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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 28/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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wann beginnt sich der Blick für die gebaute Umwelt zu schärfen? Wir finden, gar nicht früh genug. Die Architektenkammer BW ergänzt deshalb das etablierte Format „Architektur macht Schule“ durch weitere Aktivitäten: Erstmals lobt sie in diesem Jahr einen landesweiten Schülerwettbewerb aus, der über das Planen und Bauen kleiner Modelle das Gespür für umbauten öffentlichen Raum entwickeln und verfeinern soll. Auf dem Jobfestival „Klima, Karma, Karriere“ warben unsere Ehrenamtlichen bei Schülerinnen, Schülern und Studierenden für die Kompetenz des Berufsstandes. Die aktuelle Sinusstudie „Wie ticken Jugendliche?“ ist eindeutig: Die Sorge um Umwelt und Klima wächst in der jungen Generation weiter an. Das Berufsleben mit Sinn füllen, steht für einen Großteil ganz oben auf der Prioritätenliste. So verschränkt sich das Werben um Nachwuchs mit dem – wie unten zum „Gebäudetyp e“ nachzulesen ist – erfolgreichen Werben für nachhaltige Entwurfslösungen. Wir bleiben dran.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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BGB-Änderung für „Gebäudetyp e“ |
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„Großer berufspolitischer Erfolg“ |
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Ausdauer und Beharrlichkeit haben sich ausgezahlt: Das Bundesjustizministerium kündigte an, den „Gebäudetyp e“ zivilrechtlich zu flankieren durch eine Änderung im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), genauer: im Bauvertragsrecht. Der Begriff der „anerkannten Regeln der Technik“ soll konkreter und enger gefasst, Abweichungen in Verträgen zwischen „Fachkundigen“ erleichtert und ein Abweichen nicht automatisch als Sachmangel bewertet werden. BAK-Präsidentin Andrea Gebhard spricht von „großem berufspolitischen Erfolg“, den Impuls dazu gab die bayerische Kammer, die Argumentationsbasis für den „Gebäudetyp e“ lieferten die Forschungshäuser in Bad Aibling. AKBW-Präsident Markus Müller kommentiert erleichtert: „Die gute Nachricht für alle Bau- und Umbauwilligen und Planenden: Mit der Rechtsänderung werden sie nicht mehr zu überhöhten Standards gezwungen, die irrelevant sind für die Gebäudesicherheit, oder übersetzt: Wer eine A-Klasse bestellt, muss nicht S-Klasse fahren!“ (> Foto: Wohnhaus in Böhmenkirchen)
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AKBW und Berufsorientierung |
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Zu Hunderten strömten Jugendliche und junge Erwachsene am 12. Juli auf den „Zukunftsmarkt grüne Arbeitswelt“, um sich Tipps für ihre persönliche Berufswahl zu holen. Mit Engagement und Leidenschaft standen ihnen vier Mitglieder der AKBW sowie zwei Hauptamtliche zum Austausch zur Verfügung. „Auf was hast du Bock?“ so die Frage etwa von AKBW-Landesvorstand Hannes Bäuerle (Foto Mitte), dank derer etwaige Hemmungen schnell verflogen waren. In teils ausgiebigen Gesprächen verschafften sich die Schüler:innen und Studierenden einen Überblick, welche Fachrichtungen für welche Tätigkeitsfelder zuständig sind, ließen sich typische Arbeitstage beschreiben und informierten sich über Studienmöglichkeiten. „Wir konnten auch viele Ideen vermitteln, wie sich klimafreundliche Lösungen in den Planungsberufen verwirklichen lassen“, bilanzierte AKBW-Referentin Sophie Luz, die das Kammer-Kompetenzteam Nachhaltigkeit begleitet.
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Warnung vor Verkehrskollaps |
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„Wenn wir alles so weiterlaufen lassen, wie es bisher läuft, werden wir im Verkehr ersaufen.“ Prof. Dr.-Ing. Jan Riel, Sprecher des Instituts für Verkehr und Infrastruktur an der Hochschule Karlsruhe, warnt im Gespräch mit der AKBW davor, den Herausforderungen der Mobilität der Zukunft mit immer ausgereifteren Auto-Modellen zu begegnen. „Die Diskussionen, die zurzeit stattfinden, sind meistens extrem technisch fokussiert, das heißt es wird auf Antriebslösungen gesetzt. Es geht um Elektromobilität, es geht um alternative Kraftstoffe, aber es geht nie um das System insgesamt. Und das ist der zentrale Punkt: Die kurzen Wege und die 15 Minuten Stadt sind der Schlüssel zum Erfolg.“ Welche Fehler auch in der Stadtplanung gemacht wurden, was es mit der „produktiven Stadt“ auf sich hat und welche Rolle der Klimawandel für die Verkehrswende spielt, darüber spricht Prof. Riel im Video-Interview.
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Kompetenzteam Nachhaltigkeit – Artikelserie KlimaG BW |
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Ins Licht gerückt: Graue Emissionen |
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Die Landesbauverwaltung ist seit 2023 verpflichtet, bei Planungen einen sogenannten Schattenpreis für jede über den Lebenszyklus der Baumaßnahme entstehende Tonne Kohlenstoffdioxid anzusetzen. So schreibt es Paragraf 8 des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetzes (KlimaG BW) vor. „Damit wird sichergestellt, dass die Auswirkungen der CO₂-Emmissionen bei Erstellung, Betrieb und Rückbau von Bauwerken in Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen mitberücksichtigt werden“, sagt Markus Tresser, Mitglied im AKBW-Kompetenzteam Nachhaltigkeit. „Aufgrund immer besser werdender Energieeffizienz von Bauwerken durch wärmedämmende Gebäudehülle und energiesparende Gebäudetechnik gewinnen die Grauen Emissionen gegenüber den betriebsbezogenen Emissionen zunehmend an Relevanz.“
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BAK: Mehr Tempo bei Bauwende! |
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Ausweitung der Ökobilanzierungspflicht im Gebäudeenergiegesetz (GEG) ab 2026 auf alle neuen Gebäude und sozial gestaffelte Förderung; Vorbildfunktion für öffentliche Bauten bei der Lebenszyklusbetrachtung; CO₂-Reduktions-Fahrplan für den Gebäudesektor gemäß EU-Gebäuderichtlinie und rasche Entwicklung des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) – diese Kernforderungen für eine beschleunigte Bauwende adressiert die Bundesarchitektenkammer mit einem breiten Verbändebündnis an die Bundesregierung. Es brauche neue Politikinstrumente, um Klima- und Ressourcenschutz voranzutreiben und den deutschen Bausektor wettbewerbsfähig zu gestalten, so BAK-Präsidentin Andrea Gebhard. BAK und Bundesingenieurkammer bieten ab Herbst ein neues Bundesregister Nachhaltigkeit an, entwickelt aus der Expertise der Berufsstände.
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„Endlich wird es möglich, beim Hausbau nicht zu (teuren) Komfortlösungen gezwungen zu werden, nur, weil es technisch machbar ist.“ |
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AKBW-Präsident Markus Müller zum Fortschritt beim Gebäudetyp e
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Prämiert beim Beispielhaften Bauen |
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Was beim Bauen gesellschaftlich Relevanz hat |
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Baukulturelle Qualität lässt sich nicht berechnen. Deshalb hat eine siebenköpfige Jury mit Albrecht Reuß als Vorsitzendem die Messlatte für die im Landkreis Böblingen 59 eingereichten Objekte hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Relevanz definiert. 17 Arbeiten haben auf unterschiedliche Weise überzeugt: ob beim Umsetzen neuer Wohnformen, beim Unter-einen-Hut-Bringen von Funktionalität und Nachhaltigkeit, beim Nutzen historischer Gebäude oder auch beim Wiederbeleben von Ortsmitten wie in Bondorf (s. Foto) – für den Juryvorsitzenden ein mutmachendes Beispiel für kleine Gemeinden. Für Landrat Roland Bernhard gibt das Ergebnis insgesamt wichtige baukulturelle Impulse für die Bürgerschaft.
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22 mal Bronze gibt es bei den 96 Einreichungen im Landkreis Esslingen. Neben dem Bildungsschwerpunkt von der Kita bis zur Hochschule, lädt die prämierte Baukultur vielfach zu Ausflügen ein. Nicht nur gut gestaltet, sondern auch angemessen im Kontext, lohnt es sich, Burgkiosk (s. Foto), Brauereihalle, Keltenausstellung, Hölderlinhaus oder Stadtplatz zu erkunden. Außerdem zeigt die Auswahl der Jury mit dem Vorsitzenden Daniel Christian Lindemann, wie spannend und vielfältig Wohnungsbau sein kann. Egal ob Einfamilienhaus, Baugemeinschaft oder größere Wohnanlage: entscheidend war für die Auszeichnung, dass die Wohnbauten auch einen Gewinn für die Gemeinschaft bieten.
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Fördergelder für Renovation Wave |
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Der Architects‘ Council of Europe, der europäische Dachverband der Architektenkammern, hat aktuelle Förderprogramme im Bereich des innovativen und nachhaltigen Bauens zusammengestellt. Diese reichen von einer Unterstützung bei der Umsetzung der Europäischen Gebäuderichtlinie über die Entwicklung von Produkten zur Verbesserung der Datenqualität von Gebäuden bis hin zu Fragen, wie Renovierungen bei Eigentümergemeinschaften vereinfacht werden können.
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Heute (18. Juli) startet der > „Sommer der Künste – Villa Massimo zu Gast in Stuttgart“. 18 Künstler:innen und 8 Institutionen sind beteiligt – darunter der BDA Baden-Württemberg, der die Ausstellung > „Radio-Activities“ von Alfredo Thiermann zeigt: die gebaute Infrastruktur für das Radio in Berlin von der Weimarer bis zur Zeit des Kalten Krieges. Vernissage ist am 19. Juli um 16:30 Uhr. Am 22. Juli fragt das BDA Wechselgespräch nach dem > „State of the Art“: Im Dialog zwischen Kunst und Architektur sollen mögliche parallele Entwicklungen, Anregungen und Freiräume erörtert werden.
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Beim > RUNDGANG 2024 sind vom 19. bis 21. Juli auf dem Campus Weißenhof der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart aktuelle Arbeiten und Projekte von rund 900 Studierenden aus Architektur, Design und Kunst zu sehen. Verschiedene Werkstätten – ein besonderes Spezifikum der Stuttgarter Akademie – öffnen ihre Pforten für die Besucherinnen und Besucher.
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Tenure Track Professor Moritz Dörstelmann, KIT Karlsruhe, spricht am 23. Juli, 19 Uhr, in Karlsruhe über > „Digitale Bautechnologien für Weide-Lehm-Holz Verbundbauweisen“. Dabei legt er die Entwicklung von experimentellen Prototypen hin zu kreislauffähigen Geschossbauteilen dar, die innerhalb weniger Jahre aus der forschungsorientierten Lehre hervorgegangen sind.
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Die IBA'27 lädt am 23. Juli zum Besuch ihres Projektes > „Neckarspinnerei Quartier“ in Wendlingen ein. Schon bei seinem Bau vor 160 Jahren wie ein Dorf angelegt, wird mit dem Umnutzungskonzept an die Historie des Ortes angeknüpft. Ebenfalls auf dem Programm steht der Austausch mit Akteuren des IBA'27-Netzvorhabens > ADAPTER e.V.: Sie berichten, wie es sich in den für die Zwischennutzung von leerstehenden Gewerbeflächen konzipierten Wohnmodulen lebt.
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Moderne und zeitgenössischen Architekturen im Ruhrgebiet erkunden, aber auch den Klassikern einen Besuch abstatten: Bei einer > Exkursion vom 3. bis 6. Oktober, zu der das Architekturforum Freiburg e.V. einlädt, führt der Weg entlang der Route Industriekultur – die 2024 ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Eine Anmeldung ist bis 19. Juli möglich.
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denkmalnetzBW jetzt Verein |
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Im Haus der Architektinnen und Architekten fanden sich im März Gleichgesinnte zum denkmalnetzBW zusammen. Nun gründete sich der „Dachverband für Denkmalpflege und Denkmalschutz in Baden-Württemberg“ offiziell als Verein. Die 49 Gründungsmitglieder, darunter die AKBW, wählten im Schloss Karlsruhe die Landtagsabgeordnete Barbara Saebel (B90/Grüne) als Vorsitzende sowie Ninja-Nadine Kage (Schloss Weissenstein) und Prof. Dr. Harald Garrecht (Uni Stuttgart) als Stellvertreter. Für die Kammer aktiv im Beirat sind die als Referentin für Denkmalpflege tätige Dr. Diana Wiedemann sowie der Architekt Bruno Sieglin. Der Verein setzt sich für verbesserte Rahmenbedingungen für Denkmalschutz und -erbe sowie mehr Erhalt, Sanierung und Umnutzung von Bestandsbauten ein und zielt allgemein auf höhere Wertschätzung unseres kulturellen Erbes in der Gesellschaft.
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Bilder von oben: Michael Frank; Rainer Lauschke; AKBW; AKBW; Jan Helebrant auf Pixabay, bearbeitet von AKBW; Gerd Schaller; Philipp Mürdter; denkmalnetzBW |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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