|
|
|
|
Architektenkammer Baden-Württemberg |
|
Newsletter 15/24 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
|
|
|
|
ob Künstliche Intelligenz, Reformen oder Bautätigkeit: wenn Großes zur Diskussion steht, wird regelmäßig die Schnelligkeit in Stellung gebracht. Als schlagendes Argument muss das Tempo herhalten. Schnell gehen soll es vor allem beim Wohnungsbau. Die Apologeten des Turbos setzen oft auf die schlichte Gleichung: Verzicht ist Zeitgewinn – Verzicht auf bremsende Behördenprozesse, aber auch auf Wettbewerbe, Begrünungen, Freiraumgestaltung, Bürgerbeteiligung oder Umweltprüfung. In den anstehenden Debatten zu den Kommunal- und Europawahlen dürfte Schnelligkeit ebenfalls zum Kampfbegriff werden. Unsere Argumentationshilfe: Nicht selten wird das rasch Durchgepeitschte eingeholt durch zähe Unzufriedenheit in der Nachbarschaft, durch Proteste und Klagen. Hauptsache schnell? Unser Appell: Hauptsache nachhaltig!
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
|
|
|
|
|
Emotionale Debatte zu Wohnen und Klima |
|
|
|
Belebung und Aufwertung der Innenstadt, mehr bezahlbarer Wohnraum sowie Klimaneutralität bis 2035: in der politischen Zielsetzung waren sich die Diskutanten am vergangenen Dienstag einig. Alle Fraktionen des Gemeinderats waren auf der Bühne vertreten – acht Männer und eine Frau. Auf Einladung der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen diskutierten sie unter Moderation von AKBW-Pressesprecherin Gabriele Renz im Vorfeld der Kommunalwahlen aktuelle Themen der Städtebaupolitik. Die Wege, die sie zum Erreichen der gemeinsamen Ziele skizzierten, lagen zum Teil weit auseinander. Entsprechend schlugen mitunter die Emotionen hoch.
|
|
|
|
|
Von der Dystopie zur Chance |
|
|
|
Welche Potenziale stecken in Gewerbegebieten? Das Kompetenzteam Arbeitswelt befasst sich mit diesem wichtigen Themenbereich. Auch für die Kommunalwahlen ist es von Relevanz. Vor dem Hintergrund des Strukturwandels gelte es, bestehende Trennlinien zwischen den Nutzungen aufzubrechen, um Arbeiten, Leben und Wohnen in zukunftsfähigen Quartieren zu durchmischen und vorhandene Flächen nachhaltiger zu bebauen. Die klassischen Arbeitsorte von früher machten neuen, fluiden Konzepten Platz. So dystopisch die Bilder von verwaisten Produktionsbetrieben und Industrieanlagen klingen mögen – es gibt sie in der Realität. Dazu Jörn Wächtler, Vorsitzender des Kompetenzteams: „Gleichzeitig bietet die Notwendigkeit der Transformation auch unglaublich viele neue Chancen und Möglichkeiten, einerseits für die Entwicklung unserer Orte des Arbeitens und Lebens, andererseits für unser Berufsbild.“ (Foto: > Beispielhafte Eingrünung Gewerbegebiet Erlen)
|
|
|
|
|
Netzwerk Landschaftsarchitektur |
|
|
Freiräume neu denken – the green connection |
|
|
|
Wie sieht die lebendige Stadt von morgen aus? Der Vertreter der Fachrichtung Landschaftsarchitektur im AKBW-Landesvorstand Hannes Bäuerle sagt: „Wir sollten Freiräume zukünftig anders denken, planen und auch nutzen. Dazu müssen wir ästhetische Räume ausbilden, die dem Gemeinwohl und der Daseinsvorsorge dienen und einen wesentlichen Beitrag im Umgang mit den Folgen des Klimawandels leisten.“ Bei der Vortragsveranstaltung „the green connection“ am 16. Mai, 18-21:30 Uhr, in Stuttgart stehen mögliche Herangehensweisen, Methodiken sowie Erfahrungen aus Lehre und Forschung im Mittelpunkt.
|
|
|
|
|
Drei Länder, eine Mission |
|
|
|
„Holzbau – klimapositiv und smart“ lautet die Mission Deutschlands, Österreich und der Schweiz – und der Titel des dritten länderübergreifenden Fachkongresses am 2. und 3. Mai in Friedrichshafen. Bei der Gestaltung des umfangreichen Programms wirkt auch die AKBW mit: Am Abend des ersten Tags findet unter der Moderation von Carmen Mundorff, AKBW-Geschäftsführerin Architektur und Baukultur, die Verleihung des Holzbaupreises Baden-Württemberg statt. Die Kammer gehört zu dessen Auslobern. Am darauffolgenden Tag spricht AKBW-Präsident Markus Müller über „Wohnungsbedarf – Visionen für die Zukunft“. (Foto: Kirchturm in Gutach-Bleibach, Träger Holzbaupreis BW 2022)
|
|
|
|
|
„In den Städten, in die wir pilgern – beispielsweise Kopenhagen – haben sich die Politik und die Stadtgesellschaft zusammengetan und Bilder zur Stadtentwicklung erzeugt, die auch über Verschiedenheiten hinwegtragen.“ |
|
|
|
Thomas Herrmann, Sprecher der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen
|
|
|
|
|
Marktgeschehen transparent machen |
|
|
|
Bauen ist in den letzten Jahren erheblich teurer geworden, unter anderem durch steigende Zinsen und höhere Preise für Bauleistungen. Um dieses Marktgeschehen transparent zu machen, führt das BKI Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern eine Umfrage zur Entwicklung der Bauwirtschaft 2023-2024 durch. Die Ergebnisse sollen Büros bei der künftigen Kostenplanung unterstützen. Der ausgefüllte Fragebogen ist bis 30. Juni an das BKI zu senden.
|
|
|
|
|
Kirche nur „Clubraum der Frommen“? |
|
|
|
„Ist Kirche öffentlicher Raum?“ lautete die Titel-Frage über der gemeinsam von der Architektenkammer BW und der Evangelischen Akademie Bad Boll organisierten Podiumsdiskussion. Die Moderation lag bei der Akademie-Studienleiterin Dr. Kerstin Renz. Mehr als 150 Gäste im Haus der Architektinnen und Architekten bestätigten die Brisanz und Aktualität des Themas. Was tun mit den 50 Prozent der rund 6.000 ev. Kirchenimmobilien, die allein im württembergischen Landesteil nicht mehr unterhalten werden können? Für Quartiersarbeit nutzen? „Kirche ist kein Clubraum der Frommen“, formulierte ein Gast. „Selbst wenn wir es nicht wollten, wir müssten kooperieren“, so Landesbischof Ernst Wilhelm Gohl. Böblingens Baubürgermeisterin Christine Kraayvanger fand, Sakralraum eigne sich nicht für jede Nutzung. AKBW-Präsident Markus Müller ist überzeugt, dass kirchliche Immobilien als „gemeinschaftsstiftende Räume“ geradezu prädestiniert sind.
|
|
|
|
|
Beim „Tannenhof“, einem ehemaligen Hotel in Baden-Baden, entsteht derzeit ein neues Wohnquartier. Am 23. April, 17:15-20:45 Uhr, findet dazu auf Einladung der dortigen Kammergruppe eine Architekturführung statt mit anschließenden Fachvorträgen: Zunächst berichtet AKBW-Referent Thomas Treitz über Aktuelles zum Wettbewerbswesen, danach erläutert AKBW-Ehrenpräsident Wolfgang Riehle in einer „kritischen Reflexion“ die Wettbewerbsergebnisse des Projekts > Wohnen am Tannenhof.
|
|
|
|
|
|
Bahar Gedikli Bilgin, Professorin für Stadt- und Regionalplanung an der Middle East Technical University in Ankara, spricht am 25. April, 20 Uhr, über > Urban green infrastructure for sustainable cities und widmet sich insbesondere Straßenbäumen. Die hybride, englischsprachige Veranstaltung findet als Kooperation der örtlichen Kammergruppe mit der Ulmer Volkshochschule im EinsteinHaus statt.
|
|
|
|
|
|
Wo arbeiten wir eigentlich morgen, mit wem und wie und vor allem woran? Diese Frage steht im Zentrum von Raphael Gielgens Tätigkeit. Als Trendscout Future of Work Vitra besucht er jedes Jahr mehr als 100 Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen in den USA, Europa und Asien. Auf Einladung der Kammergruppe Nordschwarzwald gibt er am 25. April, 18:30-19:30 Uhr mit dem Vortrag > Aufbruch in eine neue Zeit Einblicke in seine Erkenntnisse über die sich rasant ändernde Arbeitswelt.
|
|
|
|
|
|
Um digitale Zwillinge geht es am 26. April, 14:30-18 Uhr, im KulTurm in Albstadt-Ebingen. Mit Workshops und Vorträgen zeigt das Seminar > pointcloud to architecture, wie 3D-Gelände- und Gebäudedaten erfasst, bereitgestellt und ausgewertet werden: von der Modellierung der Geometrie bis zur Bestandsdokumentation im BIM-Modell. Anmeldung bei der Kammergruppe Zollernalbkreis: > kg-zak@akbw.de.
|
|
|
|
|
|
Am 29. April, 14-15:30 Uhr, lädt die Kammergruppe Neckar-Odenwald-Kreis zu einer > Online-Schulung zum digitalen Genehmigungsverfahren und virtuellen Bauamt ein. Veranstalter ist das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg.
|
|
|
|
|
|
Baden-Baden: Welterbe unter der Lupe |
|
|
|
Wie lassen sich baulicher Wandel und die Bewahrung städtischen Erbes in Einklang bringen? Zu dieser zentralen Frage wird am UNESCO-Lehrstuhl für Kulturerbe und Städtebau an der RWTH Aachen geforscht. Dessen Leiterin, die Stadtplanerin Christa Reicher, tauscht sich am 25. April, 19-20:30 Uhr, beim 16. Baden-Badener Architekturdialog mit Journalistin und Architekturkritikerin Amber Sayah über die Kulturstadt aus. Ort der Veranstaltung ist das Museum Frieder Burda (Foto).
|
|
|
|
|
Ein Haus für alle Generationen |
|
|
|
„Man benötigt beim gemeinschaftlichen Wohnen dieses Spiel zwischen Privatheit und Rückzug“, beschreibt Prof. Andreas Löffler die Aufgabenstellung, die der Architekt in Balingen zu lösen hatte. „Einerseits braucht es Gemeinschaft als freiwilliges Element, andererseits muss man sich auch zurückziehen können.“ Wie Löffler_Schmeling Architekten dieses Spannungsverhältnis beim 2023 für beispielhaftes Bauen ausgezeichneten > Mehrgenerationenhaus „erlebnisreich wohnen“ aufgelöst haben und wie die Bewohnerinnen und Bewohner ihr Zuhause erleben, ist im Video zu sehen.
|
|
|
|
|
Bilder von oben: Norbert Miguletz; AKBW; Julian Frantzen; AKBW; Oliver Kern; Gottfried Stoppel; Museum Frieder Burda; AKBW |
|
|
|
|
|
|
|
Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
|
|
|
|
|
|
|
|