Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Architekturinteressierte,
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unser Newsletter meldet sich zurück am Ende eines Pracht-Sommers mit viel Sonne. Starkregen und heftige Gewitter gemahnten uns aber auch, dranzubleiben an der Energie- und Bauwende. Diesen Freitag soll die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes im Bundestag beschlossen werden. Doch schon wieder verhakt sich das politische Berlin in taktischen Spielzügen. Die Opposition bemängelt eine zu kurze Beratungszeit. Ernsthaft? Die Eckpunkte der GEG-Änderung sind erschöpfend diskutiert und – nicht unbedingt zugunsten des Ziels – angepasst worden. Die lange Bank war noch nie ein bequemes Sitzmöbel. Jede Verzögerung verlängert die Unsicherheiten einer ohnehin angespannten Branche. Bauherrschaften sowie Planerinnen und Planer brauchen Klarheit.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team |
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Jubiläum Beispielhaftes Bauen |
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Das „Beispielhafte Bauen“ wird 40! Seit 1983 prämiert die Architektenkammer BW gute Architektur. 2.700 Bronze-Plaketten aus insgesamt 180 Auszeichnungsverfahren mit gut 12.000 Einreichungen seit 1983 – das sind die Eckdaten einer wahren Erfolgsstory. Geistiger „Vater“ der begehrten Kammer-Plaketten war der Freie Architekt und frühere Ulmer Baubürgermeister Helmut Schaber. „Alle eingetragenen Architekten sind Träger der Baukultur“, sagt der heute 95-Jährige im Interview der DAB-Septemberausgabe. |
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Schwellenwert gesenkt für EU-weite Ausschreibung von Planungsleistung |
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Seit dem 23. August ist die neue Vergabeverordnung (VgV) in Kraft. Kleinere Bauaufgaben wie den > Waldkindergarten am Salvator (Foto) wird es nicht treffen, aber für größere Projekte mit Planungsleistungen ab einem Wert von 215.000 Euro müssen Kommunen nun möglicherweise EU-weit ausschreiben. Wie dies konkret in der Praxis geschieht und inwiefern sich den Kommunen die Möglichkeit alternativer Vergabeverfahren bietet, ist unklar. Die Erörterung des Wirtschaftsministeriums, vom Bundesrat als Kompromiss zur Zustimmung angefordert, schafft jedenfalls keine Klarheit: „Ob die Handreichung die öffentlichen Auftraggeber veranlasst, für die Auftragswertberechnung von Bauvorhaben den höheren Schwellenwert heranzuziehen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Sollten die Kommunen dies nicht tun, ist mit einer Verzehnfachung der EU-weiten Ausschreibungen zu rechnen“, kritisiert Andrea Gebhard, die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. |
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Serielles und modulares Bauen |
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Vorgefertigt nicht gleich monoton |
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Hinsichtlich Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit knüpfen sich an serielles und modulares Bauen viele Erwartungen – und mit Blick auf die Baukultur häufig auch Befürchtungen. Um Potenziale und Risiken auszuloten und zu klären, lud die Architektenkammer Baden-Württemberg Expertinnen und Experten aus Architektur, Verwaltung und Bauwirtschaft, dem Ehrenamt der AKBW, der Politik und der Wohnungswirtschaft zu einem Hearing ins Haus der Architektinnen und Architekten. In den Präsentationen und der Diskussion überwog der Eindruck, dass – bei passenden Rahmenbedingungen und guter Organisation – Vorfertigung vor allem Stärken hat: Greifen die Gewerke als Teams ineinander, bleibt die architektonische Qualität hoch, Prozesse werden effizienter, wenn auch nicht zwingend günstiger. Für den Wohnungsbau fiel das Fazit durchaus positiv aus: „Wir müssen schauen, wie wir die Prozesse und die Vorfertigung so intelligent organisieren, dass sie einen Beitrag zu bedarfsgerechtem Wohnraum leisten“, hielt AKBW-Präsident Markus Müller fest. Dann ließe sich so detailliert gestalten wie beim individuellen Bauen. „Es geht darum, Monotonie zu verhindern“, erklärte Vera Hartmann, Mitglied der Geschäftsführung bei sauerbruch hutton, ein in diesem Bereich erfahrenes Büro. Wie in der Gründerzeit könnten auch Bauten mit vorgefertigten Teilen und gewissem Wiederholungsgrad architektonische Ästhetik entfalten. |
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„Das serielle und modulare Bauen ist ein Thema mit vielen Fragezeichen, aber auch mit vielen Chancen.“ |
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Peter Pätzold, Baubürgermeister von Stuttgart |
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Interdisziplinär arbeiten: WHAT IF...?! |
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„Wir vom Netzwerk haben uns gefragt, wie die verschiedenen Fachrichtungen besser zusammenarbeiten können“, sagt Liesa Albrecht von der Nachwuchsgruppe AiP/SiP. Sie erklärt im Video, worauf sich die Gäste von „WHAT IF...?! We connect together“ am 15. September, 14-18:30 Uhr im Haus der Architektinnen und Architekten besonders freuen können: Zwei Panels – eines zur interdisziplinären Zusammenarbeit bei einem Wettbewerb, eines zur Kooperation bei einem realisierten Bauprojekt –, je eine Keynote des renommierten Architekturkritikers Dr. Niklas Maak und von Karen Krönert, Expertin für Organisationsentwicklung. Viel Input und Stoff für das anschließende Get-Together zu DJ-Klängen im Panoramagarten. Die Teilnahme ist nicht nur in Präsenz, sondern auch online möglich. Am 11. September endet die Frist zur > Anmeldung. |
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Beispielhaft barrierefrei?
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Noch bis zum 30. September läuft die Einreichungsfrist für den Dr. Ursula Broermann-Preis. AKBW und DIPB suchen neben öffentlichen Bauten insbesondere auch private Objekte und Anlagen, für die keine Verpflichtung zur Barrierefreiheit besteht.
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Die Wanderausstellung zur regionalen Baukultur-Initiative Hohenlohe – Tauberfranken ist aktuell auf Tour: Noch bis 2. Oktober ist sie im Therapiezentrum am Diak in Schwäbisch Hall zu sehen. Am 14. September findet am Ausstellungsort in der Diakoniestraße 13 um 17 Uhr eine Midissage statt – mit Grußwort von Wolfgang Kuhn, Architekt Schwäbisch Hall. |
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Fokus auf Glas und Ressourcen |
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In Kreisläufen statt linear zu denken, steht im Mittelpunkt der von der Kammergruppe Rems-Murr-Kreis in Kooperation mit der Arnold Akademie durchgeführten Veranstaltung „Zirkuläres Bauen und Sanieren – Qualität und Innovation“ am 15. September, 13:30-17:30 Uhr in Schorndorf. Es geht um energieeffizientes Bauen mit Glas und die Umsetzung des Cradle-to-cradle-Prinzips. Beispielhaft stellt Ingmar Menzer von wulf Architekten das Gesamtkonzept, die Materialien sowie den Gebäudematerialpass vom Feuerwehrgebäude in Straubenhardt vor. |
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- Am „Tag des offenen Denkmals“ am 10. September sind landesweit mehr als 650 sakrale, öffentliche, industrielle Bauten sowie Garten- und Landschaftsanlagen zu besichtigen. Viele davon wurden von der AKBW ausgezeichnet für herausragende Sanierung.
- Anlässlich dessen zeigt das Landesamt für Denkmalpflege die Ausstellung „JUNGE UNIS in Baden-Württemberg – Hochschulbauten der Nachkriegs- und Postmoderne“. Die Schau ist bis zum 26. Oktober im berühmten Glaskasten der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zu sehen.
- Als Mitglied des international besetzten IBAʼ27-Kuratoriums führt Pelin Tan beim „Kuratoriumsgespräch“ am 13. September, 18-20 Uhr, durch die Ausstellung in der Festivalzentrale. Dabei gibt die türkische Soziologieprofessorin ihre persönliche Perspektive auf die Themen und Räume der Internationalen Bauausstellung StadtRegion Stuttgart 2027 wieder.
- „Ist das Baukultur oder kann das weg?“ fragt M O F A Mannheims Ort für Architektur am 14. September, 19-21 Uhr, in der Trinitatiskirche/EinTanzHaus, G4. Der Vortrag mit anschließender Diskussion ist Teil einer Plakatserie und Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Gefährdete Arten – Erhalt vs. Abriss in Mannheim”. Sie läuft bis 19. Oktober.
- Smart Cities sind die Zukunft – doch ist die Digitalisierung von Städten kein Selbstzweck. Das Webinar „Smart Cities: nachhaltig und digital vernetzt“ von NAX, dem Netzwerk Architekturexport, führt am 21. September, 14-17 Uhr, in das Thema ein, beleuchtet einzelne Bausteine wie Smart Home, Smarte Quartiere oder Smart Districts und spiegelt Erfahrungen aus der Praxis.
- „Klimagerechte Quartiere und krisensichere Gemeinschaften – Reden ist Silber, Handeln ist Gold“: Bei der Jahrestagung der Landesarbeitsgemeinschaft für Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit Baden-Württemberg sollen, aufbauend auf Impulsbeiträgen, Handlungsempfehlungen für die Praxis erarbeitet werden. Die Veranstaltung am 21. und 22. September in Mannheim bietet auch die Möglichkeit eines Buga-Besuchs.
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Martin Gruner, in seiner Kammergruppe aktiver Architekt, ist neuer Oberbürgermeister von Waldshut-Tiengen. „Großartig, wenn die Rathausspitze auch mit Baukultur-Expertise besetzt ist“, sagt AKBW-Präsident Markus Müller.
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Innenarchitekt:innen und Ehrenamt |
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„Ich möchte den Innenarchitekten in der Kammer eine Stimme geben. Wichtig ist mir, dass der Austausch mit den anderen Fachbereichen stattfindet“, sagt Kerstin Günter, Landesvertreterin der Fachliste Innenarchitektur und Mitglied im Netzwerk der Fachrichtung, in Folge 10 der Videoserie „Wir sind Kammer!“ Ähnlich klingt es bei Kersten Schulz, ebenfalls Landesvertreter der Innenarchitektur und Mitglied im Netzwerk: „Als Vertreter einer kleinen Fachrichtung besteht natürlich ein großes Interesse, alles mitzubekommen, dabei zu sein, Kontakte zu knüpfen.“ Stichwort Austausch: Am 22. September findet ab 18 Uhr die > 2. Nacht der Innenarchitektur im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart statt. Highlight ist eine Liveschaltung zu Professor Graeme Brooker, der über sein Buch „50 words on Reuse“ referieren wird. Die Veranstaltung richtet sich an alle Innenarchitektinnen und Innenarchitekten. |
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Bilder von oben: sgfa; AKBW; Conné van d'Grachten; AKBW; AKBW; AKBW; Mittelstandszentrum; Brigida González für wulf architekten; Martin Gruner; AKBW
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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