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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 18/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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die Krise als Chance. Wie oft schon wurde der verkürzte, auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation bezogene Satz Albert Einsteins zitiert? Tatsächlich tun sich in vielen Innenstädten gerade Zeitfenster auf, die anfälligen Monostrukturen aufzubrechen. Die Erkenntnis, zu lange auf den Handel und entsprechende Normbauten gesetzt zu haben, macht sich zunehmend in Ratsgremien breit. Stadtentwicklung rückt von einem Randthema der politischen Agenda ins Zentrum. In Mannheim erkundet MOFA (Mannheims Ort für Architektur e. V.) Möglichkeitsräume, Karlsruhe hat zu diesem Zweck das Leitprojekt „ÖRMI“ (Öffentlicher Raum und Mobilität Innenstadt) initiiert. In Stuttgart hinterließ die Pleite der Signa-Gruppe von René Benko gleich drei große innerstädtische Parzellen, die nun als neue, lebendige Orte entwickelt werden können. Zwischennutzungen wirken da wie Labore für eine Stadtgesellschaft, der viel zu lange verordnet wurde: Konsum in der City, Wohnen am Rand. Investoren-Pleiten und Leerstände bergen deshalb durchaus die vielbeschworene Chance.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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„Unerschrocken im Bürger-Dialog“ |
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Der Ort war nicht zufällig gewählt: Vor 120 Gästen präsentierte Gisela Erler (Bildmitte), ehemals Staatsrätin für Bürgerbeteiligung und Zivilgesellschaft, ihr Buch „Demokratie in stürmischen Zeiten – Für eine Politik des Gehörtwerdens“ am Montag im Haus der Architektinnen und Architekten: jenem Ort, wo Ministerpräsident Winfried Kretschmann 2011 ebendiese Politik in einer Grundsatzrede angekündigt hatte. Baden-Württemberg werde in Deutschland als Experte für Beteiligungsprozesse wahrgenommen, so Kammerpräsident Markus Müller. Frühe Beteiligung brächte in Planungen hohe Akzeptanz von Entscheidungen. Erlers „Unerschrockenheit im Kampf gegen Widerstände und Lust am Dialog“ seien bewundernswert. Auch Kretschmann lobte in dem von AKBW-Pressesprecherin Gabriele Renz moderierten Gespräch, Erler habe Widerstände nicht umschifft, sondern mit Mut und Klugheit auf sie Kurs genommen. Das Modell der Bürgerforen mit „Zufallsbürgern“ habe seine Politik „durchgetragen durch seine Amtszeit“. Erler nannte es eine „beglückende Erfahrung“, zu erleben, wie Bürger schafften, was die etablierte Politik zunehmend verlerne: Probleme gemeinsam lösen und am Ende des dialogischen Prozesses mit einer Empfehlung dazustehen.
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Von C wie Collegium bis W wie Wohnbebauung |
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„Die Bandbreite beim Holzbaupreis Baden-Württemberg 2024 ist groß“, betonte Carmen Mundorff, AKBW-Geschäftsführerin Architektur und Baukultur, bei der Preisverleihung am 2. Mai in Friedrichshafen. Vergeben wurden die nachfolgenden vier Preise, fünf Auszeichnungen und vier Anerkennungen.
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- Grundschule Fuchshofstraße, Ludwigsburg (Foto: o. l.)
VON M GmbH, Stuttgart
- LOGL Bildungszentrum, Weil der Stadt (Foto: o. r.)
lohrmannarchitekten bda, Stuttgart
- Collegium Academicum, Heidelberg (Foto: u. l.)
DGJ Architektur GmbH, Frankfurt a. M.
- Hölderlin Haus, Nürtingen (Foto: u. r.)
Aldinger Architekten Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart
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Eingereicht waren 98 Objekte. „Die Jury hat um die Entscheidungen gerungen und in Folge außergewöhnlich lang getagt“, so Carmen Mundorff, selbst Mitglied des Gremiums. „Ob Neubau oder Bestandsrevitalisierung, ob Wohngebäude, Schule, Sporthalle oder Rathaus – der nachwachsende Baustoff ist vielseitig einsetzbar und er hat eine enorme Innovationskraft.“ Die Kammer ist, gemeinsam mit der Hochschule Biberach, bereits zum zweiten Mal Kooperationspartnerin des vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW ausgelobten Preises.
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Einfluss nehmen, Austausch pflegen |
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„Es reizt mich, die Rahmenbedingungen, unter denen wir unseren Beruf ausüben, mitzugestalten und mit zu beeinflussen“, erklärt Jürgen Spiecker seine Motivation für ehrenamtliches Engagement. Er lobt die Arbeit in den Kammergremien und betont: „Wir Architektinnen und Architekten haben ein sehr kollegiales Miteinander. Das zeichnet uns als Berufsstand aus.“ Der Freie Architekt ist Landesvertreter für den Kammerbezirk Freiburg und letzter Gesprächspartner innerhalb unserer Serie „Wir sind Kammer!“ Insgesamt 26 ehrenamtlich tätige Mitglieder haben über ihre Motivationen gesprochen. Ihnen und allen, die sich in der Kammer engagieren, gilt an dieser Stelle unser herzlicher Dank. Das Ehrenamt ist eine tragende Säule der AKBW!
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Stadtplanung und Landschaftsarchitektur |
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15-Minuten-Stadt und mehr |
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Wie sieht der Verkehr der Zukunft aus? Mit welchen Strategien lassen sich neue Straßenräume gestalten? Angesichts der Herausforderungen durch Klima- und Mobilitätswende gilt es, die öffentlichen Räume (zurückzu-)gewinnen. Der dritte Tag der Stadtplanung und Landschaftsarchitektur „Öffentliche Räume gewinnen“ am 24. Juni, 14 bis 18:30 Uhr in Stuttgart, beschäftigt sich disziplinübergreifend mit der notwendigen Transformation – mit Vorträgen, Talkrunde und dem Best-Practice-Beispiel ÖRMI: dem Konzept für Öffentlichen Raum und Mobilität in der Karlsruher Innenstadt.
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„Ich freue mich, dass Architekten in ganz Europa bei der Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels an vorderster Front stehen und damit eine noch nie dagewesene politische Rolle spielen.“ |
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Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments
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EM-Sommer in Deutschland – Architektur und Sport in StuttgartWelchen Platz der Sport in der Stadt von morgen einnimmt, dazu ist von 16. Mai bis 30. Juni an fünf Stationen in Stuttgart die Ausstellung > „Ça bouge en ville – Bewegt euch!“ zu sehen: ein Gemeinschaftsprojekt von der Site Le Cobusier Firminy und dem Architekturbüro Dream, Paris/Nizza. Der Parcours führt von der > Weissenhofwerkstatt im Haus Mies van der Rohe („Le Corbusier und sein Sportprogramm“) und der > Architekturgalerie am Weissenhof („Welche Räume für welche Sportarten? Sportstätten bauen in Zeiten des Klimawandels“) zum > BDA Wechselraum („Wenn die Stadt zum Sportplatz wird. Ein Recht auf Sport?“) und dann weiter zum > IBA'27 Schaufenster („Stuttgart – Stadt des Sports“). Die Ausstellungstour endet beim > Institut français („Kommt nach den künstlich hergestellten Sportanlagen nun der virtuelle Sport?“), bei dem auch die Gesamtkoordination liegt. Im EM-Sommer ein sportliches Ereignis ganz eigener Art.
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Was Innenarchitektur wirklich istEine Verbindung zwischen Ästhetik, Funktionalität und Sicherheitsbedürfnis herzustellen, gehört zu den Grundanliegen der Innenarchitektur. Es geht also nicht zentral darum, ob der Raum „schön“ ist, sondern vielmehr darum, für wen er gemacht ist und wie sich der Mensch darin fühlt. Unter dem Titel „Innenarchitektur: Profession oder Kissenknickerei“ holt M O F A – Mannheims Ort für Architektur die bdia-Ausstellung zum Handbuch 2023/24 in die Quadratestadt, flankiert von einer Veranstaltungsreihe. > Auftaktvorträge am 16. Mai, 19 Uhr
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Kreativer Umgang mit Ziegeln |
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Zum sechsten Mal würdigt der Deutsche Ziegelpreis gestalterisch herausragende Ziegelbauten, die durch ressourcenschonendes Bauen und einen kreativen Umgang mit dem Material überzeugen. Sie müssen zwischen 1. August 2020 und 31. Juli dieses Jahres fertiggestellt worden sein. Architektur- und Planungsbüros können sich bis zum 31. Juli über das neue Online-Portal bewerben. Erstmals wird auch ein Studierendenpreis verliehen, für den Studierende aller deutscher Architekturfakultäten Arbeiten einreichen können. (Foto: Die beim beispielhaften Bauen prämierten > Wagenhallen Stuttgart erhielten beim letzten Deutschen Ziegelpreis eine Anerkennung.)
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Der Innovationspreis der TechnologieRegion Karlsruhe „NEO 2024“ sucht Neues aus der Kreislaufwirtschaft. Die Bandbreite der möglichen Maßnahmen ist groß: von Ansätzen des zirkulären Bauens und der Energieeffizienz über Urban Mining bis hin zu digitalen Technologien, die dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft effizienter zu gestalten. Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen, Institutionen, öffentlichen Verwaltungen, Wissenschaftseinrichtungen, Start-ups und Einzelpersonen aus Deutschland und dem französischen Elsass. Einsendeschluss für die Kurzbewerbung ist der 4. Juni.
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Schagemann wirbt für Korrektur |
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Am 9. Juni sind Europawahlen. Anlass für Ruth Schagemann, Präsidentin des ACE – Architects' Council of Europe, gemeinsam mit dem Präsidenten der maltesischen Architektenkammer und ACE-Vorstand, André Pizzuto, den prioritären Anliegen der europäischen Architektenschaft Gehör zu verschaffen. Bei einem Treffen mit Roberta Metsola (Bildmitte), der Präsidentin des Europäischen Parlaments, in Valetta/Malta warb sie um Unterstützung für eine Korrektur der Vergaberichtlinie. „Um dies zu erreichen, sind gute öffentliche Vergabeverfahren und Architekturwettbewerbe unerlässlich.“ Das sei leider in vielen Ländern nicht der Fall. Auch Thema: Die Notwendigkeit eines KMU-freundlichen Rechtsrahmens, die Förderung höchster Bildungsstandards und die Gewährleistung von Weiterbildung. Zudem strich Schagemann die Fähigkeiten von Architekt:innen heraus, die radikale Transformation unserer gebauten Umwelt voranzutreiben. Metsola versprach, eine bessere Kommunikation des Berufsstandes mit den Abgeordneten zu befördern.
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111 Jahre Landschaftsarchitektur |
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Wie gestaltet Landschaftsarchitektur Städte, Dörfer und Landschaften? Wie verändern sich Sichtweisen und Themen der Gestaltung über die Jahrzehnte hinweg? Anlässlich seines 111. Geburtstags hat der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen bdla die 2013 gestartete Website „100 Jahre Landschaftsarchitektur“ aktualisiert und bis 2024 fortgeschrieben. Die Online-Ausstellung präsentiert jetzt 111 Projekte, zentrale Ereignisse, Höhepunkte und Meilensteine – unterteilt in sechs Epochen und aufbereitet von insgesamt 60 Autorinnen und Autoren.
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Bilder von oben: Stadt Heilbronn; AKBW; Zooey Braun | Volker Schrank | Thilo Ross | Roland Halbe; AKBW; AKBW; Institut français | M O F A; Michael Reiner; TechnologieRegion Karlsruhe; René Rossignaud; bdla |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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