VDI/BS 2552 Blätter 8.1. und 8.2.). Am 10. September startet der 6. BIM-Lehrgang mit Modul 1 „Basiswissen BIM“ (2 Std. Präsenz, 8 Std. Online, 6 Std. Selbststudium). Eine kostenlose > Online-Vorabinformation findet am 20. August ab 15 Uhr statt. Auch das > Interview mit Nikolas Früh aus dem BIM-Leitungsteam informiert über Inhalte des Kurses. Einzelne Module werden aus dem Europäischen Sozialfonds Plus gefördert mit 30 Prozent des Seminarpreises, ab 55 Jahren mit 70 Prozent.
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E-Rechnungen zu empfangen und rechtssicher zu archivieren, ist ab 1. Januar 2025 beim inländischen Zahlungsverkehr zwischen Unternehmen (B2B) in Deutschland verpflichtend. Für die Pflicht zum aktiven Erstellen gelten Übergangsfristen bis 2028 bzw. 2027 für Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von mehr als 800.000 Euro. Die elektronische Rechnung wird in einem vorgegebenen Format – einem strukturierten XML-Datensatz – erstellt, übermittelt, empfangen und verarbeitet. Dabei muss sie der EU-Richtlinie 2014/55 entsprechen, eine reine PDF-Datei genügt nicht. „Langfristig werden Architektur- und Planungsbüros eine Software benötigen, die das Erstellen, Empfangen und Verarbeiten von elektronischen Rechnungen ermöglicht und dabei die ordnungsgemäße Einhaltung der einschlägigen Normen gewährleistet“, so der Hinweis von AKBW-Rechtsreferentin Sonja Scharkowski.
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Nachhaltig bauen mit Lehm |
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Wer sich gerne die Hände schmutzig macht, ist beim eintägigen „Lehmbauworkshop – Bauen mit Lehm“ richtig. An zwei Terminen, am > 23. sowie am > 30. August, jeweils 9-17 Uhr, bietet das Architekturforum Freiburg im Mundenhof das Ganztagesseminar an. Es werden sowohl theoretische Grundlagen zu dem Baustoff vermittelt – einem der ältesten der Welt – als auch angepackt und Lehmsteine sowie eine Stampflehmwand gefertigt. (Foto: > Vinotorium in Oberkirch, wo 18 Tonnen Lehm als Wandbelag für ein außerordentliches Raumklima sorgen)
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Dem-neext: Networken beim Future Summit |
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Die Bundesarchitektenkammer und mehrere Landeskammern sind ideeller Partner des „neext Future Summit – powered by Drees & Sommer“ am 18.+19. September in Berlin. Das Veranstaltungsformat lädt Akteure von Real Estate, Industrie und Infrastruktur ein, sich im „Motorwerk“ auf den „100 meters of innovation“ mit Architektinnen und Architekten sowie allen anderen am Bau Beteiligten auszutauschen zu Zukunftsthemen der Branche wie „Sustainable & Inclusive Neighborhoods“, „Circular Design“, „Future-Proof Construction“, „Urban Exodus to the Countryside“ oder „Renaturing the City“. Viele Panels, Workshops und Ted Talks sind international besetzt. Als Speaker dabei: BAK-Präsidentin Andrea Gebhard, ACE-Präsidentin Ruth Schagemann sowie Dr. Christine Lemaitre, geschäftsführender Vorstand DGNB.
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Burgen und Schlösser, Kirchen und Fachwerkhäuser, Industrieanlagen und Wohngebäude: Baden-Württemberg bietet ein reiches Spektrum an denkmalgeschützten Bauwerken. Manche von ihnen öffnen nur am > Tag des offenen Denkmals ihre Pforten. Das kulturelle Großereignis in allen 16 Bundesländern zieht jährlich viele Tausend Interessierte an. Am 8. September ist es wieder so weit.
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Unter dem Titel „Kooperationen in der Stadtentwicklung – Bündnisse für das Gemeinwohl“ beleuchtet der > 17. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik die großen Transformationsaufgaben von Klimawandel, Digitalisierung, Wohnen, sozialem Zusammenhalt, Koproduktion und Gemeinwohl. Auch die Energie- und Mobilitätswende gehören zum Themenspektrum der vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ausgerichteten Tagung, deren Eröffnung Bundesministerin Klara Geywitz übernimmt. Die Veranstaltung am 17. und 18. September findet in dem neu eröffneten Heidelberg Congress Center (Degelo Architekten, Basel | LA: Köln Berchtold. Lenzin, Basel) statt.
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Wettbewerb der besten Ideen |
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17 Baugemeinschaften und sechs Einfamilienhäuser: Aktuell leben 850 Menschen in dem Vorzeige-Stadtteil Steingauquartier in Kirchheim unter Teck. Begonnen 2018 auf einer ehemaligen Industriebrache, ist es derzeit noch am Entstehen. In einer Reportage lassen die beiden Macherinnen des Podcast „Stadtrederei“, Dr. Christine Grüger (suedlicht, Freiburg) und Dr. Fee Thissen (Urbane Transformation, Oberhausen), den Ort und seine Bewohner lebendig werden. Zu ihren Interviewpartnern zählt Matthias Gütschow. Der Tübinger Architekt und Projektentwickler zum Bauen in Gemeinschaften ist Experte für Konzeptvergaben. Er berichtet über den „Wettbewerb der besten Ideen“ und was Kirchheim von der Universitätsstadt lernen konnte. Denn Tübingen gilt als „Mutter der Konzeptvergaben“. Auch der „Vater des Steingauquartiers“, der Architekt und Stadtplaner Gernot Pohl, der die Abteilung Stadtplanung in Kirchheim unter Teck leitet, kommt zu Wort.
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Bilder von oben: HGEsch Photography; Planstatt Senner GmbH; Harisankar Sahoo auf Pixabay, bearbeitet von AKBW; AKBW; Jigal Fichtner; Drees & Sommer; Christian Kammer Fotografie; Heidelberg Marketing GmbH; ISW München |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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