Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Architekturinteressierte,
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vier Wochen lang hat das IBA’27-Festival der Idee vom sinnvollen, kreativen, experimentellen und innovativen Bauen und Wohnen Leben eingehaucht. Es hat Lust gemacht auf eine neue Bau-Gründerzeit, auf das Überwinden des „bürokratischen Overkills“, wie es Ministerpräsident Kretschmann formulierte. Manches an der Halbzeit-Schau erinnerte an eine üppig sortierte Werkstatt oder an Hochschulparcours. Es wurde Sehnsucht nach Einfachheit und Offenheit geweckt, gleichzeitig nach mehr Reflektionstiefe und Verantwortungsbewusstsein. Das Beste aber: Die Lösungsoptionen, die sich mit der IBA’27 verbinden, sind keine Fiktion, sondern schon heute realisierbar – wenn es denn gewollt wird. Ja, es braucht noch reichlich Fantasie, sich das Jahr 2027 vorzustellen, wenn die Internationale Bauausstellung manifest wird durch die inzwischen 23 Projekte. Aber sie werden substanzielle Zukunftsfragen beantworten – sozial, baukulturell, materialtechnisch, prozessbezogen. Allein dafür müssten Land und Landeshauptstadt dem Team um Intendant Andreas Hofer einen roten Teppich ausrollen. Wir sagen jedenfalls: Dankeschön IBA’27!
Eine schöne Woche wünscht Ihr AKBW-Team |
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update23: Weit mehr als ,Wir über uns‘ |
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Die Mitgliederinformation update23 verfolgten in dieser Woche gut 1.000 Gäste im Haus der Architektinnen und Architekten und online zugeschaltet. Die Eintrübung in der Bauwirtschaft treffe Büros oftmals um ein bis zwei Jahre verspätet, so AKBW-Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle (Bild links) in dem von Pressesprecherin Gabriele Renz moderierten Gespräch. Die Konjunktur könne man nicht ankurbeln, aber den Berufsstand zukunftssicher qualifizieren. Die Kammer arbeite dazu u. a. in hochwertigen Kooperationen wie der Forschungsinitiative zu Gebäudeintegrierter Photovoltaik oder der Holzbauinitiative. „Wir werden gefragt, weil wir eben erkennbar nicht lobbygetrieben arbeiten, sondern versuchen Kontext herzustellen – so wie das Architekten machen“, sagte Kammerpräsident Markus Müller. Gleichzeitig werde bewusst in Formate wie den größten deutschen Architekturkongress ARCHIKON, die IBA’27 oder Nachwuchsveranstaltungen wie „What if ...?!“ investiert. „Wir gehen mit den Mitgliedsbeiträgen sehr verantwortungsvoll um“, betonte Müller. Fachinformationen gab es zum „Virtuellen Bauamt“ sowie zur Streichung des § 3 Abs. 7 Satz 2 der Vergabeverordnung. |
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Flächenverschwendung tabu |
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Kleine Neubaugebiete ohne Umweltprüfung im sogenannten beschleunigten Genehmigungsverfahren auszuweisen, ist mit EU-Recht nicht zu vereinbaren – so das jüngste Urteil des Bundesverwaltungsgerichts. Die AKBW sieht sich in ihrer kritischen Haltung bestätigt. Präsident Markus Müller: „In der Diskussion um die Verlängerung des Paragrafen 13b Baugesetzbuch hatte die AKBW im Verbund mit verschiedenen Verbänden davor gewarnt, Bebauungspläne ohne Umweltbericht zu ermöglichen.“ Ein Schwerpunkt künftigen Bauens müsse auf Umnutzung und innerörtlicher Verdichtung liegen. „Auch wenn es für kleine und mittelgroße Gemeinden anstrengender sein mag, die bauliche Substanz attraktiv zu halten: Flächenverschwendung aus kurzfristigem Kalkül darf es nicht mehr geben.“ |
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Zentrale Bedeutung von Landschaftsarchitektur |
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Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen (bdla) sieht in dem kürzlich veröffentlichten Entwurf für ein Bundes-Klimaanpassungsgesetz die richtige Richtung eingeschlagen. Die anstehende Novellierung nimmt er zum Anlass, acht Empfehlungen – darunter die Einführung eines grundstücksbezogenen Grünflächenfaktors und die Stärkung des Entsiegelungsgebots – für ein klimaangepasstes Städtebaurecht zu formulieren, „da sich nur durch eine sinnvolle Verankerung im Planungsrecht die epochalen Herausforderungen des Klimawandels in der Praxis angemessen umsetzen lassen“, so der bdla. Hannes Bäuerle, der die Landschaftsarchitektur im AKBW-Landesvorstand vertritt, verweist auf die wichtige Rolle seiner Fachrichtung beim Einsatz für Klimaanpassung und Klimaschutz: Innerhalb der eingetragenen Disziplinen in der AKBW sollten die Landschaftsarchitekt:innen sehr selbstbewusst sagen, dass sie „den wohl größten und wichtigsten Beitrag leisten können!“ (Foto: > Öffentlicher Garten in Hirschberg) |
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MP lobt Kurz für urbanen Klimaschutz |
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Landespolitisches Stelldichein im Haus der Architektinnen und Architekten zur Verabschiedung von Dr. Peter Kurz als Präsident des baden-württembergischen Städtetags. Vor Gästen aus Landtag und Verbänden würdigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann den bisherigen Oberbürgermeister Mannheims („Diversity Stadt“) für seine Aktivitäten im „urbanen Klimaschutz“ sowie dessen bewundernswerte Fähigkeit, bei der Kompromisssuche Pragmatismus mit Tiefgang zu verbinden. Kurz selbst nahm in seiner Rede Bezug auf den Ort der Veranstaltung: Viele städtebauliche Aufgaben „wären ohne Ihre Fachlichkeit nicht zu bewältigen“, sagte er an die Adresse der Architektenkammer, deren Newsletter er mit Interesse verfolge, und dankte für die intensive Zusammenarbeit. AKBW-Präsident Markus Müller lobt seinerseits: „Peter Kurz war für uns ein kompetenter, interessierter und informierter Gesprächspartner. Seine unbestechliche Haltung in baukulturellen Fragen zeigte sich bei der Diskussion um den Erhalt der Multihalle Mannheim genauso wie in seiner großen Offenheit für unsere komplexen Themen auf Verbandsebene.“ |
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„Wir müssen wegkommen von diesem bürokratischen Overkill. Wir werden das Personal für unsere ganze Filigranregulierung gar nicht mehr haben.“ |
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Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Verabschiedung von Städtetagspräsident Dr. Peter Kurz |
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In direkter Nachbarschaft zu einem denkmalgeschützten Schwarzwaldhaus und „Lückenlos in Holzbauweise“: Das Büro sutter³ und die Waldkircher Architektin Sonja Marianne Wissler haben in Kirchzarten beispielhaft nachverdichtet und Wohnraum geschaffen (Foto). Es ist eines von 69 eingereichten Objekten, die die Jury zum Beispielhaften Bauen Breisgau-Hochschwarzwald 2015-2023 unter dem Vorsitz von Stadtplaner Albrecht Reuß, AKBW-Landesvorstand, zu bewerten hatte. Vergeben wurden schließlich 20 Auszeichnungen – knapp die Hälfte davon in der Kategorie „Bauen im Bestand“. Bei den Neubauten wurden gut zwei Drittel der prämierten Objekte mit dem schwarzwaldtypischen Baustoff Holz realisiert. |
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Besseres Klima, niedrigere Schwellen, schlankere Verfahren |
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Mit knapp 30 Mitgliedern ist das Kompetenzteam „Innovative Verfahrensprozesse, Vergabe, Wettbewerb“ – kurz: KT Verfahren – das drittgrößte der insgesamt acht neuen Teams. Es nimmt unter anderem die Verbesserung des Wettbewerbsklimas und die Förderung niedrigschwelliger Zugänge zu Planungswettbewerben und Vergabeverfahren, auch für Newcomer und kleine Bürostrukturen, in den Fokus. Begleitende Vorstandsmitglieder sind Markus Weismann und Andreas Grube (9. v. l.). Gerd Grohe (4. v. r.), Freier Architekt BDA sowie Vergabe- und Wettbewerbsbetreuer, übernahm die Leitung der ersten Sitzung, die Anfang Juli hybrid im Haus der Architektinnen und Architekten stattfand. Hauptamtlich begleitet wird das Team von Thomas Treitz (8. v. l.) und Gabriele Magg. |
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Seriell, aber nicht von der Stange |
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Das Kompetenzteam „Planungs- und Bauprozesse in der Bauwirtschaft“ – kurz: Bauwirtschaft – soll die Wertschöpfungskette „Entwickeln – Planen – Bauen – Betreiben“ durch die Brille von Architektinnen und Architekten betrachten. „Die zentrale Herausforderung besteht darin, Lean Construction und serielle Planungs- und Bauverfahren in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu implementieren, um Projektdurchlaufzeiten zu verkürzen“, sagt Prof. Dr. Claus Nesensohn (1. v. r.) von der Hochschule für Technik Stuttgart. Er ist eines von zwei „externen“, d. h. Nicht-Kammer-Mitgliedern im Kompetenzteam, die – zusätzlich zu den Blicken aus der Büro- und Planungspraxis – die Sichtweise der Forschung mit einbringen. Begleitendes Vorstandsmitglied ist Jens Rannow (2. v. l.); Nertila Sadikaj (1. v. l.) begleitet das Kompetenzteam hauptamtlich. |
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IBA’27-Festival und neue Projekte |
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Das IBA’27-Halbzeitfestival ist vorüber, aber die Festival-Zentrale in der Stuttgarter Königstraße ist noch bis 22. September geöffnet. Mehr als 120 Veranstaltungen für unterschiedlichste Zielgruppen boten die IBA-Macher an. „Mit unserem ersten Festival haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben: In der Region Stuttgart sichtbar zu werden und bei den Menschen anzukommen“, so die kaufmännische Geschäftsführerin Karin Lang. Inzwischen besteht die IBA’27 aus 23 Projekten. Sechs neue kamen aktuell in der Region hinzu. Damit sei das Portfolio für den weiteren Weg zum Ausstellungsjahr 2027 weitgehend konsolidiert, so Intendant Andreas Hofer. Die angespannte Lage der Bauwirtschaft sei dabei zwar eine Herausforderung für die Projekte, man sei aber zuversichtlich, bis 2027 „gebaute Antworten auf die aktuellen Krisen“ zeigen zu können. |
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Arbeit von Frauen sichtbarer machen |
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Mit der Auslobung des ARCHITEKTINNENPREIS akbw soll die Arbeit von Frauen in der Architektur gewürdigt und öffentlich gemacht werden. Bei der Architektenkammer Baden-Württemberg eingetragene Kolleginnen aller Fachrichtungen können sich bis zum 23. September für den ARCHITEKTINNENPREIS akbw bewerben. Von einer Fürsprecherin/Patin eingereichte Bewerbungen werden ebenfalls akzeptiert. Gesucht sind realisierte sowie noch in Planung bzw. in Entwicklung befindliche Projekte und Prozesse zu Fragstellungen im Hoch- und Städtebau, in der Regionalplanung, der Innen- und Freiraumgestaltung sowie der Landschaftsarchitektur. |
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Take a look at European Baukultur |
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Der Architects’ Council of Europe (ACE) hat gemeinsam mit Eurocities, dem Dachverband europäischer Großstädte, ein Projekt für beispielhafte Städte und Regionen mit baukultureller Qualität ins Leben gerufen. Gesucht sind innovative Praxisbeispiele, die eine echte Wirkung vor Ort und auf lokaler Ebene entfalten und für andere Städte und Regionen inspirierend sind. Ausgewählte Beispiele werden für ein EU-finanziertes Peer-Learning-Programm bzw. einen Peer-Learning-Besuch ausgewählt. Bewerbungsfrist ist der 11. August. |
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Nach Luckenwalde und Ferropolis |
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Die Kammergruppe Rems-Murr-Kreis lädt Architekturinteressierte vom 13. bis 15. Oktober zu einer Fachexkursion ein, um „die Wurzeln der Moderne“ gemeinsam zu entdecken. Auf dem Programm stehen in Jena die Villa Auerbach, in Luckenwalde die Stadtentwicklung anhand verschiedener Bauten (Foto: Bahnhof) sowie in Gräfenhainichen das Industriemuseum Ferropolis: Der ehemalige Tagebau ist ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur. Die Siedlung Dessau-Törten gehört ebenfalls zur Besichtigungstour. Der Bus startet von Waiblingen aus, es empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung. |
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Bilder von oben: Martin Rudau; AKBW; Catkin | Pixabay; Bettina Jaugstetter | Cassian Schmidt; AKBW; Johannes Meger; AKBW; AKBW; IBA’27 / Franziska Kraufmann; AKBW; Hans Parnitzke |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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