Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Architekturinteressierte,
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seit 40 Jahren zeichnet die Architektenkammer Baden-Württemberg gute Planung aus. Sechsmal im Jahr sind Jurys aus Kammer-Aktiven und Baukulturaffinen aus der jeweiligen Region im Land unterwegs, um das „Beste“ herauszufiltern. Was dieses „Beste“ ist, war und ist freilich nicht final definiert. Anders als bei manch anderem Preis, ging und geht es der AKBW nie um größtmöglich beeindruckende „Genie“-Architektur, nie bloß um Ästhetik. Es gilt zwar die Devise: Man kann nur auszeichnen, was eingereicht wurde. Andererseits gilt es, zu ermutigen, etwa, mit dem Bestand zu arbeiten und mit Freiräumen, die gerade in Nachverdichtungen existenzielle Wohnfunktionen übernehmen können. Aktuell ist das Auszeichnungsverfahren „Beispielhaftes Bauen“ in Heidelberg entschieden. Gewürdigt wurden Neubauten, die mit Ressourcen sparsam und Nutzungspotenzial großzügig umgingen, zu einem Drittel aber auch Bestands(um)bauten und zu knapp einem Viertel Garten- und Landschaftsgestaltungen. Dieses Ergebnis spiegelt die Erfordernisse der Zeit. Es ist selbst beispielhaft! Darüber freuen wir uns.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team
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Wissen teilen, besser bauen |
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„Forschung in der Architekturpraxis“ war das erste Kammersymposium überschrieben, das sich mit der stärkeren Verschränkung von Wissenschaft und praktischem Entwurfswissen befasst. Die Resonanz war groß. Neben Dr. Philip Kurz von der Wüstenrot Stiftung stellten u. a. Prof. Gemma Koppen und Prof. Dr. Tanja Vollmer, architecture psychology, ihre Arbeit vor. Initiatorin Susanne Dürr, Vizepräsidentin der Kammer und Professorin an der Hochschule Karlsruhe, ist überzeugt: „Die Bauwende erfordert andere Antworten als wir sie bisher gaben auf Basis von Erfahrungswerten und Regeln. Wir müssen Forschung in den Planungsalltag tragen und, umgekehrt, wertvolles Praxiswissen systematisiert in die Forschung einfließen lassen.“ Dürr sieht die Moderation dieser wechselseitigen Befruchtung als lohnende Aufgabe für die Architektenkammer. |
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Flexibilität bereits mitgedacht |
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Eine frühere Mühle wird zum Wohn- und Geschäftshaus, ein ehemaliges Stellwerk zum Café und ein alter Hof mit Herrenhaus und Ökonomiegebäuden erhält ein Makeover zum familienfreundlichen Wohnraum. Auch ein selbstverwaltetes Wohnheim ist unter den zehn beim Beispielhaften Bauen Heidelberg 2017-2023 prämierten Objekten: das „Collegium Academicum“ (Foto). Bei Entwurf und Planung wurden sich ändernde Nutzungsanforderungen durch ein Höchstmaß an Flexibilität bereits mitgedacht. So können die Bewohnerinnen und Bewohner Wände ein- und ausbauen und die Größe der Individual-Räume selbst bestimmen. Insgesamt hatte die Jury unter Vorsitz von Hannes Bäuerle, AKBW-Landesvorstand, über 37 Objekte zu entscheiden. Schirmherr des Verfahrens ist Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. |
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Berufspolitische Befragung |
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Fachkräfte gesucht – beinahe überall |
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Ein Drittel aller Büros und mehr als die Hälfte aller größeren Büros suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Bauämtern wird bereits fachfremd eingestellt, um die offenen Stellen zumindest teilweise zu besetzen. Ungeachtet der komplizierten konjunkturellen Lage hält der Kampf um die Fachkräfte also an. Die Not, Personal zu finden, zeigt sich auch in der Zunahme von nicht eintragungsfähigen Arbeitskräften in den Architekturbüros, beispielsweise sechs- oder siebensemestrigen Bachelor-Absolvent:innen. Dies stellt nicht nur die Gehaltsstrukturen auf den Prüfstand, sondern wirft grundsätzlich die Frage auf: Wie ist Nachwuchs und Qualität im Berufsstand sicherzustellen? |
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„Bei der Entwurfsplanung geht es nur um Räume. Da haben wir als Disziplin ein Alleinstellungsmerkmal. Ich frage mich, warum das so wenig verstanden wird!“ |
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Dr. Hans Drexler, DGJ Architektur, Frankfurt, auf dem AKBW-Symposium |
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Neues Leben in alten Gemäuern |
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In Obermaßholderbach wurde eine 1800 erbaute Scheune saniert und so wieder zum Mittelpunkt eines sich wandelnden ländlichen Arbeitslebens im Dorf (Foto). Das Gebäude erreicht nun KfW-70-Standard und beherbergt ein Landschaftsarchitekturbüro. Über das als beispielhaft ausgezeichnete Projekt berichtet Architekt Christoph Steinbach am 26. Oktober, 18-19:30 Uhr. Der Praxisdialog von Zukunft Altbau in Kooperation mit der Architektenkammer Baden-Württemberg findet online statt. Anmeldung bis 24. Oktober. |
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Ein zweites Leben für das Waschbecken? Ins Tun kommen: wie sich diese allfällige Forderung umsetzen lässt, zeigt die erste größere Initiative der IBA’27 zum Thema Kreislaufwirtschaft, durchgeführt gemeinsam mit der Baugenossenschaft Neues Heim eG. Vor dem Abriss von Gebäuden in Stuttgart-Rot, wo als IBA-Projekt ein genossenschaftliches Quartier entsteht, können vom 11. bis 14. Oktober aus ca. 45 Wohnungen Bauteile und Materialien, darunter Sanitärgegenstände wie Waschbecken oder Toiletten, aber auch Türen oder Heizkörper, kostenfrei ausgebaut und mitgenommen werden. |
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Die Rekonstruktion der Zukunft: Klimapositiv bauen Am 20. Oktober, 10-12 Uhr, legt Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans Joachim Schellnhuber im Architekturforum Freiburg dar, wie sich die Erderwärmung – nach der Stoppung bei gut zwei Grad – langfristig wieder rückgängig machen lässt, etwa über das Zusammenspiel von nachhaltiger Forstwirtschaft und biobasierter Bauwirtschaft. Einen umfassenden Überblick bietet dazu das Buch „Reconstructing the Future. Cities as Carbon Sinks“ (hrsg. von Bauhaus Earth, Hans Joachim Schellnhuber, Rocío Armillas Tiseyra), das auch als > Download zur Verfügung steht. |
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Promises Upon Request Organisiert vom Lehrstuhl für Bauplanung und Entwerfen, findet am 20. und 21. Oktober das erste KIT Karlsruhe Architektursymposium statt. Es geht um die Versprechen von „Participation“, „Climate Design“, „Circularity“, „Agency“ und „Form“. In dem zweitägigen englischen Gespräch tauschen sich 20 internationale Expert:innen darüber aus, welchen Anforderungen sich die Disziplin aktuell zu stellen hat und welche Versprechen die Architekt:innen einlösen können. Die öffentliche Veranstaltung findet in der KIT-Fakultät für Architektur statt und wird zusätzlich live gestreamt. |
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Aktuelle studentische Arbeiten |
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- Am 18. Oktober, 18 Uhr, eröffnet die Ausstellung > Best of 2023 mit den eindrucksvollsten studentischen Arbeiten aus der Fakultät Architektur und Gestaltung der HfT Stuttgart. Bis zum 25. Oktober ist die Auswahl aus den letzten beiden Semestern zu sehen. Sie geben Einblick in die Fähigkeiten und kreativen Potenziale der Studierenden sowie in Vielfalt und Interdisziplinarität der Fakultät.
- > Masterarbeiten, entstanden im Sommersemester 2023 an der KIT-Fakultät für Architektur, sind von 19. bis 25. Oktober in Karlsruhe zu besichtigen: Etwa 40 Absolvent:innen stellen ihre Abschlussarbeiten in den Bereichen Hoch- und Städtebau vor.
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Doppelte Baukultur in Kornwestheim |
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Gleich zwei Wanderausstellungen zu regionalen Baukulturinitiativen der AKBW sind ab heute und noch bis 10. November im Landesarchiv Baden-Württemberg zu sehen: Baukultur Hohenlohe – Tauberfranken und Baukultur Schwarzwald/Südbaden. Die Ausstellungen sind präsentiert im Grundbuchzentralarchiv Kornwestheim, Stammheimer Straße 10, Salamander-Areal, Erdgeschoss Bau 2. Am 26. Oktober, 18 Uhr, hält zudem Wolfgang Sanwald, stv. Vorsitzender des Kammerbezirks Stuttgart, einen > Vortrag zur „Transformation des Bauens“. Der Vortrag findet im Lesesaal statt. |
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Bilder von oben: Daniel Vieser; Jan Potente; Thilo Ross; Christoph Steinbach; IBA'27 / Katrin Weidner | BAUHAUS ERDE / Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung | KIT; GBZA |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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