Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Architekturinteressierte,
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„Lawinen in Zeitlupe“ nennt das Zukunftsinstitut die Megatrends wie Neo-Ökologie, Individualisierung oder Vernetzung. Es sind globale Entwicklungen, die nicht nur einzelne Bereiche des sozialen Lebens oder der Wirtschaft verändern, sondern ganze Gesellschaften umformen. „Lawine“ klingt nach unabweisbarem Schicksal. Doch wir wollen aktiv mitgestalten. Die Architektenkammer Baden-Württemberg hat sich entschieden, Teil der Lösung zu sein. Das erfordert größtmögliche Offenheit, Ideenreichtum und Flexibilität, bisweilen auch Mut. Unser politisches System mit seinen Regeln und Vorschriften wirkt oft festgebacken wie ein prähistorischer Verbundstoff. So mühsam es sein mag, solche Verklebungen zu lösen: Wir lassen nicht ab, es zu versuchen. Am Ende eines für den Berufsstand insgesamt schwierigen Jahres sagen wir allen Mitgliedern, Ehrenamtlichen und sonstigen Mitstreiter:innen Danke für ihr Engagement. Sie teilen mit uns die Zuversicht, dass etwas bewegt werden kann!
Wir wünschen allen ein friedliches Weihnachtsfest, erholsame Tage und einen guten Start ins neue Jahr.
Herzlich, Ihr AKBW-Team
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Die Landesgeschäftsstelle hat vom 22. bis 29. Dezember geschlossen. Ab 8. Januar sind wir wieder in voller Besetzung für Sie da. Der nächste Newsletter der Architektenkammer Baden-Württemberg erscheint am 11. Januar.
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Berichte, Bilder, Beschlüsse |
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Die Landesvertreterversammlung 2023 in Baden-Baden verabschiedete Eckpunkte zur Kommunalwahl im kommenden Jahr. Die Inhalte erarbeiteten die Delegierten erstmals in einem diskursiven Format, den „Themenräumen“. Das kam gut an, wie eine Umfrage ergab. Ausführliche Berichte von der 50. LVV finden sich in der kommenden Ausgabe des Deutschen Architektenblatt, Regionalteil BW. In der gedruckten Fassung erscheint sie als Doppelausgabe 01/02–2024 Ende Januar. Als PDF steht die LVV-Berichterstattung bereits jetzt zur Verfügung. |
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Ob sich angesichts der Fülle der Aktivitäten überhaupt Höhepunkte des Jahres 2023 identifizieren ließen? Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle nennt drei: Zum einen die Kompetenzteams, in denen sich über 300 Ehrenamtliche neu einbringen; zum anderen den erstmals vergebenen ARCHITEKTINNENPREIS, „eine sehr berührende Veranstaltung“, bei der man sich frage, wieso es sie nicht schon früher gab; und schließlich das Jubiläum „40 Jahre Beispielhaftes Bauen“: das Auszeichnungsverfahren, mit dem die Kammer sichtbar die Baukultur im Land fördert. Welches Dauerärgernis die Kammer durchs Jahr begleitete, wie der Hauptgeschäftsführer auf 2024 blickt und was er sich persönlich wünscht – auch darüber spricht Dieterle im Interview. |
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Serielles und modulares Bauen: was die Kammer dazu sagt |
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Geht es um das serielle und modulare Bauen, reicht die Einschätzung von „Hoffnungsträger“ bis „falsches Versprechen“. Es sei günstiger, schneller und kreislauffähig, sagen die einen. Plattenbau und Vernachlässigung städtebaulicher Aspekte befürchten die anderen. Aus dieser Gemengelage heraus wurde das Kompetenzteam (KT) Bauwirtschaft vom AKBW-Landesvorstand beauftragt, eine Positionierung zu entwickeln. In dem nun vorliegenden Papier definiert das KT zentrale Begriffe und thematisiert Chancen und Skalierungshemmnisse. Die Vorzüge dieser Bauverfahren liegen demnach in der Einsparung von Emissionen und im geringeren Fachkräftebedarf durch Präfabrikation. Gehemmt werde die Anwendung dagegen durch Vergabeverfahren, die nur lineares Bauen ermöglichten, sowie durch fehlende regionale Wertschöpfungsketten.Das Positionspapier wird laufend aktualisiert, etwa durch Ergebnisse eines, für kommendes Jahr angesetzten, zweiten Hearings. (Foto: in Holz-Modulweise errichtetes und als > beispielhaft prämiertes Gebäude der Polizeihochschule) |
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Große Freude nach einem halben Jahr Fortbildung und erfolgreicher Abschlussprüfung bei den Absolventinnen und Absolventen von „BIM – Planen, Bauen und Betreiben“. In vier aufeinander aufbauenden Modulen haben sie gelernt, wie Building Information Modeling funktioniert und wie man die Methode anwendet. Sie sind gewappnet, denn die Bedeutung der softwarebasierten Arbeitsmethode für das vernetzte Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden wird weiter zunehmen. Die Kursleitung lag in bewährter Manier bei „bim Standard“, deren Arbeit bei den > BIM Cluster BW Awards 2023 in der Kategorie „Lehre und Forschung“ den 1. Preis erhielt! Am 17. Januar findet die kostenlose Vorabinformation zum Qualifizierungsprogramm BIM 2024 statt, am 25. Januar startet der nächste Lehrgang mit Modul 1 „Basiswissen BIM“. |
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Neue Konditionen für bewährtes Büroberatungsprogramm |
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Das Büroberatungsprogramm der AKBW, gefördert vom Wirtschaftsministerium des Landes, soll auch 2024 weitergehen. Ein bewährtes Angebot, das seit über 40 Jahren Unterstützung in Fragen der Unternehmensgründung, zum Bürobetrieb oder auch im komplexen Prozess der Büronachfolge bietet. Nach mehr als zehn Jahren wurde der Tagessatz der Beraterhonorare angepasst. Die neuen Konditionen mit dem entsprechend höheren Eigenanteil finden sich im aktualisierten Merkblatt. (Foto: > als beispielhaft prämiertes flexibles Büro) |
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Erhöhung der Schwellenwerte |
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Für europaweite Ausschreibungen steigen die Schwellenwerte zum 1. Januar an. Für Bauleistungen erhöhen sie sich um 156.000 Euro auf neu 5.538.000 Euro, für Liefer- und Dienstleistungen um 6.000 Euro auf neu 221.000 Euro sowie für Liefer- und Dienstleistungen der obersten und oberen Bundesbehörden um 3.000 Euro auf 143.000 Euro. Die Kommission legt die Schwellenwerte für europaweite Ausschreibungen alle zwei Jahre neu fest, die Verordnung findet in den Mitgliedsstaaten unmittelbar Anwendung. |
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Am 1. Januar 2024 tritt das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG) in Kraft. Es betrifft die Gesellschaftsformen der GbR, OHG, KG (damit auch der GmbH & Co. KG) sowie die PartG und PartGmbB. „Mit dem MoPeG ändert sich das Recht der Personengesellschaften auf Bundesebene“, erklärt RA Reinhard Weng, AKBW-Referent Recht, und ergänzt: „Die Firmierung einer ‚eGbR‘ oder ‚GmbH und Co. KG‘ in Kombination mit einer geschützten Berufsbezeichnung wie Architekt/in oder Stadtplaner/in erfordert jedoch noch eine Änderung des Architektengesetzes auf Landesebene.“ |
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„Architektur versteht sich als Dienstleistung für den ganzen Menschen. Als solche hat sie eine materielle und eine immaterielle Komponente; es sind rationale und irrationale Bedürfnisse zu befriedigen.“
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Justus Dahinden, Schweizer Architekt, 1925-2020 |
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Stellplätze für 350 Autos, 150 Fahrräder und Ladestationen für 20 Elektroautos sowie zehn E-Bikes: auf fünf Etagen soll das Holzparkhaus Wendlingen höchsten Ansprüchen an Gestaltung und Nutzerfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gerecht werden. Im Sinne der Kreislauffähigkeit kommen ausschließlich verschraubte Verbindungen zum Einsatz, auch wurden bereits Möglichkeiten zu einer künftigen Umnutzung in der Planung berücksichtigt. Solarpanels und Begrünungen runden das ökologische Konzept ab. Das Online-Seminar „Holzparkhaus Wendlingen – zukunftsfähig und kreislaufgerecht“ am 15. Januar, 17-19 Uhr, ist Teil der Bildungsoffensive AUFHOLZBAUEN. |
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Frist für Expertenwissen verlängert |
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Für die Umfrage vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zur Nutzungsdauer von konstruktiven Bauteilen, Materialschichten und technischen Anlagen (s. NL 44/23) ist der Abgabetermin auf 24. Januar verlängert worden. Expertinnen und Experten aus der Baupraxis haben vier Wochen mehr Zeit, ihre Erfahrungen rund um Lebenszyklusbetrachtungen und Ökobilanzen der Datenbank Ökobaudat zur Verfügung zu stellen. |
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- Auch im neuen Jahr lädt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zu > Architekturvorträgen am Abend ein und fördert dem Veranstaltungsthema getreu die Entstehung neuer „Kontakte“. Am 10. Januar, 19 Uhr, sind Sebastian Lippok und Renate Walter vom Schweizer Architekturbüro WALDRAP zu Gast und geben Einblick in ihre Arbeit, die sie als „Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Lebensumständen“ verstehen. Den Abschluss der Reihe macht am 17. Januar, 19 Uhr, Jörg Finkbeiner, Partner + Partner Architekten, Berlin und Baiersbronn-Obertal/D mit einem Vortrag über die Wiederverwendbarkeit von Baumaterialien und das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen.
- „Das Ethos des Bauens“ im Rahmen der > Biberacher Architekturgespräche geht in den Endspurt: Am 9. Januar, 19 Uhr, begrüßt die Hochschule Biberach als letzten Gast Anne Femmer, SUMMACUMFEMMER, Leipzig. Ihre Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld von Forschung und Gestaltung. Als Co-Kuratorin bespielte die Architektin den Deutschen Pavillon auf der 18. Architekturbiennale in Venedig.
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Im beruflichen Alltag ist die Zeit oft zu knapp, aber wann, wenn nicht um den Jahreswechsel, sollte das „Wandern gehen in ferne Welten“, diese Sentenz stammt vom Jean Paul, etwas Raum bekommen. Keine Idee? Wir schon. Unsere gänzlich subjektive Shortlist: |
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- „Der Mensch als Maßstab. Architekturpsychosoziale Gesundheit“ (Pabst Science Publishers, 230 S., 60 €): Gemma Koppen und Tanja C. Vollmer, Speaker auf dem AKBW-Symposium Forschung in der Architekturpraxis, geben teils überraschende, teils bestätigend klare Antworten auf die Frage: Wie kann bezahlbare Wohnarchitektur zum Erhalt und zur Förderung psychosozialer Gesundheit beitragen?
- „Architekturkritiken 1962-2003“ (adocs, 350 S., 26 €) Hermann Funke war der erste stilprägende Architektur-Journalist. Seine Texte sind an Gebäuden und Stadtumbauten entlang erzählte Zeitgeschichte. Viele alte Bekannte darin!
- „Sustainable Architecture & Design 2023I2024“ (av-edition, 248 S., 59 €) Ein Kompendium aus 50 nachhaltigen, guten, ästhetischen Projekten aus der ganzen Welt, zusammengetragen von Andrea Herold / Tina Kammer, InteriorPark. Beeindruckend, was schon möglich ist.
- „Bodentiefe Fenster“ (Ullstein, 249 S., 11,99 €) Anke Stelling blickt durch die modisch gewordenen, bodentiefen Fenster der Prenzlauerberg-Korrektheits-Idylle und demontiert sie mit analytischer Kraft und viel Humor.
- „Zimmer für immer” (Kein und Aber, 224 S., 24 €) Lars Reichardt, Autor des SZ-Magazins, schreibt ein süffig zu lesendes, autobiografisches Buch, das sich um die Suche nach der wahren Wohnform rankt.
- Immer noch gut: „Eine Wohnung in der Stadt/Ein Haus auf dem Land” (Dumont, 2 x 230S., 24 €) Jan Brandts literarische Bearbeitung der scheinbaren Wohngegensätze Stadt-Land bleibt aktuell.
Last not least:
- „Der Kaninchenstall“ (Kiepenheuer & Witsch, 416 S., 25 €) Die Autoindustrie ist abgezogen, der Wohnkomplex „Kaninchenstall“ bleibt: Wand an Wand in hellhörigen Appartements spielt sich das Leben der – jeder auf seine Weise sehr eigenartigen – Bewohner ab. Die Protagonistin, Blandine, hat sich nicht nur der Mystikerin Hildegard von Bingen verschrieben, sondern bemüht sich auch mit Guerillamethoden um die Erhaltung des letzten schönen Winkels, der von dem Projekt eines örtlichen Bauunternehmers plattgemacht zu werden droht. Vor dem Hintergrund einer sterbenden Stadt irgendwo in Indiana entwickelt die mit dem National Book Award ausgezeichnete amerikanische Autorin Tess Gunty einen mitreißenden Roman.
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Bilder von oben: AKBW; AKBW; AKBW; Wolfram Janzer Architekturbilder; AKBW; Kim Fohmann; knippershelbig; AKBW; Collage (v.l.n.r., v.o.n.u.) av-edition | Kiepenheuer & Witsch | adocs | Pabst Science Publishers | Ullstein | Dumont | Kein und Aber
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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