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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 11/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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am vergangenen Wochenende beteiligten wir uns an der „Langen Nacht der Museen“ in Stuttgart. Das Haus der Architektinnen und Architekten lud die Nachtschwärmer erstmals zu einem Abstecher ein. Die Lichtkunst war handgemacht und zugleich spektakulär, das gezeigte Architekturmodell ebenso. Öffentlichkeitsarbeit für die Kammer beschränkt keinesfalls nur auf Berufspolitik. Mindestens ebenso stark zielt sie darauf, Bürgerinnen und Bürger für den ästhetischen, baukulturellen, ethisch-gesellschaftspolitischen Wert guter Planung und Gestaltung zu sensibilisieren. Deshalb sucht die AKBW auch seit Jahren nach einem Ort in der Landeshauptstadt, wo dies dauerhaft stattfinden könnte – und stößt bislang auf rhetorische Aufgeschlossenheit gepaart mit Zurückhaltung, was die Finanzierung betrifft. Doch die Motivation ist ungebrochen. Ob beim Tag der Architektur, in den Auszeichnungsverfahren „Beispielhaftes Bauen“, in Projekt-Videos, Statements, Symposien oder eben bei der Langen Museumsnacht: Wir nutzen die Gelegenheiten, die sich bieten.
Eine schöne Karwoche wünscht Ihr AKBW-Team
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Ein Sprachrohr für die Denkmalszene |
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Volles Haus bei der Gründungsveranstaltung des denkmalnetzBW am 15. März. Gut 170 Vertreterinnen und Vertreter von 38 Verbänden, Vereinen, Stiftungen, Unternehmen, einer Vielzahl an Denkmaleigentümern und dörflichen Initiativen kamen im Haus der Architektinnen und Architekten zusammen. „Ein großer Tag“, so die Initiatorin Barbara Saebel, MdL. „Es ist noch immer Realität in den Gemeinden, dass vieles abgerissen wird.“ Nutzeranforderungen und Bestand müssten besser zusammengebracht werden. Baudenkmale seien große Identitätsstifter, so die AKBW-Denkmalschutz-Referentin Dr. Diana Wiedemann: Nicht jedem sei klar, was verloren gehe, wenn die Baudenkmale fehlten. Der neue Verbund will Sprachrohr für die Denkmalszene sein, sich fachlich vernetzen und den gesellschaftlichen Wert von Denkmalerhalt herausstellen.
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Das Verfahren an der Aufgabe ausrichten |
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In unserem zweiten Teil der Serie zu den Kommunalwahlen geht es um geeignete Verfahren. Aus dem Kompetenzteam „Innovative Verfahrensprozesse, Vergabe, Wettbewerb“ (KT Verfahren) kamen hierzu Gedanken. Gestalterische Qualität und funktionale Einbettung lassen sich durch Konzeptvergaben sichern. Dabei kann die Kommune einen Festpreis setzen, diesen an Entwicklungsziele knüpfen und im Wettbewerb verschiedene Lösungen vergleichen. Für die Weiterentwicklung des Bestandes gewährleisten Planungswettbewerbe die Sicherung der Qualität, sodass die oftmals identitätsstiftende verbaute „graue“ und „goldene“ Energie erhalten bleibt und zukunftsfest wird.
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Holz-Highlight in Markelfingen |
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Die Markolfhalle gilt mit ihrem auskragenden Dach und der einheitlichen Holzlamellen-Fassade als architektonisches Highlight in Markelfingen. Der Neubau soll als Sporthalle und Veranstaltungssaal sowie als sozio-kulturelles Zentrum für Bürgerinnen und Bürger dienen. Dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet, wurde er in Holzskelettbauweise aus heimischer Fichte aus regionalen Wäldern errichtet. Vorgestellt wird das Projekt beim nächsten Online-Seminar am 15. April, 17-19 Uhr, im Rahmen der Bildungsoffensive > Auf Holz bauen, die AKBW und Ingenieurkammer BW in Kooperation mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg durchführen. Die Anmeldefrist endet am 9. April.
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Mit Vorhandenem umgehen, ohne immer wieder von vorne beginnen zu müssen – der Bestand ist unsere Chance, zeitgemäßes Arbeiten und Zusammenleben zu organisieren. Ton Matton, Wendorf/Rotterdam, und Friederike Kluge, alma maki, Basel, sind am 18. April, 19-21:30 Uhr, bei den Architekturgesprächen zu Gast und erläutern ihre Konzepte und Vorgehensweisen für das Bauen im Bestand. Die Veranstaltung findet hybrid statt und wird live aus dem Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart übertragen.
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„Wir müssen unsere Mitarbeiter bei Minusgraden den Turm hochjagen, weil im Sommer der Turmfalke geschützt ist, aber wenn Bauherren alte Balkenlagen rausreißen, muss man auf Strafen lange warten.“ |
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Sebastian Schmäh, holzbau schmäh, Meersburg, beim Auftakttreffen des denkmalnetzBW
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„e“ wie einfach oder experimentell: „Mit der Einführung des Gebäudetyp-e verfolgen wir das Ziel, Spielräume zu erlangen, um Innovationen zu erzeugen“, sagt Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg. Diese übt schon länger engen Schulterschluss mit ihrer bayerischen Schwesterkammer, die das Konzept ursprünglich angeregt hat (> Themenseite). |
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Auf Bundesebene findet dazu am 18. April, 18:30-21 Uhr, in Berlin und zusätzlich per Livestream eine öffentliche Diskussion statt, um mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Rechtsprechung, dem Justizministerium und dem Bauministerium sowie aus der Planungspraxis zu erörtern, was es für eine zügige rechtssichere Umsetzung braucht. Veranstalter von „Einfach bauen! Potenziale im Neubau und Bestand“ sind die Bundesarchitektenkammer, die Bundesingenieurkammer sowie der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW).
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Heilsbringer oder überbewerteter Hype? |
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Im letzten Teil der Interviewserie, gedreht anlässlich zweier Hearings im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart, kulminieren die unterschiedlichen Meinungen. Astrid Fath, Vorsitzende des kammereigenen Kompetenzteams „Wohnen, Quartier, Daseinsvorsorge“ und Vorstandsmitglied der TreuBau Freiburg AG, sieht im seriellen und modularen Bauen „eine sinnvolle Ergänzung“, die aber nur in bestimmten Bereichen zur Anwendung kommen könne: „Alles, was in Serie zu bauen ist – da müssen die Grundstücke stimmen, und da müssen natürlich die Bedarfe stimmen, die darauf ausgerichtet sind.“ Optimistischer äußert sich Thorsten Blatter, der mit seinem Büro andOFFICE preisgekrönte Gebäude in Modulbauweise umsetzt: „Gerade aktuell, in der wirtschaftlich sehr turbulenten Zeit, kann das serielle Planen und Bauen eine Chance bieten, weil wir durch die Serie und die Wiederholung durchaus große Kostenreduktionen in Planung und Umsetzung vorweisen können.“
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Zum 12. Mal sind beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) Architektur Gebäude gesucht, die Innovation und herausragende gestalterische Qualität verbinden und damit beispielhaft den Wandel im Bausektor dokumentieren. Auslober sind die Stiftung DNP und die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e. V. „Ich bin gespannt, welche Projekte, die schon aktiv an der Transformation des Bausektors mitwirken, in diesem Jahr die Chance ergreifen, sich der Expertise der Jury zu stellen“, so Prof. Amandus Samsøe Sattler, DGNB-Präsident und Vorsitzender der Jury. Bis zum 31. Mai können Neubauten, Bestandsbauten oder umfassende Umbaumaßnahmen eingereicht werden, die nicht älter sind als fünf Jahre und eine personenbezogene Nutzung aufweisen (täglicher Publikumsverkehr oder ständige Arbeitsplätze bzw. mindestens eine Wohnung).
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„Temporäre Lagerstätte von Rohstoffen“ |
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„Der weitaus größte Teil unserer zum Bau verwendeten Materialien wird zur Zeit aus der Erdkruste entnommen, benutzt und dann entsorgt“, konstatiert Dirk Hebel, KIT-Professor für Nachhaltiges Bauen, Karlsruhe. Statt dieses immer tiefer gehenden Abbaus fordert er, die gebaute Umwelt „als temporäre Lagerstätte von Rohstoffen in einem endlosen Kreislaufsystem“ zu begreifen. Dazu hält er am 21. März, 18:30 Uhr, im Architekturforum Freiburg den Vortrag „Vom zukünftigen Sammeln, Jagen und Züchten in der Architektur“.
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Von 23. März bis 1. September zeigt das Vitra Design Museum in Weil am Rhein die Ausstellung „Transform! Design und die Zukunft der Energie“. Sie widmet sich der Transformation des Energiesektors aus der Perspektive des Designs: Vom Alltagsprodukt für die Nutzung erneuerbarer Energien bis zur Gestaltung von Solarhäusern und Windkraftanlagen, vom intelligenten Mobilitätskonzept bis zur Zukunftsvision energieautarker Städte. Kurator Jochen Eisenbrand führt bei der Vernissage am 22. März, 18 Uhr, einen Opening Talk mit der Solardesignerin Marjan van Aubel, dem Mitbegründer von Reconstrained Design, James Auger, sowie dem ETH-Professor für Architektur und Gebäudesysteme Arno Schlüter. Anmeldung per Mail an: events@design-museum.de.
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Farbe, Licht, Architektur |
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Rund 500 Teilnehmer:innen der „Langen Nacht der Museen“ machten Station im Haus der Architektinnen und Architekten, das zum ersten Mal an dem Stuttgarter Großevent teilnahm. Licht-DJs ließen auf der Gartenfassade des Kammergebäudes psychedelische Farbmuster tanzen. Im Saal Gego war das Architekturmodell des IBA’27-Projektes der Baugenossenschaft Stuttgart-Münster in Lichtkreise getaucht, dazu rezitierten Schauspielstudierende Auszüge aus Architekturtexten – vom Radio-Essay Max Frischs „Der Laie und die Architektur“ bis zu Margarete Schütte-Lihotzkys „Warum ich Architektin wurde“. „Die Lesungen in Verbindung mit dem in Szene gesetzten Modell schufen eine wunderbar verdichtete und zugleich heitere Fokussierung auf Architektur“, so AKBW-Pressesprecherin Gabriele Renz. „Wir sind sehr glücklich über unsere Lange-Nacht-Premiere, besonders über die vielen jüngeren Besucherinnen und Besucher. Aber nichts ist so gut, dass es nicht noch besser werden könnte. Wir freuen uns auf 2025.”
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Diese Woche wurde Apameh Schönauer zur „Miss Germany 2024“ gewählt – ein Preis, den wir üblicherweise nicht im AKBW-Newsletter würdigen. Aber in diesem Fall ist das anders: Die 39-jährige Architektin ist Mitglied der Architektenkammer Baden-Württemberg. Die Publicity durch den Preis nutzt die aus dem Iran stammende zweifache Mutter, um Frauen mit Migrationshintergrund zu empowern. „Wenn man Lust hat, Verantwortung zu übernehmen und ein gesellschaftliches Thema mitbringt, darf man die Miss Germany als Plattform nicht unterschätzen“, sagt die Architektin im Zeitungsinterview. Das sehen wir auch so und gratulieren sehr herzlich!
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Bilder von oben: Jan Potente; Florian Kübler; Brigida González; Julian Salinas | privat; AK Bayern; AKBW; DGNB; José Hevia; Jan Potente; R. Boettcher |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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