Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Architekturinteressierte,
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die Preise für Wohnimmobilien fallen, aber die Mietpreise bleiben anhaltend hoch. Gleichzeitig stornieren große, auch städtische Wohnungsbaugesellschaften Projekte. Die Architektenkammer BW sieht nicht als einzige den sozialen Frieden im Land gefährdet. In jüngster Zeit mehren sich Zusammenschlüsse und Bündnisse von Akteuren der Baubranche, die früher fast undenkbar schienen. Sie teilen die Sorge um die Festigkeit der Demokratie mindestens ebenso wie um volle Auftragsbücher. Das sollte den Verantwortlichen zu denken geben. Bauen war und ist politisch. Über Architektur, Förderung und Baugesetze ließe sich sozialer Ausgleich herstellen – wenn man es wirklich wollte. Die Zeit minimalinvasiver Stellschraubenpolitik ist vorbei.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Pressekonferenz „Notfallhilfe“ für Sozialwohnungsbau |
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Bestandsgebäude sind derzeit schwer verkäuflich. Gleichzeitig ist in Baden-Württemberg seit 2001 die Zahl der neuen Haushalte doppelt so stark gewachsen wie die Bereitstellung neuer Wohnungen. „Es besteht dringend Handlungsbedarf: Wenn Käufer zögern oder ihr Vorhaben aufgrund unkalkulierbarer Zinsen auf Eis legen, bleiben sie auf dem ohnehin engen Mietmarkt“, so Kammerpräsident Markus Müller. Die fatalen Folgen dieses Verdrängungswettbewerbs vor allem für benachteiligte Mietergruppen sowie einen konkreten Lösungsansatz thematisiert Müller im Bündnis mit IBA’27 und Mieterbund BW am morgigen Freitag in einer Landespressekonferenz. |
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Architekturgespräche der AKBW |
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Für den Bestand, gegen Mononutzung |
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„Gute Stadtarchitektur darf nicht eitel sein“, so beschreibt Johannes Ernst die Bedeutung der Anschlussfähigkeit von Architektur. Der Gesellschafter von Steidle Architekten hielt ein Plädoyer für das „Bauen im Bestand“ am Beispiel der Quartiersplanung des „Werksviertels“ in München: Die Transformation der auf dem Areal vorhandenen Nutzungen biete die „Chance des Gleichzeitigen“. Das Zusammenspiel der verschiedenen Lebenswelten führe zu einem neuen Stadterlebnis, das ohne den Bestand und die unterschiedlichen Nutzer:innen nicht möglich wäre. Dabei gelte es auch die unterschiedlichen Aggregatzustände der Gebäude gezielt zum Thema zu machen – wie durch die neue Medienbrücke, die im „Werksviertel“ über dem Altbestand schwebt. > Nächste Architekturgespräche: am 7. Dezember. |
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ARCHITEKTINNENPREIS akbw 2023 |
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Die Resonanz war enorm – und beweist, wie wichtig die Einrichtung dieses Preises ist: 92 Einreichungen gab es beim ARCHITEKTINNENPREIS akbw, der auf Initiative des Netzwerks „Architektinnen in der Kammer“ erstmals ausgelobt wurde. Er zielt darauf ab, Frauen in Architektur und Planung sichtbar zu machen. Am 26. Oktober findet nun ab 19 Uhr die feierliche Preisverleihung im Haus der Architektinnen und Architekten statt. Folgende Auszeichnungen werden verliehen: Preis für herausragendes Einzelprojekt, Preis für innovative Ansätze sowie Preis für Engagement/Forschung. Zusätzlich wählt das Publikum aus den vor Ort vorgestellten Beiträgen der engeren Auswahl eine Publikumspreisträgerin. Eine Anmeldung zur Preisverleihung ist nicht erforderlich. Der Abend kann auch im Livestream verfolgt werden. |
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Die LBO-Novelle war für Herbst angekündigt und steckt derzeit im parlamentarischen Verfahren. Positiv sieht die Kammer die Einführung des digitalen Bauamtes, die durch ein Monitoring begleitet werden sollte. Ebenso zwingend aus AKBW-Sicht: Eine begleitende Auslegungshilfe der LBO NEU, die das Kenntnisgabeverfahren zuverlässiger und schneller machen würde. Kammerpräsident Markus Müller hofft auch auf die Beseitigung von Ungereimtheiten oder gar Absurditäten, die entstanden sind, als Regelungen, das Bauen betreffend, aus der LBO herausgelöst und in andere Gesetze überführt wurden. Müller im Staatsanzeiger: „Wenn wegen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ein Abfallverwertungskonzept vorgelegt werden muss, noch bevor man die Beschaffenheit des Aushubs oder Abbruchs kennt, ist das schlicht Irrsinn!“ |
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„Sechs von zehn Deutschen (60 Prozent) haben Angst, dass Wohnen unbezahlbar wird.“ |
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Platz 2 Jahresumfrage „Die Ängste der Deutschen“, R+V Versicherung („Hohe Lebenshaltungskosten“ nahmen den Platz 1 ein) |
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22. Heidelberger Schlossgespräche |
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Die Kammergruppe Heidelberg lädt am 7. November, 19 Uhr, zu den Heidelberger Schlossgesprächen in den Königssaal ein. Hauptrednerin ist Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. Die Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin spricht über ihre Arbeit und das Thema des Abends: Kann die Transformation gelingen? An der anschließenden, von AKBW-Ehrenpräsident Wolfgang Riehle moderierten Gesprächsrunde nehmen außerdem teil: Dr. Ferdinand Ludwig, Architekt und Professor für Green Technologies in Landscape Architecture an der TU München, und Philip Haggeney, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner, RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Mannheim. |
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Das Haus Hoinka in Pfaffenhofen bei Heilbronn (Foto) ist in Stroh, Lehmputz und Holz gehüllt. Entworfen wurde es vom Atelier Kaiser Shen (Stuttgart), das dafür den ersten Preis des vom Callwey Verlag ausgelobten Awards „Häuser des Jahres“ erhalten hat. Denn laut Jury beweist das Doppelhaus, „dass Strohhäuser keineswegs dazu verdammt sind, wie moderne Gesundheitslatschen auszusehen.“ Neben dem Hauptpreis wurden auch sechs Anerkennungen vergeben, zwei davon an Büros aus Baden-Württemberg: an mehr* architekten (Kirchheim unter Teck) für ihren „Lückenfüller“ sowie an AMUNT (Stuttgart) für ein Einfamilienhaus in Trenthorst. Den Fotografiepreis hat die Stuttgarter Fotografin Brigida González erhalten, die auch das Siegerobjekt eingefangen hat. |
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Zeitgemäße Orte für die Bildung |
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Was wird gebraucht, um nachhaltige, inklusive Bildungsorte mit Gestaltqualität zu entwickeln? Was kennzeichnet aktuelle pädagogische Konzepte? Wie gelingen gute Kooperationen zwischen Schulverwaltung und Planenden? Diesen und ähnlichen Fragen geht das Symposium „Zukunftsraum Schule. Neue Perspektiven für Schulbauten“ am 16. November, 9:30 bis 17 Uhr im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart nach. Auf dem Podium vertreten sind Schulverwaltungsamt, Pädagogik und Planungspraxis. Es geht darum, in kooperativem Zusammenschluss Lösungen für die Vielzahl an Anforderungen, etwa die Sanierung und Weiterentwicklung bereits vorhandener Schulbauten, zu entwickeln. Das Ziel sind zeitgemäße Bildungsorte und Lernlandschaften. |
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- Am 25. Oktober steht als grenzübergreifende Begegnung eine > Exkursion per Bus von Straßburg nach Karlsruhe auf dem Programm, um Hauptfeuerwache (Foto; > als beispielhaft prämiert), Rintheimer Feld und FUX in der Fächerstadt zu besichtigen. Wer nur an der Führung teilnehmen möchte, kann sich unter > kb-karlsruhe@akbw.de anmelden. Am Abend spricht die > Schelling-Preisträgerin Sophie Delhay im Tollhaus. Damit findet die Abschlussveranstaltung der trinationalen Architekturtage zum ersten Mal auf deutscher Seite statt.
- Dynamische und lebendige offene Räume zu schaffen, die die Ökologie von Mensch und Natur respektieren, ist das gestalterische Ziel von Céline Baumann. Der Vortrag, den die französische Landschaftsarchitektin am 26. Oktober um 18:30 Uhr im Centre Culturel Francais Freiburg hält, trägt den Titel > „Parlament der Pflanzen“.
- Produkte und Systemneuheiten aus Architektur, Design und Interior gibt es bei der Messe > ARCHITECT@WORK am 25. und 26. Oktober in Stuttgart zu sehen. Zum Rahmenprogramm gehören Vorträge, eine von world-architects zusammengestellte Projektausstellung sowie Fotokollektion, außerdem die Sonderschau „LEICHT.BAU“ selected bei raumprobe.
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Von Vernissagen über Vorträge und Diskussionen bis hin zu Online-Veranstaltungen und Buchpräsentationen: unter dem Titel „Gestaltungsräume der Zukunft“ wartet der Architekturnovember an rund 20 verschiedenen Orten mit einer Vielzahl von Angeboten auf. Der BDA BW, der das landesweite Festival für Architekturdiskurs und -vermittlung zum achten Mal initiiert, fragt, wie die Handlungsräume beim Bauen künftig aussehen werden: „Werden sie eingeengt oder ergeben sich neue Felder?“ Nicht alle Ideen würden sich „als tragfähig erweisen, aber wir leben in einer spannenden Zeit des Umbruchs. Diesen zu feiern statt ihn zu betrauern macht mehr Spaß als die Klage.“ Auftakt am 26. Oktober, 18 Uhr, mit Diskussion „Gebäudebestand: Last oder Lust?“ und Verleihung der Hugo-Häring-Auszeichnung 2023. |
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Bilder von oben: Julia Schostok; AKBW; Philippa Walz / AKBW; Thilo Ross; Brigida González; AKBW; Stephan Baumann; BDA |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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