Veranstaltungsort für Tagungen, Seminare, Produktpräsentationen oder Pressekonferenzen.
Informationen für private und gewerbliche Bauherrinnen und Bauherren, Städte und Kommunen.
Foto: Miguel Babo Photography
Elsässer Straße 47 a-c u.w.79110 Freiburg-Mooswald
Aus der historischen Grundstruktur des Gartenstadtrasters wurde ein neuer Baustein für die Entwicklung des Stadtteils Mooswald geschaffen: In innerstädtischer Lage befanden sich fünf Doppelhäuser in einfachster Bauausführung an einer Stichstraße. Ziel war eine bestandsverträgliche Nachverdichtung mit genossenschaftlichem, barrierefreiem Wohnraum und gemeinschaftlich genutzten Freiflächen.
Im Carl-Sieder-Hof wurden vier Gebäude und eine Reihenhauszeile mit insgesamt 39 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe für generationenübergreifendes Wohnen errichtet. Die Bestandsmieter wurden frühzeitig in die Planung eingebunden. Damit sie in vertrauter Umgebung bleiben konnten, wurde in zwei Bauabschnitten gebaut. Die Wohnungen sind für unterschiedliche Altersgruppen und Familienmodelle konzipiert, ein Großteil sind geförderte Wohnungen. Alle verfügen über einen privaten Außenbereich.
Das neue Generationenquartier vermittelt städtebaulich zwischen der urbanen Seite der Elsässer Straße und den Gärten mit der kleinteiligen Bebauung im rückwärtigen Bereich: Die Gebäude treppen sich ab, beginnend mit den viergeschossigen Wohnhäusern, die im Erdgeschoss öffentliche Nutzungen haben, bis hin zu den zweigeschossigen Reihenhäusern. Die Tagespflegeeinrichtung für Senioren, die Kurzzeitpflegeplätze, die Sozialstation und die Kindertagesstätte sind von Bedeutung für den ganzen Stadtteil. Die Erdgeschosszone mit ihrem öffentlichen Charakter bildet einen neuen Auftakt für die sich urban entwickelnde Quartiersmitte.
Die fünf Häuser orientieren sich um eine grüne, mit Obstbäumen bepflanzte Mitte. Sie knüpft an die Gartenkultur des Quartiers an und bietet allen Anwohnern, Tagespflegegästen und den Kindern der Kita Raum für nachbarschaftliche Aktivitäten. Den Wohnungen zugeordnete Freibereiche erinnern an die Tradition der Selbstversorgergärten.
Effiziente Erschließung, klare Gebäudestruktur und zentrale Wärmeversorgung tragen dazu bei, dass diese Baumaßnahme wirtschaftlich umsetzbar war. Die Gebäude wurden im KfW-Effizienzhaus-Standard 55 mit energetisch optimierten Gebäudehüllen errichtet. Die Wärmeversorgung (Heizung und Warmwasser) erfolgt zentral durch ein BHKW mit Eigenstromnutzung ergänzt durch Photovoltaikanlagen.
Das Besondere des ProjektsInnenentwicklung für Mehrgenerationenwohnen und wohnungsnahe Dienstleistungen: In innerstädtischer Lage befanden sich fünf Doppelhäuser in einfachster Bauausführung an einer wenig attraktiven Stichstraße aus den 30er Jahren. Die öffentliche Straße konnte für diese Innenentwicklungsmaßnahme umgenutzt werden, so dass eine Grundstücksfläche von rund 5.100 m² für eine Neustrukturierung zur Verfügung stand. Ziel war, genossenschaftlichen, barrierefreien Wohnraum und gemeinschaftlich genutzte Freiflächen zu schaffen.
Im Carl-Sieder-Hof wurden vier Gebäude und eine Reihenhauszeile mit insgesamt 39 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe für generationenübergreifendes Wohnen errichtet. Die Errichtung einer Tagespflegeeinrichtung für Senioren, Kurzzeitpflegeplätze, eine Sozialstation und eine Kindertagesstätte sind von Bedeutung für den ganzen Stadtteil. Der grüne Innenhof steht allen Anwohnern zur Verfügung und bietet Raum für Begegnungen und nachbarschaftliche Aktivitäten.
Städtebaulicher Kontext Aus den vorhandenen historischen Strukturen wie auch aus den Überlegungen der Stadtteilentwicklung Mooswald (STEM) wurde ein neuer Baustein für die zukunftsfähige Entwicklung des Stadtteils Mooswald geschaffen. Das neue Generationenquartier vermittelt städtebaulich zwischen der urbanen Seite der Elsässer Straße und den Gärten mit der kleinteiligen Bebauung im rückwärtigen Bereich durch eine sensible Abstufung der Gebäudehöhen, beginnend mit den viergeschossigen Wohnhäusern, die im Erdgeschoss öffentliche Nutzungen haben wie Tagespflege, Kita und Gemeinschaftsflächen, bis hin zu zweigeschossigen Reihenhäusern. Durch die Konzentration der baulichen Massen entlang der öffentlichen Verkehrsflächen wird langfristig eine Beruhigung des heterogenen städtebaulichen Umfelds erreicht und großzügigere Freiflächen geschaffen.
Freiraumgestaltung und KlimaanpassungDie Grundstrukturen des grünen Gartenstadtrasters der Siedlung werden aufgenommen und weiterentwickelt: Großzügige, begrünte Freiflächen als grüne Mitte bieten Raum für Begegnungen und nachbarschaftliche Aktivitäten. Die freien Solitärbäume mit Wildbirnen, Äpfeln und Kirschen sind eine Reminiszenz an die Obstgärten des Quartiers und Gärtenkulturen des Quartiers. Der Obstgarten Carl-Sieder bietet gleichzeitig die Möglichkeit, die Erinnerung an den Gründer des Bauvereins zu bewahren.
Die grüne Mitte ist sowohl von der Elsässer Straße als auch vom Riesenweg und der Falkenbergerstraße über Fußwege erreichbar. Die Obstbäume, die offenen Wiesenflächen mit Gräser- und Irisstreifen an wechselfeuchten Biotopstandorten sowie die neuen Großbaumpflanzungen um das Quartier leisten wichtige Lebensgrundlagen für Flora und Fauna. Das Oberflächenwasser auf der intensiv begrünten Tiefgaragendecke wird zur Bewässerung zurückgehalten oder in Regenwassermulden zur Versickerung weitergeleitet.
Sozialer AnspruchIm Carl-Sieder-Hof wurden bestandsersetzende Neubauten errichtet, ohne dafür die Bestandsmieter zu verdrängen. Bereits frühzeitig wurden Gespräche mit den Bestandsmietern geführt, um deren Wünsche bei der Planung der Neubauwohnungen zu berücksichtigen und so eine breite Zustimmung für das Projekt und das Umzugsmanagement zu erreichen. Genossenschaftliches Wohnen zeichnet sich durch ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner und durch ausgeprägte nachbarschaftliche Aktivitäten aus, die generationenübergreifend stattfinden. Die Wohnungen sind daher für unterschiedliche Altersgruppen und Familienmodelle konzipiert. Ein Großteil der Wohnungen wird von der Erzdiözese Freiburg oder durch die Genossenschaft gefördert.
Bauprozess und -logistikDie Baumaßnahme wurde abschnittsweise umgesetzt. Die Bauabschnitte wurden so getaktet, dass den Mietern der Bestandgebäude ein direkter Umzug in die Neubauwohnungen auf dem Grundstück ermöglicht werden konnte. So wurde sichergestellt, dass den Bewohnern ein weiterer Umzug in eine Zwischennutzung erspart blieb und die Bestandsmieter ohne Unterbrechung im gewohnten Wohnumfeld bleiben konnten.
Wirtschaftlichkeit und tragbare KostenEffiziente Erschließung, klare Gebäudestruktur und zentrale Wärmeversorgung tragen dazu bei, dass diese Baumaßnahme wirtschaftlich umsetzbar war. Die Anfahrbarkeit erfolgt ausschließlich direkt über bestehende öffentliche Erschließungsstraßen zu einer gemeinsamen Tiefgarage. Alle anderen internen Wege sind fußläufig. Dies gilt auch für die zweiten Rettungswege über den Innenhof.
Energieeffizienz und KlimaschutzDie Gebäude wurden im KfW-Effizienzhaus-Standard 55 mit energetisch optimierten Gebäudehüllen errichtet. Die Wärmeversorgung (Heizung und Warmwasser) erfolgt zentral durch ein ressourcensparendes Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Eigenstromnutzung ergänzt durch Photovoltaikanlagen. Die Vermarktung erfolgt als sogenanntes Mieterstrommodell: Die Mieter nutzen den direkt vor Ort erzeugten Strom und beziehen lediglich die darüber hinaus benötigte Energie aus dem öffentlichen Netz.
Aktuelle Ergebnisse, die Prämierungen aus den letzten beiden Jahren sowie die ausgelobten Verfahren in diesem Jahr inklusive Tipps zur Teilnahme finden Sie hier.