Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Architekturinteressierte,
|
|
|
|
wir sind viele! 138.000 Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner treiben deutschlandweit die Nachhaltigkeit im Bausektor voran. Das sei ein Pfund, mit dem der Berufsstand wuchern kann, so die Überzeugung von Andrea Gebhard, der Präsidentin der Bundesarchitektenkammer. Doch die Vermittlungsaufgabe ist auch gigantisch. Dem Selbstverständnis der Planenden entsprechend braucht es den ganzheitlichen Blick: von der Analyse der Bedürfnisse der Menschen und herrschenden Trends über den kundigen Einsatz von Materialien, Technologien und interdisziplinärer Expertise bis hin zu einer ästhetisch anspruchsvollen Gestaltung, die der Funktion des Bauwerks wie dem umgebenden Quartier gleichermaßen Rechnung trägt. So breit der Anspruch, so breit die Zielgruppe. Krisenfeste Bündnisse sind nötig, um Nachhaltigkeit hineinzubringen ins Planen und Bauen – Pakte mit Medien, mit Schulen, mit der Gesellschaft insgesamt. Denn eines ist sicher: Ohne ein breites gesellschaftliches Bewusstsein für zukunftsfähige Leitbilder beim Bauen werden Umsteuerungen nicht gelingen.
Eine gute Woche wünscht Ihr AKBW-Team |
|
|
|
|
|
Städtebau: Zwei Chancen für Stuttgart |
|
|
|
Der Landeshauptstadt Stuttgart bietet sich erneut die Chance, die vom Nachkriegsarchitekten Egon Eiermann entworfene ehemalige IBM-Zentrale (Foto von 2013) zu erwerben und zu einem gemischt genutzten Wohnquartier zu entwickeln. Der aktuelle Eigentümer stornierte das Projekt. „Dass mit Eiermann-Campus und dem EnBW-Quartier Der neue Stöckach gleich zwei geplante IBA’27-Projekte auf Eis gelegt werden, zeigt: Städtebauliche Maßnahmen dieser Größe und Komplexität können von privaten Investoren nicht seriös umgesetzt werden“, sagt Thomas Herrmann, Sprecher der FÜNF Stuttgarter Kammergruppen in der AKBW. Es brauche dazu „den langen Atem und die am Gemeinwohl orientierte Steuerung der öffentlichen Hand.“ Hier als Landeshauptstadt Verantwortung zu übernehmen, wäre ein starkes Signal. |
|
|
|
|
Auf die Plakette, fertig, los! |
|
|
|
Mit dem Beispielhaften Bauen in der Landeshauptstadt Stuttgart und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind nun alle Auszeichnungsverfahren, die vor der Sommerpause juriert werden, ausgelobt. Gesucht sind Neubauten, Sanierungen, Innenraumgestaltungen, Garten- und Landschaftsanlagen oder städtebauliche Gestaltungen, die gute Baukultur unter Beweis stellen: im Breisgau-Hochschwarzwald aus den Jahren 2015-2023 (Abgabefrist: 30. Juni), in Stuttgart aus den Jahren 2019-2023 (Abgabefrist: 5. Juli). Zur Teilnahme berechtigt sind Architekt:innen, Landschafts- und Innenarchitekt:innen, Stadtplaner:innen sowie Bauherrschaften, die mit selbigen geplant und gebaut haben. |
|
|
|
|
Bildungsoffensive Holzbau |
|
|
|
|
45 Meter hoch soll Süddeutschlands höchstes Holzhochhaus werden, das dann das SKAIO in Heilbronn ablöst. Mit CARL (Peter W. Schmidt Architekten) im Pforzheimer Stadtteil Arlinger zeigen eine engagierte Bauherrschaft, ein kompetentes Planungsteam und ein innovativ aufgestelltes Bauunternehmen, was mit Holz alles möglich ist, um dem Wohnraummangel bei raren Bauflächen zu begegnen. Wann und wo? Im Rahmen der Bildungsoffensive „Auf Holz Bauen“ beim kostenlosen Online-Seminar am 15. Mai, 17 Uhr. |
|
|
|
|
Energie von Dach, Wänden, Fenstern – Beispiele gefällig? |
|
|
|
Bauwerkintegrierte Photovoltaik ist die baukulturelle Antwort auf das Erfordernis, mehr Klimaschutz in den Bausektor zu bringen: Module werden als Gestaltungselemente eingeplant. Seit drei Jahren läuft das vom Landesumweltministerium finanzierte BIPV-Forschungsprojekt der AKBW im Verbund mit dem Fraunhofer ISE, dem ZSW und der HTWG Konstanz. Am 27. April trafen sich die Kooperationspartner mit Experten aus allen Bereichen der am Bau beteiligten Akteure, um bisherige Erkenntnisse und offene Fragen in einem Hearing zu diskutieren. Einen Impuls, wie es gehen könnte, lieferte dabei der Architekt Karl Viridén aus der Schweiz (Foto). Auch sein vorgestelltes Projekt, ein Mehrfamilienhaus in Romanshorn/Schweiz, dient zur Illustration der Möglichkeiten, die im Online-Praxisleitfaden der BIPV-Initiative aufgezeigt werden. Dieser ist seit vergangener Woche mit einer Projektgalerie im Anhang ergänzt. Dort sind gut 50 BIPV-Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum zu sehen, jeweils mit Bildern, Eckdaten und den wichtigsten Kennziffern für eine Planung. |
|
|
|
|
„Das Problem im Wohnungsbau ist: Die Erfolge der jetzigen Entscheidungen sieht man erst vier, fünf Jahre später. Und umgekehrt: Wir werden in drei, vier Jahren ernten, was wir jetzt nicht gesät haben.“ |
|
|
|
Tim von Winning, Baubürgermeister der Stadt Ulm |
|
|
|
|
Freiheit oder Selbstausbeutung? |
|
|
|
Bereits im Oktober war das Seminar zur Selbstständigkeit für Architektinnen im BDA WECHSELRAUM gut besucht (Foto). Am 12. Mai, 10.30-18 Uhr, folgt die Neuauflage: vier Architektinnen berichten über ihre Bürogründung. Wie startet man in die Selbstständigkeit? Wie findet man die Balance zwischen Freiheit und Selbstausbeutung? Im Rahmenprogramm geht es auch um fachspezifische Herausforderungen der Selbstständigkeit und die Lage der jungen Generation. Abschließende Roundtables bieten Gelegenheit zur Diskussion und Beantwortung brennender Fragen. Anmeldeschluss ist morgen (5. Mai)! |
|
|
|
|
Die wachsende Umwelt- und Ressourcenkrise verlangt eine inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Planung, Politik, Bauherrenschaft, Wissenschaft und Forschung. Raum dafür schafft der Deutsche Architekt:innentag, den die Bundesarchitektenkammer (BAK) am 29. September in Berlin veranstaltet. Er steht unter dem Titel „Transformation – Räume stärken“. Es gibt mehrere Keynotes sowie parallel laufende Panels. Die Anmeldung ist geöffnet! |
|
|
|
|
|
|
- Erfahrungsaustausch zum sektoralen Bebauungsplan: Nur wenige Kommunen wenden bisher das im Baulandmobilisierungsgesetz verankerte Instrument des sektoralen Bebauungsplans an. Bei einer Online-Tagung des Instituts für Städtebau Berlin am 9. Mai geht es um gesetzliche Grundlagen, rechtliche Fragestellungen und vor allem Erfahrungen aus der Praxis.
- Heilbronner Architekturgespräch: Wie sieht die Zukunft des Bauens angesichts knapper Ressourcen aus? Ein Weg ist das Bauen mit Lehm. Darüber spricht am 10. Mai, 19 Uhr, der Bauingenieur Felix Hilgert (Gründer der LEHMAG) im Deutschen Zweirad- und NSU-Museum Neckarsulm. Anmeldung zur hybriden Veranstaltung erforderlich.
|
|
|
|
|
|
|
|
- FORSCHUNGSDRANG lautet eine Vortragsreihe im Karlsruher Architekturschaufenster, die am 16. Mai, 19 Uhr startet. Die Stadtplanerin Dr. Lisa Küchel, Geschäftsführerin von Weeber + Partner Institut für Stadtplanung und Sozialforschung, berichtet über das Forschungsprojekt „Freiraum und Lebensqualität in urbanen Stadtquartieren“. Im Bild: Das Agfa-Areal in München.
- Reinschauen 2023: Bei der Jahresausstellung der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vom 11. bis 17. Mai präsentieren die Professuren, Werkstätten und Studios ihre Arbeiten und Projekte. Kurzvorträge, Schnuppervorlesungen und Führungen geben Einblick in Lehre und Forschung.
|
|
|
|
|
|
„Markus Lanz“ entdeckt Bauen |
|
|
|
Planen und Bauen in Medien? Meist geht es entweder um Ästhetik oder Mehrkosten für den „normalen“ Bürger. Der ZDF-Talk „Markus Lanz“ behandelte den Komplex in kurzer Zeit gleich zweimal – und ging vergleichsweise in die Tiefe. Am 13. April positionierten sich DGNB-Geschäftsführerin Christine Lemaitre, aber auch HfT-Professorin Fabienne Hoelzel zu Nachhaltigkeit und Stadtplanung. Am 26. April saß in der Runde mit Bundesbauministerin Klara Geywitz u. a. Tim von Winning, Ulmer Baubürgermeister und in der Architektenkammer BW seit Jahren ehrenamtlich aktiv, neuerdings zudem im Strategiedialog Bauen-Wohnen. Er monierte: „Die Geschwindigkeit ist zu hoch! Es wird unsere Gesellschaft überfordern, es so schnell umzusetzen. Wir brauchen Planungs- und Betriebssicherheit.“ |
|
|
|
|
Bilder von oben: Brigida González; Christian Schönwetter; Felix Kästle; Peter W. Schmidt Architekten GmbH; AKBW; BDA Baden-Württemberg; Konstantin Gastmann; Weeber+Partner; ZDF-Mediathek |
|
|
|
|
|
|
Architektenkammer Baden-Württemberg |
Danneckerstraße 54, 70182 Stuttgart |
Telefon: 0711-2196-0, |
Telefax: 0711-2196-101 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|