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Architektenkammer Baden-Württemberg |
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Newsletter 03/24 |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Architekturinteressierte, |
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dieser Tage trafen sich Vertreter:innen der Architektenkammer und der Hochschulen im Land zum Meinungsaustausch. Schon aus formalen Gründen haben beide Seiten einiges miteinander zu tun: Die Absolvent:innen treten als AiP oder SiP in die Kammer ein, sofern sie die geschützte Berufsbezeichnung Architektin oder Architekt führen möchten. Tatsächlich verbindet die AKBW mit Wissenschaft und Lehre aber weit mehr, wie erneut im sogenannten Dekanegespräch offenbar wurde. Zum Beispiel eint der Wunsch, Erfahrungen aus der Planungspraxis noch stärker mit Erkenntnissen aus der Forschung zusammenzubringen. Kooperationen wie BIPV- oder Holzbau-Initiative sind als Schulungsprogramme wertvoll. Im Demonstrator-Hochhaus werden technische Lösungen erprobt. Doch gibt es in Baden-Württemberg keine Orte, an denen Forschung zu einfachem Bauen getestet und der Öffentlichkeit gezeigt werden kann an Gebäude-Prototypen à la Bad Aibling. Baden-Württemberg war durch ein mutiges, kreatives Miteinander von Ingenieurkunst und Gestaltung einmal ein weltweit beachtetes Architekturland. Auch wenn es das Selbstverständnis, mit Technik alle Probleme lösen zu wollen, so nicht mehr gibt: An die große Zeit mit kleinen Lösungen anzuknüpfen, wäre allen Ehrgeiz wert.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team |
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BIPV-Abschlussbericht veröffentlicht |
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Ein > Online-Leitfaden mit Projektgalerie, 60 analysierte Projekte und 46 potenzielle Pilotprojekte: das ist die Bilanz der BIPV-Initiative Baden-Württemberg, die den Ausbau der bauwerkintegrierten Photovoltaik (BIPV) im Land vorantreiben soll und deren > Abschlussbericht nun veröffentlicht ist. Zwölf konkrete Empfehlungen listet er auf. Seit 2020 erarbeitete die AKBW gemeinsam mit drei Kooperationspartnern Lösungs- und Optimierungsvorschläge, die den Ausbau der Solarstromerzeugung auf Dach- und Fassadenflächen beschleunigen – unter Beachtung baukultureller Aspekte. „Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen insbesondere zu unserem Leitfaden erhalten“, sagt AKBW-Referentin und Ko-Projektleiterin Sophie Luz im DAB-Interview. Das Forschungsprojekt wurde mit rund 1,5 Mio. Euro vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gefördert. |
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Jetzt als Print: DAB 01/02 |
Unsere Themenstrecke „LVV 2023“ wurde bereits online veröffentlicht. Nun ist das Doppelheft mit weiteren Berichten, etwa zum Denkmalforum Karlsruhe und der Architektinnen-Tagung, im Druck erschienen. |
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Baukultur oder kann das weg? |
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Die Bauten der Postmoderne lösen regelmäßig Kontroversen aus. Mit ihren Farben, ihren ironischen Referenzen, ihrer Materialität werden diese Zeitzeugen oft als Fremdkörper empfunden und nicht selten – ohne ernsthafte Prüfung von Alternativen – abgerissen. Der ICOMOS-Studierendenwettbewerb, seit 2015 ausgelobt von ICOMOS Deutschland, Wüstenrot Stiftung und dem Denkmalpflege e. V., widmet sich dem erneuernden Erhalt solcher Zeitzeugnisse. „1960+ / Plädoyers zum Erhalt von Bauten der Postmoderne“ war die Auslobung 2023 überschrieben. Aus gut 60 Arbeiten von ca. 20 Hochschulen aus sechs Ländern wurden je vier erste und zweite Preise im Haus der Architektinnen und Architekten prämiert. AKBW-Geschäftsführerin Carmen Mundorff (im Bild rechts mit > AKBW-Denkmalpflege-Referentin Dr. Diana Wiedemann und Architekt Wolff Stottele), moderierte das vorgeschaltete Fachgespräch: „Die Preisverleihung war eine echte generationsverknüpfende Veranstaltung, denn die Arbeiten spiegeln, welchen Gewinn Kommunen aus einer frischen, unvoreingenommenen Sicht auf die Postmoderne in ihrem Bestand ziehen können.“ |
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Normungsroadmap: Kommentare erwünscht |
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Mit Normen und Standards soll die Baubranche nachhaltiger und digitaler werden. DIN hat den Entwurf einer aktualisierten > Normungsroadmap „Bauwerke Planen – Bauen – Betreiben“ vorgelegt. Er identifiziert Normungslücken und -bedarfe sowie Maßnahmen, auch mit Blick auf Klimaschutz und Digitalisierung. Schwerpunkte sind u. a. Standsicherheit, Brandschutz, Gesundheitsschutz, Barrierefreiheit, Schallschutz, Energieeinsparung, Technische Gebäudeausrüstung und Dienstleistungen. Interessierte können bis 15. März den Entwurf kommentieren. Dazu ist ein > Formular zu senden an bauwerke@din.de. Im Anschluss ist ein öffentlicher Workshop mit Diskussion geplant.
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Kommunaler Hochbau im Blick |
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Der Klimawandel diktiert zunehmend die Planungen unserer Gebäude. Diese müssen sich an immer extremere Wetterphasen anpassen, etwa mit sommerlichem Wärmeschutz an verstärkte Hitzeperioden. Gleichzeitig gilt es, aufwändige Gebäudetechnik zu vermeiden, um Bau- und Betriebskosten zu senken und Ressourcen effizient zu nutzen. Welche Schritte hierfür notwendig sind und was dies für die Planenden bedeutet, ist Thema beim Symposium „Resilienz im Nachhaltigen Bauen – Anpassungen an den Klimawandel im kommunalen Hochbau“, das die AKBW gemeinsam mit dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg am 29. Februar, 10 bis 16:30 Uhr im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart durchführt. Auch eine Online-Teilnahme ist möglich. |
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Wirtschaftlich durch gute Planung |
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Billigstes Angebot gleich wirtschaftlichstes Angebot? Diese Vergabepraxis ist in vielen deutschen Kommunen leider Alltag. Durch den Wegfall der Verbindlichkeit der HOAI hat der Preiswettbewerb bei Architektenleistungen zugenommen. In einer Begründungshilfe für öffentliche Auftraggeber wirbt die Bundesarchitektenkammer dafür, bei der Vergabe die günstigste Relation zwischen dem verfolgten Zweck und den einzusetzenden Mitteln heranzuziehen. Um sparsam und wirtschaftlich zu agieren, genüge nicht, nur auf den Preis zu schauen. Gute Planungsvoraussetzungen, unter anderem durch ausreichende Vergütung, führten in der Regel trotz höherer Honorare zur wirtschaftlichsten Realisierung, Bewirtschaftung und Betrieb eines Projekts, so das BAK-Papier. Denn gute Planung kann unvorhergesehene Kostensteigerungen, etwa durch fehlerhafte Koordinierung beteiligter Gewerke, abwenden. |
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KfW-Mittel fließen wieder – zum Teil |
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Das Bundeswirtschaftsministerium hat die nach dem BVG-Urteil vom November 2023 verhängte Sperre für 16 Fördertitel im Bereich Energie und Sanieren wieder aufgehoben. Ab sofort können neue Anträge gestellt werden, etwa Beratungen zu Energieeffizienz oder Wärmepumpen, überraschenderweise auch für Konzepte und Forschung zur seriellen Sanierung.
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„Normen und Standards leisten einen wichtigen Beitrag, um den Ressourcenverbrauch zu senken und Emissionen zu verringern.“ |
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Dr. Albert Dürr, Vorsitzender DIN-Sonderpräsidialausschuss Bauwerke |
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Kammergruppe Bodenseekreis |
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Über die Hälfte des deutschen Abfalls stammt vom Bauen und Abbruch: ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen ist das Gebot der Stunde. Wie kommen wir von der Neubau- zu einer Umbaukultur? Dies ist eine der Fragen, denen sich ein sechsköpfiges Expertenteam heute (25. Januar), 19 bis 21 Uhr in Friedrichshafen widmet. AKBW-Präsident Markus Müller und IBA'27-Intendant Andreas Hofer sind Teilnehmer an der gemeinsamen Veranstaltung von Kammergruppe Bodenseekreis und artsprogram der Zeppelin Universität, die unter dem Titel „ZUkunft – WOHNen“ auch die wachsende Zahl von Haushalten, individuelle Flächenbedarfe, Digitalisierung, Regionalisierung und Mobilität vor dem Hintergrund veränderter Anforderungen durch Klimawandel und Wohnungsnot thematisiert. |
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Ungenutzte Wohnpotenziale aufspüren |
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In einer Kooperation mit der Stadt Ludwigsburg ruft die örtliche Kammergruppe zum Eintrag in die Liste „Beratungsprämie“ auf. Gesucht sind Architekt:innen, die bereit sind, Eigentümer:innen von Einfamilienhäusern über Wohnpotenziale in ihren eigenen vier Wänden zu beraten. Ziel der Aktion: ungenutzten Raum aufzuspüren, um zusätzliche Wohneinheiten entstehen zu lassen. Für eine durchgeführte Erstberatung gibt es von der Stadt Ludwigsburg für die Eigentümer:innen einmalig eine Prämie als anteilige Rückerstattung des Architektenhonorars. |
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Iwan Baan. Momente der ArchitekturDurch die Linse von Iwan Baan erlebt man nicht nur bekannte Werke zeitgenössischer Architekt:innen wie Rem Koolhaas oder Herzog & de Meuron aus ungewöhnlichen Blickwinkeln, der Fotograf nimmt die Betrachter:innen auch mit in die Slums von Venezuela oder in die Felsenkirchen Äthiopiens. Statt cleaner Architekturfotografien zeigt die Ausstellung im Vitra Museum noch bis zum 3. März Bilder, die aus dem Interesse am Menschen und seiner Verwobenheit mit Orten sowie den daraus resultierenden Geschichten entstanden sind. |
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Versuchssiedlung Budapest – Musterhäuser Napraforgó-Straße1931 als experimentelle Muster-Siedlung geplant, sollten in Budapest mit insgesamt 22 Häusern neue Lösungen für das Wohnproblem gefunden werden. Die Ausstellung zum neuen Bauen in Ungarn ist bis zum 3. März in der Weissenhofwerkstatt im Haus Mies van der Rohe, Stuttgart, zu sehen. Am 2. März findet eine abschließende Kuratorenführung statt. Begleitprogramm gibt es am 22. Februar in Form eines Symposiums über moderne Architektur in Ungarn im Liszt-Institut – Ungarisches Kulturzentrum Stuttgart. |
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Aus der Schmuddelecke geholt |
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In seinem oscarnominierten Film „Perfect Days“, der aktuell im Kino läuft, macht Wim Wenders einen Toilettenreiniger zum Protagonisten. Unappetitlich? Keine Spur! Zu den architektonischen Protagonisten zählen Toiletten in Tokio von Shigeru Ban (Bild) sowie den Pritzker-Preisträgern Toyo Ito und Tadao Ando. Letzteren zitiert > baunetz interior|design: „Ich wollte, dass diese kleine Architektur die Grenzen einer öffentlichen Toilette überschreitet und zu einem ‚Ort’ in der Stadtlandschaft wird, der einen immensen öffentlichen Wert darstellt.“ Faszinierend auch: die Auto- und Fahrradfahrten durch die japanische Hauptstadt sowie das Wohnen auf engstem Raum – flankiert und mitgetragen durch den Besuch von öffentlichen Badeanstalten, Waschsalons und Schnellrestaurants. |
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Vergabe von BIM-Leistungen |
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Das BIM-Cluster BW lädt am 30. Januar, 16-17:30 Uhr zur Veranstaltung „Vergabe von BIM Leistungen – Best-Practice-Beispiele“ nach Stuttgart ein. Dr. Till Kemper, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht sowie Vergaberecht, hält einen Impulsvortrag zur Vergabe von BIM-Leistungen im Hochbau.
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Kammermitglieder engagiert |
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#gemeinsamdafuer ist eine Initiative der Innenarchitekten Moritz Köhler (Studio Komo) und Jörg Schmitt (raumprobe). Der Hashtag soll das Einstehen für demokratische Werte sichtbar machen und den öffentlichen Raum positiv besetzen. |
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Bilder von oben: Brigida González; Fraunhofer ISE; Torben Beeg; Jan Potente/AKBW; AKBW; Iwan Baan; Ter es Forma_Foto Filmiroda; DCM Film Distribution GmbH (auf youtube); #gemeinsamdafuer |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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