|
|
|
|
Architektenkammer Baden-Württemberg |
|
Newsletter 17/24 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
|
|
|
|
wie haben Sie den Tag der Arbeit erlebt? Wortwörtlich, weil sie endlich ohne Störung ihre To-dos abarbeiten konnten? Oder haben Sie sich der Muße hingeben können und aufgetankt? Viele Büros, aber auch unterbesetzte Bauämter stöhnen gerade unter einem Berg von Aufträgen. Die Konjunkturumfragen, die die Bundesarchitektenkammer regelmäßig beauftragt, geben nur Tendenzen wieder, naturgemäß aber keine Auskunft über individuelle Auftragslagen. Doch zeichnet sich eine Entwicklung deutlich ab: Die einen haben zu viel, die anderen zu wenig zu tun. Und: Längst nicht nur die Millennials fragen in Bewerbungsgesprächen nach Möglichkeiten, remote oder teilzeit arbeiten zu können. Auch langjährige Beschäftigte prüfen die Reduzierung ihrer Arbeitszeit. Denn die Digitalisierung – ob virtueller Bauantrag, CAD, KI, BIM – bietet zwar enorme Flexibilität und neue Möglichkeiten, aber die Entlastung ist oft nur eine vermeintliche. Gerade weil alle davon ausgehen, die Tools verminderten die Last, wird die Arbeit immer weiter verdichtet und beschleunigt. All dies gilt es zu bedenken, wenn Büros oder Ämter Mitarbeitende gewinnen oder bei der Stange halten wollen.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
|
|
|
|
|
Bedarfsgerecht UND kostengünstig |
|
|
|
Veränderte Ansprüche an Flächen, Wohnungen und Mobilität: allein schon bedarfsgerecht zu bauen, um die Bedürfnisse in fünf oder zehn Jahren zu decken, erfordert ein Umsteuern in der kommunalen Städtebaupolitik. Parallel müssen die Kosten im Blick behalten, bestenfalls gar gesenkt werden. Anlässlich der Kommunalwahl hat sich das AKBW-Kompetenzteam Wohnen Gedanken zu diesem Themenkomplex gemacht. Nicht nur barrierefreies Bauen ist hier ein zentrales Element, insgesamt können Kommunen durch geschickte Orts- und Stadtentwicklung wichtige Weichenstellungen vornehmen. (Foto: als beispielhaft prämierte > Zwischendörfer in Ehrenkirchen)
|
|
|
|
|
Am 4. Mai lädt die Kammergruppe Karlsruhe-Stadt und deren Arbeitskreis amPuls zur Podiumsdiskussion > „Wahlprüfsteine zum Thema Planen und Bauen“. Der Austausch mit den Gemeinderäten im Vorfeld der Kommunalwahl findet um 11 Uhr in der Kinemathek statt.
|
|
|
|
|
|
Gemeinsam mit den lokalen Baukulturvereinen fragt die Kammergruppe Mannheim: > „Baukultur wählbar?“ Ihr Vorsitzender Dennis Ewert appelliert: „Nutzt die Gelegenheit und lernt am 7. Mai die Kandidierenden und ihre Positionen zu Themen rund um das Bauen in Mannheim kennen.“ Die Podiumsveranstaltung startet um 18 Uhr im EinTanzHaus.
|
|
|
|
|
|
Entscheidung noch vor der Sommerpause |
|
|
|
In Karlsruhe sowie in den Landkreisen Esslingen und Böblingen ist der Startschuss fürs Auszeichnungsverfahren „Beispielhaftes Bauen“ gefallen. Gesucht sind Neubauten, Sanierungen, Innenraumgestaltungen, Garten- und Landschaftsanlagen oder städtebauliche Gestaltungen, die gute Baukultur unter Beweis stellen: in der Stadt Karlsruhe aus den Jahren 2018-2024 (Abgabefrist 17. Juni), im Landkreis Esslingen ebenfalls aus den Jahren 2018-2024 (Abgabefrist 20. Juni) und im Landkreis Böblingen aus den Jahren 2017-2024 (Abgabefrist 24. Juni). Zur Teilnahme berechtigt sind Architekt:innen, Innenarchitekt:innen, Landschaftsarchitekt:innen und Stadtplaner:innen sowie Bauherrschaften, die mit den vorher Genannten geplant und gebaut haben. Die Jurysitzungen finden noch vor der Sommerpause statt.
|
|
|
|
|
Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen Büros anpassungsfähig sein: Neue Arbeitswelten verändern den Alltag, Fachkräfte werden händeringend gesucht, immer mehr Baby-Boomer gehen in Rente. „Der Anteil an Beratungen in Zusammenhang mit einem Nachfolgeprozess nimmt deutlich zu“, so Petra Knobloch, AKBW-Referentin für Architektur und Baukultur. „Im letzten Jahr bezog sich fast die Hälfte der durchgeführten Beratungen auf Nachfolge oder Übergabe – ein regelrechter Rekord.“ Mitgliedern, die mit Umbrüchen oder veränderten Rahmenbedingungen konfrontiert sind, bietet die Architektenkammer vielfache Unterstützung an: beispielsweise mit dem geförderten Büroberatungsprogramm oder IFBau-Fortbildungen, aber auch mit ihrer berufspolitischen Arbeit. Das Mai-Heft der Regionalausgabe setzt den Themenschwerpunkt „Büros neu ausrichten“.
|
|
|
|
|
Praktischer Impuls zum virtuellen Antrag |
|
|
|
Thomas Schramm kennt als Architekt und früher im öffentlichen Dienst Tätiger beide Seiten. Auf Einladung des Landkreises Biberach und in Kooperation mit der örtlichen Kammergruppe referierte das AKBW-Landesvorstandsmitglied zum digitalen Bauantrag. Dessen flächendeckende Einführung steht aus. Doch Biberach strebe, wie Landrat Mario Glaser betonte, nach besserer Kommunikation mit den Architektinnen und Architekten. Dies am besten frühzeitig, so Schramm. „Fachliche Kommunikation vor, während und auch nach der Antragstellung mit allen maßgeblich Beteiligten ist der eigentliche Garant für ein zügiges und zweckmäßiges Verfahren – trotz oder auch gerade wegen des virtuellen Bauantragsverfahrens.“ Das Interesse an seinem Impulsvortrag war groß. Er behandelte den gesamten Prozess: von der Grundlagenermittlung (B-Plan, Satzungen) und den Verfahrensarten über die Zusammenstellung und Einreichung der Antragsunterlagen beim Virtuellen Bauamt Baden-Württemberg (ViBa BW) bis hin zum Verfahrensablauf der Baurechtsbehörde.
|
|
|
|
|
„Die Entwicklungen zur künstlichen Intelligenz überschlagen sich derzeit, auch in der Architektur und Stadtplanung. Trotz all der spannenden Potenziale, die KI in sich birgt, ist ein reflektierter Einsatz enorm wichtig.“ |
|
|
|
Martin Müller, für die Digitalisierung zuständiger BAK-Vizepräsident
|
|
|
|
|
Am Neckarbogen in Heilbronn hat das Büro haascookzemmrich STUDIO2050 ein Wohngebäude als Holzhybridkonstruktion mit Stampflehmwänden errichtet (Visualisierung). Unter anderem an diesem Beispiel erläutert Architekt Martin Haas (Foto) am 15. Mai, 19:30 Uhr, wie das vielfach ausgezeichnete Stuttgarter Architekturbüro menschen- und umweltfreundliche Lösungen entwirft. „Low tech – high nature“ lautet das Thema des Abends, veranstaltet im Jugendhaus Reutlingen von der örtlichen Kammergruppe innerhalb der Reihe „Architektur im Gespräch“.
|
|
|
|
|
Wie lässt sich Photovoltaik in denkmalgeschützten Gesamtanlagen einsetzen? In der Veranstaltungsreihe > „DenkMal am Mittwoch“ stellt Lucas Bilitsch vom Landesamt für Denkmalpflege am 8. Mai das > Planungsinstrument Solarkataster vor. Der Onlinevortrag startet um 11 Uhr und thematisiert die zentralen Inhalte und Bewertungskriterien des informellen kommunalen Planungsinstruments.
|
|
|
|
|
|
Welchen Einfluss hat künstliche Intelligenz auf den Alltag im Architekturbüro? Welche Technologien gibt es und was sind rechtliche Fallstricke? Vorträge dazu sowie die Möglichkeit, Expert:innen zu befragen, gibt es am 22. Mai, 14-17:20 Uhr, beim Fortbildungswebinar > „KI und Kreativität: Kollaborator oder Killer?“ des Netzwerks Architekturexport (NAX). Außerdem hat eine Arbeitsgruppe der Bundesarchitektenkammer zehn > Fragen und Antworten zur KI in der Architektur zusammengestellt.
|
|
|
|
|
|
Welche Rollenbilder? Welche Weltanschauung? |
|
|
|
Seit 1992 ist das Netzwerk Architektinnen in der Kammer aktiv. Von Anfang an sei es um einen intersektionalen Ansatz gegangen, sagte Odile Laufner bei dessen jüngstem Treffen: „Von welchen Rollenbildern und Weltanschauungen werden wir geprägt? Wer verfügt über welche Mittel, welche Räume, welche Repräsentanz, öffentlich und privat?“ Sie gab einen Überblick über die zahlreichen Fachtagungen und Meilensteine, die berufspolitisch erreicht wurden. Barbara Friedrich schloss sich mit einem Bericht über die Architektinnen-Initiative in Karlsruhe an, Dr. Nina Rind beleuchtete das Projekt Gender Equity an der Fakultät Architektur am KIT Karlsruhe. In vier Themenblöcken tauschten sich die Anwesenden darüber aus, wie sie ihre berufliche Situation erleben, was sich verbessern ließe und wie sie sich gegenseitig unterstützen können. Die Ergebnisse werden in die weitere Netzwerkarbeit einfließen.
|
|
|
|
|
Nach der Arbeit einen Blick in die (Bau-)Zukunft werfen: am 2. Mai lädt die IBA’27 erstmalig – und künftig jeden Monat – zum > Afterwork in ihre neu ausgestatteten Räumlichkeiten in der Calwer Straße ein. Um 17 Uhr führt Intendant Andreas Hofer durch die Ausstellung, um 17:30 Uhr schließt sich ein lockeres Zusammensein an.
|
|
|
|
|
|
Wer IBA-Projekte vor Ort besuchen möchte, ist am > 7. Mai, 17 Uhr nach Stuttgart-Rot eingeladen, wo im > Quartier Böckinger Straße auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen ein sozial durchmischtes Stadtquartier mit mehr als 400 Wohnungen entstehen soll. Danach geht es direkt weiter zum > Quartier „Am Rotweg“: ein zeitgemäßes genossenschaftliches Stadtviertel – nachhaltig, bezahlbar und mit qualitätsvollen Freiräumen gebaut.
|
|
|
|
|
|
In den Architekturräumlichkeiten der Dualen Hochschule Lörrach – der Siza-Halle auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein – ist bis 15. Mai, Mo-Fr 8-18 Uhr, die Ausstellung > Wir bauen BW – Baukultur in Baden-Württemberg gestern, heute und morgen vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen zu sehen. Deren besonderes Augenmerk liegt auf alltäglichen Bauwerken und solchen, die das Lebensumfeld prägen. Aber auch für die Entwicklung der modernen Architektur bedeutsame Bauten sind in der Schau zu finden.
|
|
|
|
|
|
Novellierung Honorarordnung |
|
|
Obwohl die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure nach dem Grundsatzurteil des EuGH in Deutschland nicht mehr verbindlich ist, habe sie weiterhin Relevanz, sagt Dr. Volker Schnepel, Leiter der Rechtsabteilung und stellvertretender Geschäftsführer der Bundesarchitektenkammer. Als staatliche Verordnung, die besage, „diese Honorare halten wir für diese Leistung für angemessen“, sei sie die notwendige Grundlage, damit sich Planende und Auftraggeber auf Augenhöhe begegnen könnten. Im April endete die Bewerbungsfrist für das sogenannte Honorar- oder Wirtschaftsgutachten. Deshalb ist Schnepel nun „frohen Mutes“, dass der Entwurf für die HOAI-Novellierung bis Mitte 2025 in den parlamentarischen Prozess eingespeist und schließlich vom Bundesrat durch die Länderregierungen beschlossen wird.
|
|
|
|
|
Bilder von oben: Bernhard Strauss; Gerardo Gazmuri; Michael Kienzler; AKBW / Luís Eusébio auf Unsplash; AKBW; Frederik Laux | Vize; AKBW; AKBW |
|
|
|
|
|
|
|
Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
|
|
|
|
|
|
|
|