Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Architekturinteressierte,
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man musste die letzten Wochen schon aufpassen, nicht trübsinnig zu werden. Die Nachrichten aus der Branche sind ungebrochen schlecht: Es wird zu wenig gebaut, zu wenig reformiert, zu wenig Mut zur Priorisierung gezeigt. Der Berufsstand befürchtet Einbrüche oder spürt sie schon. Dann das Urteil aus Karlsruhe, dass die Umwidmung der Coronahilfen in einen Klima- und Transformationsfonds verfassungswidrig war. Förderprogramme werden daraufhin kurzerhand storniert. So wenig Planungssicherheit – auch Zuversicht – war selten. Da kommt die Nachricht aus Berlin, dass die Koalition sich nach längerem Fingerhakeln darauf verständigte, wenigstens die großen Förderprogramme zum klimagerechten Umbau des Landes in voller Höhe fortzuführen: Heizungstausch, Kürzung klimaschädlicher Subventionen oder eine um 30 Euro höhere CO₂-Abgabe. Immerhin Priorisierung statt Gießkanne. Da kommt einem unweigerlich der alte Vers in den Sinn: „Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.”
Eine zuversichtliche Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Fit für den Ortsentwicklungsbeirat |
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Einmal war der Ortsentwicklungsbeirat (OEB) bereits im Einsatz, ein zweiter ist schon terminiert und ein dritter in Vorbereitung. Zeit also, die Fachlisten-Mitglieder und weitere Interessierte fit für dieses neue Beratungsgremium zu machen. Ortsentwicklung ist eine Daueraufgabe und viele Bürgermeister kleiner Kommunen überlegen, wie sie ihre Orte zukunftsfähig gestalten. Die Ausgangslagen sind unterschiedlich, die Fragen oftmals ähnlich. Ein neutraler Expertenblick von außen wird als wertvoll erachtet. Das zeigen die ersten Anfragen, die bei AKBW-Geschäftsführerin Carmen Mundorff eingegangen sind. In einem Workshop berichtete Stadtplaner Mario Flammann über den Probelauf. Mit dem Ziel, die Innenentwicklung voranzubrinen, agieren die interdisziplinären OEB-Mitglieder als Lotsen und geben eine erste Einschätzung für komplexe Umsetzungsprozesse. |
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AKBW-Architekturgespräche |
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Kluges „Basteln“ am Bestand |
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„Wenn wir immer nur die Dinge als das sehen, wozu sie einmal gemacht worden sind, werden wir irgendwann für das Alte keine Verwendung mehr haben“, so führte Moderator Christian Holl in die vierte Ausgabe der Architekturgespräche ein. „Neu sehen – neu bewerten“ war sie überschrieben. Die zwei Gäste – Anton Mang, Und Mang Architektur, München, sowie Lina Mentrup, Architekturbüro Mentrup, Kahla – einte die Wertschätzung des Vorhandenen und das genaue Erspüren des Bestandsgebäudes und seiner Qualitäten vor der eigentlichen Planung. Mang rügte die „Wegwerfmentalität“ beim Bauen, insbesondere durch die öffentliche Hand werde „abgerissen wie blöd, schrecklich!“ Er plädierte für die Wiedereinführung der Abrissgenehmigung. Lina Mentrup beflügeln „Grenzerfahrungen“, etwa eine Drainage aus Stampflehm oder die Entwicklung einer Gebäudehülle aus Kunststoff-Müll einer Firma in MacGyver-Manier. |
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Architekt Dennis Ewert ist neuer kommissarischer Vorsitzender der Kammergruppe Mannheim (KG). Bislang hatte er den Posten des Stellvertreters inne, auf den nun die Innenarchitektin Yordanka Rotta gewählt wurde. Der Wechsel an der KG-Spitze war nach dem gesundheitsbedingten Rückzug von Karin Storch notwendig geworden. „Planende und Bauende haben ihrem Engagement viel zu verdanken“, würdigt Dennis Ewert seine Vorgängerin, „daran möchten wir anknüpfen und den Dialog zu gutem Bauen mit allen Beteiligten fördern.“ Um Lösungen für die Krise im Wohnungsbau, den Umgang mit dem Gebäudebestand und Nachhaltigkeitsanforderungen zu erarbeiten, sei die Expertise aus der Planungspraxis unverzichtbar. Gleichzeitig wolle man „ein offenes Ohr“ für die Anliegen aus der Mitgliedschaft haben, aber auch für die Stadtgesellschaft insgesamt in Baufragen ansprechbar sein, so Yordanka Rotta. |
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„Nicht worst first, sondern easy first ist das Gebot der Stunde: mit dem geringstmöglichen Aufwand das Maximum erreichen.“ |
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Ernst Uhing, Präsident der AKNW, zu den „Trilogverhandlungen“ auf EU-Ebene |
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LBO: Jetzt mit Zusatz „elektronisch“ |
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Seit 25. November 2023 ist die dritte kleine LBO-Novelle, beschlossen vom Landtag BW am 8. November, in Kraft. Wesentliche Änderung: Alle Bauvorlagen für Bauantrag oder Kenntnisgabeverfahren sind nicht mehr bei den Gemeinden, sondern direkt bei der zuständigen Baurechtsbehörde einzureichen. Und zwar „elektronisch in Textform“. Eine Unterschrift oder elektronische Signatur ist nicht erforderlich. Die Übergangsfrist für eine alternative Einreichung „analog in Papierform“ endet im Dezember 2024. Fachreferent Jochen Stoiber hat die Novelle analysiert: „Wichtig für unsere Mitglieder: Alle Abweichungen, Ausnahmen und Befreiungen müssen separat gleich mitbeantragt werden. Eine Angrenzer-/Nachbaranhörung findet nur noch statt, wenn von nachbarschützenden Vorschriften abgewichen werden soll. Im Kenntnisgabeverfahren gibt es keine Pflicht zur Benachrichtigung mehr.“ |
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Gemeinsam für den Rechtsfrieden |
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Über 30 Mitglieder der AKBW engagieren sich ehrenamtlich im Schlichtungsausschuss. Er wird tätig, wenn Vertragsparteien bei Rechtsstreitigkeiten eine außergerichtliche Einigung finden wollen. Der Ausschuss besteht jeweils aus einem Juristen als Vorsitzendem und zwei beisitzenden Architekt:innen. Seit dieser Legislaturperiode sind 16 neue Beisitzerinnen und Beisitzer dabei; einige verdiente Schlichterinnen und Schlichter mussten aufgrund der Amtszeitbegrenzung ausscheiden. Beisitzende und Vorsitzende trafen sich im November – erstmals in großer Runde seit der Neubesetzung – im Haus der Architektinnen und Architekten. |
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Von der Unterschwellenvergabe über die Funktionsweise von Rügen und Nachprüfungsverfahren bis zur Katalogisierung von Bauteilen alter Gebäude beim zirkulären Bauen: Die Themenpalette beim 22. Vergabetag Baden-Württemberg am 26. Januar, 8:30 bis 15:30 Uhr, ist breit. Planerinnen und Planer treffen sich in der Sparkassenakademie Stuttgart mit der Auftraggeberseite, den Vertreter:innen der öffentlichen Hand. Neben Vorträgen mit Rückfragemöglichkeit und einer Podiumsdiskussion zu „§3 Absatz 7 Satz 2 VgV“ besteht die Möglichkeit zum Austausch. |
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Eckpunkte für LEP veröffentlicht |
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Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hat ein Eckpunktepapier zur Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans (LEP) veröffentlicht. Begleitend dazu wurden auch ein Rechtsgutachten sowie ein Gutachten zu planerischen Aspekten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Dokumente dienen als Diskussionsgrundlage für die weitere Debatte. Der neue LEP soll einen Rahmen für sich verändernde räumliche Zusammenhänge bieten, beispielsweise neue Arbeitswelten oder gewandelte Mobilität. Die AKBW begleitet mit einer Teilgruppe des Kompetenzteams Landesentwicklung die Fortschreibung des LEPs. |
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Ihre Einschätzung ist gefragt |
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Die Bundesstiftung Baukultur führt noch bis zum 5. Januar eine Blitzumfrage zum Thema „Infrastrukturen“ durch, bei der die Expertise von Planerinnen und Planern gefragt ist. Die Ergebnisse finden Eingang in den Baukulturbericht 2024/25. Die alle zwei Jahre erscheinende > Publikation informiert zur Lage der Baukultur in Deutschland, sie wird parlamentarisch behandelt und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltungen. Der neue Bericht erscheint im Juni 2024. |
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Statt an bislang sechs verschiedenen Standorten findet sich die Freiwillige Feuerwehr von Straubenhardt nun in einem neuen Gebäude vereint. Dank der Synergien gibt es im Brandfall deutliche Zeitersparnis. Zukunftsweisend ist auch die Bauweise: Innerhalb von drei Jahren entstand ein Zweckbau, der Funktionalität, kreislauffähiges Bauen und eine hohe Ästhetik zusammenbringt. „Wir wollten ein nachhaltiges Gebäude bauen, das sich von dem abhebt, was wir bisher gemacht haben“, sagt Helge Viehweg, Bürgermeister der Gemeinde Straubenhardt, im AKBW-Video. Bauen sei der CO₂-Treiber schlechthin, so sei man zum Cradle-to-Cradle-Prinzip gekommen. „Jeder Schritt, den wir hier geplant und getan haben, war ein neuer Schritt, von dem wir auch noch nicht wussten: führt er uns zum Ziel?“, erläutert Architekt Ingmar Menzer von wulf architekten. |
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Weihnachtsfeier im Haus der Architektinnen und Architekten für rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ausschussvorsitzende und ehrenamtliche Landesvorstände. Für einige war es das erste Mal, denn auch bei der AKBW ist der Generationenwechsel in vollem Gange. Umso inniger fiel der Dank von Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle für 10, 15, 25 und 30 Jahre Zugehörigkeit aus. Kammerpräsident Markus Müller: „Wir haben eine schlagkräftige, hochmotivierte Mannschaft, die jedoch in Krisenzeiten, wenn die Büros mehr Beratungs- und Klärungsbedarf haben, stark gefordert ist. Das ist unser Dankeschön!“ |
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Bilder von oben: Beckesepp Marlene Thoma; AKBW; AKBW; Julian Beekmann | Christian Borth; AKBW; Christian Hass / INGBW; AKBW; Bundesstiftung Baukultur; AKBW; AKBW |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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