Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Architekturinteressierte,
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dass sich Veränderung im Dreieck von Erkenntnis, Wissen und Handeln abspielt, ist die stete Hoffnung der Innovationstreiber. Es ist auch die große These des Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“, der diese Woche sein Einjähriges begeht. Wie überall, wo divergierende Interessen aufeinandertreffen und Aushandlungsprozesse stattfinden, lautet die Frage nicht allein, wie Erkenntnis und Wissen ins Handeln kommen, sondern unter welchen Bedingungen es möglich wird, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Kaum eine Krise, und sei sie noch so groß wie die selbstverschuldete Klimaerwärmung, scheint jedoch die Kraft zu haben, alle hinter sich zu versammeln. Verzicht auf Handeln trotz Erkenntnis – der Dalai Lama lässt uns das nicht durchgehen: Wissen, sagt er, und nicht tun, ist wie nicht wissen.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team |
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AKBW aktiv im Strategiedialog |
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Lösungssuche in Zeiten der Zielkonflikte |
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Ein Jahr Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB): gefeiert wurde im Karlsruher Tollhaus. Der Ort war passend gewählt – als Bestandsumnutzung, die mit der grauen Energie produktiv umgeht. Rund 260 Gäste, mitarbeitende Fachleute und SDB-Partner kamen dort zusammen, um einen Überblick zu geben über die bisherigen Ergebnisse der Themensäulenrunden und Arbeitsgruppen. Diese werden von der Geschäftsstelle aus AKBW, DGNB und Bauwirtschaft BW organisiert und betreut. Der Strategiedialog sei „so wichtig, so nötig und so dringlich wie nie zuvor“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Auftakt der Jahresveranstaltung. Im Bauen und Wohnen treffe man auf eine „toxische Mischung“ aus Baupreissteigerung, Boden als Spekulationsobjekt, Zunahme von individueller Wohnfläche und Abrisskultur. „Zielkonflikte, wohin man schaut“, so Kretschmann. Umso mehr danke er als Initiator des Strategiedialogs „für die Mitarbeit von unschätzbarem Wert“. |
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Zwei Kammern, identische Anliegen |
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In einer gemeinsamen Sitzung im Haus der Architektinnen und Architekten tauschten sich Vorstände und geschäftsführendes Hauptamt der beiden „Südkammern“ zu berufspolitischen Themen aus. Obwohl unterschiedlich organisiert, komme es darauf an, „gemeinsam an einem Strang zu ziehen“, betonten die Präsidentin der bayerischen Architektenkammer Prof. Lydia Haack und AKBW-Präsident Markus Müller. Themen gibt es genug: vom neuen „Gebäudetyp E“ über die Implementierung eines bundesweiten Nachhaltigkeitsstandards Deutscher Architektenkammern bis zur Landesentwicklung. Spannende Ausblicke gab es beim Vortrag von Prof. Thomas Wortmann vom Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD) der Universität Stuttgart zu den Auswirkungen von Küstlicher Intelligenz (KI) auf den Berufsstand und die Architekturbüros. Klar wurde: Die Bedeutung von KI im Bausektor wird rasant zunehmen, und die Kammern werden das Thema stärker besetzen müssen. |
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Produktives Kennenlernen im World-Café |
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Das KT Nachhaltigkeit ist mit rund 40 Mitgliedern das größte der insgesamt acht neuen Kompetenzteams. Es widmet sich einigen der wichtigsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit: dem nachhaltigen Planen und Bauen sowie der Klimaanpassung. Im Rahmen eines World-Cafés lernten sich die Mitglieder bei der konstituierenden Sitzung kennen und kamen an vier Thementischen ins Diskutieren und Arbeiten. Da gut zwei Drittel der Mitglieder neu in der Gremienarbeit sind, wurde die Wahl eines offiziellen Kompetenzteam-Vorsitzes vertagt. Die Gastgeber der Thementische – die beiden begleitenden Vorstandsmitglieder Wolfgang Sanwald (14. v. l.) und Hannes Bäuerle (4. v. r.) sowie Tim Kaysers (3. v. r.) und Volker Auch-Schwelk (12. v. l.) – übernehmen die Leitung als Team kommissarisch. |
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FÜNF Stuttgarter: Chance nutzen |
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Die Stuttgarter Schleyerhalle wird abgerissen und durch einen größeren Neubau für 20.000 Besucher:innen statt bisher 15.500 ersetzt. Kostenpunkt: rund 500 Millionen Euro. Thomas Herrmann, Sprecher der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen, mahnt in einem Positionspapier einen großen, interdisziplinären Planungswettbewerb an. „Entlang des Neckars in Stuttgart befindet sich schon jetzt Deutschlands größte zusammenhängende Veranstaltungs- und Freizeitmeile: Cannstatter Wasen, Veranstaltungshallen, Fußballstadion, Mercedesmuseum. Der Neubau der Schleyerhalle böte die Chance, das gesamte Areal am Neckarpark als öffentliche Räume neu zu definieren und zu einem sinnfälligen Ganzen zusammenzuführen.“ Nur auf Bieterverfahren zu setzen, wäre verantwortungslos. |
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Die klimagerechte, ressourcenschonende Transformation im Baubereich fordert auch den Massivbau. Wie lassen sich CO₂-Emissionen und Ressourcen durch innovativen Beton- und Mauerwerksbau konkret einsparen? Worauf ist bereits bei der Planung zu achten? Darauf Antworten zu geben, hat sich die „Solid UNIT“ zur Aufgabe gemacht. Das Bündnis aus Architektenkammer BW, der Bauwirtschaft BW, der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und der Ingenieurkammer BW, hat ein digitales, praxisnahes Schulungskonzept entwickelt, dessen Titel Programm ist: „Massiv klimaneutral bauen@skills.BW – So geht’s: Werkzeuge und Wissensplattform“. Die Fortbildung wird vom Wirtschaftsministerium des Landes gefördert. Carmen Mundorff, AKBW-Geschäftsführerin: „Auf mineralische Baustoffe wird die Bauwirtschaft auch künftig nicht verzichten können. Die Frage stellt sich aber nach Qualität und Quantität. Die unterschiedlichen, interdisziplinär angelegten Formate im gemeinsam entwickelten Schulungskonzept unterstützen die Planenden dabei, diese Aspekte möglichst früh zu berücksichtigen.“ (Foto: als > beispielhaft prämiertes Bürogebäude) |
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Land fördert weiter bis 2024 |
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Die Architektenkammer BW kann wieder zugunsten von Kommunen aktiv werden. Denn das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen wird auch künftig Städte und Gemeinden im Land finanziell dabei unterstützen, kommunale und interkommunale Gestaltungsbeiräte einzurichten. Zuwendungsfähig sind Aufbau, Weiterentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit solcher Gremien. „Angesichts der schwierigen Lage im Planungs- und Bausektor können wir es uns nicht leisten, die Wirtschaftlichkeit und den baukulturellen Anspruch isoliert zu betrachten“, so Bauministerin Nicole Razavi MdL. „Nur indem wir um die beste Lösung vor Ort ringen, schaffen wir einen wirklichen Mehrwert für unser Zusammenleben.“ Förderanträge sind bis 29. September zu stellen. |
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„30 Prozent des CO₂-Ausstoßes, 40 Prozent des Energieverbrauchs, 50 Prozent des Ressourcenverbrauchs, 60 Prozent des Abfallaufkommens und 70 Prozent der Flächenversiegelung gehen auf den Bausektor zurück.“ |
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Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker, Bauingenieurin, Universität Siegen, Department Architektur |
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Lahmende Baukonjunktur auch in Büros angekommen |
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Im Mai und August nahmen zahlreiche Mitglieder an der berufspolitischen Umfrage der Bundesarchitektenkammer und der Länderkammern teil. Schwerpunkt der Befragung war in diesem Jahr die Konjunktur. Innerhalb des vergangenen Halbjahrs hat sich das häufigste Problem von lückenhafter Verfügbarkeit von Baumaterial hin zu Baukostensteigerungen und daraus resultierenden Rückstellungen verlagert. Zwar bezeichnen derzeit noch fast 90 Prozent der Büros ihre Lage als mindestens befriedigend, rund ein Fünftel der Büros ab fünf Mitarbeitenden befürchtet jedoch noch im laufenden Jahr Liquiditätsengpässe. Diese Beobachtungen decken sich mit Daten aus dem ifo-Geschäftsklimaindex der Architekturbüros, der sich im Laufe des zweiten Quartals spürbar eintrübte. |
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Das Festival der IBA'27 StadtRegion Stuttgart geht in die vierte Woche – dazu vier Termin-Tipps: |
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- Symposium heute! bauen – besser, anders, weniger: Anne Lacaton, Architektin und Pritzker-Preisträgerin, gehört zu den Redner:innen, die heute (13. Juli), 15:30 Uhr, im Hospitalhof Stuttgart den Fragen nachgehen: Wie müssen wir anders entwerfen, planen, produzieren, bauen? Wie lassen sich lokale Wertschöpfungsketten bilden? Die Vorstellung neuer Entwicklungen aus der Materialforschung gehört ebenfalls zum Programm. Eine Teilnahme ist auch ohne Anmeldung möglich.
- Miteinander Mittendrin: Straßenfest auf dem Leonhardsplatz: Aus Bohnenviertel und Leonhardsviertel wird die „Neue Mitte Leonhardsvorstadt“. Im Rahmen des Straßenfestes am 15. Juli, 16-22 Uhr, informiert die Stadt über ihre IBA’27-Projekte und bietet Interessierten einen, durch das Stadtplanungsamt moderierten Spaziergang durch das Quartier. Zudem können Stadtmöbel bestaunt werden, die von einer ansässigen Schreinerei in Zusammenarbeit mit Bewohnern für das Viertel entworfen wurden.
- Agriculture meets Manufacturin: Warum nicht die Synergien bei Stoffkreisläufen und Energieverteilung in landwirtschaftlichen und gewerblichen Flächen nutzen? Im Gebiet zwischen Bad Cannstatt und Fellbach schlummert hohes Potential: Dieses zu nutzen und mit Nachverdichtung und klimaanpassenden Maßnahmen im Bestand Fläche einzusparen sowie durch grüne Freibereiche die Aufenthaltsqualität zu steigern, sind Ziele des IBA’27-Projekts. Am 14. Juli, 16-17 Uhr, und am 18. Juli, 17:30-18:30 Uhr, finden > Führungen durch das Gebiet statt.
- Critical Nass: Exkursion zur Neckarinsel. Nachdem die letzten Tage eher in die Kategorie critical heiß fielen, lädt Neckarinsel e. V. (Foto) zum Event-Paddeln ein. Wer ein eigenes schwimmendes Gefährt besitzt, bringt es mit, die Anzahl der zum Verleih stehenden SUPs und Kanus ist begrenzt. Um > Anmeldung wird gebeten.
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- Wegen Umbau geöffnet: Über den Deutschen Pavillon auf der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig berichten Mitglieder aus dem Kurator/innen-Team. In Kooperation mit dem Architekturforum Freiburg finden die JUNG Architekturgespräche heute (13. Juli) um 19 Uhr im Kreativpark Lokhalle in Freiburg und zusätzlich online statt.
- Gründungsakte:n Heinrich Klotz: Birte Lebzien beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte des Deutschen Architekturmuseums, die zutiefst von seinem Gründungsdirektor Heinrich Klotz geprägt war. Er zählte zu den umstrittensten Figuren im Architekturdiskurs der späten 1970er und 80er Jahre. Der Vortrag ist Teil der Reihe „Forschungsdrang“ und findet am 18. Juli, 19 Uhr, im Architekturschaufenster Karlsruhe statt.
- Wir sind die Neuen: Im Rahmen von „Junge Architekturbüros stellen sich vor“, ein Veranstaltungsformat der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen, sind am 19. Juli, 19 Uhr, die beiden Stuttgarter Büros RAVAZADEH Architecture sowie Atelier Kaiser Shen Architekten auf dem Podium vertreten. Per Livestream und vor Ort im Haus der Architektinnen und Architekten, Stuttgart.
- Heilbronner Architekturgespräche 2023 – Zukunft bauen: Ludwig Wappner von allmannwappner München geht der Frage nach, wie nachhaltig das Bauen mit Holz ist und welche Perspektiven die Forschung im Holzbau eröffnet. Vor dem Vortrag am 19. Juli, 19 Uhr, im Schloss Bad Mergentheim (sowie im Livestream) gibt es um 17 Uhr eine Baustellenführung mit Studio Bornheim.
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Die Mitglieder-Jahresinformation „Update“ der Architektenkammer Baden-Württemberg zu aktuellen Themen und Novellen des Planungs- und Baurechts findet am 25. Juli ab 18:30 Uhr im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart statt, eine Online-Teilnahme ist auch möglich (> zur Registrierung). Nach der einleitenden Gesprächsrunde mit Kammerpräsident Markus Müller, Hauptgeschäftsführer Hans Dieterle und Pressesprecherin Gabriele Renz stehen die Themen „Virtuelles Bauamt“, „Änderung der Vergabeordnung“ und „Beteiligung an VgV-Verfahren“ auf der Agenda. Die Veranstaltung ist kostenlos, für die Präsenzteilnahme läuft die Anmeldefrist bis 21. Juli. |
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Bilder von oben: Stadt Offenburg; AKBW; AKBW; AKBW; Nico Söldner; Neckarinsel / Yannik Plachtzik; AKBW; AKBW |
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Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
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