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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 06/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte,
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bitte beachten Sie das Kleingedruckte! Für die Bau-Gesetzgebung könnte man den Hinweis abwandeln: Achtung Kleinbuchstaben! Aktuell bringt Paragraf 246e Baugesetzbuch die Fachwelt in Wallung. Es ist einer jener Versuche, als Politik in einem komplexen Bereich Tatkraft und Lösungskompetenz zu zeigen: In Gebieten mit extremer Wohnraumknappheit sollen nun im Schnellverfahren Wohngebäude entstehen können. Wie solche Blitzaktionen enden, ließ sich schön am 13b ablesen – auf dem Land ploppten statt Flüchtlingsunterkünften weitere Neubaugebiete auf, und am Ende kassierte ihn das Bundesverwaltungsgericht, weil der Verzicht auf umweltrechtliche Vorprüfungen gegen EU-Recht verstieß. Der „Reparaturparagraf“ 215a musste Rechtsklarheit herstellen. Man darf gespannt sein, wann auch der 246e BauGB durch einen „Besenparagrafen“ wieder bereinigt werden muss, und die nächste fragwürdige Idee die Politik der kleinen Buchstaben bereichert. Nur beim Gebäudetyp-e ist das angehängte Schriftzeichen keine fortlaufende Paragrafennummer, sondern schlicht eine Abkürzung: e wie einfach. Das ist, wie wir wissen, das Schwierigste.
Eine gute Fastenwoche wünscht Ihr AKBW-Team
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Container-Image? Von gestern! |
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Serielles und modulares Bauen ist in aller Munde. Uns interessierte: große Chance oder überbewertet? „Wir bauen seriell“, sagt die Architektin Vera Hartmann, Geschäftsführung sauerbruch hutton, im > AKBW-Video. „Es wäre unheimlich blöd, das nicht zu tun. Der Prozess geht schneller, man hat saubere Baustellen, es ist die Zukunft ein Stück weit.“ Das heiße nicht, dass die Architektur nicht auch individuell sein könne. Darauf zielt auch Bauunternehmer Tobias Riffel ab: „Wenn man unter seriellem Bauen nur Container versteht, stößt es natürlich sehr schnell an Grenzen. Wir können aber heute individuelle Modulbauteile kombinieren.“ Wenn die Architekturqualität stimme, lägen die Vorteile auf der Hand, lautete das Fazit des zweiten Hearings „Serielles Bauen“, zu dem die Architektenkammer BW Fachleute aus Planung, Verwaltung, Bauwirtschaft und Politik einlud. Konkrete Einblicke gaben die Architekten Sebastian Streck (Florian Nagler Architekten / Dante-Bauten in München) und Thorsten Blatter (andOffice Stuttgart / > Hoffnungshäuser, Foto). Mit dem seriellen und modularen Bauen verbänden sich viele, durchaus berechtigte Hoffnungen wie Kostenreduktion und mehr Tempo, so AKBW-Präsident Markus Müller. „Aber es beantwortet bei Weitem nicht alle Fragestellungen zeitgemäßen Bauens wie etwa die Adaptivität ins städtische Umfeld.“
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„Einfach machen“ war eines der Fazits, die bei ZUkunft – WOHNen gezogen wurden, einer Veranstaltung der Kammergruppen Bodenseekreis und Ravensburg sowie des artsprogram der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Als zielführende Instrumente, um Wohnraum erschwinglich zu machen, zählte IBA'27-Intendant Andreas Hofer (Foto li.) u. a. Erbpacht und Genossenschaften auf. Andreas Kipar (Foto re.), Mitbegründer des internationalen Beratungsunternehmens für nachhaltige Landschaftsstrategien LAND, erläuterte den von ihm geprägten Begriff der „urbanen Landschaften“ sowie seine Überzeugung des „landscape first“. Die Abschlussrunde unter Leitung von AKBW-Präsident Markus Müller (Foto Mitte) beleuchtete auch Möglichkeiten, das Vorgestellte in regionalen Projekten aufzugreifen.
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In Mannheim wird am 1. April ein neues Online-Portal den bisherigen Bauantrag in Papierform ablösen. Um aus der erfolgreichen Prozessbeteiligung Erfahrungen von Architektinnen und Architekten mit Kolleginnen und Kollegen zu teilen, laden die Kammergruppe und die Stadt Mannheim am 5. März, 18-20:30 Uhr, ins Technische Rathaus und am 12. März, 18-20:30 Uhr zur Online-Teilnahme am Fachseminar Digitaler Bauantrag ein.
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„einfach (um)bauen“: so das Thema der nächsten, von der örtlichen Kammergruppe mitveranstalteten Heidelberger Schlossgespräche am 6. März, 19 Uhr. In der 23. Ausgabe der Reihe spricht Architekt Prof. Florian Nagler über seine Arbeit – er hat mit seinen Forschungsprojekten in Bad Aibling maßgebliche Ideen für einfaches Bauen entwickelt. In der anschließenden Gesprächsrunde, moderiert von AKBW-Ehrenpräsident Wolfgang Riehle, sind zu Gast: Kerstin Müller, Architektin in der Geschäftsleitung der Zirkular GmbH, sowie Andrea Georgi-Thomas, Architektin und Geschäftsführerin der ee concept GmbH.
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„Unser Berufsstand muss die Aufgaben des seriellen und modularen Bauens aktiv und positiv annehmen, denn es ist auch eine große Chance.“ |
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Thorsten Blatter, andOFFICE Stuttgart
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Innovative Ansätze der mineralischen Bauweise und deren Beitrag zur Klimaneutralität sind Gegenstand der Wissensplattform „Klimaneutral Massiv Bauen @ skills.BW“, zu deren Kooperationspartner die AKBW zählt. Am 26. Februar, 16:30-17:30 Uhr, findet der nächste digitale Live-Dialog „solid Monday“ statt. Diesmal mit Hoang Nguyen, Head of Communications & Sustainability des Berliner Start-ups alcemy. Er tauscht sich mit Moderator Martin Prösler, DGNB-Gründungsmitglied, darüber aus, wie unter dem Einsatz neuer Technologien ein massentauglicher Zement mit reduziertem Klinkeranteil hergestellt und somit die Dekarbonisierung der Baubranche weiter beschleunigt werden kann.
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Regionale Baukultur: Selbstversuche und mehr |
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Die gemeinsamen Interessen an Klimaschutz und Erhalt der (Bau-)Kulturlandschaft sind Zentrum und Ausgangspunkt für den Konvent „Zukunftsperspektive regionale Baukultur“ am 8. März, 9:30-18 Uhr, in Villingen-Schwenningen. Beleuchtet werden die neue Umbaukultur, zirkuläres und nachhaltiges Bauen, Abriss und Bauen im Bestand. Flankiert von der Frage: Wie lässt sich die Öffentlichkeit für die regionale Baukultur motivieren und sensibilisieren? Zu den Referentinnen und Referenten bei der Veranstaltung von Bauwerk Schwarzwald e. V. gehören dessen Vorsitzende Dr. Diana Wiedemann, der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur Reiner Nagel sowie AKBW-Präsident Markus Müller. Die Leitung der Workshops liegt bei national und international tätigen Architektinnen und Architekten, etwa dem Schweizer Oliver Seidel, der sich im Selbstversuch auf „Bauteiljagd“ begibt. Weitere Beiträge widmen sich explizit dem Holzbau.
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Orte zum Lernen und Leben |
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Von der Holzhybridbauweise über Akustikelemente bis zum Bauen mit Lehm, von nachhaltigem Freiflächenprogramm über zirkuläres Bauen bis zu digitaler Ausstattung und Sicherheitsausrüstung: die Messe „Schulbau. Internationaler Salon und Messe für den Bildungsbau“ lädt am 28. und 29. Februar in Stuttgart zu einem breit gefächerten Vortragsprogramm ein. Projekte aus der Landeshauptstadt – etwa das Bildungshaus NeckarPark oder das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium – werden dort ebenso präsentiert wie Beispiele aus Luxemburg oder Simbabwe.
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Mit dem seit 2016 bereits zum dritten Mal ausgelobten Staatspreis Baukultur will das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen 2024 „eine neue Umbaukultur“ fördern, wie Ministerin Nicole Razavi betont: „Dem Bauen im Bestand kommt eine Schlüsselrolle zu, wenn wir den gewaltigen Herausforderungen begegnen wollen, vor denen die Bauwirtschaft und insbesondere der Wohnungsbau gerade steht.“ 27 Objekte finden sich auf der Liste der Nominerten. Ein Drittel von ihnen hat schon beim Beispielhaften Bauen der AKBW die begehrten Bronzeplaketten erhalten, darunter der Thannsche Hof in Heidelberg (Foto), der in der Kategorie „Wohnungsbau“ nominiert ist: Simon Kochhan (Kochhan + Weckbach Architekten GbR) entwickelte im Stadtteil Rohrbach einen Hof aus dem Jahr 1700 zu einem modernen Wohnkomplex für Familien weiter – ein Beispiel gelungener Revitalisierung. Wir gratulieren allen Nominierten und sind auf die > Preisverleihung am 27. Juni gespannt.
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Bilder von oben: Bernd Vosseler; David Franck; Susanne Seyfried; AKBW; Thilo Ross; Ulrike Klumpp; Christian Buck |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
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Telefax: 0711-2196-101 |
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